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150. Geburtstag Wilhelms II. am 27. Januar 2009
Wilhelm II. hat um 1900 alle starken und kompetenten Persönlichkeiten von den Schaltstellen der Regierung entfernt. Umgeben von Karrieristen und Knechtsnaturen, die sich in Liebedienerei überbieten, übt er in fataler Weise sein persönliches Regiment aus. Inkompetent und selbstherrlich mischt er sich in die Innen- und Außenpolitik ein, versucht die europäischen Großmächte gegeneinander aufzuhetzen, betreibt eine mörderische Rüstungspolitik und führt das Deutsche Reich in den Abgrund des Ersten Weltkriegs.
John Röhl, der international beste
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Produktbeschreibung
150. Geburtstag Wilhelms II. am 27. Januar 2009

Wilhelm II. hat um 1900 alle starken und kompetenten Persönlichkeiten von den Schaltstellen der Regierung entfernt. Umgeben von Karrieristen und Knechtsnaturen, die sich in Liebedienerei überbieten, übt er in fataler Weise sein persönliches Regiment aus. Inkompetent und selbstherrlich mischt er sich in die Innen- und Außenpolitik ein, versucht die europäischen Großmächte gegeneinander aufzuhetzen, betreibt eine mörderische Rüstungspolitik und führt das Deutsche Reich in den Abgrund des Ersten Weltkriegs.

John Röhl, der international beste Kenner der Geschichte Wilhelms II. und seiner Epoche, bringt mit diesem Band seine monumentale Biographie des letzten deutschen Kaisers zum Abschluß. Atemlos verfolgt der Leser, wie der Autor noch einmal den Untergang einer Epoche heraufbeschwört; er erlebt, wie Wilhelm II. säbelrasselnd über das Parkett der internationalen Diplomatie stolpert, das Reich von einer Krise in die nächste führt und es schließlich vollständig isoliert: Burenkrieg, Boxeraufstand, Russisch-Japanischer Krieg, Marokkokrisen, Daily-Telegraph-Krise und Balkankonflikte - niemand ist in der Lage, den in seinem Handeln oft manisch, bisweilen gar paranoid wirkenden Herrscher zu stoppen. Sein Flotten-Wahn und sein Traum eines Europas unter deutscher Vorherrschaft enden erst in den blutigen Schlachten des Ersten Weltkriegs. Doch während Wilhelm II. ins Exil geht, seinen Judenhaß kultiviert und Hitlers frühe Erfolge bejubelt, lastet auf Deutschland das heillose Erbe seiner Hybris.
Autorenporträt
John C. G. Röhl lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Neuere europäische Geschichte an der Universität Sussex.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Zweifellos ist diese Biografie Wilhelms II., die nach dreißig Jahren Arbeit und drei umfangreichen Bänden nun zum Abschluss kommt, beeindruckend, meint der Rezensent Volker Ullrich. John C.G. Röhl erweise sich ein weiteres Mal als "glänzender Rechercheur", der auch da noch fündig wird, wo alles längst abgegrast schien. In Sachen Fleiß und Kompetenz also nichts als Lob. Die Probleme, die Ullrich sehr wohl konstatiert, liegen woanders. Darin zum einen, dass Röhl sehr dazu neige, dem Leser viel zu viel Originalmaterial vorzulegen. Das sei gut gemeint und oft interessant, aber es ergebe dann oft das Gegenteil einer "ausgearbeiteten, auch literarischen Ansprüchen genügenden Biografie". Klar wird dem Rezensenten auch die zentrale These, der zufolge Wilhelm II. insbesondere unter Reichskanzler von Bülow sehr viel stärker die Fäden zog, als von anderen Kennern heute behauptet. Ullrich ist freilich auch nach der Lektüre nicht überzeugt und glaubt, dass Röhl die komplexe gesellschaftliche Gesamtkonstellation oft zugunsten einer Überschätzung der Macht des Regenten "ausblendet". Trotz dieser Kritikpunkte lässt der Rezensent an der grundsätzlichen Bedeutung dieses Monumentalwerks für die Forschung keinen Zweifel.

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