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Mittäter, Mitläufer, Widerständler - Deutsche Diplomaten im "Dritten Reich"
Während der Zeit des Nationalsozialismus trugen die meisten Mitarbeiter des Auswärtigen Amts die Politik des Regimes mit, aber es gab auch Gegner der NS-Herrschaft unter ihnen. Zum ersten Mal zeigt dieser Band die unterschiedlichen Facetten des Widerstands unter Hitlers Diplomaten und bietet anhand von individuellen Beispielen eine Gesamtschau auf die Protagonisten und deren Handlungsweisen.
Unmittelbar nach Kriegsende entstand der Mythos eines im Auswärtigen Amt weit verbreiteten Widerstands gegen das
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Produktbeschreibung
Mittäter, Mitläufer, Widerständler - Deutsche Diplomaten im "Dritten Reich"

Während der Zeit des Nationalsozialismus trugen die meisten Mitarbeiter des Auswärtigen Amts die Politik des Regimes mit, aber es gab auch Gegner der NS-Herrschaft unter ihnen. Zum ersten Mal zeigt dieser Band die unterschiedlichen Facetten des Widerstands unter Hitlers Diplomaten und bietet anhand von individuellen Beispielen eine Gesamtschau auf die Protagonisten und deren Handlungsweisen.

Unmittelbar nach Kriegsende entstand der Mythos eines im Auswärtigen Amt weit verbreiteten Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime. Jüngere Forschungen haben jedoch gezeigt, wie wenig verwurzelt der Widerstand unter Hitlers Diplomaten tatsächlich war und wie schwierig es ist, eine klare Grenze zwischen Mittäter und Widerständler zu ziehen. Eine geschlossene Opposition »des« Auswärtigen Amts gegen Hitler hat es nicht gegeben, wohl aber einen Widerstand, bei dem einzelne Angehörige oder Pensionäre des Amts mit Mitgliedern anderer Widerstandszirkel außerhalb des diplomatischen Dienstes konspirierten. Neben prominenten Figuren des Attentats vom 20. Juli 1944 und Ernst von Weizsäcker widmet sich das Buch vor allem den vergessenen Widerstandskämpfern sowie der Phase der Aufarbeitung nach 1945 und den erinnerungspolitischen Herausforderungen.

Autorenporträt
Jan Erik Schulte, geboren 1966, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher zur Geschichte des Nationalsozialismus und arbeitet zur Zeit an einer Geschichte der SS.

Michael Wala, geboren 1954, ist Professor für die Geschichte Nordamerikas an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte der internationalen Beziehungen veröffentlicht, darunter auch ein Buch über die Tätigkeit des Botschafters von Prittwitz und Gaffron in den USA.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Nachdem 2005 eine Historikerkommission im Auftrag der damaligen Regierung die Rolle des Auswärtigen Amtes im und nach dem Zweiten Weltkrieg untersucht hatte und zu dem Schluss gekommen war, dass der Widerstand der Diplomaten gegen Hitler die absolute Ausnahme war, gab es viel Kritik an den Autoren, erinnert sich Alexandra Senfft. Doch der neue Band "Widerstand und Auswärtiges Amt", der jetzt von Jan Erik Schulte und Michael Wala herausgegeben wurde, kommt zu dem gleichen Schluss, verrät die Rezensentin: es gab Einzelne, die von Anfang an am Sturz des Regimes arbeiteten, doch die meisten waren gut geölte Rädchen des Apparats, erklärt Senfft. Die häufig vorgeschobene Begründung, man habe mitgespielt um Schlimmeres zu verhindern, lassen die Autoren zurecht nicht gelten, findet die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieses Buch ist ein Zeugnis der voranschreitenden Widerstandsforschung und würdigt jene, die das "Dritte Reich" bekämpften - ohne zu heroisieren oder biografische Brüche zu ignorieren." DIE ZEIT, 28.11.2013