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Eine glückliche Familie so etwas hat Kid nie gekannt. Sie hat gelernt zu verstecken, wer sie ist, was sie sich wünscht, wofür sie sich begeistert. Denn da, wo ihre Eltern sind, ist kein Raum für sie. Als sie Maxim kennenlernt, wendet sich ihr Leben: Zum ersten Mal weiß sie, was es heißt, glücklich zu sein. Doch ihre Eltern gönnen ihr dieses Glück nicht. Erst nach und nach begreift Kid, dass Träume nur wahr werden, wenn man um sie kämpft.

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Produktbeschreibung
Eine glückliche Familie so etwas hat Kid nie gekannt. Sie hat gelernt zu verstecken, wer sie ist, was sie sich wünscht, wofür sie sich begeistert. Denn da, wo ihre Eltern sind, ist kein Raum für sie.
Als sie Maxim kennenlernt, wendet sich ihr Leben: Zum ersten Mal weiß sie, was es heißt, glücklich zu sein. Doch ihre Eltern gönnen ihr dieses Glück nicht. Erst nach und nach begreift Kid, dass Träume nur wahr werden, wenn man um sie kämpft.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Silja von Rauchhaupt scheint überzeugt von der Sprachkunst der Autorin Rusalka Reh. Wie Reh die Entwicklung, die Sehnsüchte und Ängste einer 16-Jährigen darstellt, als Konfrontation mit unsensiblen Eltern, in verständnisvollen Freundschaften oder in Form von lyrischen Tagebucheinträgen - findet die Rezensentin aufschlussreich. Jugendsprache und Poesie wechseln einander ab und ergeben eine Geschichte von großer Intensität und Frische, kraftvoll und zart zugleich, findet Rauchhaupt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.09.2015

Zurück ins Blau
Rusalka Reh schickt Kid in die Lyrikschule

Manchmal hat man es schwer mit seinen Eltern. Sie verstehen einen nicht, sprechen eine andere Sprache, da muss man auf der Hut sein. Das 16-jährige Mädchen Kid aus "back to blue" von Rusalka Reh hat Grund genug, sich über ihre Eltern, die sie "das Duo" nennt, zu beschweren. Da ist es gut, ein Tagebuch zu haben, sicher versteckt in einem Schulbuchumschlag.

Und zu verstecken hat sie, ihrem Alter entsprechend, einiges. In ihrer Liebe zu Maxim lernt Kid, was Nähe und Vertrauen bedeuten kann. Bei Maxim fühlt sich Kid wohl, er hört ihr zu, ihm zeigt sie ihre selbst geschriebenen Gedichte, während er auch welche für sie schreibt. Kids Glück scheint perfekt. Vorurteile und Missverständnisse sorgen jedoch bald für üble Nachrede und sind schließlich Auslöser für Vorkommnisse, die Kids und Maxims Beziehung zu zerstören drohen. Es folgt eine klassische Überreaktion der Eltern, die ihrer Tochter Hausarrest verordnen, um sie vor Maxim, dem vermeintlichen russischen Drogendealer, zu schützen: Kontrollwahn der Eltern statt Gespräche, Interesse oder Zuwendung.

Immerhin gibt es im Umfeld von Kid und Maxim nicht nur unsensible oder überforderte Erwachsene, da sind auch die hilfsbereiten Babysitter-Eltern und vor allem eine ältere Schriftstellerin, die eigentlich auf Madeira lebt und Kid bei ihrer literarischen Arbeit unterstützt. Im Laufe der Geschichte verliert Kid immer mehr von ihrer ständigen Wachsamkeit. Ihr Motto ist von Amy Winehouses Lied "Back to Black" inspiriert, doch für Kid bedeutet "back to blue" nicht ein Zurück zu Trauer und Verzweiflung. Die Farbe Blau bedeutet für sie vor allem den Zugang zur eigenen Identität.

Alles, was Kid passiert, schreibt sie in ihr Tagebuch. Anfangs sucht sie noch nach einem passenden Stil, ist unsicher, tastet sich an das Schreiben heran. Dabei findet sie nach und nach ihre eigene Schreibweise, hier und da mit einem Smiley verziert, und immer wieder mit eingestreuten selbstverfassten Gedichten.

Dabei entsteht eine ganz eigene Mischung aus Jugendsprache und Poesie. Sie ist nicht das, was man als Schriftsprache gewohnt ist, sondern es ist ein Selbstgespräch, oft ohne Satzgefüge, kurze Passagen, oft nur einzelne Worte, die zeigen, wie Gedanken entstehen, sich ergänzen und weiter entwickeln: "Ich lebe, ich will hier raus. Wohin? Wohin mit mir? Ich muss schreiben. Ich schreibe. Vorerst."

Manche Kurzsätze sind auf der Seite so angeordnet, dass sie wie eine Vorstufe zu einem Gedicht wirken, auf jeden Fall aber eine Gedankenpause anzeigen oder etwas, das sprachlich nicht leicht zu fassen ist und daher typographische Leere braucht. Wenn Kid Gedichte schreibt, so sind es freie Verse von berührender Intensität und großer Frische. Sie wirken gerade dann, wenn sie unfertig aussehen, kraftvoll und zart zugleich. Hier zeigt sich einmal mehr die Sprachkunst der 1970 geborenen Autorin Rusalka Reh, die selbst als Lyrikerin hervorgetreten ist. Kid entwickelt auch andere kreative Schreibtechniken, so schneidet sie aus Zeitungen Wörter aus und klebt sie zu Schlagzeilen zusammen, die lustig oder bitter sind und ihre Entwicklung assoziativ kommentieren: "Lehrjahre einer Buchstabenmönchin", "Scharren an Gittern". Und schließlich: "Die Zeit des Kriechens ist vorbei".

SILJA VON RAUCHHAUPT

Rusalka Reh: "back to blue". Roman.

Magellan Verlag, Bamberg 2015. 208 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 15 Jahre

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