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China, Anfang des 17. Jahrhunderts: Für Zeitgenossen ist es unvorstellbar, dass die Ära der Ming, die Politik, Kultur und Gesellschaft in China zu vorher unerreichter Blüte geführt haben, jemals enden wird. Dann setzen die Mandschu der Ming-Dynastie 1644 ein Ende. Zhang Dai ist der berühmteste Chronist dieser untergegangenen Epoche und gilt bis heute als Meister des philosophischen Essays. Der weltweit renommierte Sinologe und Historiker Jonathan D. Spence erzählt in seinem neuen Buch das Leben dieses gelehrten Exzentrikers und zeichnet gleichzeitig ein Panorama der 200 Jahre währenden…mehr

Produktbeschreibung
China, Anfang des 17. Jahrhunderts: Für Zeitgenossen ist es unvorstellbar, dass die Ära der Ming, die Politik, Kultur und Gesellschaft in China zu vorher unerreichter Blüte geführt haben, jemals enden wird. Dann setzen die Mandschu der Ming-Dynastie 1644 ein Ende. Zhang Dai ist der berühmteste Chronist dieser untergegangenen Epoche und gilt bis heute als Meister des philosophischen Essays. Der weltweit renommierte Sinologe und Historiker Jonathan D. Spence erzählt in seinem neuen Buch das Leben dieses gelehrten Exzentrikers und zeichnet gleichzeitig ein Panorama der 200 Jahre währenden Ming-Dynastie, deren Geschichte für die meisten Europäer noch immer im Dunkeln liegt.
Autorenporträt
Jonathan D. Spence, geboren 1936, ist Professor für Geschichte an der Yale University und gilt weltweit als einer der renommiertesten Chinaforscher. Seine Bücher zur Geschichte Chinas haben ihn auch in Deutschland bekannt gemacht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.12.2009

Exzentrischer Dichter

Kurt-Georg Kiesingers Warnruf "China, China, China!" hallte nach vierzig Jahren auf dem deutschen Buchmarkt 2009 gespenstisch wider angesichts der Flut an Publikationen zum Buchmessengastland. Wer indes China aus seiner Geschichte heraus verstehen möchte statt aus Klischees, der findet in Jonathan Spence den geeigneten Autor. Der in Yale lehrende englische Sinologe hat vor vier Jahren mit "Verräterische Bücher" einen wahren Historienkrimi aus der Zeit des Yongzhe-Kaisers geschrieben - akribisch aus den Akten jener Epoche rekonstruiert. Ganz so brillant und spannend ist sein neues, nach demselben Muster erstelltes Buch nicht geworden, doch auch "Die Rückkehr zum Drachenberg" lohnt die Lektüre. Diesmal widmet sich Spence dem 1597 geborenen Dichter Zhang Dai, der als Günstling der Ming-Kaiser den Umsturz durch die Mandschu von 1644 als existentielle Krise erfuhr, die sein Leben und Schreiben radikal veränderte. Heute gilt Zhangs Geschichtswerk über die Ming-Herrscher als eine der wichtigsten historischen Quellen. Privat war er etwas weinerlich. So klagte er 1654 in einem Gedicht: "Der Körper dieses alten Mannes ist schwach, / Nicht sicher, ob er das nächste Jahr erleben wird." Zhang erlebte aber noch mindestens sechsundzwanzig Jahre (sein genaues Sterbejahr ist unbekannt) und schuf seine wichtigsten Werke, die Chinas Bild von sich selbst tief geprägt haben. Nun prägt Spences Bild von Zhang hoffentlich unser China-Bild. (Jonathan D. Spence: "Die Rückkehr zum Drachenberg". Ein Exzentriker im China des 17. Jahrhunderts. Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck. Carl Hanser Verlag, München 2009. 287 S., geb., 21,50 [Euro].) apl

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Jonathan Spences "Die Rückkehr zum Drachenberg" hat nach Ansicht der sehr eingenommenen Rezensentin Caroline Schnyder anderen Versuchen, sich an China anzunähern, die Perspektive voraus: Spence, ein "herausragender Kenner des vormodernen China" zeichnet das China des 17. Jahrhunderts aus der Innenperspektive. Seine Hauptfigur ist der 1597 geborene Zhang Dai - wie der Autor selbst ein Essayist und Historiker. Zhang verbrachte, wie die Rezensentin zusammenfasst, die erste Hälfte seines Lebens als Privatgelehrter und Hedonist aus vornehmem Haus, verlor mit dem Ende der Mingdynastie 1644 aber Macht und Reichtum und bemühte sich danach in Essays und historiografischen Texten, die Gründe für den Sturz der Dynastie zu verstehen. Dabei teilt Zhang Dai mit Jonathan Spence die Vorliebe für lebendige Details, so dass Spence ganz auf die Wirkung der Beobachtungen seines Protagonisten vertrauen kann. "Ein großartiges Buch" über den Zerfall eines Reiches aus der Binnenperspektive, resümiert Caroline Schnyder.

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