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Wir wissen, was an der Globalisierung faul ist.
Joseph Stiglitz sagt uns, wie sie funktionieren kann.
Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz kehrt mit diesem Buch zurück zu den Fragen seines Bestsellers "Die Schatten der Globalisierung". Er untersucht, welche Veränderungen die Weltwirtschaftsordnung in den letzten Jahren erlebt hat und erläutert die großen politischen Herausforderungen, vor denen wir heute stehen. Vor allem entwickelt er seine Vision einer gerechteren Zukunft und zeigt konkrete Wege aus der Globalisierungsfalle auf.
Der weltweite Wohlstand nimmt infolge der
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Produktbeschreibung
Wir wissen, was an der Globalisierung faul ist.

Joseph Stiglitz sagt uns, wie sie funktionieren kann.

Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz kehrt mit diesem Buch zurück zu den Fragen seines Bestsellers "Die Schatten der Globalisierung". Er untersucht, welche Veränderungen die Weltwirtschaftsordnung in den letzten Jahren erlebt hat und erläutert die großen politischen Herausforderungen, vor denen wir heute stehen. Vor allem entwickelt er seine Vision einer gerechteren Zukunft und zeigt konkrete Wege aus der Globalisierungsfalle auf.

Der weltweite Wohlstand nimmt infolge der Globalisierung zwar insgesamt zu, doch auch das Gefälle zwischen Reich und Arm wird immer größer. Seitdem Stiglitz mit seinem Bestseller 'Die Schatten der Globalisierung' für Furore sorgte, hat sich das Bewusstsein für dieses Ungleichgewicht und für die Gefahren sozialer Ungerechtigkeit geschärft. Doch den zahlreichen Bekenntnissen für eine gerechtere Welt müssen nun politische Taten folgen.

An diesem Punkt setzt das neue Buch des Wirtschaftsnobelpreisträgers an. Auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen Forschung und seiner Erfahrungen in der politischen Praxis zeigt Stiglitz, wie die Chancen für positive Veränderungen, die in der fortschreitenden Globalisierung liegen, genutzt werden können. Dabei spricht er zahlreiche Themen an, die uns in Europa, in den USA aber auch in den sich entwickelnden Ländern auf den Nägeln brennen. Ob es um weltweites Outsourcing geht oder um Energieprobleme, die notwenige Reform des weltweiten Währungssystems oder die Kontrolle transnationaler Konzerne - stets behält Stiglitz das Machbare im Auge.

Joseph Stiglitz ist Nobelpreisträger und auch hierzulande ein gefragter Autor.
Autorenporträt
Stiglitz, Joseph
Joseph Stiglitz, geboren 1943, war Professor für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford und Stanford, bevor er 1993 zu einem Wirtschaftsberater der Clinton-Regierung wurde. Anschließend ging er als Chefvolkswirt zur Weltbank und wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet. Heute lehrt Stiglitz an der Columbia University in New York und ist ein weltweit geschätzter Experte zu Fragen von Ökonomie, Politik und Gesellschaft. Bei Siedler erschienen unter anderem seine Bestseller "Die Schatten der Globalisierung" (2002), "Die Chancen der Globalisierung" (2006), "Im freien Fall" (2010), "Der Preis der Ungleichheit" (2012) und zuletzt "Reich und Arm" (2015).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.2006

Erhebliches Ungleichgewicht
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz fordert einen globalen Gesellschaftsvertrag

Wenn jemand ein gerngesehener Gast sowohl auf den Weltsozialforen der Globalisierungskritiker als auch auf den Davoser Weltwirtschaftsforen der globalen Spitzenmanager ist, dann Joseph Stiglitz. Seine eindrucksvolle Karriere als Professor für Volkswirtschaftslehre an einigen der besten amerikanischen Universitäten führte er als Wirtschaftsberater der Clinton-Administration und danach als Chefvolkswirt der Weltbank fort. Im Jahr 2001 erhielt er wegen seiner schon etwas zurückliegenden theoretischen Arbeiten zur Informationsökonomik den Nobelpreis für Wirtschaft. Seit seinem globalisierungskritischen Buch "Die Schatten der Globalisierung" gilt er als ein wirtschaftspolitischer Außenseiter mit Insider-Kenntnissen. Seine Argumente gegen den neoliberalen "Marktfundamentalismus" trägt er anschaulich und meist ohne schrillen Tonfall vor. Dies und die zahlreichen Illustrationen seiner Ansichten durch Beispiele aus den vielfach verfehlten Entwicklungsstrategien des Internationalen Währungsfonds (eines seiner liebsten Angriffsziele) und anderer internationaler Wirtschaftsakteure haben seinen Ruf unter Globalisierungskritikern stetig vermehrt.

Offensichtlich hat ihm nach seinen publizistischen Erfolgen die Erich-Kästner-Frage "Wo bleibt das Positive?" keine Ruhe gelassen. Und so liegt der Schwerpunkt seines neuen Buches auf dem, was seiner Meinung nach kurz- und mittelfristig an der Gestalt und den Handlungsregeln internationaler Wirtschaftsorganisationen, an den Prioritäten staatlicher Wirtschaftspolitik und überhaupt am Wirtschaftsgebaren der Menschen geändert werden sollte: Einen globalen Gesellschaftsvertrag braucht es. Sehr ambitioniert klingt das, und doch ist der Blickwinkel aufs Ökonomische konzentriert und also zu beschränkt. Die einzelnen Kapitel befassen sich mit der ganzen Themenbreite ökonomischer Globalisierung: Entwicklungspolitik, Welthandelsordnung, Patentschutz und geistiges Eigentum, fossile Rohstoffe, Umweltschutz, multinationale Konzerne, Schuldenerlasse, Weltwährungsordnung. In jedem dieser Kapitel wird zunächst der Ist-Zustand beschrieben. Um den steht es in den Augen des Autors gar nicht gut. Danach stellt er unterschiedliche Verbesserungsvorschläge vor und kritisiert die vorherrschende neoliberale Weisheit, um schließlich Reformmaßnahmen aufzuzählen, die besser geeignet seien, der weltwirtschaftlichen Probleme Herr zu werden.

Am Anfang nimmt er den Slogan des Weltsozialforums 2004 im indischen Mumbai auf: Eine andere Welt ist möglich. Aber was genau heißt "anders"? Am Schluß wird die Forderung erhoben: Die Globalisierung demokratisieren. Das sind beides, mehr oder weniger deutlich, politische Bekenntnisse, und unpräzise dazu. Bei dem Verhältnis Politik - Wirtschaft liegt allerdings auch der Hase im Pfeffer. Hier kommt es auf die richtige Balance an, von Marktfreiheit und staatlichen Vorschriften und Regelungen etwa, oder von lokalen und globalen Normen. Daß diese Balance nach dem Ende des Ost-West-Konflikts in vielen Ländern verlorenging, zuweilen sogar sehenden Auges aufgegeben wurde, ist richtig. Ebenso stimmt es, daß gar nicht so wenige westliche Länder, die nach außen eine möglichst ungehemmte Globalisierung aller Wirtschaftsbeziehungen propagieren, hin und wieder und auf manchen Feldern sogar durchgängig eine Politik des Protektionismus betreiben. Wirtschaftsinteressen werden eben nicht nur in der Produktion, beim Handel und bei Dienstleistungen verfolgt, sondern immer auch politisch.

Auch dafür liefert Stiglitz Beispiele, manche aus eigener praktischer Erfahrung. Dennoch will ihm der Schritt, oder soll man sagen: der Sprung von der Kritik zur internationalen Orientierungshilfe für die Gestaltung einer "anderen Welt" nicht recht gelingen. Das macht sich während der Lektüre zunächst an Kleinigkeiten bemerkbar, an apodiktischen Urteilen etwa wie "die Nordamerikanische Freihandelszone Nafta ist gescheitert" und an Übertreibungen wie "die Europäische Zentralbank hat Wachstum und Beschäftigung in Europa in Trümmer gelegt". Solche Unschärfen, um es milde auszudrücken, sind Indizien dafür, daß es sich bei Stiglitz' Reformen vielleicht doch nicht um Vorschläge handelt, die aus der Empirie hergeleitet sind, sondern einfach nur um weltanschauliche Programmpunkte. So etwas ist freilich auch legitim, nur eben weniger überzeugungskräftig.

Jedenfalls stößt man hier auf ein erhebliches Ungleichgewicht. Den ausführlichen, sehr interessanten, aber wohl nur für Wirtschaftsexperten mit allen ihren Implikationen verständlichen Ausführungen über ein alternatives System der Weltwährungsreserven stehen relativ oberflächliche Bemerkungen über die Notwendigkeit gegenüber, die Globalisierung zu demokratisieren. Klar doch, das freundlich-chaotische Gewimmel auf den Weltsozialforen flößt einem leicht die Vorstellung ein, daß - wenn erst die Menschen selbst die Entscheidungen träfen - Gerechtigkeit und Fairness sich von selbst einstellten. Ein kurzer Blick in die politischen Dimensionen der Globalisierung zeigt, daß dies nichts als eine Illusion ist.

Trotzdem liest man das Buch von Stiglitz, unter gewissen Mühen, letztlich mit Gewinn. Denn wenn auch seine Reformvorschläge nicht das Gelbe vom Ei sind, so können sie sich doch für die nicht abreißende Debatte über Dynamik, Defizite und Gefahren der Globalisierung als nützlich und anregend erweisen, insbesondere für selbstzufriedene Anhänger einer von jeglicher Politik freigehaltenen globalisierten Wirtschaft. Denn daß diese auch einer Illusion und einer Selbsttäuschung auf den Leim gegangen sind, zumindest das wird in diesem Buch unwiderlegbar deutlich.

WILFRIED VON BREDOW

Joseph Stiglitz: Die Chancen der Globalisierung. Aus dem Amerikanischen von Thorsten Schmidt. Siedler Verlag, München 2006. 446 S., 24,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2006

Für eine faire Weltordnung
Joseph Stiglitz gehört zu den Ikonen der Globalisierungskritiker. Der frühere Chefvolkswirt der Weltbank, Mitarbeiter von Präsident Bill Clinton und Wirtschafts-Nobelpreisträger gilt vielen als Kronzeuge dafür, dass „eine andere Welt möglich” ist, so lautet der Slogan der Globalisierungskritiker. Sein erstes populäres Buch „Die Schatten der Globalisierung”, im Kern eine Auseinandersetzung mit der Politik des Internationalen Währungsfonds (IWF) – wurde in Deutschland zu einem Bestseller. Dabei blieb der Ökonom immer ein Wanderer zwischen den Welten: In der Standardökonomie und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos ist er ebenso zuhause wie auf dem Weltsozialforum und bei Attac.
Jetzt hat Stiglitz ein neues Buch auf den Markt gebracht: „Die Chancen der Globalisierung”. Nach der Kritik an den Akteuren in den Chefetagen, den Regierungen und des IWF folgt sein Versuch, eine „andere”, faire Form der Globalisierung zu entwerfen. Weil er sich zwingt, seine Kritik in konkrete und praktikable Vorschläge zu gießen, ist das neueste das bei weitem interessanteste seiner Bücher. Lesenswert sind die Passagen, in denen er seine Kernkompetenz eingesetzt hat, den Umgang mit dem Versagen von Märkten, bei deren Teilnehmern die Informationen asymmetrisch verteilt sind. Für seine Forschungen auf diesem Gebiet erhielt Stiglitz den Nobelpreis. Das Lehrbuchbeispiel für so einen Markt ist der Gebrauchtwagenhandel. Der Verkäufer eines alten Autos weiß in aller Regel wesentlich mehr über dessen Qualität als der Käufer. Ein Marktpreis kommt nur dann zustande, wenn es als Ausgleich für diese Asymmetrie irgendeine Form der Regulierung gibt, etwa eine Prüfstelle wie den TÜV. Das Modell lässt sich auf viele andere Beispiele übertragen.
Stiglitz untersucht das Problem des Marktversagens am Beispiel des globalen Handels mit Kapital. Nach seiner These führen Vorschriften in den Industrieländern dazu, dass die Finanzmärkte in den Schwellenländern systematisch destabilisiert werden. Zu Recht fordert Stiglitz mehr Verantwortung der reichen Länder und ihrer Banken für die Weltfinanzen. Tatsächlich haben während der Schuldenkrise Lateinamerikas in den achtziger Jahren und der Ostasienkrise nach 1997 nicht nur die Kreditnehmer, sondern auch die Kreditgeber versagt, die die Risiken völlig falsch einschätzten. Stiglitz beschreibt Mechanismen, mit denen Gläubiger künftig stärker in die Verantwortung eingebunden werden können.
Stiglitz sieht die Globalisierung im Prinzip positiv, er will sie aber stärker, oder genauer: anders regulieren. Zum Beispiel kritisiert er, durchaus nachvollziehbar, das Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen. Mit dem jetzigen Modell der Verabredung konkreter Mengenziele werde sich nie ein Kompromiss zwischen Entwicklungsländern und den Vereinigten Staaten finden lassen. Besser wäre es, wenn sich alle Teilnehmerstaaten auf die Einführung einer CO2-Steuer einigten.
Im Kern allerdings kündigt Stiglitz den so genannten Washington Consensus auf, also das Einverständnis von IWF und Weltbank, den Entwicklungsländern im Zweifel Privatisierung, Liberalisierung und ausgeglichene Haushalte zu verordnen. Und hier wird sein Buch problematisch, denn was an dessen Stelle treten soll, bleibt merkwürdig unscharf und führt substanziell nicht weit über die Feststellung hinaus, dass man nicht alle Länder über einen Kamm scheren dürfe. Mit dieser Unschärfe lässt sich allerdings jede Misswirtschaft und jede noch so unsinnige Staatsintervention verteidigen. In der Konsequenz erfüllt Stiglitz damit leider doch nicht die Erwartungen, die er an anderer Stelle in seinem Buch geweckt hat.
Nikolaus Piper
Joseph Stiglitz:
Die Chancen der Globalisierung. Siedler-Verlag
München 2006, 448 Seiten,
24,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Zunächst einmal, so die begeisterte Rezensentin Ulrike Winkelmann, muss man Joseph Stiglitz dafür loben, dass er auf sein globalisierungskritisches Buch "Die Schatten der Globalisierung" nun eines folgen lasse, in dem er eine Reihe von konstruktiven Vorschlägen mache, wie etwa die Einführung des "Weltdollars" als internationale, nicht an die Politik eines einzelnen Staates gebundene Leitwährung. Der Autor zeige auf, dass die derzeitige globale Marktwirtschaft allenfalls wenigen zugute komme, und beleuchte kritisch die amerikanischen und europäischen Agrarsubventionen, die Schutzzölle, die ungleiche Medikamentenversorgung und den Umgang mit dem Kyoto-Protokoll. Man kann Stiglitz vorwerfen, so die Rezensentin, ein etwas zu "einseitiges" Bild der globalen Lage zu zeichnen, indem er sein Augenmerk vor allem auf die Versäumnisse der Industriestaaten und der von ihnen weitgehend kontrollierten internationalen Einrichtungen (wie etwa des internationalen Währungsfonds) richte und den schlampigen Umgang der Entwicklungsstaaten mit den ihnen zugeteilten Fördergeldern beiseite lasse. Doch dies sei nur ein kleiner Makel an einem klar formulierten, großartigen Buch, dem Winkelmann eine große Leserschaft wünscht, weil es verdeutliche, dass es notwendig und sogar möglich sei, die Weltwirtschaft nach moralischen Maßstäben zu messen und zu gestalten.

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr
»Unter den Kritikern der Globalisierung ist Joseph Stiglitz zweifellos einer der prominentesten und kompetentesten.« Neue Zürcher Zeitung