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Es ist ein ungewöhnlich warmer Morgen in New York, als John McLoughlin (Nicolas Cage) und Will Jimeno (Michael Pena) ihre Arbeit auf dem Port Authority Police Department aufnehmen wollen - so, wie sie es jeden Tag machen. Doch dieser wird ihr Leben für immer verändern. Kurze Zeit später rast ein Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers und setzt mehrere Etagen in Flammen. Sergeant McLoughlin stellt für Rettungsmaßnahmen sowie die Evakuierung des Towers eine Gruppe von Freiwilligen zusammen. Am Einsatzort bietet sich ein Bild des Grauens. Blutverschmierte Menschen rennen panisch umher,…mehr

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Produktbeschreibung
Es ist ein ungewöhnlich warmer Morgen in New York, als John McLoughlin (Nicolas Cage) und Will Jimeno (Michael Pena) ihre Arbeit auf dem Port Authority Police Department aufnehmen wollen - so, wie sie es jeden Tag machen. Doch dieser wird ihr Leben für immer verändern. Kurze Zeit später rast ein Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers und setzt mehrere Etagen in Flammen. Sergeant McLoughlin stellt für Rettungsmaßnahmen sowie die Evakuierung des Towers eine Gruppe von Freiwilligen zusammen. Am Einsatzort bietet sich ein Bild des Grauens.
Blutverschmierte Menschen rennen panisch umher, getrieben von Todesangst. Es herrscht das totale Chaos. Die New Yorker Cops betreten die U-Bahn-Ebene unter den Türmen, als plötzlich der Südturm einstürzt. Die Helfer werden unter den herumschleudernden Steinmassen verschüttet. Während sie in völliger Dunkelheit, eingeklemmt von Beton- und Stahlresten, auf Hilfe warten müssen, klammern sich draußen die Angehörigen an den letzten Strohhalm der Hoffnung und warten auf ein Wunder...

Bonusmaterial

- Audiokommentar von Regisseur Oliver Stone - Audiokommentar von den Überlebenden Will Jimeno, Scott Strauss, John Busching und Paddy McGee - Entfernte/erweiterte Szenen mit optionalem Audiokommentar von Oliver Stone
Autorenporträt
Oliver Stone, geboren 1946, zählt zu den renommiertesten Filmregisseuren und Drehbuchautoren der USA. Er erhielt drei Oscars (für Midnight Express, Platoon und Geboren am 4. Juli. Seine Filme widmen sich überwiegend der amerikanischen Zeitgeschichte, u.a. dem Vietnamkrieg und den Präsidentschaften Kennedys und Nixons. Sie entfachten heftige politische Kontroversen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.08.2006

Zwei Stunden Katharsis für alle
Geschichtsschreibung aus dem Geiste Hollywoods: Oliver Stones "World Trade Center"

NEW YORK, 6. August

Keine Bange, es drohen keine Überraschungen. Schon gar keine bösen. Das ist die Garantie, mit der jede Eintrittskarte verkauft wird, wenn Oliver Stones "World Trade Center" diese Woche in die amerikanischen Kinos kommt. Der beträchtliche Medienrummel kommt schon in der Vorgeplänkelphase mit einer Marketingwucht daher, wie sie sonst nur für sommerleichte Blockbuster aufgeboten wird. Im Kern besteht er aus einer einzigen, eingängigen Botschaft: Keine Angst, Leute, hier wird keine Verschwörung aufgedeckt, keine nationalkritische Recherche betrieben und keinem Politiker oder, Gott bewahre, Präsidenten am Zeug geflickt, nein, hier wird nur eine bewegende, ungeheuer dramatische und, vor allem, eine absolut unpolitische Geschichte erzählt.

Selbst bei der New Yorker Galapremiere vor handverlesener Prominenz, die den beiden Protagonisten der Geschichte, zwei Helden direkt aus dem Volk, zu huldigen bestellt war, raste der Regisseur von Mikrofon zu Mikrofon, um zu beteuern, daß diesmal alles anders sei. Oliver Stone, es läßt sich nicht länger leugnen, will einfach keinen Oliver-Stone-Film gedreht haben. Im Gegensatz zum alten Stone soll der neue brav und dokumentarisch korrekt sein. Er beteuert, er habe lediglich nacherzählt, was ihm zwei Cops berichteten, die unter den Trümmern des World Trade Center verschüttet und in atemraubenden oder, wie es nun immer wieder heißt, heroischen Rettungsaktionen geborgen wurden. So ward Stone zum getreuen Chronisten.

Derweil unterließ seine Verleihfirma Paramount Pictures nichts, den Film auch Kreisen schmackhaft zu machen, die bisher Stone als Prototyp des verachtenswerten Hollywoodliberalen schmähten. In einem Coup, der nicht unwiederholt bleiben mag, wurde eine Marketingfirma verpflichtet, die sich im letzten Präsidentschaftswahlkampf damit hervortat, den Vietnam-Veteranen John Kerry so derb wie gewissenlos durch den historischen Dreck zu ziehen, und danach, unter dem Applaus eines Kunden wie der rückwärtsgewandten "Christian Coalition", zwei Idole des konservativen Amerika in den Obersten Gerichtshof der Nation lotste.

Dieses Unternehmen mit Namen "Creative Response Concepts" achtete darauf, daß Vertreter rechtslastiger Vereine und Medien den Film im voraus sehen und folglich die Wandlung des Renegaten bezeugen konnten. Die Wirkung war durchschlagend. Befand die "Washington Times" noch im vergangenen Jahr, Stone sei eine "maliziös inspirierte Wahl" für "World Trade Center", war kürzlich auf der Website der nicht minder konservativen "National Review" zu lesen: "Gott segne Oliver Stone." L. Brent Bozell III, der für gleich zwei Organisationen Druck aus der rechten Ecke macht, nannte den Film ein "Meisterwerk" und ließ dies Hunderttausende per E-Mail wissen. Sein Geistesbruder Cal Thomas, verläßlich als Ideologe wie als Kommentator, geriet förmlich ins Rhapsodieren über den "größten Pro-Amerika-, Pro-Familie-, Pro-Männlichkeit-, Pro-Flagge-Film, den Sie je sehen werden". Der Vietnam-Veteran Stone, von "JFK" und "Nixon" bis "Platoon" und "Born on the Fourth of July" nicht eben als rabiater Chauvinist ausgewiesen, gab sich zunächst ahnungslos und zuckte dann die Schultern über Hollywoods "unreinen Markt". In geradezu selbstverleugnendem Gehorsam wiederholt er seitdem, was, wie er eingesteht, Paramount ihm als Mantra mitgab: "World Trade Center" ist nicht politisch, nicht politisch, nicht politisch. Immerhin gestand er ein, daß er nach einer Reihe von Flops froh war, einen solch erfolgsgewissen Film drehen zu dürfen, sogar unter der Bedingung, jede kritische Regung zu unterdrücken. Statt hinter die Kulissen zu schauen, gibt er sich damit zufrieden, einen unangreifbaren Heroismus in Szene zu setzen. Aus der Geschichte von zwei Menschen, die um ihr Leben kämpfen, soll eine Katharsis für alle Zuschauer werden.

Die dokumentarische Pflichterfüllung läßt sich so mit der Verklärung des kleinen Mannes, der sich als großer Held entpuppt, kombinieren. Die beiden aus den Trümmern geretteten Polizisten John McLoughlin und Will Jimeno, im Film von Nicolas Cage und Michael Pena gespielt, haben Stone als Berater zu Diensten gestanden und nunmehr bescheinigt, er sei der Wirklichkeit minutiös auf der Spur geblieben. Gefallen hat ihnen, daß er, im Gegensatz zu Paul Greengrass, der in "United 93" (F.A.Z. vom 27. April) jeden Trost verweigert und den Film mit dem Sturzflug der von Terroristen entführten Maschine auf einen Acker in Pennsylvania enden läßt, die Zuschauer nicht ohne Hoffnung und Liebe aus dem Kino entläßt.

Ist "World Trade Center" also filmische Geschichtsschreibung aus dem Geiste Hollywoods? Die ersten Kritiken waren durchwachsen. Was den einen "düster", "bewundernswert" und "skrupulös", erschien den andern "undramatisch" und "versehen mit einem konventionellen Aufschwung". Die politische Enthaltsamkeit des Films mag aber weniger absolut sein, als es der Regisseur glauben machen will. Daß der Titel "World Trade Center" doch nicht in die Irre führen und die Rettung der beiden Polizisten über das private Drama hinausweisen könnte, wird im Branchenblatt "Hollywood Reporter" gemutmaßt, das die Rettung als Überlebenswunder nicht nur zweier Individuen, sondern der amerikanischen Nation begreift, mithin als Allegorie der nationalen Unzerstörbarkeit.

Das erstaunlich umfangreiche, immer schneller anwachsende Konvolut, das die Kunst dem 11. September abringt, spiegelt überall, ob im Film, dem Theater oder der Literatur, die Berührungsängste der Künstler gegenüber der Politik. Michael Moore wäre die notorische Ausnahme, und vor kurzem erst hat John Updike mit seinem Roman "Terrorist" einen mutigen, unvollkommenen Schritt in die Abgründe des Psychopolitischen gewagt. Eine Wende könnte der Film bringen, den Paul Haggis nach "Against All Enemies", dem Bestseller des ketzerischen Antiterrorzars Richard Clarke, in Angriff genommen hat. Haggis wird sich kaum der Ausweg bieten, die Vorgeschichte der Anschläge im Allzumenschlichen versickern zu lassen. Das könnte dann der Oliver-Stone-Film werden, den Oliver Stone mit "World Trade Center" nicht drehen wollte. Oder nicht wollen durfte.

JORDAN MEJIAS

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