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Ein bezauberndes, witziges Lesevergnügen für alle, die sich so alt fühlen, wie sie sind
Herbst des Lebens? Generation Silber? Unsinn! Marie Sharp wird demnächst sechzig und damit schlicht alt. Ein Grund zum Feiern, wie sie findet. Schon wegen all der Dinge, die sie jetzt nicht mehr tun muss, wie etwa Volkshochschulkurse besuchen. Nichts hasst Marie so sehr wie umtriebige Senioren, die nur so alt sind, wie sich fühlen - sie stürzt sich lieber kopfüber in das Vergnügen, nicht mehr jung sein zu müssen. Dazu gehört ihre neue Rolle als Großmutter und eine alte Liebe. Denn Maries Jugendschwarm…mehr

Produktbeschreibung
Ein bezauberndes, witziges Lesevergnügen für alle, die sich so alt fühlen, wie sie sind

Herbst des Lebens? Generation Silber? Unsinn! Marie Sharp wird demnächst sechzig und damit schlicht alt. Ein Grund zum Feiern, wie sie findet. Schon wegen all der Dinge, die sie jetzt nicht mehr tun muss, wie etwa Volkshochschulkurse besuchen. Nichts hasst Marie so sehr wie umtriebige Senioren, die nur so alt sind, wie sich fühlen - sie stürzt sich lieber kopfüber in das Vergnügen, nicht mehr jung sein zu müssen. Dazu gehört ihre neue Rolle als Großmutter und eine alte Liebe. Denn Maries Jugendschwarm ist wieder zu haben ...

Vom Vergnügen, endlich nicht mehr jung sein zu müssen.
Autorenporträt
Virginia Ironside begann ihre berufliche Laufbahn als Journalistin und veröffentlichte im Alter von zwanzig Jahren ihr erstes Buch. Ihre Romane um Marie Sharp sind Bestsellererfolge. Die Autorin lebt und arbeitet in London.
Rezensionen
"Eine Mischung aus 'Golden Girls' und Miss Marple, über die auch Jüngere lachen!" myself

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.10.2007

DAS HÖRBUCH
Kummerkastentante
Hannelore Hoger will keinen Seniorenteller
Virginia Ironside war, laut Verlag Random House, „Kummerkastentante” einer englischen Frauenzeitschrift und schreibt heute eine „wöchentliche Kolumne mit Ratschlägen für alle Lebensfragen” für den Independent, sie verfasste Ratgeber- und Kinderbücher. Sie ist mitteilungsbedürftig – Thema: Leben. Allerdings eines, das sich selbst genug ist, jedenfalls bürdet sie der Tagebuchschreiberin Marie Sharp, laut Verlag das Alter Ego der Autorin, ein Schicksal auf, das in seiner Allgemeingültigkeit einen Vorteil mitbringt: Es bietet Frauenzeitschriftenleserinnen eine Projektionsfläche.
Marie Sharp also (geschieden, ein Sohn) wird sechzig und beginnt, Tagebuch zu führen. Sie ist sympathisch, das ist ihr bedeutendster Wesenszug. Zwar wird angemerkt, dass sie einen Kater besitze und Lehrerin war, aber nie kommt mehr die Rede darauf. Außer gesellschaftlichen Vergnügungen und ihrer Vorliebe für Konversation gibt es in ihrem Leben nichts. Keine Hobbys, keine Lektüren, keine Reisen, keine Konzerte, kein Interesse, sie geht nicht einmal ins Kino. Sie stellt sich Fragen derart, wie es wohl kommt, dass sie sich mit 59 Jahren im sechzigsten Lebensjahr befindet. Dabei ist sie meistens vergnügt, sie hat gute Freundinnen und pflegt die Geselligkeit. Sie ist ironisch, altersweise abgeklärt bis zur Bildungsfeindlichkeit, hat eine empfindsame Seele und natürlich Selbstzweifel in den Knien. Sie erlebt genug: wird Großmutter, ein Freund stirbt an Krebs, sie verliebt sich. Streit und Feinde kennt sie nicht, sie hat keine Persönlichkeit, die über ein blasses Klischee der netten Sechzigerin hinausgeht.
Der ganze Text ist also ein immerhin gut geschriebener Haufen Mist über ein Hausmütterchen unserer Zeit, eine Mittelschicht-Alte von heute. Hannelore Hoger liest diesen gefühligen Brei aber derart überzeugend, dass sich der wenig umgreifende Horizont einer pensionierten Kummerkastentante wie wirklich darstellt. Er ist so überschaubar, dass sich der Hörer wie in der Puppenstube eines erzählenden Geschichtsbuches aus der Zukunft fühlt: Wie lebte das westliche Weibchen Anfang des 21. Jahrhunderts? Hoger trifft den Ton genau, manchmal spielt sie ein bisschen, lässt ihre Stimme von Tränen ersticken. Und das macht sie so gut, dass ihr zuzuhören zum Vergnügen gereicht. Nach allen vier Platten ist manchem Hörer bestimmt so übel wie einem Naschkätzchen nach vier Tafeln Schokolade; dagegen und in Vorbereitung auf das echte eigene Altern kann man ja ein wenig Montaigne lesen.
MARTIN Z. SCHRÖDER
VIRGINIA IRONSIDE: Nein, ich will keinen Seniorenteller. Das Tagebuch der Marie Sharp. Aus dem Englischen von Gertrud Wittich. Gelesen von Hannelore Hoger. Gekürzte Lesung, 240 min. Random House, 2007. 4 CD, 24,95 Euro.
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