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Die Bäderkultur boomt - auch jenseits reinen Schwimmsports oder Spaßbadens. Einen bedeutenden Teil unserer Badekultur bilden die Kurorte im Herzen Europas, die die Architektur ihrer jeweiligen Epoche mitprägten, andererseits aber ebenso Spiegel medizinischer wie auch sozialer und politischer Entwicklungen sind. Von Straßburg bis Budapest und von Wiesbaden bis Bellinzona reicht die Palette der in diesem Buch versammelten Bäder, die das archaische, sinnliche Erlebnis des Badens und Schwimmens mit besonderer Architektur verbinden. Jahrhundertealte Heilbäder werden ebenso vorgestellt wie kühn…mehr

Produktbeschreibung
Die Bäderkultur boomt - auch jenseits reinen Schwimmsports oder Spaßbadens. Einen bedeutenden Teil unserer Badekultur bilden die Kurorte im Herzen Europas, die die Architektur ihrer jeweiligen Epoche mitprägten, andererseits aber ebenso Spiegel medizinischer wie auch sozialer und politischer Entwicklungen sind. Von Straßburg bis Budapest und von Wiesbaden bis Bellinzona reicht die Palette der in diesem Buch versammelten Bäder, die das archaische, sinnliche Erlebnis des Badens und Schwimmens mit besonderer Architektur verbinden. Jahrhundertealte Heilbäder werden ebenso vorgestellt wie kühn geschwungene Schwimmsporthallen, kuppelüberwölbte Dampfbäder und neomaurische Thermaltempel sowie schwimmende Flussbadeanstalten und funktionalistische Freibäder - alle erstrangige Zeugnisse der Bade-, Körper- und nicht zuletzt der Baukultur ihrer Zeit.
Autorenporträt
Iris Meder, geboren 1965, Studium der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft in Stuttgart und Wien. Dissertation über die Wiener Schule um Oskar Strnad, Josef Frank und Adolf Loos. Freie Architekturvermittlung, journalistische, kuratorische und wissenschaftliche Tätigkeit, freie Mitarbeit im Architekturzentrum Wien. 2004 Aufarbeitung des Planmaterials von Erich Boltenstern.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.06.2012

Die Freuden eines gelungenen Tags

Schwimmbäder gehören eigentlich nicht zu den Gebäuden, deren Architektur man üblicherweise bei Stadtrundgängen besichtigt. Zum Glück: Es wäre für die Schwimmenden auch zu lästig, liefen ständig vollbekleidete Touristengruppen in Überschuhen durch den Barfußbereich. Aber das heißt nicht, dass die Architektur von Kurbädern, Freibädern, Strandbädern und Thermen es nicht wert wäre, angeschaut zu werden - packt man eben Badehose, Flipflops und diesen außergewöhnlichen Architekturführer ein und schaut sich die Sache vom Beckenrand aus an. Zum Beispiel das palastähnliche Friedrichsbad in Baden-Baden, die Jugendstilbäder in Wiesbaden, Augsburg, München. Aber auch abseits der bekannten dekorativen Kuranlagen findet sich Interessantes: Die neusachlichen Körperkulturbauten der dreißiger Jahre, schlicht und funktional. Die luftigen Familienbäder der fünfziger Jahre, etwa das sensationelle Terrassen-Freibad in Bad Kissingen mit seinem Rondell-Café. Schalensitzpurismus der späten Sechziger in Bad Herrenalb, brutalistische Betonwülste in Königstein, denen durch das Farbkonzept in Blau und Orange die Brachialität genommen wird, die Bauten dieser Zeit so oft auszeichnet. Skulpturale Beton- und Edelstahlmoderne entstand jüngst in Kaltern. Von der Formensprache der Pflanzen beeinflusst mit warmen Holzstreben zeigt sich dagegen das Orhidelia im slowenischen Podcetrtek. Im nordungarischen Eger steht seit dem frühen siebzehnten Jahrhundert ein türkisches Bad, eine Ilica, frisch renoviert in schlichter Eleganz mit Goldkuppel. In Budapest und Wien kann man überhaupt Tage und Wochen damit verbringen, halbnackt und nass in kulturell wertvoll überbauten Becken zu treiben. Und erfreulich oft wurden diese Bäder nicht dem neuesten Spaßbadtrend oder Wellnessfimmel angepasst, sondern in ihrer ganzen sensationsarmen Pracht erhalten. Die Besichtigung lohnt also, und sie ist die vermutlich familienfreundlichste Gebäudebegehung, die man sich als Architekturliebhaber so vornehmen kann.

dien

"Badefreuden - Eine Reise zu den außergewöhnlichsten Bädern in Mitteleuropa" von Iris Meder. Metroverlag, Wien 2011. 192 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Gebunden, 25 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Patricia Grzonka schwelgt mit viel Freude in diesem Führer durch die mitteleuropäische Bäder, die die Architekturhistorikerin Iris Meder unter Hinzufügung vieler Beispielen aus der Schweiz zusammengestellt hat. Damit eröffnet sich der begeisterten Rezensentin ein faszinierender Streifzug durch die Bädergeschichte seit dem 19. Jahrhundert, der zudem in "kurzweiliger Abfolge" auch viele zeitgenössische Beispiele zur Seite gestellt sind. Besonders angetan zeigt sich Grzonka auch von den Fotografien von Monika Schuller, die nach ihren Worten eine ganz eigene, mitunter surreale Atmosphäre entwickeln. Und so beklagt sie an diesem Werk nur das Fehlen einer Übersichtskarte, die ihr das Auffinden der einzelnen Bäder erleichtert hätte, ansonsten ist sie restlos begeistert.

© Perlentaucher Medien GmbH