Es fängt moralisch an: Da sitzt ein Reporter in der Bar eines Flughafens unterhält sich mit einer umwerfenden Frau, stellt sich vor, wie es wäre mit ihr ... und wird von ihr vergiftet. Das behauptet Kelly wenigstens, und Jack muss erst auf qualvolle Stunden durchleben, bis er ihr glaubt, dass er
nach zehn Stunden Tod ist, wenn sie ihm nicht das Gegengift verrät. Der Seitensprung lohnt sich also…mehrEs fängt moralisch an: Da sitzt ein Reporter in der Bar eines Flughafens unterhält sich mit einer umwerfenden Frau, stellt sich vor, wie es wäre mit ihr ... und wird von ihr vergiftet. Das behauptet Kelly wenigstens, und Jack muss erst auf qualvolle Stunden durchleben, bis er ihr glaubt, dass er nach zehn Stunden Tod ist, wenn sie ihm nicht das Gegengift verrät. Der Seitensprung lohnt sich also nicht. Zumal der Handel, den Kelly ihm anschließend vorschlägt, mindestens ebenso mysteriös ist, wie die Tatsache, dass Jack sterben soll. Sie weiht ihn in ein schreckliches Geheimnis ein, dessen Kern darin besteht, dass ihr Hirn implodieren wird, wenn sie sich nicht dauernd in mindesten drei Meter Abstand zu einem Menschen aufhält. Duane Louis entwirft mit dieser Idee einen spannenden Plot, indem ein dunkler Hintermann, Kelly benutzt, um seine Idee voranzutreiben, mittels Nanomaschinen im Blut das menschliche Gehirn so weit zu manipulieren, dass vom Kopf nicht viel übrig bleibt, wenn man sich an die Vorgabe nicht hält. Louis hat jedoch keinen Wissenschaftskrimi mit umständlichen Erklärungen geschrieben, sondern setzt sein Gift so ein, dass es einer atemberaubende Hetzjagd ums Überleben gleichkommt, wo ungewollte Morde geschehen, da sich das moderne Gift auch noch durch Küsse übertragen lässt, wo verzweifelte Suche dazu führt, dass niemand einem glaubt, man Gefahr läuft in die Geschlossene eingeliefert zu werden, weil die Geschichte, die Jack oder Kelly aus der Bar erzählen, allzu sehr nach Aliens und Perry Rhodan klingt. Dass einem Leser das vollkommen egal ist, liegt an der unterhaltsamen Mischung aus Realität, Science Fiction und Witz, die Blondes Gift lesenswert macht. Duane Louis treibt seine Helden gleich in mehreren Erzählsträngen vor sich her, schneidet die Kapitel gegeneinander. Das glaubwürdig bis ans Ende durchzuhalten, zeichnet ihn als einen Vertreter seines Genres aus, der sich virtuos Freiheiten herausnimmt.