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Aus den vielfältigen Film- und Fernsehproduktionen über die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust speist sich ein mediales Gedächtnis, das prägend auf unsere Vorstellungen von der Vergangenheit zurückwirkt.Tobias Ebbrecht zeigt, dass neuere Filme über den Holocaust einem Verfahren der Nachbildung von früheren Filmen oder historischen Dokumenten über diese Ereignisse folgen. Dabei bilden sich Erzählmuster und Geschichtsbilder heraus, die vielfach wiederholt werden und sich dabei auch aus dem Kontext des Holocaust ablösen und in filmische Geschichtsfiktionen über den Nationalsozialismus…mehr

Produktbeschreibung
Aus den vielfältigen Film- und Fernsehproduktionen über die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust speist sich ein mediales Gedächtnis, das prägend auf unsere Vorstellungen von der Vergangenheit zurückwirkt.Tobias Ebbrecht zeigt, dass neuere Filme über den Holocaust einem Verfahren der Nachbildung von früheren Filmen oder historischen Dokumenten über diese Ereignisse folgen. Dabei bilden sich Erzählmuster und Geschichtsbilder heraus, die vielfach wiederholt werden und sich dabei auch aus dem Kontext des Holocaust ablösen und in filmische Geschichtsfiktionen über den Nationalsozialismus einwandern.Die Analysen des Buches eröffnen neue Perspektiven sowohl für die wissenschaftliche Auseinandersetzung als auch für den Einsatz solcher Filme im Unterricht und in der Bildungsarbeit.
Autorenporträt
Tobias Ebbrecht-Hartmann (Dr. phil.) lehrt Visuelle Kultur, Film- und Medienwissenschaft sowie Erinnerungskulturgeschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und forscht und publiziert zu filmischen und digitalen Formen der Erinnerung an den Holocaust.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.03.2012

Bunkernostalgie

Das Reenactment von Geschichte im Film hat Konjunktur. Das Vergangene soll dabei als "Live"-Erlebnis erscheinen, bei dem es nur eines nicht geben darf: historische Leerstellen, die sich dem Diktat der Unmittelbarkeit entziehen. Hier setzt das Buch des Filmwissenschaftlers Tobias Ebbrecht über Narrationen des Holocaust an. Der Autor geht von der Beobachtung aus, dass jede filmische Auseinandersetzung mit dem Holocaust längst auf ein "mediales Gedächtnis" trifft, das seine eigenen stereotypen Erzählformen ausgebildet hat. Auf dieser Basis skizziert Ebbrecht eine kenntnisreiche "Typologie der Nachbildungen", die von den Filmmontagen der Nachkriegszeit bis zu neuesten Fernsehproduktionen reicht. Zu recht kritisiert der Autor einen Film wie "Der Untergang", der Geschichte als Melodram im Bunker inszeniert und einer falschen Authentizität nachstellt. Dieser "Ästhetik der nostalgischen Imitation" setzt Ebbrecht filmische Erzählungen entgegen, die gerade auch die Grenzen der Vermittlung von Geschichte reflektieren und ihre eigene Nachträglichkeit offen legen. Im Verlauf der Lektüre stellt sich allerdings der Eindruck ein, dass die strikte Zweiteilung in suggestive Fiktion und aufgeklärte Illusionsverweigerung auf Dauer zu kurz greift. Es gibt keinen Geigerzähler für filmische Selbstreflexivität. Ebbrecht ist eine wichtige und lesenswerte Einführung zur aktuellen Frage nach der Darstellbarkeit von Geschichte im Film gelungen. Sie markiert aber auch den Punkt, an dem die Diskussion jetzt weiter gehen müsste. Das Versprechen, mit den Bildern alles noch einmal erleben zu können, ist haltlos. Aber reicht dem Film das Vorzeigen der eigenen Konstruiertheit auf Dauer aus, um ein Bild der Vergangenheit zu entwerfen? (Tobias Ebbrecht: "Geschichtsbilder im medialen Gedächtnis." Filmische Narrationen des Holocaust. Transcript Verlag, Bielefeld 2011. 351 S., Abb., br., 29,80 [Euro] .) geim

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»Tobias Ebbrecht ist es mit seiner Studie gelungen, die Hypertextualität - also die Beziehungen - zwischen den Filmen aufzuzeigen. Seine Analyse besticht dabei durch das Heranziehen einer breiten internationalen Filmbasis.« Martin Stallmann, Rundfunk und Geschichte, 1-2 (2013) »Ebbrechts Studie zeichnet sich aus durch pointierte Urteile, die durchweg auf Basis der Filmanalysen dicht am Material gut nachvollziehbar belegt werden. Kommende Arbeiten zu dem Thema [...] können auf dieser richtungsweisenden Publikation aufbauen.« Matthias Steinle, H-Soz-u-LKult, 06.11.2012 »Anregende Untersuchung.« Kurt Schilde, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 7/8 (2012) »Die Lektüre des Buches eröffnet Perspektiven sowohl für die wissenschaftliche Analyse als auch für den Einsatz entsprechender Filme in der pädagogischen Praxis.« Susanne Krucsay, medienimpulse, 1 (2012) »Eine wichtige und lesenswerte Einführung zur aktuellen Frage nach der Darstellbarkeit von Geschichte im Film.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.03.2012 »Eine sehr fundierte kulturwissenschaftliche Abhandlung zu einem geschichtskulturell äußerst präsenten Thema.« Christian Heuer, geschichte für heute, 2 (2012) »Ausgezeichnete, schlüssig argumentierte Studie.« Brad Prager, Filmblatt, 46/47 (2011/12) »Scharfsinnige Analysen.« Linda Maria Koldau, Das Historisch-Politische Buch, 59/6 (2011) »Methodisch reflektiert und theoretisch informiert.« Jan Süselbeck, www.literaturkritik.de, 7 (2011) Besprochen in: GMK-News, 3 (2011) IDA-NRW, 1 (2011) MEDIENwissenschaft, 1 (2013), Matthias Steinle…mehr