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Japan im Jahre 1614: Der große Herrscher Tokugawa einigt das lange zerrissene Land und die Zeit der Clankriege zwischen den Landesfürsten scheint besiegelt. Ninja-Meister Hattori Hanzo und seine Shinobi-Krieger erscheinen nutzlos für die weiteren Entwicklungen im Land was zu einem verhängnisvollen Plan führt: Die beiden größten Clans des Landes sollen in einem Duell ihre jeweils 5 besten Kämpfer gegeneinander antreten lassen. Der Clan, dessen Krieger diesen Kampf gewinnen werden, stellt die Nachfolge Tokugawas sicher. 10 Krieger mit übermenschlichen Eigenschaften treten nun an, die…mehr

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Produktbeschreibung
Japan im Jahre 1614: Der große Herrscher Tokugawa einigt das lange zerrissene Land und die Zeit der Clankriege zwischen den Landesfürsten scheint besiegelt. Ninja-Meister Hattori Hanzo und seine Shinobi-Krieger erscheinen nutzlos für die weiteren Entwicklungen im Land was zu einem verhängnisvollen Plan führt: Die beiden größten Clans des Landes sollen in einem Duell ihre jeweils 5 besten Kämpfer gegeneinander antreten lassen. Der Clan, dessen Krieger diesen Kampf gewinnen werden, stellt die Nachfolge Tokugawas sicher. 10 Krieger mit übermenschlichen Eigenschaften treten nun an, die Herausforderung anzunehmen. Darunter auch die junge Oboro sowie der Clanthronfolger Gennosuke. Beide sollen gegenseitig um ihr Leben und die Zukunft ihres Clans kämpfen. Doch niemand ahnt, dass die beiden mehr vereint als voneinander trennt...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.12.1998

Fleisch vom Fleisch des Fledermausmanns: "Blade" im Kino

In finsteren Zeiten ist der Superheld nicht nur an der Ferse verwundbar. Seinen ganzen Körper muß er schützen. Aber aus der Schwäche zieht er seinen Stolz: Er ist aus eigener Kraft superstark, nicht als Günstling metaphysischer Mächte. Daher verdoppelt sein Panzer den perfekt trainierten Körper. Ob mit guten Absichten etwas gegen das Böse auszurichten sei, ist zutiefst fraglich in einer Welt, deren Herren sich alles zunutze zu machen verstehen; was der Einsame gegen Korruption und Schlaffheit setzt, ist jedenfalls Muskelschmalz. Der Mode unterwirft er sich nicht. Idealisierte, doch nicht ideale Nacktheit ist sein Kleid; seine Blöße stellt er aus, indem er sie bedeckt.

Der Superheld wird in eine dualistische Welt geschickt, aus der das Böse sich nie vertreiben lassen wird. Hier ist die Kraftathletik die letzte Chance der Inkarnation. Der Held trägt schwer am eigenen Fleisch und zeigt damit an, daß er die Welt auf seine Schultern nehmen will. Askese und Fasten nähmen dem Feind die Arbeit ab, indem sie die Widerstandskraft des Körpers schwächten. Das Gute darf nicht leichtfüßig daherkommen; nicht der verklärte, sondern der verdunkelte Leib verbürgt die Möglichkeit der Erlösung.

Daß die Batman-Filme den Zuschauer in ihre Welt hineinzogen, lag an der physischen Präsenz, die sie dem dunklen Ritter verliehen. Die tonnenschwere Rüstung gab seinen Bewegungen etwas Gravitätisches: Ihn hielt die Erde fest. Der Metallkoloß inmitten des Karnevals der Spezialeffekte ermöglichte die Illusion, nicht alles sei erfunden.

Blade, der jüngste Superheld, der eine im Comic-Heft begonnene Karriere auf der Leinwand fortsetzt, ist ein Doppelgänger von Batman, ein ruheloser Geist in gestähltem Körper, der auf nächtlichen Streifzügen als Ordnungsstifter von eigenen Gnaden in Wahrheit die Dämonen seiner Kindheit jagt. Der gepolsterte Ledermantel, den Wesley Snipes trägt, könnte eine Imitation des Batman-Kostüms sein, das harte Gehäuse eines zarten Gemüts. Auch Stephen Norringtons Film "Blade" lebt wie die Batman-Serie aus einem Rhythmus, der die Erzählung ebenso wie die Bildsprache formt, aus dem Wechselspiel zwischen frenetischer Bewegung, die alles zu zerreißen droht, und einer vom Helden verkörperten Ruhe, die der Totenstarre nahekommt.

Einen solchen Film betrachtet man nicht, man erlebt ihn am eigenen Leib, läßt sich hin- und herschleudern, um sich immer wieder auffangen zu lassen von den mächtigen Armen des Beschützers. Die Superhelden sind nicht die Götter einer Welt, die gefallen ist und wieder emporgehoben werden könnte. Ihr Erdball befindet sich ewig im freien Fall und kennt nur eine diesseitige Transzendenz: Der durchtrainierte Körper hält den Untergang auf. Im Batman-Mythos ist dieser Körperfetischismus noch ein Subtext, ausbuchstabiert nur in der schwulen Rezeption; in Blades Universum feiert er Orgien ohne Ende. Denn Blade ist ein Vampirjäger. Seine Feinde zerstören die Körper der Menschen und lassen sich nur bekämpfen, indem man ihre Körper zerstört. Tricktechnisch perfekt inszeniert der Film eine Ästhetik des grotesken Leibes: Spritzt man einem Vampir ein Serum, dann schwellen seine Glieder zu blutroten Blasen an, die sogleich explodieren. Auch der Jäger, dem am Ende das Blut aus den Adern gepreßt wird, hat die Physis eines Blutsaugers, da seine Mutter gebissen wurde. Man sieht keine Menschen, flüstert der Film unter den Hammerschlägen des Techno, es geschieht ihnen nichts. Der Held ist nicht unverletzlich, aber die Opfer. Ihre Haut wird durchlöchert, aufgeschlitzt, zerfetzt und bleibt doch unversehrt: der Horror in den Zeiten des Piercing. PATRICK BAHNERS

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