Tatjana Kuschtewskaja

Der Jenissei - ein sibirischer Strom

Geschichte und Geschichten von seinen Quellflüssen bis zum Polarmeer
Übersetzung: Lunau, Steffi

• Broschiertes Buch

Produktbeschreibung

Erst hinter dem Jenissei wird die Natur originell, großartig und überwältigend, schrieb Anton Tschechow im Jahre 1890. Der Jenissei gleicht einem mächtigen, ungestümen Recken, der nicht weiß, wohin mit seiner Kraft und seinem Überschwang ... Der Jenissei ist ein breiter, schneller, bewegter Fluss, eine Augenweide ... Die Berge und der Jenissei sind das erste wirklich Originelle und Neue, das ich auf meiner Reise durch Sibirien antraf. Sie beschenkten mich mit Empfindungen, die mich für alle durchstandenen Strapazen hundertfach entschädigten ... In der Tat, der Jenissei ist der große, mächtige Strom im Herzen Sibiriens und Lebensader für die an seinen Ufern lebenden Menschen. Die Reise auf dem Jenissei führt durch beinahe alle Klimazonen Russlands. In der Republik Tuwa kann man Kamelen begegnen, in Dikson, am Mündungsdelta des Flusses, auf Eisbären treffen. Tatjana Kutschtewskaja fährt mit ihren Leserinnen und Lesern den Jenissei von seinen Quellflüssen bis zu seiner Mündung in die Karasee hinunter, besingt die herrliche Landschaft, führt ein in die Geschichte der Städte und Ansiedlungen, macht bekannt mit den kleinen Völkern und Völkerschaften, die seit Jahrhunderten an seinen Ufern leben, wie auch mit denen, die im Zuge der Erschließung Sibiriens hierher kamen. Sie erzählt von kleinen Geschichten und von großer Geschichte.

Produktdetails

• Verlag: Wostok
• 1. Aufl.
• Seitenzahl: 208
• Erscheinungstermin: 31. März 2014
• Deutsch
• Abmessung: 228mm x 150mm x 10mm
• Gewicht: 360g
• ISBN-13: 9783932916182
• ISBN-10: 3932916182
• Artikelnr.: 40607776

Autorenporträt

Tatjana Kuschtewskaja, geboren 1947 in der Turkmenischen SSR in der Wüstenoase Dargan-Ata, verbrachte ihre Kindheit in der Ukraine. Sie studierte Musikpädagogik an der Musikhochschule von Artjomowsk (Diplom) und arbeitete acht Jahre lang als Musikpädagogin in Jakutien.

Inhaltsangabe

Der Jenissei eine Annäherung....................................................................................................5
Von den Quellflüssen des Jenissei nach Kysyl...........................................................15
Von Ksyl nach Abakan....................................................................................................31
Von Abakan nach Krasnojarsk.............................................................................................51
Das Naturschutzgebiet Krasnojarsker Säulen.................................................................71
Die Stadt Krasnojarsk ...................................................................................................87
Von Krasnojarsk nach Jenisseisk........................................................................................105
Von Jenisseisk nach Turuchansk................................................................................119
Von Turuchansk nach Igarka......................................................................................................141
Von Igarka nach Dudinka............................................................................................161
Von Dudinka nach Dikson..............................................................................................183
Informationen für Reisende..................................................................................197

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.06.2014

Eine Flussfahrt durchs sibirische Hinterland

Der Jenissei fließt einmal quer durch die Mitte Sibiriens, von Süd nach Nord, mehr als viertausend Kilometer weit. Das allein könnte ein Buch wert sein. Tatjana Kuschtschewskaja, die schon etliche Bücher über russische Landstriche und Bräuche verfasst hat, liefert mit diesem Band allerdings einen eher unpraktischen Reisebegleiter. Das beginnt schon damit, dass eine Karte fehlt, und wer nicht weiß, wo sich Bii-Chem oder Dudinka befinden, bleibt bei der Lektüre verloren in den Steppen Sibiriens. Die gewaltigen Landschaften des Jenissei kann man überdies nur auf kleinen Schwarzweißfotos betrachten. Die Erklärungen der Autorin endlich, die den Strom von seinen Quellen bis zum Polarmeer bändigen sollen, folgen der Logik eines Kaffeeklatsches. Da geht es um Elche, Skythen, den Aberglauben der Region, Kochrezepte, Erinnerungen an eigene Reisen, Anekdoten irgendwelcher Bekannter, Lokalkolorit, darum, wie viel Kilo sie neulich abgenommen hat, und irgendwo dazwischen findet man Reiseinformationen wie die beste Reisezeit oder Ausgehtipps. Tatjana Kuschtewskajas Gedanken mäandern durch die Landschaft, ganz anders als der reißende Strom. Formuliert ist das alles in einem hymnischen Tonfall, der für die slawische Reiseliteratur nicht untypisch ist. Alles ist reizend, wunderbar, geheimnisvoll und herrlich, mit Ausrufezeichen, wie im Schulaufsatz. Schade, dass das Buch so unstrukturiert und großmütterlich daherkommt, denn manche Beobachtungen, etwa über das Besteigen von Granitfelsen in Krasnojarsk, das Eistauchen oder urbane Vögel, die ihr Nest aus Zigarettenstummeln bauen, sind eigentlich sehr pittoresk.

lmsch

"Der Jenissei - ein sibirischer Strom - Geschichte und Geschichten von seinen Quellflüssen bis zum Polarmeer" von Tatjana Kuschtewskaja, Wostok Verlag, Berlin 2014. 207 Seiten, 15,00 Euro.

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