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1965: Im amerikanischen Armeestützpunkt Fort Bening werden letzte Vorbereitungen für den ersten großen Kampfeinsatz im Norden von Vietnam getroffen. Der hoch dekorierte Lieutenant Conolel Hal Moore (Mel Gibson), ein erfahrener Weltkriegs- und Korea-Veteran, ist mit der Leitung dieser heiklen und lebensgefährlichen Mission betraut worden. Gemeinsam mit seinem engsten Vertrauten Sergeant Major Plumley (Sam Elliott) ist er abkommandiert worden, eine schlagkräftige Luft-Kavallerie zusammenzustellen und auf den Einsatz vorzubereiten. Während seine Frau Julie (Madeleine Stowe) Freundschaft mit den…mehr

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Produktbeschreibung
1965: Im amerikanischen Armeestützpunkt Fort Bening werden letzte Vorbereitungen für den ersten großen Kampfeinsatz im Norden von Vietnam getroffen. Der hoch dekorierte Lieutenant Conolel Hal Moore (Mel Gibson), ein erfahrener Weltkriegs- und Korea-Veteran, ist mit der Leitung dieser heiklen und lebensgefährlichen Mission betraut worden. Gemeinsam mit seinem engsten Vertrauten Sergeant Major Plumley (Sam Elliott) ist er abkommandiert worden, eine schlagkräftige Luft-Kavallerie zusammenzustellen und auf den Einsatz vorzubereiten. Während seine Frau Julie (Madeleine Stowe) Freundschaft mit den anderen Soldatenfrauen im Stützpunkt schließt und versucht, dort ihre Familie zu integrieren, findet Moore nach und nach vertrauenswürdige Männer für seinen inneren Zirkel. So rekrutiert er den Helikopter-Piloten Major Crandall (Greg Kinnear) als Verantwortlichen für zukünftige Luft-Einsätze und entdeckt im idealistischen Lieutenant Geoghegan (Chris Klein) einen jungen Soldaten mit Führungsqualitäten.

Doch das Basis-Training ist kaum absolviert, da wird Moore unerwartet und gegen seinen Protest in den Kampf geschickt. Er weiß, dass er verfrüht und fast chancenlos in eine Schlacht ziehen wird und auch seine Frau spürt den Druck, der auf ihm lastet. Er rechnet mit dem Schlimmsten und so fällt der Abschied von seiner Frau und den gemeinsamen fünf Kinder alles andere als leicht. Aber er hat keine andere Wahl und so kommt es, dass Moore am Morgen des 14. November 1965 als Kommandeur von rund 400 Soldaten in der vietnamesischen Talebene Ia Drang landet. Und einmal auf fremdem Boden wird jeder Plan, jedes Kalkül hinfällig; alle Befürchtungen Moores erweisen sich als untertrieben. Auf dem Luftweg ist weder Nachschub von mehr Männern noch von genug Munition möglich, während sich die Gegner in der erdrückenden Übermacht von 2000 Mann befindet und auf heimischem Gelände kämpft.

Stunden des Sterbens wechseln mit Nächten der Angst. Einheiten werden abgetrennt, die Napalm-Bomben der US-Jets treffen Freund und Feind, während zu Hause, im ahnungslosen Amerika erste Telegramme für die Witwen eintreffen. Moores Frau Julie macht es sich zur Aufgabe, diese den betroffenen Frauen persönlich zu überreichen, sie selbst muss unterdrückt die eigene Angst um das Leben ihres Mannes, wohl wissend, dass schon das nächste Telegramm an sie adressiert sein könnte.

Drei Tage und Nächte dauert die Schlacht und immer rascher werden die Reihen der Kämpfenden dezimiert. In dem blutigen Gefecht verliert die Frage nach Sieg und Niederlage jede Bedeutung, nur das Überleben zählt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.06.2012

Wally und die Windsors
So viel Häme war selten. Verdient hat Madonnas Film "W.E." sie nicht. Eine Ehrenrettung

Was steckt da bloß in uns Kritikern? Gibt es einen Namen für dieses leicht entflammbare Gemisch? Ist es der blanke Hass der schönen Seelen? Zeitweilig krankhaft erhöhte Hämebereitschaft? Egoistisch sei der Film, hieß es - was immer damit gemeint ist, als dürfe man ruhig mit einer gewissen Denkfaulheit auf das reagieren, was man sowieso für missglückt hält; er diene nur der Befriedigung der Eitelkeit - das ist schon deutlicher, lässt aber nicht mal die Möglichkeit, hier könne sich jemand nicht bloß profilieren wollen, sondern von einer - womöglich unerwiderten - Begeisterung fürs Filmemachen getragen sein. Gönnerhaft wird vom interessanten Stoff gesprochen, den die Regie ruiniert habe, wird eingeräumt, das sehe ja ganz hübsch aus, habe aber weder Substanz noch Gefühl. Und Wohlmeinende empfehlen im Tonfall eines Lehrers im Elterngespräch, das Kind solle sich doch künftig besser anderen Betätigungsfeldern zuwenden, wenn es sich langweile.

Sie ahnen es schon, wir reden hier nicht vom neuen Film des Dr. Uwe Boll, der schon zum schlechtesten Regisseur der Welt ernannt und zum sofortigen Aufhören aufgefordert wurde. Wir reden von einem der größten lebenden Popstars, wir reden von Madonna, die ihren zweiten Film gedreht hat, die schon im vergangenen Herbst in Venedig reichlich Gehässigkeit zu spüren bekam und beim Kinostart in den Vereinigten Staaten so gut wie ignoriert wurde, weil "W.E." gerade mal 500 000 Dollar in drei Monaten einspielte. Man wüsste aber schon gerne, wie all die Leute reagiert hätten, wenn man ihnen vorher nicht gesagt hätte, sie würden den neuen Film von Madonna sehen.

Es spricht so viel gegen Madonna, aus den Vorverurteilungen und Urteilen, dass man gar nicht anders kann, als ihren Film zu verteidigen, diesen "W.E.", der eben nicht nur die sogenannte Liebesgeschichte des Jahrhunderts zwischen dem britischen König Edward VIII. und der zweimal geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson erzählt. Sie war schon der Stoff für so viele Fernsehadaptionen, in denen Jane Seymour, Joely Richardson oder Gillian Anderson die Frau spielten, deretwegen der König nicht mehr König sein wollte. Nicht zu vergessen natürlich der oscarüberhäufte "The King's Speech", der das Jahrhundertliebespaar (Eve Best und Guy Pearce) ganz schlecht aussehen ließ neben dem braven Bertie alias Georg VI.

Es ist einfach zu begreifen, warum Madonna sich interessiert hat für diese Wallis Simpson, für eine populärmythische Gestalt, die frei war und ihre Freiheit aufgab, die unbeliebt war, die moralische Ablehnung hervorrief, was auch für Madonna zum Tagesgeschäft gehört. Konsequent drängt der Film den Herzog von Windsor an den Rand, er ist ja auch die langweiligere Figur. Und statt dem Lockruf der schmachtenden und monarchiehörigen Illustrierten zu folgen, die schon in den sechziger Jahren mit Titeln wie "Mein Herz hatte Recht" punkteten, versucht Madonna (die mit Alek Keshishian auch das Drehbuch geschrieben hat), von den Folgekosten und von Wallis' (Andrea Riseborough) Desillusionierung zu erzählen, wo sonst nur der Thronverzicht aus Liebe im Mittelpunkt steht.

Parallel zur längst vergangenen Obsession erfindet der Film auch eine Obsession für diese Obsession; er erfindet eine zweite Frau, nennt sie Wally Winthrop (Abbie Cornish), macht sie zur bestens situierten, frustrierten Arztgattin in Manhattan und plaziert sie im Jahr 1998, weil damals bei Sotheby's der Nachlass der Windsors zur Versteigerung kam. All die schönen teuren Dinge, Kerzenhalter, Glacéhandschuhe, Besteck und andere Silberwaren, werden von Wally libidinös aufgeladen, werden zu Fetischen, weil Wally sich hineinsteigert in diese Imago von der großen romantischen Liebe, weil sie sich selbst ins Gestern hineininszeniert, während ihr Mann ihren Kinderwunsch ignoriert, sie schlägt und damit in die Arme eines Security-Mannes bei Sotheby's treibt.

Madonna geht dabei mit einer Zurückhaltung vor, die bei dem Sujet erstaunlich ist. Zumindest, was den Klatsch betrifft. All die Gerüchte interessieren sie nicht, die Hollywoods ältester Callboy Scotty Bowers neulich mit 88 Jahren noch mal ausgepackt hat: dass Wallis lesbisch und Edward schwul gewesen sei. Für Madonnas Verhältnisse geht es in "W.E." keusch zu - und fast ätherisch. Wie in einer Séance lässt sie Wallis drei Mal bei Wally erscheinen und mit ihr Zwiesprache halten; dann wieder kommen die Sex Pistols von der Tonspur, wenn Wallis bei einer Party in den dreißiger Jahren mit einem Massai tanzt. Über diese Einfälle haben sich diverse Geschmacksrichter mokiert - und übersehen, dass dieser aufgedrehte, leicht hysterisierte und gegenüber jeder Kitschgefahr völlig angstfreie Stil ein Prinzip der Inszenierung ist und kein Irrtum, der versehentlich unterlaufen wäre. Man muss das nicht mögen; man kann es "W.E." aber auch nicht vorwerfen, wenn er in seiner Exaltiertheit weitgehend schlüssig ist.

Wogegen es natürlich nicht besonders smart war, im Drehbuch Edwards Nazi-Sympathien zu erwähnen und sofort wieder als "Gerüchte" abzutun. Der Besuch auf dem Obersalzberg ist bekannt, genauso wie Edwards Äußerungen, er hoffe, Hitler werde Amerika zerquetschen, und es sei tragisch, wenn Hitler abdanken würde. Dann lieber schweigen. Und gut beraten war Madonna auch nicht, im Abspann John Galliano zu danken, dessen antisemitische Äußerungen auf eine gewisse Verwirrtheit schließen lassen, und dann auch noch Leni Riefenstahl, die ganz und gar nicht verwirrt war, deren Inspirationswirkung aber in "W.E." auch nicht wirklich zu erkennen ist. Zum Glück.

Madonna hat, vor allem dank Hagen Bogdanskis Kamera, sehr hart daran gearbeitet, einen Look herzustellen, in Kostümen und Ausstattung eine visuelle Gestaltung zu finden, um zwischen den Zeiten und den beiden Frauen hin und her zu gleiten; das ist oft hyperexpressiv, sehr theatralisch, mit reichlich Camp-Potential, wenn Wally sich etwa wie besessen die Hormonspritzen in den Oberschenkel jagt, um sie später so heftig zu zerdrücken, dass das Blut von ihren Händen in die glitzernde Edelstahlspüle rinnt - aber ist es, andererseits, nicht genau das, was diesen Charakter ausmacht? Und zugleich ist da in "W.E." ein angenehm schamloses Vergnügen an schönen, glamourösen Oberflächen, die darum betteln, effektvoll fotografiert zu werden; und da ist eben auch ein ausgeprägtes Gefühl für das, was man die Löslichkeit der Bilder nennen könnte, für das Übergangslose in den Rückblenden, das Fließende und Verschwindende, das sich in der Montage herstellt und dem Film mitunter einen verführerischen Rhythmus verleiht.

Es mag kein Zeichen großer Sicherheit und Umsicht sein, alles nur möglichst schön und opulent zu filmen, das sorgt auf Dauer für eine gewisse Monotonie, für einen Mangel an Modulation, welchen die Musikerin Madonna sich kaum durchgehen lassen würde. Und mit den Wallis-und-Wally-Parallelmontagen hat sie es wirklich übertrieben. Aber in all dem liegt eben auch ein naiver Respekt für das Medium, das in Bildern spricht und sich nicht primär in ellenlangen Dialogen ausdrückt.

Madonna ist also weder der hoffnungslose Fall, zu dem sie die Kritiker-Tiraden gemacht haben, noch erwartet jetzt irgendwer von ihr eine Regiekarriere. Sie ist eine Popmusikerin, die ab und zu Filme macht, nachdem sie ihre Schauspielkarriere mit guten Gründen schon vor Jahren begraben hat. Und sie hat sich, wie selbst die Übelwollenden einräumen, gegenüber ihrem Regiedebüt "Filth and Wisdom" (2008) gesteigert. Vielleicht sollte man sie einfach in Ruhe noch einen Film machen lassen, wenn ihr danach ist. Interessanter als die Arbeiten ihres Ex-Mannes Guy Ritchie wird das allemal werden.

Und wenn man mich vor die Wahl stellte, noch mal den schrecklich betulichen, in seiner Gediegenheit reaktionären und in seiner scheinbaren historischen Akkuratheit so grauenhaft faden "The King's Speech" anzusehen oder Madonnas in all seinen Versäumnissen und Unausgegorenheiten doch von Leidenschaft getragenen "W.E.", dann würde ich sofort "W.E." wählen, auch wenn mich eher wenig interessiert, wie das denn nun genau war mit den Windsors. Es sieht auf jeden Fall besser aus und ist aufregender als der historische Besuch beim Logopäden.

PETER KÖRTE

Ab Donnerstag im Kino

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