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Ökologie ist nicht "öko": keine Sammlung von Rezepten für den Schutz unserer Lebensverhältnisse, keine Gärtnermoral und keine Religion. Ökologie ist eine moderne Wissenschaft, die den Wandel der Natur lehrt und die Art und Weise, wie sich der Mensch darauf einstellt. Küsters Buch ist ein Plädoyer für eine zeitgemäße Auffassung der Ökologie, die nicht länger Wissen mit Utopie vermischt. Erst so wird sie glaubhaft. Die Ökologie untersucht den Wandel der Natur und der Lebewesen. Doch viele wünschen sich von ihr etwas anderes: etwa Argumentationshilfen für die Bewahrung der Natur in ihrem jetzigen…mehr

Produktbeschreibung
Ökologie ist nicht "öko": keine Sammlung von Rezepten für den Schutz unserer Lebensverhältnisse, keine Gärtnermoral und keine Religion. Ökologie ist eine moderne Wissenschaft, die den Wandel der Natur lehrt und die Art und Weise, wie sich der Mensch darauf einstellt. Küsters Buch ist ein Plädoyer für eine zeitgemäße Auffassung der Ökologie, die nicht länger Wissen mit Utopie vermischt. Erst so wird sie glaubhaft. Die Ökologie untersucht den Wandel der Natur und der Lebewesen. Doch viele wünschen sich von ihr etwas anderes: etwa Argumentationshilfen für die Bewahrung der Natur in ihrem jetzigen oder einem idealen Zustand, aber auch mathematische Modelle, die sie berechenbar machen. Gegen diese erklärten Liebhaber der Ökologie, die von der Utopie eines Gleichgewichts ausgehen, welches der Dynamik der Natur völlig widerspricht, verteidigt Küster die Ökologie als Wissenschaft: Wie in der Biologie macht in ihr nichts Sinn, was die Veränderung der Lebewesen durch Evolution außer acht läßt. Küsters pointierte und gut lesbare Grundlegung der Ökologie gewinnt ihre Überzeugungskraft dadurch, daß sie ihren Gegenstand organisch, aus seinen inneren Zusammenhängen erschließt. Dabei ist das Spektrum der Fragestellungen, auf welche die Ökologie originäre Antworten gibt, wahrhaftig breit: Es reicht von der Frage des Standorts, die bereits für Mikroorganismen von elementarer Bedeutung ist, bis hin zum Stellenwert des Landschaftsschutzes für eine Entwicklung zur Nachhaltigkeit. Angesichts der gegenwärtigen Probleme und Katastrophen sind wir dringender denn je auf die Denkweise und das Wissen der Ökologie angewiesen. Für ökologische Utopien hingegen ist in der modernen Welt kein Platz.
Autorenporträt
Prof. Dr. rer. nat. Dr. rer. silv. habil. Hansjörg Küster, Jg. 1956, hat Biologie studiert. Nach langjähriger Tätigkeit an der Universität München ist er seit 1998 Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover. Seine Arbeitsgebiete sind vor allem Grundlagen von Ökologie und Landschaft sowie Landschaftsgeschichte; zu diesen Themen hat er mehrere Bücher geschrieben. Seit 2004 ist er ehrenamtlicher Präsident des Niedersächsischen Heimatbundes.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2005

Bis zum nächsten Hurrikan
Hansjörg Küster rebelliert gegen die ökologische Planwirtschaft

Seit Ernst Haeckel 1866 Ökologie als die "Lehre vom Naturhaushalt" definierte, wird der Begriff wie kaum ein anderer instrumentalisiert, politisiert und romantisiert. Daß er auch für eine seriöse Wissenschaft steht, deren Ergebnisse das, wozu sie verwendet werden, oft gar nicht decken, gerät zwischen Ökosiegel und Ökosteuer leicht in Vergessenheit. Um dem abzuhelfen, hat der Pflanzenökologe Hansjörg Küster die Disziplin nun für den Laien verstehbar zusammengefaßt, was Ökologie ist - und was nicht.

Ökologie, so Küsters wichtigstes Anliegen, ist nicht die Lehre von Naturschutz, Nachhaltigkeit und Bewahrung, sondern die Lehre vom Wandel in der Natur. Zwar sehnt sich der Mensch verständlicherweise nach einer beständigen Umwelt und vor allem einer beständigen Nahrungsmittelversorgung, doch für die wissenschaftliche Ökologie ist das Streben nach Stabilität eine fachfremde Vorgabe. Dies bedeutet nicht, so der Autor, daß man sich bei der Nutzung der natürlichen Ressourcen nicht um Nachhaltigkeit bemühen sollte, Nachhaltigkeit verstanden im Sinne der Brundtland-Kommission als Entwicklung, die die "Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können". Doch dies, meint Küster, sei stets mehr oder weniger erfolgreich das Ziel der menschlichen Bestrebungen gewesen, der Jagd ebenso wie der Landwirtschaft und der industriellen Produktion.

In der Ökologie dagegen geht es um die komplexen Beziehungen zwischen den Lebewesen untereinander und zu ihrer Umwelt, um Stoffwechselprozesse und Nahrungsketten, um Konkurrenz und Selektion. Dabei macht der Wandel, der die Natur bestimmt, auch dem Charakter der Ökologie als Wissenschaft zu schaffen: Die Individuen unterscheiden sich voneinander, Ökosysteme lassen sich nicht wirklich abgrenzen, sie haben keinen Normalzustand und keine "Schlüsselarten", die ablaufenden Prozesse sind irreversibel und hochkomplex, ob eine Art tatsächlich ausgestorben ist, läßt sich ebensowenig feststellen wie die Anzahl der Arten in einem Ökosystem. Naturgesetze wie in der Physik sucht der Ökologe vergeblich.

Doch wer handeln will, muß sich auf konkrete Daten stützen können, ein "Alles fließt" ist da wenig hilfreich. Um solche zu liefern, bedienen sich viele Forscher mathematischer Modelle und Simulationen von Entwicklungsprozessen. Diese beruhen naturgemäß auf einer vereinfachten Datenbasis, ihre Ergebnisse zeigen mögliche, keine notwendigen Entwicklungen. Küster sieht die Verwendung solcher Modelle in der Ökologie allerdings sehr kritisch. Die Ökologie hat ihre Basis in der Biologie, schreibt er, nicht in einem Rechenprozeß, der die Lebewesen "schon längst geklont hat, bevor dies in der Realität geschehen ist". Was zur Handlungsorientierung an ihre Stelle treten soll, bleibt bis auf den etwas vagen Hinweis, daß alle ihre Erfahrungen einfließen lassen sollen, offen.

So wie die Ökologie keine präzisen Voraussagen liefert, liefert sie auch keine Handlungsanweisungen für den Naturschutz. Naturschutz als Bewahrung, so Küster, steht der Ökologie sogar entgegen. Naturschutz kann allenfalls bedeuten, die Natur einfach in Ruhe zu lassen, mit dem Ergebnis natürlich, daß die Ökosysteme nicht bleiben, wie sie sind, daß Lichtungen und Heidelandschaften zuwachsen, Seen verlanden. Überhaupt hat der Autor für die gängige Praxis des Naturschutzes nichts übrig. Planwirtschaft sei das, wettert er mit Blick auf Kyoto-Protokoll und europäische Umweltschutzrichtlinien - und auch der Hinweis darauf, daß es die Nazis waren, die das erste Naturschutzgesetz erließen, fehlt in seiner Polemik nicht.

Ein weiteres Mißverständnis sieht Küster in der Gegenüberstellung von Natur und Industrie. Umweltprobleme, betont er völlig zu Recht, wurden schon im alten Rom beklagt. Die These, daß mit der Industrialisierung nicht die Probleme, sondern die Lösungsmöglichkeiten kamen, vereinfacht die Sache dann aber wohl doch etwas zu sehr, vor allem wenn unter diesen Lösungsmöglichkeiten die Atomenergie auftaucht.

Aus dem Sein folgt bekanntlich kein Sollen und aus der Ökologie nicht, daß man das eine Ökosystem auf Kosten des anderen, ja nicht einmal, daß man überhaupt eins erhalten sollte. Doch dafür kann es natürlich andere Gründe geben, kulturelle oder ästhetische etwa. Konsequenterweise fordert Küster, den Naturschutz aufzugeben und durch einen basisdemokratisch organisierten Landschaftsschutz zu ersetzen, bei dem die Bevölkerung mitentscheiden kann, in welcher Landschaft sie leben möchte.

Küster hat kein trockenes Lehrbuch geschrieben, sondern vor allem einen Traktat darüber, was Ökologie kann und was nicht. Zwischendrin erfährt der Leser allerlei Interessantes, etwa darüber, wie das Wiederkäuen funktioniert, was Pilze eigentlich sind, daß Menschen Meister darin sind, "Distreß" in "Eustreß" zu verwandeln, also mit Krisen fertig zu werden, und daß die Errichtung von Zäunen die Vorbedingung für die Einführung der allgemeinen Schulpflicht war - die Kinder mußten nicht mehr den ganzen Tag Tiere hüten. Am Ende bleibt der Leser leicht verwirrt mit dem Bild einer Disziplin zurück, die dem Autor zufolge zwar dringend gebraucht wird, deren Ergebnisse aber aufgrund des allgegenwärtigen Wandels nur mit großer Vorsicht zu genießen sind.

MANUELA LENZEN.

Hansjörg Küster: "Das ist Ökologie". Die biologischen Grundlagen unserer Existenz. C. H. Beck Verlag, München 2005. 208 S., geb., 17,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2005

Es bleibt unbeständig, aber wahr
Ökologie ist keine Weltanschauung, sondern eine Wissenschaft, die das Werden und Vergehen in der Natur behandelt: Hansjörg Küster schildert, was viele nicht wissen
Von Christian Schütze
Das Wörtchen Öko gilt den Gläubigen als Gütezeichen und Versprechen von Umweltfreundlichkeit, Gesundheit, Naturbelassenheit und manchem anderen, was gut (und teuer) ist. Aber die Ökologie, von der die Silbe stammt, ist keine Religion oder Weltanschauung, sondern eine Naturwissenschaft, die manchem widerspricht, was Öko-Freunde für wahr halten. Hansjörg Küster, Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Universität Hannover, stellt einen katastrophalen Mangel an Kenntnissen über die Grundlagen menschlicher Existenz fest: „Schüler erfahren mehr über die Geschichte des Universums als über die Geschichte des Lebens auf der Erde.”
Deshalb erklärt Küster ganz systematisch, was Ökologie ist und will. Er beginnt mit einem Grundkurs in Biologie, mit den autotrophen Mikroorganismen, den Urproduzenten, auf ihren anorganischen Standorten. Und dann erklärt er die Pflanzen und was sie für das Leben leisten. Und erst dann kommen die Tiere, deren Verhalten und Lebensgesetze in ihrer jeweiligen Umwelt für Ernst Haeckel, der die Ökologie um die Mitte der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts begründete, im Mittelpunkt standen.
Die lebenskundliche Ignoranz drückt sich für Küster in so grobem Unfug aus wie der „Weisheit”, der Mensch stamme vom Affen ab. Oder in der Vorstellung, die Evolution sei zielgerichtet oder sei abgeschlossen, und Naturphänomene wie Tier- und Pflanzenarten, Landschaften oder Gesteine seien statische Größen, immer so gewesen. Ein Grundton durchzieht das ganze Buch: Leben heißt ununterbrochene Veränderung.
Der rastlose Wandel der Umwelt übt ständig Druck auf alles Lebendige aus. Manche Individuen halten ihn aus und ziehen eine Population mit in die Zukunft - bis sich andere Individuen in veränderter Umwelt als die neuen „fittesten” erweisen. So verändern sich Arten, teilen sich, entstehen neu. Ökosysteme im Gleichgewicht gibt es deshalb nicht, der Prozess der Evolution ist unumkehrbar, hat aber kein Ziel. Jede Art ist in ihrer, jedes Individuum ist zu seiner Zeit am jeweiligen Ort optimal angepasst, die „Krone der Schöpfung”. Spannend schildert Küster, wie sich in der immerwährenden Konkurrenz alles Lebendigen der Mensch behauptet hat, wie er aus dem Bedürfnis nach dauerhaft sicheren Verhältnissen Erfindungen machte, die Sesshaftigkeit ermöglichten: Ackerbau und Viehzucht, wie er Bewässerungssysteme schuf und zu verwalten lernte, wie dabei die Stadt entstand und die Schrift, schließlich alles, was wir heute Kultur nennen.
Eine Schule der Ökologie erforscht stationäre Zustände mit Bestandszahlen. Küster hält von diesen mathematischen Abstraktionen wenig, vor allem nicht als Prognosebasis. Die Entwicklung sei grundsätzlich nicht vorhersagbar, und die Momentaufnahme blende den Wandel aus, das Hauptthema der Ökologie.
Der Wandel verläuft unregelmäßig, meist langsam und unauffällig; das so genannte unbewaffnete Auge kann nicht sicher feststellen, ob eine Tier- oder Pflanzenart ausstirbt oder nur eine natürliche Bestandsschwankung durchmacht. Zeitreihen mit Bestandszahlen sind die einzige Möglichkeit, Wandel sichtbar zu machen. Die Paläoökologie findet sie in den geschichteten Ablagerungen zum Beispiel von Pollen in Mooren oder Seen. Sie geben Auskunft, welche Pflanzen zu welchen Zeiten in der Umgebung lebten, wie Arten einander verdrängten und auf welche Klimaveränderungen das schließen lässt. Da wird Veränderung im Zeitraffer sichtbar.
Ausführlich wird das durch den Brundtland-Bericht und die Umweltkonferenz von Rio aktuell gewordene Thema der nachhaltigen Entwicklung behandelt, einer „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können” (Brundtland-Bericht). Küster empfiehlt, den Erfahrungsschatz von Waldbesitzern, Landwirten, Jägern und Fischern zu nutzen, die „seit Jahrtausenden nach dem Ziel der Nachhaltigkeit” handelten. Und als wäre er erschrocken über sein Vertrauensvotum für die genannten Naturnutzer, gülleverströmende Landwirte etwa, fügt er an: „Oder es sollte so sein”.
Küster erklärt dauerhaften Naturschutz für eine Utopie. Da wird ihm niemand widersprechen, denn gegen die Veränderungsdynamik und Heraklits 2500 Jahre alte Erkenntnis, dass alles fließt, ist kein Kraut gewachsen. Ökopuristisch betrachtet, schützt der herkömmliche Naturschutz nicht Natur, die das gar nicht mit sich machen lässt, sondern lieb gewordene Ensembles aus kulturell entstandenen Landschaften mit erwünschten Pflanzen. Küster nennt das eine legitime Aufgabe, kritisiert aber die falsche Etikettierungen.
Mit aktuellen Umweltproblemen scheint die reine Lehre der Ökologie sich schwer zu tun. So findet sich in dem Buch nur eine beiläufige Bemerkung zum „angeblichen” Waldsterben; dabei ließe sich doch gerade an diesem Beispiel gut darstellen, was in Ökosystemen unter Umweltstress abläuft. Küster betont, dass die Zeit in der Naturwissenschaft Ökologie eine größere Rolle spiele als in Chemie und Physik. Was sagt danach die Ökologie zur These, dass die langsame Neubildung von Arten unter dem gegenwärtigen industriellen Umweltdruck vom raschen Artensterben überholt wird und deshalb die Artenvielfalt schwindet? Lässt sich darüber wirklich nicht mehr sagen, als dass man „prinzipiell niemals mit Sicherheit angeben” kann, „ob es zu einem Artenschwund kommt”?
Doch Nutzanwendungen aus der reinen Ökologie für gegenwärtige Umweltsorgen sind nicht Küsters erstes Anliegen. Er will die Ökologie als „großes und wichtiges Querschnittsfach erkennbar” machen, welches den Wandel in der Natur - ein schwer begreifliches Phänomen - untersucht und lehrt. Sie befähige uns, den Fortschritt richtig einzuschätzen und zu nutzen, aber auch zu bewahren, wo es notwendig ist, damit Nachhaltigkeit entsteht. Aus solchem Verständnis folgt, denkt sich der Leser, ökologisch verantwortungsvolles Handeln ganz von selbst, dann ist Öko mehr als ein Wort.
Hansjörg Küster
Das ist Ökologie. Die biologischen Grundlagen unserer Existenz
Verlag C. H. Beck, München 2005.
205 Seiten, 17,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hansjörg Küster möchte mit seinem Buch "Das ist Ökologie" ein paar Missverständnisse ausräumen. Denn was versteht man landläufig unter Ökologie? Das Falsche, so Küsters klare Auskunft. Man stellt sich eher eine romantisierende Freilandhaltungsphilosophie vor, in Wahrheit aber ist Ökologie ein "großes und wichtiges Querschnittsfach", wie der Hannoveranische Professor für Pflanzenökologie feststellt. Rezensent Christian Schütze teilt diese Richtigstellungen mit einer gewissen Erleichterung mit. Denn eines hat der Rezensent aus der Lektüre gelernt: "Leben heißt ununterbrochene Veränderung" und: "Ökosysteme im Gleichgewicht gibt es ... nicht". Heraklit wird zitiert, der schon vor 2500 Jahren die Ansicht vertrat, dass alles im Fluss sei. Begründet wurde das Querschnittsfach in der Mitte des 19. Jahrhunderts, von Ernst Haeckel. Ökologie, so das Fazit des Rezensenten, ist eine dialektische Wissenschaft, auch eine Kunst des Handelns; denn einerseits geht es darum, den Fortschritt zu nutzen, andererseits muss, im Namen der viel beschworenen Nachhaltigkeit, auch das Bewahren eingeübt werden.

© Perlentaucher Medien GmbH
Recht instruktiv findet Rezensent Ulrich Baron dieses Buch, in dem Hansjörg Küster die Ökologie erklärt. Der Pflanzenökologe und Geobotaniker zeige, dass die Ökologie mit der landläufigen Vorstellung nicht allzu viel zu tun hat. Keinesfalls handle es sich um ein Wundermittel für das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur. Ein dauerhaftes ökologisches Gleichgewicht gebe es nicht, referiert der Rezensent, sondern nur irreversible Entwicklungen wie Evolution und Sukzession sowie die Versuche des Menschen, diesen natürlichen Wandel, etwa mittels des Umweltschutzes, zugunsten kultureller Ziele aufzuhalten. Insofern erscheint es Baron plausibel, dass der Autor restriktive Naturschutzgesetze und staatlichen Dirigismus in Umweltfragen ablehnt, um stattdessen eine rationale Verbindung land-, forstwirtschaftlicher und industrieller Entwicklung mit einem auf Nachhaltigkeit angelegten Landschaftsschutz zu fordern.

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