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In ihrem Reisejournal ist Astrid Erdmann der Magie des Segelns auf der Spur: Was bedeutet es überhaupt, mit einem Boot zu leben und zu reisen? Unterwegs erlebte sie nicht nur wundervolle, aber ebenso extreme Situationen, nicht nur die Fremde und Exotik, sondern entdeckte auch das eigene Ich. Astrid Erdmann erzählt, wie sie das Meer, die Inseln und Menschen und das Leben mit Kleinbooten erfahren hat - als junge Frau um die Welt, als Mutter mit Kind in der paradiesischen Inselwelt der Südsee, aber auch ganz schlicht auf Reisen um ein paar Kaps nach Schottland, Bornholm oder innerhalb der…mehr

Produktbeschreibung
In ihrem Reisejournal ist Astrid Erdmann der Magie des Segelns auf der Spur: Was bedeutet es überhaupt, mit einem Boot zu leben und zu reisen? Unterwegs erlebte sie nicht nur wundervolle, aber ebenso extreme Situationen, nicht nur die Fremde und Exotik, sondern entdeckte auch das eigene Ich. Astrid Erdmann erzählt, wie sie das Meer, die Inseln und Menschen und das Leben mit Kleinbooten erfahren hat - als junge Frau um die Welt, als Mutter mit Kind in der paradiesischen Inselwelt der Südsee, aber auch ganz schlicht auf Reisen um ein paar Kaps nach Schottland, Bornholm oder innerhalb der Dänischen Südsee. Ganz am Rande dokumentiert die Weltumseglerin Anregungen, Lösungsvorschläge und Lektionen, die das Segeln lehrt.

Astrid Erdmann, geboren 1945, ist in Düsseldorf aufgewachsen. Nach Studium und Beruf als Sportlehrerin heiratete sie als 24-Jährige den Weltumsegler Wilfried Erdmann und segelte mit ihm um die Erde. Weil ihr das einfache Dasein mit Booten in der puren Natur gefiel, setzte sie das Leben unter Segeln fort. Es folgten lange Törns in die Südsee, auf Nord- und Ostsee, kurze Reisen auf ihrem Hausrevier, der Schlei. Unbeabsichtigt wurde sie, über 40 Jahre hinweg, "Hauptmitwirkende" in über einem Dutzend Bücher ihres Mannes.
Autorenporträt
Erdmann, AstridAstrid Erdmann, geboren 1945, ist in Düsseldorf aufgewachsen. Nach Studium und Beruf als Sportlehrerin heiratete sie als 24-Jährige den Weltumsegler Wilfried Erdmann und segelte mit ihm um die Erde. Weil ihr das einfache Dasein mit Booten in der puren Natur gefiel, setzte sie das Leben unter Segeln fort. Es folgten lange Törns in die Südsee, auf Nord- und Ostsee, kurze Reisen auf ihrem Hausrevier, der Schlei. Unbeabsichtigt wurde sie, über 40 Jahre hinweg, "Hauptmitwirkende" in über einem Dutzend Bücher ihres Mannes.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.05.2009

NEUE REISEBÜCHER

Für die Tasche "Ich weiß zwar nicht, was ich finden werde, vielleicht habe ich auch Sorge, aber ich mache mit", schreibt Astrid Erdmann nach einer schlaflosen Nacht in ihr Tagebuch. Tatsächlich fällt der Tochter einer Vagabundenfamilie der Aufbruch in die neue Welt nicht schwer. Für ein Leben an der Seite des Segelabenteurers Wilfried Erdmann gibt die gebürtige Düsseldorferin ihren Beruf als Sportlehrerin auf und bringt ihren Single-Haushalt bei Freunden unter. Für eine Reise zwischen Wellen, Menschen und Kontinenten.

In den zahlreichen Werken von Wilfried Erdmann ist schon viel über sie geschrieben worden. Vor einem Jahr hat Astrid Erdmann dann selbst ihre Gedanken zu Papier gebracht. Ihr Buch will sie jedoch nicht als Befreiungsschlag von ihrem bekannten Ehemann verstanden wissen.

Wilfried Erdmann segelte 1968 als erster Deutscher alleine um die Welt. "Ich verliebte mich sofort - in das Abenteuer!", erinnert sich die Autorin an die erste Begegnung mit ihrem zukünftigen Ehemann. Als sich das Paar im Hafen von Gibraltar kennenlernte, war die Sportstudentin Astrid 24 Jahre alt und auch mit einem Boot unterwegs, zusammen mit ihrer Mutter, Ingeborg von Heister, segelte sie zu dieser Zeit auf einem Trimaran von Portugal nach Spanien.

Das Segeln hatte sie im Alter von 14 Jahren nach einer gescheiterten Karriere als Eiskunstläuferin entdeckt. In den Sommerferien schickte sie die segelbegeisterte Mutter in die Yachtschule nach Prien, "damit sie auf dem Chiemsee das Segeln von der Pike auf lerne".

An der Pinne sitzt Astrid Erdmann auch heute noch am liebsten. "Ich liebe es, wenn man aus dem Hafen kommt, den Motor abstellt und das Boot übers Wasser gleitet", schwärmt sie. Eine Einhandweltumsegelung wie die ihres Mannes kam für sie jedoch nie in Betracht. "Ich kann mich nicht nur dem Logbuch mitteilen, ich brauche Gesellschaft", sagt Astrid Erdmann.

Mit ihrem Mann segelte sie ab 1969 drei Jahre lang um die Welt. Auf dem Wasser machte ihr zunächst die Seekrankheit zu schaffen. Sie versuchte verschiedene Therapien, doch keine wollte so recht anschlagen. Doch am Ende der Weltreise war die Liebe zum Segeln stärker als die Angst davor, wieder seekrank zu werden.

"Ich könnte das wieder", sagte sich die Seglerin bereits nach vier Jahren an Land. Im Jahr 1976 hatte sich die Segelcrew vergrößert: Der dreijährige Sohn Kym war zum ersten Mal an Bord auf der Reise von Neuseeland nach Südfrankreich. Statt in den Kindergarten steckte ihn die Mutter in eine Schwimmweste. Und bei hohem Seegang musste er unter Deck in die Koje, damit es ihm nicht so erging wie seinem Lieblingsspielzeug. Das war im Kielwasser verschwunden, nachdem es die Eltern zu Demonstrationszwecken über Bord geworfen hatten.

Konflikte habe es auf dem kleinen Boot nie gegeben, versichert Astrid Erdmann: "Das liegt daran, dass ich an Land die Rakete bin und Wilfried an Bord." Wegen ihrer Seekrankheit lag die Seglerin sowieso oft in ihrer Koje flach. Kym dagegen paddelte munter mit dem Beiboot, lernte das Segeln und mit vier Jahren auf Drängen seines Vater auch endlich das Schwimmen. Bei 35 Grad Celsius bastelte er eine Collage aus Schneemännern, die er auf eine alte Seekarte klebte. Heute entwirft Kym Erdmann als selbständiger Grafik-Designer Briefmarken und das Layout für die Segelbücher seiner Eltern. Geschadet hat ihm der dreijährige Segeltörn offensichtlich nicht. "Palstek kann ich, meine Schuhe zubinden nicht", lautete die nüchterne Bilanz des damals sechsjährigen Kym, der bis dahin kaum Schuhe getragen hatte. Seine Mutter hatte ihn bereits von unterwegs per Post für den Besuch der Grundschule in Düsseldorf angemeldet.

Die Südseereise war für Astrid Erdmann eines der schönsten Erlebnisse unter Segeln. Wenig erfreut war sie dagegen von der Begegnung mit Piraten in der Sulu-See. Nachdem sie bereits ihr Boot beschossen und Wilfried gekidnappt hatten, setzte ein plötzlich herannahendes Polizeiboot dem Spuk ein glückliches Ende.

Glück hatte Familie Erdmann auch mit Haien, die um ihr Boot kreisten. Und dem Wal, der unter ihrem Boot hindurch tauchte, statt aufzutauchen. "Die größte Gefahr sind herumtreibende Container", sagt Astrid Erdmann, "sie können einem das Boot aufschlitzen."

Und was macht eine Weltumseglerin auf festem Boden? "Ich wühle gerne mit den Händen in der Erde", erzählt sie. Das Boot von Wilfrieds Einhandweltumsegelung, die "Kathena Nui", steht auch im Garten, neben den Blumen.

Nora Reim

Astrid Erdmann: "Die Weltumseglerin". Verlag Delius Klasing 2009, 285 Seiten, 22,90 Euro

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