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Hannah Arendt (1906-1975) ist eine der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. In einer Zeit, als Frauen an der Universität noch eine Ausnahme waren, studierte sie u. a. bei Martin Heidegger und Edmund Husserl und promovierte 1928 bei Karl Jaspers. Mit dem 17 Jahre älteren Heidegger ging sie eine geheime Liebesbeziehung ein, mit Jaspers blieb sie bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden. Später wurden u.a. Hans Blücher und Walter Benjamin zu engen Vertrauten. Von den Nazis ins amerikanische Exil getrieben, stellte die deutsche Jüdin grundlegende Fragen zur Philosophie und Politik.…mehr

Produktbeschreibung
Hannah Arendt (1906-1975) ist eine der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. In einer Zeit, als Frauen an der Universität noch eine Ausnahme waren, studierte sie u. a. bei Martin Heidegger und Edmund Husserl und promovierte 1928 bei Karl Jaspers. Mit dem 17 Jahre älteren Heidegger ging sie eine geheime Liebesbeziehung ein, mit Jaspers blieb sie bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden. Später wurden u.a. Hans Blücher und Walter Benjamin zu engen Vertrauten. Von den Nazis ins amerikanische Exil getrieben, stellte die deutsche Jüdin grundlegende Fragen zur Philosophie und Politik. Den Zwängen der Zeit setzen ihr Leben und Denken eine Haltung der Unabhängigkeit und Freiheit entgegen. Ihre Lebensgeschichte liest sich wie ein Plädoyer für Mut und Engagement, wie ein Loblied auf die Freundschaft und die Liebe zur Welt. Diesem Leben widmet sich nun die Filmemacherin Margarethe von Trotta in ihrem neuen Film, der am 10. Januar 2013 in die deutschen Kinos kommt. Von Trotta wurde 2012 mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet.
Autorenporträt
Alois Prinz, 1958 geboren, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und lebt heute mit seiner Familie in Kirchheim bei München. Er veröffentlichte Biografien über Hermann Hesse, Ulrike Meinhof, Franz Kafka, Dietrich Bonhoeffer und andere. 2012 erschien sein Buch Hannah Arendt oder Die Liebe zur Welt, das sich über 130.000 Mal verkaufte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.01.2013

Abenteuerlich unbürgerliche Existenz –
Alois Prinz über Hannah Arendt
„Sehen Sie, ich bin in keiner Weise respectable geworden. Bin mehr denn je der Meinung, dass man eine menschenwürdige Existenz nur am Rande der Gesellschaft sich heute ermöglichen kann, wobei man dann mit mehr oder weniger Humor riskiert, von ihr entweder gesteinigt oder zum Hungertod verurteilt zu werden.“
  Als Hannah Arendt 1945 diesen Brief an ihren Freund und Lehrer Karl Jaspers schrieb, hatte sie nicht nur die Flucht vor den Nazis überlebt, sondern machte gerade in den USA die Erfahrung, dass ihre sehr eigenständigen Positionen zu aktuellen politischen Ereignissen die Öffentlichkeit polarisierten. So lehnte sie entschieden die Idee eines Staates Israel ab, obwohl sie für eine jüdische Organisation arbeitete und als Reaktion mit der geballten Wut der Zionisten konfrontiert wurde, die auch heute noch immer wieder aufflackert. Berühmt wurde sie durch ihre politisch-philosophische Streitschrift „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“, in der sie Parallelen zwischen Nationalsozialismus und Stalinismus zieht. Aufsehen erregte auch ihre Berichterstattung des Eichmann-Prozesses.
  Doch die Besonderheit dieses Lebens, und das zeichnet ihr Biograf Alois Prinz sehr anschaulich auf, ist ihre Begabung, Denken und Handeln nicht zu trennen. Ihre abenteuerlich unbürgerliche Existenz führt zu einem philosophisch-politischen Austausch mit den wichtigsten Denkern und Autoren ihrer Zeit. Zu einem lebenslangen Diskurs mit Heidegger, den sie, als Studentin leidenschaftlich verbunden, im Alter distanziert sah: „Dies Leben in Todtnauberg, auf Zivilisation schimpfend und Sein mit einem y schreibend, ist ja doch in Wahrheit nur das Mauseloch, in das er sich zurückgezogen hat, weil er mit Recht annimmt, dass er da nur Menschen zu sehen braucht, die voller Bewunderung anpilgern.“
  Alois Prinz stellt in seinem Buch Hannah Arendt als streitbare Denkerin dar und räumt ihr so in der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts den ihr gebührenden Platz ein.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Alois Prinz:
Hannah Arendt oder die Liebe zur Welt. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012.
326 Seiten, 10 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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»Alois Prinz stellt in seinem Buch Hannah Arendt als streitbare Denkerin dar und räumt ihr so in der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts den ihr gebührenden Platz ein.« Roswitha Budeus-Budde Süddeutsche Zeitung 20130108
»Das eigenwillige Denken der politischen Philosophin ist tatsächlich kaum zu trennen von ihrem unabhängigen Charakter, ihrem jüdischen Emigrantenschicksal und den Ereignissen ihrer Zeit. Alois Prinz versteht es meisterhaft, diese Ebenen immer aufs Neue zu verweben ... Gut, dass aus Anlass des ersten Filmes über Hannah Arendt diese ebenso sorgfältige wie ausgezeichnet lesbare Biografie wieder erhältlich ist.«