Dies ist Luca Brassonis erster Fall, ganz frisch als Taschenbuch, statt eBook!
Luca Brassoni Anfang 40 frisch geschiedener Kaffeeliebhaber, stammt aus Venedig (bis auf seine deutsche Seite, die kommt aus Bayern) und liebt seine Stadt, auch wenn die Einheimischen immer mehr von Touristen verdrängt
werden. Bei seinen Ermittlungen wird er von Maurizio Goldini, einem gutaussehenden Schokoholic mit…mehrDies ist Luca Brassonis erster Fall, ganz frisch als Taschenbuch, statt eBook!
Luca Brassoni Anfang 40 frisch geschiedener Kaffeeliebhaber, stammt aus Venedig (bis auf seine deutsche Seite, die kommt aus Bayern) und liebt seine Stadt, auch wenn die Einheimischen immer mehr von Touristen verdrängt werden. Bei seinen Ermittlungen wird er von Maurizio Goldini, einem gutaussehenden Schokoholic mit unerschütterlichem Glauben an seine große Liebe Sarah. Gemeinsam werden sie zu der übel zugerichteten Leiche eines deutschen Kunstprofessors, der offensichtlich vor seinem Tod brutal gefoltert wurde gerufen. Dieser sollte als Experte die Echtheit eines unbekannten Picassos für die Peggy Guggenheim Sammlung verifizieren und wurde von seiner jungen gutaussehenden wissenschaftlichen Mitarbeiterin begleitet. Als diese kurz nach ihrer Befragung durch Commissario Brassoni die Treppe hinuntergestürzt wird und nur knapp überlebt, ist es offensichtlich, daß die Tragweite dieses Falles weitaus größer ist, als anfangs vermutet.
Der Commissario liebt das Leben, den Kaffee, Cornetti, schöne Frauen und gutes Essen. Die schönen Frauen machen ihm das Leben schwer. Denn ganz glücklich ist er in seiner Affäre mit der verheirateten Chefsekretärin der Questura Maria Grazia nicht, denn sie ist ebenso dominant, wie verführerisch. Die schöne Pathologin Carla Sorrenti scheint da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt zu sein. Dieses Gefühlschaos des Commissarios ist ein netter Nebenstrang, der aber die eigentliche Krimihandlung nicht behindert oder überlagert. Man muß schon schmunzeln, bei Maria Grazias Bemühungen das Unausweichliche zu verhindern. Aber auch Brassonis bayrischer Cousin Stefan Mayer, genannt Caruso, als Journalist in Venedig stets eine Quelle von neuen Informationen und aus Neugierde gerne mal undercover eingesetzt, setzt sympathische Akzente. Sie lassen diesen ansonsten sehr spannenden Krimi menscheln. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich, es werden Spuren gelegt und völlig logisch und nachvollziehbar aufgelöst und nach dem großen Finale zusammengefügt. Das Ende kommt gerade richtig, es ist nicht zu abrupt und ohne unnötige Längen, nachdem der eigentliche Fall bereits gelöst ist. Ein Krimi der nichts zu wünschen übrig läßt.
Es kommen viele italienische Redewendungen vor, die aber keine Verständnisschwierigkeiten bereiten. Auch Venedig spielt eine tragende aber nicht erdrückende Rolle. Die Atmosphäre ist dicht, aber eben nicht zu dicht, und durchaus eigenständig und kein Abklatsch anderer bekannter Venedig Krimis.
Ein gelungenes Debüt einer sympathischen Autorin, weshalb ich nun direkt Band 3 als ebook lese, um noch ein wenig in Venedig zu verweilen, während in Deutschland eine Unwetterfront wütet.
5 von 5 Sternen!