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Wenn Hausbesitzern das Geld für neue Fenster oder einen Fassadenanstrich fehlt, ist das bedauerlich. Erstaunliches geschieht, wenn Geld da ist. Mehr als in anderen Städten fallen in Kölner Straßenzügen die markanten Unterschiede von Haus zu Haus ins Auge. Es existiert kein Maßstab, kein Kanon, keine Orientierung, wie Stadterneuerung im Großen und Kleinen aussehen sollte. Allenthalben wird gebastelt. Vom sozialen Standpunkt kann man das ungebunden und sympathisch finden, vom ästhetischen ist es oft irritierend oder bizarr.

Produktbeschreibung
Wenn Hausbesitzern das Geld für neue Fenster oder einen Fassadenanstrich fehlt, ist das bedauerlich. Erstaunliches geschieht, wenn Geld da ist. Mehr als in anderen Städten fallen in Kölner Straßenzügen die markanten Unterschiede von Haus zu Haus ins Auge. Es existiert kein Maßstab, kein Kanon, keine Orientierung, wie Stadterneuerung im Großen und Kleinen aussehen sollte. Allenthalben wird gebastelt. Vom sozialen Standpunkt kann man das ungebunden und sympathisch finden, vom ästhetischen ist es oft irritierend oder bizarr.
Autorenporträt
Reinhard Matz, geb. 1952, studierte nach eine Fotografenlehre Philosophie, Germanistik und Medienwissenschaft. Er arbeitet als freier Fotograf, Autor, Ausstellungsmacher und wissenschaftliche Mitarbeiter für verschiedene Museen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.04.2005

Fassadenfotos: Köln, kleinkariert

Es fehlt halt an Geld. Das ist die allgemeine Klage. Auch für Stadterneuerung. Dabei kann hier nichts soviel Schaden anrichten wie eben Geld. Unselige Dialektik, die Fotos von Reinhard Matz treiben sie hervor. Nach dem Wiederaufbau ging es los. Mit der Prosperität kamen die Schandtaten. Wenn die Hausbesitzer neue Verkleidungen und Anstriche vornehmen, Fenster und Türen austauschen, will jeder nach seiner Façon selig werden, ohne Rücksicht auf Maßstab und Tradition. Aluminium statt Eisen, Plastik statt Holz, Preßpappe statt Putz. Köln ist dafür, abseits der Postkartenansichten, eine "erste" Adresse. Matz hat das Stadtbild kritisch durchmustert und das Gegenteil eines Bella-Vista-Bands komponiert: Köln piefig und provinziell. Unser Bild zeigt zwei Reihenhäuser in Zollstock, die einmal, so verraten Eingangs- und Treppenplatten, auf gute Nachbarschaft anstießen. Bis der Verschönerungswille zuschlug und sich in Türen, Hausnummern, Verblendungen austobte. Auf Straßenzüge, Balkone und Brüstungen, Farben, Schilder und immer wieder Fassaden wird der Blick gelenkt - auf die Macht des Unscheinbaren. Eine kleine Schule der Wahrnehmung, deprimierend.

aro.

"Fassade. Köln - Architektur, Straßen, Öffentlichkeit" von Reinhard Matz. Emons Verlag, Köln 2005, 256 Seiten, 253 Fotos. Broschiert, 14,80 Euro. ISBN 3-89705-380-2.

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