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Ben ist enttäuscht, als sein Großvater ihm im Museum nur einen alten Bus zeigen will. Doch dann lauscht er gebannt der Geschichte von Rosa Parks: Im Jahr 1955 hat nämlich sein Großvater in genau diesem Bus neben Rosa Parks gesessen, als sie sich weigerte, ihren Platz für einen Weißen freizumachen. Und dieses mutige Nein sollte die ganze Welt bewegen! Eine sehr kindgerechte Lektion in Zivilcourage mit großartigen Bildern im Stil des amerikanischen Realismus. Ben findet seinen Großvater oft ein bisschen umständlich und denkt, er sei manchmal nicht mehr ganz bei Trost. Aber als er Ben in Detroit…mehr

Produktbeschreibung
Ben ist enttäuscht, als sein Großvater ihm im Museum nur einen alten Bus zeigen will. Doch dann lauscht er gebannt der Geschichte von Rosa Parks: Im Jahr 1955 hat nämlich sein Großvater in genau diesem Bus neben Rosa Parks gesessen, als sie sich weigerte, ihren Platz für einen Weißen freizumachen. Und dieses mutige Nein sollte die ganze Welt bewegen! Eine sehr kindgerechte Lektion in Zivilcourage mit großartigen Bildern im Stil des amerikanischen Realismus. Ben findet seinen Großvater oft ein bisschen umständlich und denkt, er sei manchmal nicht mehr ganz bei Trost. Aber als er Ben in Detroit im Museum seine Geschichte und die von Rosa Parks erzählt, sieht Ben die Welt mit ganz anderen Augen. Rosa Parks' Verhaftung war der Auslöser für die Entstehung der von Martin Luther King angeführten schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Fabrizio Silei gelingt es, diese wichtige Episode in der Geschichte der schwarzen Bevölkerung Amerikas anschaulich und kindgerecht zu erzählen und ein Gefühl für das Unrecht zu vermitteln, das es bedeutet, wegen seiner Hautfarbe als Mensch zweiter Klasse behandelt zu werden. Und Maurizio Quarello lässt in seinen an Edward Hopper erinnernden großflächigen Bildern das Amerika der 50er Jahre wiederauferstehen.
Autorenporträt
Fabrizio Silei, geb. 1967 in Florenz, studierte Politikwissenschaften. Er ist Autor von Essays, Romanen und Erzählungen für Erwachsene und Kinder. Sein Herzensthema sind die Kinder- und Menschenrechte. 2008 wurde er mit dem UNICEF-Literaturpreis ausgezeichnet. Maurizio A. C. Quarello, geb. 1974 in Turin, studierte Grafikdesign, Illustration und Architektur. Er hat bereits mehr als 30 Kinderbücher illustriert, die vielfach ausgezeichnet wurden, u.a. mit dem Prix des Incorruptibles und dem White Raven. Seine Bilder wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit gezeigt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.10.2011

Ein Nein, das die Welt veränderte
Fabrizio Silei und Maurizio A. C. Quarello erzählen eindringlich und mit Humor von der Bürgerechtlerin Rosa Parks
Manche Heldentat hat nichts mit Muskelkraft, Tollkühnheit, körperlicher Geschicklichkeit und dergleichen zu tun. Womöglich wirken diese Heldentaten, die aus Willensstärke, Geradlinigkeit, Persönlichkeit, Widerstandsfähigkeit, geistiger Unbeugsamkeit und Gewaltlosigkeit entstehen, viel nachhaltiger in die Geschichte hinein. Wie gern glaubt jeder Enkel, dass der eigene Großvater ein solcher Held ist, aufrecht, tapfer, offen und solidarisch. Was aber dann, wenn er ängstlich, gar feige wäre?
Es war in jenen gar nicht so weit zurückliegenden Tagen, als in den Südstaaten der USA diskriminierende Rassentrennung das öffentliche Leben bestimmte. Also durften etwa Restaurants, Kneipen, Parkbänke, Toiletten oder Busse von Schwarzen entweder gar nicht betreten oder nur in ausgewiesenen Bereichen benutzt werden. Doch am 1. Dezember 1955 geschah in Montgomery im US-Staat Alabama etwas Unerhörtes: An diesem Tag stieg die Schneiderin Rosa Parks in den Bus heimwärts und setzte sich auf einen Platz, den sie freizumachen hatte, sobald Weiße ihn beanspruchten. Doch Rosa Parks tat das nicht trotz ängstlicher Mahnungen anderer Schwarzer und Anbrüllereien des Busfahrers. Sie ließ sich schließlich in Handschellen von der Polizei hinaustragen, kam ins Gefängnis und gleich wieder frei durch einen Anwalt und einen jungen Geistlichen, niemand anderen als Martin Luther King. Die Verhaftung von Rosa Parks empörte die schwarze Bevölkerung, die die Busgesellschaft fast ein Jahr lang boykottierte, bis der Oberste Gerichtshof Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln als gesetzwidrig verbot. Rosa Parks’ Nein war eine der Initialzündungen der Bürgerrechtsbewegung. Später wurde sie mit den höchsten Auszeichnungen der USA geehrt. Bei ihrem Tod 2005 ordnete sogar George W. Bush Trauerbeflaggung an.
Die Italiener Silei und Quarello entfalten in ihrem – die Gegenwart in sanften Farben, aber die Vergangenheit dramatisch schwarzweiß geradezu filmisch in Szene setzenden, ungemein dichten Bilderbuch – den heroischen Beginn dieses auf die Dauer trotz vieler Rückschläge endlich doch siegreichen Civil Rights Movement. Da geht also der Großvater mit seinem Enkel Ben in das Henry-Ford-Museum in Dearborn nahe Detroit und zeigt ihm dort den historischen Bus. Einen Bus der gleichen Baureihe gibt es auch im National Civil Rights Museum in Memphis, Tennessee, gleich neben jenem Motel, auf dessen Balkon Martin Luther King 1968 erschossen wurde.
Der Großvater führt Ben an den Platz von Rosa Parks und erzählt – voll Scham, dass er damals neben ihr gesessen, aber furchtsam aufstand und kein Wort gesagt oder sich mit ihr solidarisiert habe. Welcher Enkel würde bei solch aufrichtigem Geständnis den Großvater nicht tröstend umarmen? Danach schmeckt jedes Eis gut.
HARALD EGGEBRECHT
FABRIZIO SILEI / MAURIZIO A. C. QUARELLO: Der Bus von Rosa Parks. Aus dem Italienischen von Sarah Pasquay. Jacoby & Stuart 2011. 40 Seiten, 14,99 Euro.
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