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Tagtäglich analysieren Management-Gurus, Consultants und prominente Wirtschaftslenker das Geschehen an der Börse, loben die Weitsichtigkeit und den Erfolg eines neuen CEOs, proklamieren eine weitere Erfolgstheorie oder geben Tipps, wie man die Konkurrenz garantiert überholen kann. Aber was davon ist gesichertes Wissen und was sind bestenfalls vage Thesen? In seinem wegweisenden und unkonventionellen Buch legt Phil Rosenzweig den Finger auf die eklatantesten Denkfehler. Der folgenreichste Irrtum ist der Halo-Effekt. Steigen Umsatz und Gewinn eines Unternehmens, ist die Versuchung groß, dahinter…mehr

Produktbeschreibung
Tagtäglich analysieren Management-Gurus, Consultants und prominente Wirtschaftslenker das Geschehen an der Börse, loben die Weitsichtigkeit und den Erfolg eines neuen CEOs, proklamieren eine weitere Erfolgstheorie oder geben Tipps, wie man die Konkurrenz garantiert überholen kann. Aber was davon ist gesichertes Wissen und was sind bestenfalls vage Thesen? In seinem wegweisenden und unkonventionellen Buch legt Phil Rosenzweig den Finger auf die eklatantesten Denkfehler. Der folgenreichste Irrtum ist der Halo-Effekt. Steigen Umsatz und Gewinn eines Unternehmens, ist die Versuchung groß, dahinter eine brillante Strategie, eine visionäre Führungspersönlichkeit, besonders fähige Mitarbeiter oder eine außergewöhnliche Unternehmenskultur zu vermuten. Lässt die Performance nach, stehen schon bald die verfehlte Strategie, der arrogante Führungsstil, die unengagierten Mitarbeiter oder die uninspirierte Unternehmenskultur am Pranger. Dabei hat sich kaum etwas verändert - außer die Wahrnehmung. Rosenzweigs brillant geschriebenes Buch verzichtet auf jeden unnötigen Fachjargon. Sein erfrischend direkter Schreibstil richtet sich an eine breite Leserschaft aus der Welt der Wirtschaft und der Unternehmen. Führungskräfte, die zwischen Sein und Schein unterscheiden wollen, kommen um die Lektüre dieses Buches nicht herum.
Autorenporträt
Phil Rosenzweig ist Professor am Lausanner IMD, wo er im Auftrag führender Unternehmen Strategie- und Organisationskonzepte entwickelt. Nach seiner Promotion an der Wharton School der University of Pennsylvania lehrte er sechs Jahre lang an der Harvard Business School. Seine Heimat ist Nordkalifornien. www.the-halo-effect.com

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.04.2008

Macht es einfach, Manager!
Und hört bloß nicht auf Analysten oder Journalisten

In den Naturwissenschaften ist scheinbar alles ganz einfach. Man probiert und probiert, beobachtet sorgfältig und versucht dann daraus bestimmte Regeln abzuleiten. Der Unternehmensführung, die sich gerne das Mäntelchen des Wissenschaftlichen umhängen lässt, bleibt diese Methode in aller Regel verschlossen. Daimler kann Chrysler nur einmal übernehmen, und die Allianz kann nicht zuerst hundert Banken kaufen, bevor sie sich für oder gegen den Erwerb der Dresdner entscheidet. Deshalb wettern ja auch die Vertreter des KISS-Prinzips ("Keep it simple, stupid") in der Managementzunft gegen die Anmaßung, Unternehmensführung als akademische Disziplin zu betreiben.

Gemach, meint Phil Rosenzweig vom IMD in Lausanne. Zwar sieht auch er sich von üppiger Pseudowissenschaft umgeben, es gäbe aber sehr wohl die Möglichkeit, durch methodisch sauberes Arbeiten die Wirkung einzelner Faktoren auf den Unternehmenserfolg zu untersuchen. Wäre da nicht der die Unternehmenskarawanen begleitende Tross aus Analysten, Professoren renommierter Business Schools und Journalisten der großen Wirtschaftsmagazine. Sie alle hätten nur eines im Sinn, nämlich die Sehnsucht des Managerpublikums nach einfachen Erklärungen, verpackt in Anekdoten, zu befriedigen. Die meisten Manager, davon besessen, möglichst in die "Liga der Besten" aufzusteigen, bemerkten gar nicht, dass sie damit laufend Täuschungen unterlägen.

Die gravierendste Täuschung ist für Rosenzweig der Halo-Effekt. Vom Lerntheoretiker Edward Thorndike während des Ersten Weltkriegs aufgedeckt, beschreibt er, wie einzelne Wahrnehmungen andere "überstrahlen" und so unser Urteil verzerren können. Wie wäre es sonst möglich, fragt der Autor, dass derselbe Percy Barnevik, der während des Höhenfluges "seiner" ABB als "charismatisch, mutig und visionär" verherrlicht, wenig später im Abschwung als "arrogant, herrschsüchtig und unempfänglich für Kritik" gegeißelt wurde? Dass IBM als "das meistbewunderte amerikanische Unternehmen" der frühen achtziger Jahre offensichtlich von seinen "hart arbeitenden und sich gegenseitig unterstützenden Mitarbeitern" lebte, während die einschlägigen Magazine den Niedergang von IBM seinen "selbstgefälligen, unflexiblen" Leuten zuschrieben? Dass Cisco, solange es wuchs und der Aktienkurs Rekorde schrieb, als "extrem kundenorientiert" bewundert wurde, um nach dem Platzen der Internetblase wegen seiner "abschreckenden Verkaufsmethoden" geprügelt zu werden?

Rosenzweig sieht Halo-Effekte, wohin das Auge blickt. Und er lässt sie alle aufmarschieren, die Autoren der großen Studien, die es so wunderbar verstehen, ihre Geschichten vom "How to ..." den leicht verführbaren Managern unterzujubeln. Etwas Milde lässt er nur gegenüber Peters & Waterman walten, den beiden Pionieren unter den genialen Vereinfachern: Ihnen haben andere Kritiker schon genügend Wunden zugefügt.

Ansonsten zerpflückt Rosenzweig die vorgeblich wissenschaftlichen Studien, indem er den Halo-Effekt gleich mit sieben anderen Managementillusionen in Verbindung bringt. So würden zum Beispiel allzu oft Korrelation und Kausalität miteinander verwechselt. Garantierten denn zufriedene Mitarbeiter tatsächlich eine höhere Unternehmensperformance? Wahrscheinlicher sei es, dass erfolgreiche Unternehmen erst die Basis für hohe Zufriedenheit schafften.

Viele Studien machten zudem einen einzigen Faktor für den Unternehmenserfolg verantwortlich, obwohl sehr viele daran beteiligt sind: Ockhams Rasiermesser ("Die einfachste Erklärung ist vorzuziehen") lässt grüßen. Auch würden Ursache und Wirkung immer wieder vertauscht. Wenn erfolgreiche Unternehmen sich oft stark fokussierten, hieße dies noch lange nicht, dass starke Fokussierung auch zu höherer Performance führe. Rosenzweig warnt auch vor der Faszination des "goldenen Unternehmens, das immerfort Bestleistungen produziert". Schon Joseph Schumpeter hätte hohen Gewinnen keine Chance eingeräumt, den "erosiven Kräften der Nachahmung und des Wettbewerbs" lange standzuhalten.

Somit ein Buch, das mutig gegen die amerikanische Blauäugigkeit anschreibt (wir Europäer sind doch etwas skeptischer, oder nicht?), mit der vorschnell Patentrezepten gehuldigt und Manager-Ikonen aus dem Hut gezaubert werden. Ja, bis zum letzten Kapitel. Hier stellt Rosenzweig seine Helden vor: den durch Arbitragegeschäfte gestählten Robert Rubin, Intel-Gründer Andy Grove und Logitechs Guerrino de Luca. Drei Führungspersönlichkeiten "mit klarem nüchternen Blick, an denen sich jeder Manager ein Beispiel nehmen sollte". Es bleibt also alles wie gehabt.

HEINZ K. STAHL

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.05.2008

Wirtschaftsbuch
Warum Manager sich gern täuschen lassen
Erfolg ist machbar! So tönen die Managementbestseller und schwärmen von Spitzenleistungen. Schön wär’s! Leider ist dieses Wunschdenken von Täuschungen beeinflusst, behauptet der Lausanner Managementprofessor Phil Rosenzweig. Sein brillantes Buch „Der Halo-Effekt” wurde zu Recht zum Wirtschaftsbuch des Jahres gekürt. Denn es stellt in Frage, wie über Wirtschaft gedacht wird.
Warum die einen Unternehmen erfolgreich sind, die anderen aber nicht, das sei keineswegs klar, meint Rosenzweig. „Trotz emsiger Forschung ist unsere Wissenslandkarte von weißen Flecken übersät. Und die meisten Studien zur Unternehmensperformance bewegen sich auf dem Niveau pseudowissenschaftlicher Anekdoten.” Das zielt ins Herz von Management und Unternehmensführung, denn es geht um Erfolg.
Zum Beispiel Cisco. Noch 1990 ein Start-up unter vielen im Silicon Valley, schoss der Wert des Unternehmens während der New Economy nach oben, um im März 2000 für einen kurzen, berauschenden Moment sogar Microsoft zu überflügeln. Doch mit dem Crash der Technologiewerte ging auch die Cisco-Aktie auf Talfahrt, und mit ihr das Image der Firma. Interessant ist: Damit kippte auch die inhaltliche Bewertung: Was die Magazine eben noch bewundernd als zentrale Erfolgsfaktoren beschrieben hatten, erschien urplötzlich in negativem Licht. Stärken mutierten zu Schwächen. „Niemand behauptet, dass sich Cisco zwischen 2000 und 2001 verändert hätte”, resümiert Rosenzweig. „Vielmehr wird das Unternehmen nun, im Rückblick, durch eine andere Brille wahrgenommen – die Brille der gesunkenen Performance.”
Dieses Phänomen nennt Rosenzweig den Halo-Effekt: Wie eine Aura überstrahlt Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens dessen Wahrnehmung und färbt die Bewertung des unternehmerischen Handelns ein. „Vieles, was wir – Manager, Journalisten, Professoren und Berater – gemeinhin für ursächliche Faktoren der Unternehmensperformance halten, gehört bei genauerer Betrachtung zu deren Folgen”, analysiert Rosenzweig.
Er zielt damit auf die zahlreichen Managementbücher ab, die Rezepte für den todsicheren Unternehmenserfolg verkaufen – und genau dies unterstellen. Doch der Halo-Effekt schrumpft die Erfolgsformeln zu Vermutungen. Hinzu kommt, so der Autor, dass viele Studien Ursache und Wirkung sowie Korrelation und Kausalität durcheinanderbringen und der
„Illusion der einzig wahren Erklärung” erliegen. Weil in einem komplexen Umfeld vieles zusammenhängt, ist der Beitrag einzelner Faktoren geringer als angenommen.
Erfolg oder Misserfolg ist geprägt von Komplexität. Die Wirtschaft ist das komplexeste System, das der Mensch hervorgebracht hat. In ihr herrscht permanenter Wandel, getrieben von Innovationen, von Schumpeters „schöpferischer Zerstörung”. Nicht Stabilität und Beständigkeit prägen die Wirtschaftswelt, sondern das beständige Ringen um Vorteile im Wettbewerb mit anderen Firmen. Die einen haben Erfolg, die anderen bleiben auf der Strecke – darin besteht der Prozess der Verbesserung. Dieses ruhelose Umfeld kommt in der Erfolgsformelwirtschaft der Ratgeber nicht vor. Sie gaukeln eine beherrschbare Welt vor. Dieses Bild zerreißt Rosenzweig mit Bravour.
Die Wirtschaftswelt ist nicht so eindeutig und berechenbar, wie schlichte Erfolgsrezepte glauben machen. Einzig sicher ist das Risiko: Denn in einem komplexen Umfeld erfolgen viele Entscheidungen unter Unsicherheit. Deswegen rät Rosenzweig: „Umsichtige und vorausschauende Manager erhöhen ihre Erfolgswahrscheinlichkeit, indem sie den Unsicherheitsfaktor akzeptieren und bewusst in ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigen.” Winfried Kretschmer
Phil Rosenzweig:
Der Halo-Effekt.
Wie Manager sich täuschen lassen. Gabal Verlag, Offenbach 2008,
280 Seiten, 24,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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"Rosenzweigs Buch ist kein Ratgeber. Stattdessen plädiert er für einen kritischen Denkansatz, der allzu simple Zusammenhänge infrage stellt. Ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt."
-- Christian Schlesiger, WirtschaftsWoche 11/08

Phil Rosenzweig "analysiert populär gewordene Studien über den Erfolg großer Unternehmen - und entlarvt haarsträubende Fehler." Harvard Business Manager 03/08 "Rosenzweig legt den Finger auf einen wunden Punkt: Er stellt Erfolgsformeln und deren Übertragbarkeit auf andere Firmen infrage. Seine kritischen Gedanken sind lesenswert - für Manager wie für Berater, Analysten und Journalisten." Handelsblatt vom 04.03.08

"Almost everything you thought you knew about business success is wrong. Rosenzweig shatters some of our most cherished beliefs with serious, deep scepticism. Marvellous." - Financial Times, 12/7/07 "... ein Buch von bemerkenswerter Klarheit, zudem fesselnd geschrieben und exzellent ins Deutsche übertragen. Zu Recht wurde es zum Wirtschaftsbuch des Jahres 2007 gekürt. Der Halo-Effektvon Phil Rosenzweig ist ein Buch mit Wow-Effekt. Und unmittelbar praktischer Bedeutung." changeX 22.02.2008