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Der Dramatiker Rolf Hochhuth wurde mit seinen berühmten, politisch kämpferischen Theaterstücken eine deutsche Institution. Aber auch als Lyriker und Verfasser von Kurzprosa hat er sich einen Namen gemacht. In den vorliegenden 365 Sieben- bis Zwölfzeilern, die der Autor selbst eher als "auf den Punkt gebrachte Lebenserkenntnisse denn als Gedichte" verstanden wissen will, schafft er eine interessante Zwischenform zwischen Lyrik und Aphoristik.
Mal artistisch gereimt, mal pointierend rhythmisiert, in wagemutiger Wort- und Gedankenkombinatorik, thematisieren diese Texte ein ganzes gelebtes
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Produktbeschreibung
Der Dramatiker Rolf Hochhuth wurde mit seinen berühmten, politisch kämpferischen Theaterstücken eine deutsche Institution. Aber auch als Lyriker und Verfasser von Kurzprosa hat er sich einen Namen gemacht. In den vorliegenden 365 Sieben- bis Zwölfzeilern, die der Autor selbst eher als "auf den Punkt gebrachte Lebenserkenntnisse denn als Gedichte" verstanden wissen will, schafft er eine interessante Zwischenform zwischen Lyrik und Aphoristik.

Mal artistisch gereimt, mal pointierend rhythmisiert, in wagemutiger Wort- und Gedankenkombinatorik, thematisieren diese Texte ein ganzes gelebtes Jahrhundert. Liebe und Kunst sind für Hochhuth ohnehin untrennbar verbunden. Hinzu kommt sein Interesse an Philosophie, Religion und, immer wieder, an Geschichte und Politik. Die vorherrschende Haltung ist die eines anhaltenden Entsetzens im Angesicht von historischen Katastrophen und aktuellen politischen Verfehlungen, gemischt mit Mitgefühl mit deren Opfern und Zorn über die Mächtigen. Hochhuth ist ein Kämpfer, aber das Alter, die Hinfälligkeit des Körpers beweisen ihm die Vergänglichkeit alles irdischen Strebens. Und doch, wenngleich sich bisweilen ein resignativer Ton in seine Texte einschleicht, schließt er oft genug mit dem trotzigen Fazit: Sei's drum! Weiter!

Das Grundbuch ist Lebensbilanz und Vademekum, ein Empörungs- und Trostbuch für den politisch denkenden und empfindenden Zeitgenossen.

Autorenporträt
Hochhuth, RolfFritz J. Raddatz nannte ihn einen «Kaltnadelradierer der Poesie, schmucklos, scharf ritzend, aber nicht ätzend ... ein besessener Aufklärer, wo er die Täter am Werk sieht, ob Diktatoren oder Shareholder.» Rolf Hochhuth war einer der erfolgreichsten Dramatiker des heutigen Theaters - mit sicherem Gespür für brisante Stoffe und Themen. Am 1. April 1931 in Eschwege geboren, erzielte er mit dem «christlichen Trauerspiel» Der Stellvertreter Internationalen Erfolg. Es thematisiert die Rolle der katholischen Kirche, speziell die von Papst Pius XII., im Zweiten Weltkrieg. Als rigoroser «Moralist und Mahner» setzte sich Hochhuth mit aktuellen politisch-sozialen Fragen auseinander; in einer Vielzahl offener Briefe plädierte er für die «moralische Erneuerung» der Politik. Er verfasste ein umfangreiches dramatisches, essayistisches und lyrisches Werk. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Kunstpreis der Stadt Basel (1976), dem Geschwister-Scholl-Preis (1980), dem Lessing-Preis der

Freien Hansestadt Hamburg (1981), dem Elisabeth-Langgässer-Preis (1990) und dem Jacob-Grimm-Preis für Deutsche Sprache (2001). Hochhuth starb am 13. Mai 2020 in Berlin.
Rezensionen
Hochhuth ist ein Kaltnadelradierer der Poesie, schmucklos, scharf ritzend, aber nicht ätzend ... ein besessener Aufklärer, wo er die Täter am Werk sieht, ob Diktatoren oder Shareholder. Fritz Raddatz