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Brillante Aphorismen und Kurzprosa in der Tradition von Lichtenberg und Karl Kraus.In den vom Autor selbst so genannten »Hinterkopfgeschichten« bietet Rainer Malkowski knappen Beobachtungen und Momentaufnahmen durch seine Kunst der sprachlichen Verdichtung einen weiten Hallraum der Reflexion. Neben diesen bereits im Jahr 2000 unter dem Titel »Im Dunkeln wird man schneller betrunken« veröffentlichten Prosatexten enthält der Band unter der Überschrift »Nach der Erfindung des Spiegels« auch Texte aus dem Nachlass. Malkowskis tiefenscharfe Beobachtungen und Gedanken eröffnen einen Horizont von den…mehr

Produktbeschreibung
Brillante Aphorismen und Kurzprosa in der Tradition von Lichtenberg und Karl Kraus.In den vom Autor selbst so genannten »Hinterkopfgeschichten« bietet Rainer Malkowski knappen Beobachtungen und Momentaufnahmen durch seine Kunst der sprachlichen Verdichtung einen weiten Hallraum der Reflexion. Neben diesen bereits im Jahr 2000 unter dem Titel »Im Dunkeln wird man schneller betrunken« veröffentlichten Prosatexten enthält der Band unter der Überschrift »Nach der Erfindung des Spiegels« auch Texte aus dem Nachlass. Malkowskis tiefenscharfe Beobachtungen und Gedanken eröffnen einen Horizont von den kleinsten bis zu den letzten Dingen. In seinem Gedankenreichtum, in seiner Lust an Sprachspiel und Sprachwitz erweist sich der Lyriker auch als großer Aphoristiker.
Autorenporträt
Rainer Malkowski, geb. 1939 in Berlin, widmete sich nach erfolgreicher Tätigkeit in der Werbung seit 1972 dem Schreiben von Gedichten. Er lebte bis 2003 in Brannenburg am Inn. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Leonce-und-Lena-Preis (1976) und der Joseph-Breitbach-Preis (1999). Am 1.9.2003 verstarb er.

Michael Krüger, geb. 1943 in Sachsen-Anhalt, war viele Jahre Verleger und Zeitschriftenherausgeber in München, wo er jetzt als freier Autor lebt. Er war einer der Mitbegründer des Petrarca-Preises.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.08.2013

Evidenz des Einfachen

Die literarische Bühne betrat er spät, aus dem Leben gerissen wurde er aber allzu früh: Rainer Malkowski, den Michael Krüger einen "der besten Dichter seiner Generation" nennt, verstarb am 1. September vor zehn Jahren. Seine in rund siebenhundert Gedichten bewiesenen Stärken, die in einer Reihe von Literaturpreisen gewürdigt wurden, zeigen sich jetzt auch in den gesammelten aphoristischen Prosatexten. Malkowski ist ein Meister der Kürze und Einfachheit. Knappheit preist er als Vollständigkeit, weil der "Autor kein weiteres Wort für nötig hielt". Als Lyriker versteht sich Malkowski ohnehin auf Prägnanz. Wie seine kurzen Gedichte auf einer ganzen Druckseite viel Raum zum "Nachhall" beanspruchen, erobern seine Aphorismen Denkräume vor allem durch Paradoxien: "Was alle sagen, hört keiner"; "Jede Lösung ist ein Problem"; "Wer schweigen kann, hat gut reden"; "Ein Toter belebt das Gespräch"; "Nur wenige haben gesucht, was sie fanden". Im Einfachen entdeckt Malkowski den "unverstellten Zugang zum Komplexen" - zunächst scheint es "federleicht", zuweilen gewinnt es aber "das Gewicht der Welt". Erst auf den zweiten Blick wirkt es, im Unterschied zum Simplen, schwierig. "Der Triumph der Einfachheit ist Evidenz." Darin liegt der Zauber dieser Texte. Sie benennen fast alltägliche Wahrheiten, als geschähe es zum ersten Mal. Wenn man aus dem sehr persönlichen Nachwort von Michael Krüger von der zermürbenden Krankheit des Autors erfährt, die ihm langsam die Sinne raubte, gewinnt seine aphoristische Formel "Wahrnehmung als Ereignis" zusätzliches Gewicht. "Jeder hat es am schwersten", zitiert da einer, der es sicher schwerer hatte als viele, mit feiner Ironie all die leichtfertigen Jammerer. Für ihn galt bis zuletzt: "Am Ende ist alles ein Anfang." (Rainer Malkowski: "Aphorismen und kleine Prosa". Hrsg. und Nachwort von Michael Krüger. Wallstein Verlag, Göttingen 2013. 135 S., geb., 19,90 [Euro].) kos

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»ein wunderbarer kleiner Band« (Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 24.11.2013)