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Die Weltgeschichte in 100 Bauwerken
Fast 40.000 Kilometer müsste man reisen und die Welt einmal umrunden, wenn man alle 100 hier versammelten Bauwerke besuchen wollte. Mit dem vorliegenden Band lässt sich diese Zeitreise durch mehr als 4.000 Jahre Architekturgeschichte aber auch ganz bequem zu Hause unternehmen.
Angelehnt an das Konzept der 100 Meisterwerke, die Sie kennen sollten bietet das Buch eine Übersicht der weltweit herausragendsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte. Von den Pyramiden von Gizeh aus dem Jahr 2.620 v. Chr. bis zum neuen One World Trade Center, das Ende 2014
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Produktbeschreibung
Die Weltgeschichte in 100 Bauwerken

Fast 40.000 Kilometer müsste man reisen und die Welt einmal umrunden, wenn man alle 100 hier versammelten Bauwerke besuchen wollte. Mit dem vorliegenden Band lässt sich diese Zeitreise durch mehr als 4.000 Jahre Architekturgeschichte aber auch ganz bequem zu Hause unternehmen.

Angelehnt an das Konzept der 100 Meisterwerke, die Sie kennen sollten bietet das Buch eine Übersicht der weltweit herausragendsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte. Von den Pyramiden von Gizeh aus dem Jahr 2.620 v. Chr. bis zum neuen One World Trade Center, das Ende 2014 eröffnet werden soll, werden in chronologischer Reihenfolge die Meilensteine der Architekturgeschichte präsentiert und in den Kontext ihrer Zeit eingeordnet. Die Stationen der Reise führen zu Kathedralen, Schlössern, Museen, Stadien und weiteren Bauten aus allen Epochen und auf allen Kontinenten der Erde - zu den Bauwerken, die Weltgeschichte schrieben.
Autorenporträt
Kuhl, IsabelDr. Isabel Kuhl ist Kunsthistorikerin, freie Lektorin und Autorin, die schon zahlreiche Publikationen bei Prestel veröffentlicht hat. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Heine, FlorianFlorian Heine ist Fotograf, Kunsthistoriker, Autor und Herausgeber. Als Autor hat er mehrere Bücher über Kunst und Fotografie geschrieben. Für die TV-Reihe "Das erste Mal - Wie Neues in die Kunst kam", die auf einem seiner Bücher basiert, war er für das Drehbuch verantwortlich und stand als Kunstexperte vor der Kamera. Als Fotograf arbeitet er in den Bereichen Kunst, Werbung und Industrie. Für Prestel hat er Bücher für Kinder und Erwachsene geschrieben, unter anderem "13 große Erfindungen der Kunst" und "Meilensteine - Wie große Ideen die Fotografie veränderten".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.10.1998

Die deutsche Layout-Legende
Eine opulente Huldigung an den Art Director Willy Fleckhaus

Willy Fleckhaus gilt mittlerweile als eine "Legende". In das imaginäre Museum der Gestaltung ist er als "Art Director" von "twen", dem Zeitgeist-Magazin der sechziger Jahre, eingezogen. So erfreulich diese Musealisierung ist und so sehr Willy Fleckhaus (1925 bis 1983) sie verdient hat, so sehr vereinfacht sie doch den Sachverhalt, und im Grunde verfälscht sie ihn sogar. Denn sind Gestalter nicht gerade am größten, wenn man ihre Namen nicht kennt, wenn man nur das von ihnen Gestaltete als perfekt und schön und zeittypisch empfindet? Diese Qualität eines großen anonymen Meisters hatte Fleckhaus jahrzehntelang, und so ist er zeitlebens von den meisten Menschen wahrgenommen worden. Die regenbogenbunte "edition suhrkamp", die weißen Umschläge der "Bibliothek Suhrkamp" - das waren Ereignisse, deren Signalcharakter man in unserer auch vom Design übersättigten Gegenwart nicht mehr nachempfinden kann. Aber sie entfalteten ihre Wirkung, ohne daß man den Namen ihres Urhebers kennen mußte. Wer wollte, konnte ihn nachschlagen, aber damit verband sich für die meisten Menschen keine Vorstellung der Person; Fleckhaus war noch keine "Legende". Hinzu kam, daß seine Neuerungen nicht lange sensationell wirkten, dann auf so breiter Front nachgeahmt wurden, daß seine Erfindungen nur kurz mit seinem Namen verbunden blieben. Weiße Hüllen um Bücher oder Schallplatten beispielsweise breiteten sich wie eine Mode aus und wurden so schnell als etwas Selbstverständliches empfunden, daß sich bald kaum jemand daran erinnern konnte, wie wenig selbstverständlich derlei vor einigen Monaten gewesen war. Es erging Fleckhaus wie allen Künstlern, die einen Stil begründen: Sein Werk verband sich mit so vielen neuen Namen, daß seiner fast vergessen wurde.

In der Fachwelt freilich war er legendär. Schon seine Karriere, die ohne das obligatorische Studium der Schriftkunst auskam, war provozierend ungewöhnlich. Auch war sein Vorbild erklärtermaßen nicht mehr der Typograph, der sich inzwischen zu einem "Layouter" genausert hatte, sondern der amerikanische "Art Director", der Zeitschriftsenseiten nicht von der Schrift, sondern vom Bild her konzipierte. Die neuartige Kunst des Illustrierten-Layouts, die in den zwanziger Jahren in Berlin begründet wurde und die deutsche Emigranten nach Paris und New York verpflanzten, kehrte mit Fleckhaus gleichsam nach Deutschland zurück. Das gern beschworene "optische Zeitalter" hat in der Geschichte der deutschen Buchgestaltung endgültig erst mit ihm begonnen.

Das opulente, liebevoll gestaltete Buch, das ihm jetzt gewidmet wurde, ist ein Werk der Verehrung und des Erinnerns. Es enthält zwei Essays, die mit wünschenswerter Gründlichkeit über Werdegang und Bedeutung seiner erstaunlich vielseitigen Tätigkeit informieren. Es folgen Interviews, in denen sich beispielsweise der Verleger Siegfried Unseld und der Illustrator Heinz Edelmann, der Fotohistoriker L. Fritz Gruber und der Fotograf Will McBride an Fleckhaus erinnern und seine Arbeit charakterisieren, sowie eine Sammlung der Texte, die Fleckhaus aus eher beiläufigen Anlässen selbst veröffentlichte. Den Beschluß macht der Nachruf auf Fleckhaus, der in dieser Zeitung veröffentlicht wurde. Fleckhaus war es, der dem Magazin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die äußere Form gegeben hatte.

Der Eindruck des Buches wird jedoch - ganz im Sinne von Fleckhaus - ebenso stark, wenn nicht noch mehr von den Bildern bestimmt, die nicht nur als Illustrationen in den Text eingestreut, sondern auch als Folge von Bilderseiten zwischen den Text eingestellt sind. Diese großzügige Bebilderung vermittelt, soweit das durch Reproduktionen möglich ist, einen anschaulichen Eindruck seiner wichtigsten Innovationen und vergißt nicht, seine begeisterungsfähige Persönlichkeit in einigen Erinnerungsfotos vorzustellen. Leider ist das Buch seines eigenen Reichtums nicht ganz Herr geworden, denn beim Versuch, es Fleckhaus möglichst gleichzutun und noch das kleinste Detail grafisch perfekt zu gestalten, ging die Übersichtlichkeit verloren. Sich in diesem Buch zurechtzufinden, erfordert Muße. Muße beim Bücherlesen ist schön und gut, aber sie dem Leser aufzuzwingen, ist kaum im Sinne von Fleckhaus. Zu seinen Lebzeiten hat man ihn wegen seiner Neigung zu optischen Überwältigungseffekten gerne getadelt, alles sei zu groß, zu schön, zu oberflächlich. So berechtigt solche Kritik oft gewesen sein mag - Mangel an Klarheit und Übersichtlichkeit konnte man ihm nicht vorwerfen. Fleckhaus hat oft übertrieben, aber kompliziert wurde er nie. Er verunklärte nichts, er vereinfachte alles. In diesem Gedenkbuch hingegen ist es zwar wunderschön anzuschaun, wie das Inhaltsverzeichnis vorne genau eine Seite füllt und nicht etwa auf die folgende umläuft. Dafür darf man aber auf den Seiten 131 und 231 nachschauen, mit wem die Interviews geführt wurden, und auf Seite 269 schließlich steht das Inhaltsverzeichnis für die "Texte von und über Willy Fleckhaus". Außerdem sind in dem Buch noch zahlreiche weitere Erinnerungstexte enthalten, auf die man nur beim Lesen stößt. Das Inhaltsverzeichnis ist also nicht nur verkürzt, es ist unvollständig.

Die beiden Autoren und Herausgeber haben, wie sie einräumen, Fleckhaus nicht gekannt. Mit sympathischem Mut treten sie die Flucht nach vorn an und erklären, sie hätten dieses Manko "als Chance" begriffen. Das klingt so, als wollten sie sich frisch und unbeschwert von unnützem Ballast ihrem Gegenstand nähern. Liest man ihre Texte, dann gewinnt man leider den Eindruck, als hätten sie sich im Gegenteil, aus lauter Furcht vor dem eigenen Urteil, an die Urteile anderer geklammert. Mit der Pedanterie von Buchhaltern geben sie für jede noch so banale Miniatur-Information, die sie von hier und dort zusammentragen, die Quelle an, so daß ihre beiden Essays mit insgesamt 555 Anmerkungen versehen sind. Das wäre selbst für eine Doktorarbeit eine stattliche Zahl und wirkt bei einem Buch, das sich nicht an die Welt der Wissenschaft richtet, deplaziert. Das uferlose Befragen und Zitieren von immer neuen Zeugen, anstatt endlich mal eine eigene Autorenmeinung vorzutragen, wirkt unsouverän und macht Fleckhaus rätselhafter, als er in Wirklichkeit war. Die Pionierleistung des Buches soll damit nicht geschmälert werden. Ein Buch über Fleckhaus war an der Zeit. WILFRIED WIEGAND

Michael Koetzle und Carsten M. Wolff, "Fleckhaus. Deutschlands erster Art Director". Verlag Klinkhardt & Biermann, München 1997. 304 S., zahlr. Abb., geb. 168,- DM.

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