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Wie sehen die Deutschen sich selbst und in welchem Licht wollen sie von außen gesehen werden seit jenem tiefgreifenden histori-schen Umbruch von 1989/90, der eine revolutionäre Zeitenwende in der DDR und den politischen Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten bewirkte? Diese Frage nach dem neuen Selbstverständnis des vereinigten Deutschland steht im Mittelpunkt der Studie. Dabei geht es nicht um einen weiteren Beitrag zur Debatte über die nationale Identität der Deutschen, sondern um eine Abkehr vom Primat der Nation zugunsten eines anderen, differenzierten Begriffs vom Selbstverständnis…mehr

Produktbeschreibung
Wie sehen die Deutschen sich selbst und in welchem Licht wollen sie von außen gesehen werden seit jenem tiefgreifenden histori-schen Umbruch von 1989/90, der eine revolutionäre Zeitenwende in der DDR und den politischen Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten bewirkte? Diese Frage nach dem neuen Selbstverständnis des vereinigten Deutschland steht im Mittelpunkt der Studie. Dabei geht es nicht um einen weiteren Beitrag zur Debatte über die nationale Identität der Deutschen, sondern um eine Abkehr vom Primat der Nation zugunsten eines anderen, differenzierten Begriffs vom Selbstverständnis der Berliner Republik. Den ersten von insgesamt drei Schwerpunkten bildet der Wandel im politischen Selbstverständnis, der nach dem Mauerfall vom 9. No-vember 1989 einsetzte, als die Ostdeutschen mit dem öffentlichen Ruf nach der staatlichen Einheit ihre Absicht erklärten, sich nunmehr als Bürgerinnen und Bürger eines zukünftig vereinigten Deutschland zu definieren. Der zweite Hauptaspekt betrifft die beträchtliche Heterogenität im gesellschaftlichen Selbstverständnis der Deutschen seit jenem Umbruch, dass heißt die Ost-West-Spaltung des politisch vereinigten Landes, die das große Projekt der Berliner Republik motiviert hat: die Herstellung der "inneren Einheit". Abschließend stehen die zunehmend affirmativen Interpretationen der deutschen Vergangenheit zur Diskussion, wie sie neuerdings zum Beispiel in der Rede von der bundesdeutschen "Erfolgsgeschichte" in der Öffentlichkeit Verbreitung gefunden haben. Erörtert wird in dieser Hinsicht, ob derartige Veränderungen im historischen Selbstverständnis der Deutschen als legitim anzusehen sind oder fragwürdige Neudeutungen vorstellen, die eine Relativierung der nationalsozialistischen Vergangenheit anstre-ben, um auf diese Weise einer geschichtsvergessenen "Normalität" in der Berliner Republik den Boden zu bereiten.
Die Studie ist nicht ausschließlich für ein akademisches Fachpublikum konzipiert, sondern will auch Leserinnen und Lesern zu-gänglich sein, die ein eher allgemeines Interesse an den deutschen Zeitläuften seit 1989/90 haben.
Autorenporträt
Frank Brunssen ist Dozent für German Studies an der University of Liverpool in Großbritannien. Bei K & N erschien von ihm zuvor bereits der Band ,Das Absurde in Günter Grass' Literatur der achtziger Jahre', 1997.