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Die Neuübersetzung des berühmten Kongo-Thrillers: ein Meisterwerk.
In seinem berühmten Roman 'Herz der Finsternis' verarbeitet Joseph Conrad seine abenteuerliche letzte Reise nach Afrika, die er nur mit viel Glück überlebte und die ihm für den Rest seines Lebens eine zerrüttete Gesundheit und alptraumhafte Erinnerungen bescherte.
Kapitän Marlow berichtet von seiner Fahrt ins Innere eines unbekannten Kontinents. Die Reise in den Dschungel öffnet ihm nicht nur die Augen über die dunklen Abwege europäischer Eroberungen; sie wird zur Entdeckungsreise: ins Ungewisse der eigenen Existenz, in
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Produktbeschreibung
Die Neuübersetzung des berühmten Kongo-Thrillers: ein Meisterwerk.

In seinem berühmten Roman 'Herz der Finsternis' verarbeitet Joseph Conrad seine abenteuerliche letzte Reise nach Afrika, die er nur mit viel Glück überlebte und die ihm für den Rest seines Lebens eine zerrüttete Gesundheit und alptraumhafte Erinnerungen bescherte.

Kapitän Marlow berichtet von seiner Fahrt ins Innere eines unbekannten Kontinents. Die Reise in den Dschungel öffnet ihm nicht nur die Augen über die dunklen Abwege europäischer Eroberungen; sie wird zur Entdeckungsreise: ins Ungewisse der eigenen Existenz, in die Untiefen des Halb- und Unterbewusstseins, ins finstere Labyrinth von Lüge und Schuld.

'Herz der Finsternis' hat von Anfang an Leser und Interpreten fasziniert und hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Die Neuübersetzung des berühmten Kongo-Thrillers diente als Vorlage für Francis Ford Coppolas 'Apocalypse now'.
Autorenporträt
Joseph Conrad, 1857 in Berdytschiw (damals Russisches Kaierreich) geboren und 1924 in Bishopsbourne, Grafschaft Kent, England, gestorben, fuhr nach dem Tod seiner Eltern bereits als Siebzehnjähriger zur See. Viele Schauplätze und Figuren seiner Werke entstammen diesem abenteuerlichen Leben. Mit seinen dreizehn Romanen und zahlreichen Kurzgeschichten wurde er zum Meister der englischen Sprache, obwohl er diese erst als Erwachsener erlernte. 
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2007

DAS HÖRBUCH
Die Hyänen
Manfred Zapatka liest Joseph Conrads „Herz der Finsternis”
Bereits auf den ersten Seiten des schmalen Romans „Herz der Finsternis” lässt Joseph Conrad seinen Erzähler Kapitän Marlow die Geschichte von der Ausplünderung Afrikas in einem Gleichnis zusammenfassen. Marlow erinnert seine vier Zuhörer an einem stillen Abend auf einer Segelyacht an der Themse daran, dass knapp zweitausend Jahre zuvor auch dieser Teil der Welt einmal erobert wurde: von den Römern. Während diese nur raubten und mordeten, sei doch die heutige Eroberung der Welt, „die im wesentlichen darauf hinausläuft, daß man sie denen fortnimmt, die eine andere Hautfarbe oder etwas plattere Nasen als wir haben”, zusätzlich mit einer Idee verbunden, der man Opfer bringen könne.
Ein Zyniker ist, wer die europäische Zivilisation eine opferwerte Idee nennt. Marlow erweist sich in seinen Reden nicht als einer der Seeleute, die „Garn spinnen”, sondern als Außenseiter, der die Welt betrachtet, darin das große Grauen erkennt und den „Ideen” die ehrenwerten Masken mit ruhiger und ironischer Geste abnimmt.
Weil die Handlung – die Abenteuer auf der Reise nach und durch Afrika – nur das Gerüst bildet für die mit Beschreibungen verbundenen Erwägungen, und das alles auf wenig mehr als einhundert Seiten, ist der Roman außergewöhnlich gedankendicht. Er verlangt schon vom Leser größere Konzentration als andere Romane, die auch mal plätschern. Aber wenn man ihn anhören möchte und doch ganz erfassen, so muss man ihn sich vorlesen lassen von einem, der sich die Zeit nimmt, die man beim Lesen selbst verbraucht, wo man gelegentlich verharrt.
Warum wir die Ebbe verpassen
Manfred Zapatka dieses Buch lesen zu lassen, war eine glückliche Wahl. Verfolgt man, wie er Gedankenstriche, Ausrufezeichen, Ausrufe selbst, dazu auch Absätze in seine Rede werdende Lesung einfließen lässt – denn dieses Buch ist ja die lange abendliche Rede von Kapitän Marlow, die seine Zuhörern gar das Einsetzen der Ebbe verpassen lässt –, so muss man von einer eigenen Inszenierung sprechen. Zapatka weicht vom gedruckten Zeichen oft ab, lässt seine Stimme von der Stimmung leiten, zeigt, dass der Vortrag des Gedruckten eine Art Übersetzung ins Gesprochene sein kann.
Wie leicht verständlich doch dieser Text in Zapatkas Lesung bleibt! Freilich ist es gestattet, auch eine Lesung von der Platte einmal anzuhalten, um der bitteren Komik, die sie enthält, nachzulauschen, beispielsweise, wenn Marlow grübelt, warum die fünf Hellhäutigen, namentlich er, der er sich appetitlicher fühlt als die vier grauen Pilger, auf dem kleinen Damfschiff von den dreißig dunkelhäutigen Kannibalen verschont bleiben, die bereits Hunger leiden, weil die Pilger ihr faulendes Flusspferdfleisch wegen dessen Geruchs über Bord geworfen haben, und Marlow es sich nur damit erklären kann, dass der Hunger noch nicht groß genug sei, denn echter Hunger sei so wenig durch Aberglaube, Abscheu, Furcht oder Ehre zu besänftigen wie man von einer auf einem Schlachtfeld zwischen Leichen umherstöbernden Hyäne „Hemmungen” erwarten könne. MARTIN Z. SCHRÖDER
JOSEPH CONRAD: Herz der Finsternis. Aus dem Englischen von Fritz Lorch. Gelesen von Manfred Zapatka. 310 min. Argon Verlag, Berlin 2006. 4 CD und eine MP3-Version, 29,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2004

»HERZ DER FINSTERNIS«

Eigentlich ist es immer gerade das, was ich als nächstes lesen will. Meist kommt irgend etwas dazwischen, das keinen Aufschub duldet, etwas Wichtigeres, Aktuelles, das ich mir unbedingt gleich vornehmen muß. Bei meinem Lieblingsbuch dagegen weiß ich ja schon, was drinsteht. Wozu es also nochmals lesen? Weil es mir jedesmal aufs neue fremd und aufregend und anders vorkommt. Vielleicht verhält es sich mit Büchern tatsächlich wie im Leben: Das wahrhaft Liebste ist so unwahrscheinlich, daß man nie aufhört, darüber zu staunen.

Bei der zweiten Lektüre war mir die erste ziemlich peinlich. Schon erstaunlich, dachte ich, wie mich dieses Seemannsgarn dermaßen fesseln konnte. Reiseabenteuer vor Urwaldkulisse - was man halt in jungen Jahren so mag. Doch wieso hätte ich es später wohl noch einmal lesen wollen, wären mir darin nicht so viele unbehagliche Momente düster in Erinnerung geblieben, die so gar nicht in das populäre Muster passen. Erst beim dritten Mal begriff ich: Diese irrsinnige Flußfahrt, von der hier erzählt wird, führt nicht ins Innere irgendeines fremden Kontinents, sondern geradewegs ins eigene Grauen, den blinden Fleck unserer Zivilisation. Beim vierten Lesen dann, ich war inzwischen besser informiert, sah alles anders aus. Wie hatte ich übersehen können, daß diese psychologische Parabel ihre schnöde Voraussetzung in der kolonialen Weltsicht hat, die den weißen Mann ins Zentrum und alle anderen an den Rand stellt? Kein Wunder, daß im zwanzigsten Jahrhundert große Autoren aus Afrika oder der Karibik diese befremdliche Geschichte vielfach neu und anders erzählt haben. Kein Wunder aber auch, daß ich mir den kurzen Text, der soviel Widerspruch herausfordert, immer wieder vornehme.

Erst neulich schien es mir dabei, als sei die zentrale Figur nur ein notdürftiger Platzhalter, der für uns einsteht, während alles Wichtige sich ganz am Rand vollzieht. Zum Beispiel gibt es da jene erstaunliche Stelle, wo der Held mitten im Urwald, in der schrecklichsten Einöde, ausgerechnet auf ein Buch stößt. Darin muß irgend etwas Entscheidendes gesagt sein, aber was genau, bleibt unklar. Eigentlich muß ich Joseph Conrads "Herz der Finsternis" demnächst dringend wieder einmal lesen.

TOBIAS DÖRING

Informationen zu "Unsere Besten - Das große Lesen", einer gemeinsamen Aktion von ZDF und F.A.Z., finden sich im Internet unter www.faz.net/lesen.

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