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Er ist der letzte Hollywood-Produzent, der Mittelmaß und Klischees nicht duldet: Monroe Stahr verbringt Tag und Nacht in den Aufnahmestudios, Vorführräumen und Drehbuchschreiber-Büros, um die Arbeit an seinen Filmen zu überwachen. Als ein Gewitter nachts die Kulisse für eine Burma-Szene unter Wasser setzt, ist er sofort zur Stelle – und entdeckt dabei zwei Frauen, die sich unerlaubt auf das Gelände geschlichen haben. Eine davon ist Kathleen Moore – deren natürlicher Charme Monroe Stahr vom ersten Augenblick an in den Bann zieht.

Produktbeschreibung
Er ist der letzte Hollywood-Produzent, der Mittelmaß und Klischees nicht duldet: Monroe Stahr verbringt Tag und Nacht in den Aufnahmestudios, Vorführräumen und Drehbuchschreiber-Büros, um die Arbeit an seinen Filmen zu überwachen. Als ein Gewitter nachts die Kulisse für eine Burma-Szene unter Wasser setzt, ist er sofort zur Stelle – und entdeckt dabei zwei Frauen, die sich unerlaubt auf das Gelände geschlichen haben. Eine davon ist Kathleen Moore – deren natürlicher Charme Monroe Stahr vom ersten Augenblick an in den Bann zieht.
Autorenporträt
F. Scott Fitzgerald, 1896 in St. Paul (Minnesota) geboren, hatte nach den Studienjahren in Princeton mit 24 Jahren sein Ziel erreicht: Sein erster Roman 'Diesseits vom Paradies' machte ihn auf einen Schlag berühmt und reich, mit seiner Frau Zelda stand Fitzgerald im Mittelpunkt von Glanz und Glimmer. 'Der große Gatsby', sein heute meistgelesenes Buch, war jedoch ein finanzieller Flop. Alles endete im schrecklichen Kater der Wirtschaftskrise. Alkohol, Zank und Geldprobleme zerstörten die Ehe mit Zelda. Um Geld zu verdienen, ging Fitzgerald 1937 als Drehbuchautor nach Hollywood, wo er 1940 starb.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.05.2006

Als er schon fast verschollen war
Zum Abschied: "Die Liebe des letzten Tycoon"

Er war 1937 nach Los Angeles gekommen, mitten in Hollywoods Goldenes Zeitalter, er wohnte zunächst am Sunset Boulevard, im "Garden of Allah", der so hieß, weil er der ehemaligen Schauspielerin Alla Nazimova gehörte. Dort standen Bungalows um einen Pool, der wie das Schwarze Meer geformt war, und in den Bungalows lebten die seriösen Trinker. Es war die Algonquin-Runde der Westküste. Fitzgerald mit seinen Schulden und seinen Sorgen verdiente mehr als je zuvor und war unglücklicher denn je. Er war Schreibsklave bei MGM, er wurde ausgeliehen, um in einem Autorenbataillon "Vom Winde verweht" umzuschreiben, und er brachte es gerade mal zu einem einzigen Drehbuch unter seinem Namen. Als Schriftsteller war er fast verschollen; mit seinem Hollywood-Roman wollte er dem Vergessen entkommen. Und wenn die Geschichte des Produzenten Monroe Stahr, des letzten Tycoons, der so unübersehbar Hollywoods frühverstorbenem Wunderkind Irving Thalberg nachgebildet ist, auch nicht fertig wurde, so ist das Fragment doch für Hollywoods große Zeit, was der "Große Gatsby" für die Zwanziger bedeutet.

Es ist das Bild einer Welt, die Amerikas Weltbild prägte wie nie mehr danach; die Innenansicht eines Betriebs, in dem nur er, Monroe Stahr, "the whole equation", "die ganze Gleichung" des Films, im Kopf hatte - was in der Neuausgabe zum faden "Überblick über die ganze Welt des Films" verkümmert. Fitzgerald erzählt davon wie von einem augusteischen Rom, das dem Untergang geweiht ist. An seinen Verleger schrieb er, es sei "ein Ausweichen in eine üppige, romantische Vergangenheit, die wir in unserer Zeit wohl nie wieder erleben werden". Und je länger er schrieb, desto tiefer sickerte die Melancholie ein ins Manuskript, in die Geschichte einer unerfüllten Liebe, die mitten in Hollywood spielt und doch so ganz anders ist, als die Liebesgeschichten, die Hollywood erzählte. Monroe Stahr ist der letzte jener fragilen Fitzgerald-Männer, leuchtender, erfolgreicher und verlorener als seine Vorgänger; man muß bei ihm ständig an den Satz von Walter Benjamin denken: "Nachdem ihm einmal das zum Leben Wesentliche mißglückt war, ging alles andere wie von selbst."

Über die Jahre, die es einen begleitet hat, hat sich der Fragmentcharakter des Buches fast verloren. Auch deshalb war eine Neuausgabe nicht wirklich zwingend. Die Überarbeitung der alten Übersetzung hätte es auch getan. Die Ausgabe von 1962 hat jenen fernen Klang, der von Fitzgeralds Prosa für uns ausgeht, und sie hat ein ungleich feineres Gespür für ihre Melodie und den Rhythmus ihrer Sätze; die Neuübersetzung ist immer etwas zu beflissen, das zu treffen, was sie für zeitgenössisch hält, und verfehlt darüber den Ton. Entscheidender jedoch ist das spurlose Verschwinden des gesamten Anhangs, der Notizen, Skizzen, Briefe, der wunderbaren versprengten Sätze und Sentenzen wie "Handlung ist Charakter", die einem so lieb geworden sind "wie die zerrissenen Bilderbücher der Kinderzeit, wie Bruchstücke von Geschichten, die in einem offenen Feuer auf und nieder tanzten". Klar, Fitzgeralds Freund Edmund Wilson war eigenmächtig und sehr eigenwillig mit dem Konvolut umgegangen. Aber jetzt tauscht man die verführerische Unfertigkeit gegen den buchhalterisch korrekten Textstand. Das ist kein Geschäft, auf das sich Monroe Stahr eingelassen hätte, der noch im Textsteinbruch das geschliffene Drehbuch und dahinter den großen Film sah.

PETER KÖRTE

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»Engel sind die eleganteren Menschen. Aber wer hoch steigt, wird tief fallen. Niemand zeigte beides so schön wie F. Scott Fitzgerald.«