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Von den Tatorten zu den vielen Lieblingsplätzen Commissario Montalbanos, von den Kulissen mit atemberaubendem Panorama zu Salvos Häuschen in Marinella mit Blick aufs Meer - für diesen Reiseführer wurden die authentischen Vorlagen für die fiktiven Schauplätze aus den acht bisher erschienenen Montalbano-Romanen aufgespürt und in Anlehnung an die jeweiligen Geschichten zu faszinierenden Reiserouten zusammengestellt. Stimmungsvolle Farbfotografien, ausgewählte Romanpassagen und viele aufschlussreiche Informationen zu den wichtigsten Stationen der einzelnen Krimis bietet dieser Sizilienführer der ganz besonderen Art.…mehr

Produktbeschreibung
Von den Tatorten zu den vielen Lieblingsplätzen Commissario Montalbanos, von den Kulissen mit atemberaubendem Panorama zu Salvos Häuschen in Marinella mit Blick aufs Meer - für diesen Reiseführer wurden die authentischen Vorlagen für die fiktiven Schauplätze aus den acht bisher erschienenen Montalbano-Romanen aufgespürt und in Anlehnung an die jeweiligen Geschichten zu faszinierenden Reiserouten zusammengestellt. Stimmungsvolle Farbfotografien, ausgewählte Romanpassagen und viele aufschlussreiche Informationen zu den wichtigsten Stationen der einzelnen Krimis bietet dieser Sizilienführer der ganz besonderen Art.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.05.2007

Bücherecke
Zitroneneistage
Drei Italien-Bücher: Das Ungewöhnliche im Bekannten entdecken
Autoren von Italien-Büchern können ihren Lesern natürlich schon lang kein unbekanntes Reiseland mehr näherbringen. Sie können bestenfalls im Bekannten das Außergewöhnliche suchen, das Skurrile und Charmante. So wie Barbara Schaefer, die in der bewährten „Lesereisen”-Reihe des Picus Verlags ein Bändchen über die Amalfiküste und das Cilento veröffentlicht hat.
Die Texte sind teils bereits in Tageszeitungen erschienen, einige von ihnen weisen zudem über den kampanischen Küstenstrich hinaus. Beides macht aus dem Buch deshalb noch lange keine Mogelpackung. Zum einen, weil man mitunter auch aus der Distanz einen klaren Blick auf die Amalfiküste hat, und weil zum anderen die recycelten Texte hier in neuen Zusammenhängen stehen, einander also ergänzen oder auch konterkarieren.
Schaefer ist nicht an einem Porträt der Region gelegen, sie sammelt vielmehr Eindrücke, Begegnungen, Erlebnisse, die dem bekannten Süditalien-Bild ein paar lose, unterhaltsame Aspekte beifügen. Es geht in diesem Buch also auch um Vergewisserung: Ist Italien immer noch so, wie wir es uns ausmalen? Natürlich ist es noch so. Die Kunst besteht nun darin, die alte Geschichte neu zu erzählen. Deshalb verweilt Schaefer nicht beim „Limoncello mit Meerblick” – der Verlag wählt für seine Reihe ja gern plakative Titel. Sie langweilt nicht mit Klischees, sondern entdeckt das Allgemeingültige in konkreten Situationen. Dazu besucht sie einen Kochkurs, begibt sich in die Berge des Hinterlandes, und die 50-jährige Geschichte der Autostrada del Sole macht sie fest an einem Menschen und seinem Leben. Schaefer bringt die Dinge auf den Punkt und öffnet mit wenigen Zeilen große, dennoch klar umrissene Assoziationsräume. Einmal schreibt sie von einem Caterina-Valente-Italien. Sofort tauchen vor dem inneren Augen die entsprechenden Bilder aus den 1950er Jahren auf: Bikini, Sonnenschirm und Großfamilie. Originell ist die Unterscheidung in Tage für Zitronen- und für Schokoladeneis.
An Originalität gebricht es Andrea Thiele indessen weithin. Der Herder Verlag hat eine Reihe aufgelegt namens „Ein Jahr in . . .”, die Reisen in den Alltag verspricht. Thiele schreibt über ihr Jahr in der Toskana, wohin sie eines Gulios und der Wärme wegen übersiedelt ist. Sie nimmt die Rolle der Naiven an, die sich blöd anstellt beim Vespafahren und wundert, dass man in einer Warteschlange beim Bäcker oder auf Ämtern eine Nummer ziehen muss. Wenn das die Dinge sind, die dieses Jahr ausgemacht haben, war es gewiss ein verschenktes Jahr, wie auch jede Minute verschenkt ist, die man diesem Buch gewährt.
Neben der Beobachtung und der Nabelschau gibt es die Möglichkeit, sich einen Begleiter zu wählen. Fünf Autoren wandeln „Auf Andrea Camilleris Spuren durch Sizilien”. Der Band aus der Edition Lübbe ist jedoch mehr Reiseführer als Lesebuch. STEFAN FISCHER
BARBARA SCHAEFER: Limoncello mit Meerblick. Unterwegs an der Amalfiküste und im Cilento. Picus Verlag, Wien 2007. 132 Seiten, 13,90 Euro.
ANDREA THIELE: Ein Jahr in der Toskana. Reise in den Alltag. Herder Verlag, Freiburg 2007. 190 Seiten, 12,90 Euro.
MAURIZIO CLAUSI u.a.: Auf Andrea Camilleris Spuren durch Sizilien. Die Lieblingsplätze des Commissario Montalbano. Edition Lübbe, Bergisch Gladbach 2007. 386 Seiten, 18 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.07.2007

Das Geheimnis der Tankstelle

Wenn in Italien an einem schönen Sommerabend die Straßen wie leergefegt sind, dann steht entweder ein wichtiges Fußballspiel an oder Commissario Montalbano ermittelt auf der Mattscheibe. Der von Andrea Camilleri erschaffene sizilianische Krimiheld - ein Macho, Eigenbrötler und Gourmet - hat in Buch und Film seit langem Kultstatus und ist der Stolz der ganzen Nation. Nun hat die Montalbano-Begeisterung eine neue Blüte getrieben: Fünf italienische Architekten und glühende Camilleri-Fans sind mit den Krimis im Gepäck durch Sizilien gefahren und haben eine literarische Landvermessung vorgenommen. "Auf Andrea Camilleris Spuren durch Sizilien. Die Lieblingsplätze des Commissario Montalbano" heißt das fast vierhundert Seiten starke Werk. Die Autoren beschreiben im Eingangskapitel, wie sie Camilleri in seiner sizilianischen Heimatstadt Porto Empedocle, dem Vorbild der legendären Kleinstadt Vigàta, in der Bar trafen und ihm von ihrem Projekt berichteten. Der Maestro, ein Mann mit Bodenhaftung, soll mit ungläubigem Amüsement reagiert haben, was der Leser schnell nachvollziehen kann. Denn das Buch ist eine unglaubliche Fleißarbeit. Die Akribie, mit der Zitate aus acht Kriminalromanen mit der Realität abgeglichen werden, wirkt manchmal geradezu komisch. Die Spurensucher haben sich nicht nur an Orte begeben, die jedem Camilleri-Leser ein Begriff sind und die man in Porto Empedocle leicht wiederfinden kann - die Bar Albanese etwa, den Hafen mit dem Leuchtturm oder die Trattoria da Enzo, in denen der Kommissar seine Fressgelage abhält. In Text und Bild ist vielmehr auch etwa die "Tankstelle an der Straße nach Marinella, der Ort, an dem der Lastwagen aufgefunden wurde", dokumentiert und darüber hinaus sogar die Wohnungen vieler agierender Personen. Dabei sind nicht nur die literarischen Orte an der herben Küste bei Agrigent Gegenstand der Spurensuche. Auch das Sizilien aus der Fernsehserie, die den Schauplatz der Krimis kurzerhand in das pittoreske Ragusa verlegte, wird in dem Buch ausführlich dokumentiert. Das ehrgeizige Projekt hat durchaus einen tieferen Sinn, sind doch Camilleris Krimis im Grunde ein einziger Roman über seine sizilianische Heimat. Dem deutschen Leser jedoch wird es nicht helfen, die Insel und ihre Literatur besser zu verstehen. Die Bedeutung all der zitierten Orte, die auf einen Touristen oft nur hässlich und trostlos wirken, bleibt unergründet. Die bloße Aufzählung wird bald langweilig, es fehlen die Hintergründe. Was den Kosmos des Commissario Montalbano ausmacht, kann der Leser nur erahnen. Landkarten im Buch sollen helfen, bei eigenen Ortsbegehungen dem Sizilien Camilleris nachzuspüren.

vero.

"Auf Andrea Camilleris Spuren durch Sizilien. Die Lieblingsplätze des Commissario Montalbano" von Maurizio Clausi, Davide Leone, Giuseppe Lo Bocchiaro, Alice Pancucci Amarù, Daniela Ragusa. Edition Lübbe, Bergisch Gladbach 2007. 384 Seiten, 93 Farbfotos, fünf Karten. Gebunden, 18 Euro.

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