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Ein trockener Humor verbirgt sich in André Bouchards Bilderbuchgeschichte Achtung, Wolf!, von Tobias Scheffel ganz formidabel aus dem Französischen ins Deutsche übertragen. Der Leser amüsiert sich und ganz nebenbei wird die Angst vor den dunklen Gestalten ganz klein. Der genaue Blick auf die Illustrationen lohnt. Sie sind mit der Feder fein gezeichnet und zart koloriert. Sie zeigen Ungeheuer, die Gefühle haben, und so fast sympathisch werden, immer pointiert in Gestik und Mimik getroffen. Von Seite zu Seite entwickelt sich in kluger Dramaturgie die Pointe. Unbedingt anschauen! (Monika Trapp.…mehr

Produktbeschreibung
Ein trockener Humor verbirgt sich in André Bouchards Bilderbuchgeschichte Achtung, Wolf!, von Tobias Scheffel ganz formidabel aus dem Französischen ins Deutsche übertragen. Der Leser amüsiert sich und ganz nebenbei wird die Angst vor den dunklen Gestalten ganz klein. Der genaue Blick auf die Illustrationen lohnt. Sie sind mit der Feder fein gezeichnet und zart koloriert. Sie zeigen Ungeheuer, die Gefühle haben, und so fast sympathisch werden, immer pointiert in Gestik und Mimik getroffen. Von Seite zu Seite entwickelt sich in kluger Dramaturgie die Pointe. Unbedingt anschauen! (Monika Trapp. In: Bücher-Medien-Magazin HITS für KIDS, Print-Ausgabe 45/2015)
Autorenporträt
Tobias Scheffel, geb. 1964 in Frankfurt am Main, studierte Romanistik, Geschichte und Geographie an den Universitäten Tübingen, Tours (Frankreich) und Freiburg. Seit 1992 arbeitet er als literarischer Übersetzer aus dem Französischen und lebt in Freiburg im Breisgau. 2011 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Laura Weißmüller fühlt sich an Maurice Sendaks Kinderbuch "Wo die wilden Kerle wohnen" erinnert, selbst wenn "Achtung, Woohoooolf!" nicht ganz an den Klassiker heranreiche. Trotzdem findet die Rezensentin das Bilderbuch des französischen Autors und Illustrators André Bouchard, der eigentlich Werbefachmann sei, einfach "herrlich". Weißmüller erzählt mit viel Sympathie für das Buch dessen Geschehen nach, will die überraschenden Wendungen gegen Ende hin aber nicht vorwegnehmen. So lobt sie die Zeichnungen der Monster als hingebungsvoll und das Buch im Allgemeinen als "herzzerreißende Liebeserklärung" an jene Monster, die uns Nacht für Nacht den Schlaf rauben wollen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.11.2015

Machen wir kurz Pause
Wirklich anstrengend diese Nachtarbeit für Monster
Illustration aus André Bouchard: Achtung Woohoooolf!
Werden Monster müde? Aber ja! Das zeigt dieses herrliche Bilderbuch des Franzosen André Bouchard. Da hängen die Augenlider so tief, dass es den gefederten und mit allerhand Krallen und Hörnern ausgestatteten Gesellen schwerfällt, überhaupt noch etwas zu sehen. Ihre Knie biegen sich gewaltig, so mühsam halten sie sich auf den Beinen, und von Augenringen mag man gar nicht sprechen, so weit ragt das, was sich da unter ihren gelbunterlaufenen Pupillen abzeichnet, nach unten. Was den struppigen Wolf, das moosgrüne Riesenungeheuer, das mit wechselnder Gemütslage wie ein Chamäleon seine Farbe verändern kann, und das kleine Krallenuntier so ausgelaugt hat? Ein kleines Mädchen, besser gesagt: der unerschütterlich feste Schlaf, den es hat.
  Denn die drei Monster sind angetreten, um das Mädchen gehörig zu erschrecken. Sie brüllen, jaulen und grölen, was ihre Lungen hergeben, allein es hilft alles nichts: „Die Kleine hält sich wohl für Dornröschen!“, empört sich der Wolf, dessen Augenlider sich schon bedenklich blau gefärbt haben. Der Versuch, das Mädchen um den Schlaf zu bringen, ist anstrengend.
  Nicht einmal das Angebot des Albs der Großmutter, der aus dem Nachbarzimmer seinem „Kollegen“ zur Hand gehen will und gar fürchterliche Töne aus seinem Riesenmaul spuckt, hilft. Die Kleine schlummert unter ihrer rosa Daunendecke einfach weiter, so unbekümmert, wie es sich Eltern nur wünschen können. Von Angst vor nächtlichen Gästen keine Spur. Wobei: Irgendwann ist es doch mit der Nachruhe vorbei. Dann nämlich, wenn sich die Monster vor lauter Müdigkeit geschlagen geben und selbst zu Boden sinken. Ihr Schlaf wird begleitet von Lauten, die viel furchterregender sind als alles, was sie vorher von sich gaben. Sie schnarchen.
  Was dann dem kleinen Mädchen und seiner Großmutter einfällt, um die Plagegeister loszuwerden und welche überraschenden Wendungen die Geschichte von Seite zu Seite noch nimmt, das sei hier nicht verraten. Nur so viel: Der Autor und Illustrator Bouchard, der eigentlich Werbefachmann ist, zeichnet seine übernächtigten Monster mit so viel Hingabe, das man nicht weiß, wen man als Erstes ins Herz schließen soll. Das erinnert ein wenig an das legendäre Bilderbuch Wo die wilden Kerle wohnen von Maurice Sendak. Auch wenn Achtung, Woohoooolf!“ nicht an Sendaks Meisterwerk heranreicht, ist André Bouchard doch eine herzzerreißende Liebeserklärung an die Wesen gelungen, die uns den Schlaf rauben. Leicht haben sie es mit uns nämlich nicht. (ab 4 Jahre)
LAURA WEISSMÜLLER
André Bouchard: Achtung, Woohoooolf! Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Knesebeck 2015. 34 Seiten, 12,95 Euro.
VERANTWORTLICH:
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
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