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In ihrer brillanten Studie untersucht Eva Horn anhand einer Fülle von Beispielen aus Literatur und Film die Struktur des geheimen Staatswissens. Statt jedoch Staatsgeheimnisse "aufdecken" zu wollen, stützt sich die Autorin absichtlich auf Fiktionen, weil diese die Logik des Geheimen nicht aufbrechen, sondern analysieren. Sichtbar wird dabei die diffizile Ökonomie von Präsentiertem und Verborgenem, die moderne Politik bis heute prägt. Nur Fiktion - so die Grundthese - ist in der Lage, das Rätsel in seiner Rätselhaftigkeit zu lesen zu geben und damit eine Einsicht in das Funktionieren des politischen Geheimnisses zu ermöglichen, ohne es zu lösen.…mehr

Produktbeschreibung
In ihrer brillanten Studie untersucht Eva Horn anhand einer Fülle von Beispielen aus Literatur und Film die Struktur des geheimen Staatswissens. Statt jedoch Staatsgeheimnisse "aufdecken" zu wollen, stützt sich die Autorin absichtlich auf Fiktionen, weil diese die Logik des Geheimen nicht aufbrechen, sondern analysieren. Sichtbar wird dabei die diffizile Ökonomie von Präsentiertem und Verborgenem, die moderne Politik bis heute prägt. Nur Fiktion - so die Grundthese - ist in der Lage, das Rätsel in seiner Rätselhaftigkeit zu lesen zu geben und damit eine Einsicht in das Funktionieren des politischen Geheimnisses zu ermöglichen, ohne es zu lösen.
Autorenporträt
Eva Horn ist Professorin für Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte am Institut für Germanistik der  Universität Wien. Seit Jahren beschäftigt sie sich mit Fragen einer Kultur- und Literaturgeschichte der Natur und  mit dem Konzept des Anthropozäns. Sie ist Gründerin und Leiterin des Vienna Anthropocene Network und hat in den USA, Deutschland, der Schweiz und Österreich unterrichtet. Für ihre Bücher und Essays hat sie 2020 den Heinrich-Mann-Preis erhalten. Bei S. FISCHER ist zuletzt erschienen »Zukunft als Katastrophe« (2014).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.02.2008

Sachbücher des Monats Februar
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. INGO HARDEN: Epochen der Musikgeschichte. Die Geschichte der europäischen Musik. Gerstenberg Verlag, 480 Seiten, 4 CDs, 79,90 Euro.
2. RICHARD SENNETT: Hand-werk. Übersetzt von Michael Bischoff. Berlin Verlag, 432 Seiten, 22 Euro.
3. EVA HORN: Der geheime Krieg. Verrat, Spionage und moderne Fiktion. S. Fischer Verlag, 544 Seiten, 14,95 Euro.
4. WOLFGANG BEHRINGER: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung. C.H.Beck Verlag, 352 Seiten, 22,90 Euro.
5. JOHN BLAKE: Die Vermessung der Meere. Historische Seekarten. Konrad Theiß Verlag, 160 Seiten, 34,90 Euro.
6. GEORGE STEINER: Meine ungeschriebenen Bücher. Übersetzt von Martin Pfeiffer. Edition Akzente, Carl Hanser Verlag, 272 Seiten, 21,50 Euro.
7.-10. LUDWIG BINSWANGER/ ABY WARBURG: Die unendliche Heilung. Aby Warburgs Krankengeschichte. „Sequenzia”. Herausgegeben von Davide Stimilli und Chantal Marazia. Diaphanes Verlag, 272 Seiten, 28,90 Euro.
HANS MAGNUS ENZENSBERGER: Hammerstein oder der Eigensinn. Eine deutsche Geschichte. Suhrkamp Verlag, 375 Seiten, 22,90 Euro.
LORRAINE DASTON/ PETER GALISON: Objektivität. Übersetzt von Christa Krüger. Suhrkamp Verlag, 530 Seiten, 34,80 Euro.
WOLFRAM PYTA: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. Siedler Verlag, 1120 Seiten, 49,95 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats Februar 2008 von Hans Martin Lohmann: HELMUT HEIT: Der Ursprungsmythos der Vernunft. Zur philosophiehistorischen Genealogie des griechischen Wunders. Contradictio – Studien zur Philosophie und ihrer Geschichte, Bd. 7, Verlag Königshausen & Neumann, 284 Seiten, 39,80 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 29. Februar.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ausgesprochen lesenswert findet Rezensent Christian Semler dieses Buch der Literaturwissenschaftlerin Eva Horn, das seinem Eindruck zufolge den Versuch unternimmt, "eine Art Stukturgeschichte des geheimdienstlichen Wissens" zu entwerfen. Besonders reizvoll findet Semler die These, dass die Diskurse der Geheimdienste so wirksam sind, dass ihre Beschreibung jenseits der Fiktion quasi tabu seien, und man daher mehr in Romanen, also der Fiktion, als aus realitätsnäheren Quellen darüber erfahren könne. Semler beschreibt drei Teile des Buchs. Im ersten gehe es um die historischen Grundlagen des Themas "Geheimnis und Verrat". Dann öffne die Autorin ihren "theoretischen Werkzeugkasten", um schließlich den Formwandel der Beziehung "Geheimnis und Verrat" vom 19. Jahrhundert bis zum 11. September 2001 zu verfolgen. Hier reklamiert der Rezensent ein paar Defizite, zum Beispiel unzureichende Kenntnisse der Autorin in Sachen Geschichte des Kommunismus. Auch was sie über das Partisanentum schreibt, erfüllt die Rezensentenanforderungen nur unzureichend. Insgesamt aber findet Semler Horns Analysen ebenso scharfsinnig wie erhellend, auch was ihre Einordnung des modernen Terrors und seiner Bekämpfung betrifft, und weist beglückt auch auf den umfänglichen Bildteil der Arbeit hin.

© Perlentaucher Medien GmbH