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Eines der schönsten Morgenstern-Gedichte erzählt vom zart besaiteten Palmström, der gewaltlos eine Maus loswerden möchte. Sein Freund Korf hat eine geniale Idee: Sie brauchen einen Käfig, in den Palmström selbst hineinpasst. Da drinnen muss er Geige spielen und die Maus mit süßen Klängen anlocken, bis sie in den Käfig klettert ... Wie die Geschichte genau geht, muss man gesehen haben - deshalb hat Peter Schössow sie gemalt, in wunderbar komischen Bildern.

Produktbeschreibung
Eines der schönsten Morgenstern-Gedichte erzählt vom zart besaiteten Palmström, der gewaltlos eine Maus loswerden möchte. Sein Freund Korf hat eine geniale Idee: Sie brauchen einen Käfig, in den Palmström selbst hineinpasst. Da drinnen muss er Geige spielen und die Maus mit süßen Klängen anlocken, bis sie in den Käfig klettert ... Wie die Geschichte genau geht, muss man gesehen haben - deshalb hat Peter Schössow sie gemalt, in wunderbar komischen Bildern.
Autorenporträt
Christian Morgenstern (1871-1914) zählt zu den großen deutschen Lyrikern.Peter Schössow, geboren 1953, zählt zu den großen zeitgenössischen Bilderbuchkünstlern. Im Herbst 2019 erschien eine Neuausgabe von Alfred der Bär und Samuel der Hund steigen aus dem Pappkarton mit seinen Illustrationen (Text von Ragnar Hovland). Bisher erschienen: Meeres Stille und Glückliche Fahrt nach einem Gedicht von J. W. von Goethe (2004), Gehört das so??! (2005), Die Mausefalle nach einem Gedicht von Christian Morgenstern (2006), Die Prinzessin nach einer Geschichte von Arnold Schönberg (2006), Baby Dronte (2008), Jonathan und die Zwerge aus dem All mit Jostein Gaarder (2010), Meehr!!(2010), Mein erstes Auto war rot (2010), Ich, Kater Robinson mit Harry Rowohlt (2012), Der arme Peter nach einem Gedicht von Heinrich Heine (2013), Wo ist Oma? - Zu Besuch im Krankenhaus (2016), Popinga geht baden (2018) sowie Popinga muss mal! (2018). Peter Schössow wurde für sein Schaffen vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Troisdorfer Bilderbuchpreis und bereits zweimal mit dem Deutschen

Jugendliteraturpreis: 2006 für das Bilderbuch Gehört das so??! und 2009 für die Illustrationen zu Andreas Steinhöfels Rico, Oskar und die Tieferschatten. Zum 30-jährigen Jubiläum von Baby Dronte erscheint eine Sonderausgabe des Bilderbuchs - mit einem signierten Druck von Peter Schössow (2021).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.05.2006

Wie man eine Maus glücklich machen kann - ein bebildertes Morgenstern-Gedicht

Für Palmström und Korf, diese skurrilen Geistessöhne Christian Morgensterns, hat Zuvorkommenheit Priorität im Umgang mit der Welt. Warmduscher sind die zwei philanthropischen Käuze trotzdem nicht, vielmehr von verwegener Kreativität. Sie gönnen dem Chronometer am Morgen ein anregendes Mokkabad, erfinden Geruchsorgeln, pflanzen Gurgelbäume und fangen Mäuse nicht mit Speck oder miesen Schnappvorrichtungen, sondern mittels Violinspiel. Wie sie aussehen, war allerdings bisher unbekannt. Diesen weißen Fleck beseitigt nun der Illustrator Peter Schössow und stellt sie uns in seiner Version des berühmten Gedichts "Die Mausefalle" körperlich als klassisches Gegensatzpaar vor.

Der kleine Tüftler Korf trägt bei Schössow eine "Kreissäge" auf dem Kopf und braust per Vespa übers diesige platte Land, um seinen beleibten Freund Palmström zu besuchen. Der hat ein Problem. Es trägt einen roten Tellerrock und kommt herangesprintet wie Speedy Gonzalez. Ehe der zweite Vers die Feststellung "... eine Maus" treffen kann, ist das dreiste Tier, die erbeutete Pralinenschachtel samt Blumenstrauß über den Kopf stemmend, zurück vor die Glotze gewetzt. Diese Mann-und-Maus-WG hat keine Zukunft, was das haustierbegeisterte Vorlesepublikum nicht ganz so schnell akzeptiert wie die WG-erfahrene Vorleserin. Von Jagdfieber oder gar Haß kann allerdings keine Rede sein. Mit Heimwerkergeschick und Kunst soll das Tier aus dem Haus gelockt und in eine mäusefreundliche Umgebung verbracht werden, wo es - darauf besteht die Zuhörerschaft zu Recht - andere Mäuse treffen kann.

Peter Schössows zeichnerische Details überfrachten die schlichten Verse nicht, sondern verstärken ihren lakonischen Witz. Heute zieht das "starke Roß" keinen Möbelwagen mehr, es sitzt im Blaumann "beschwingt" hinter dem Steuer. Durch den pinkfarbenen Neonschriftzug "Pigalle" an der Falle grüßt uns Bill Ramseys Filmohrwurm, und die mobile Baumattrappe mit Guckloch erscheint als Hommage an den Asterix-Band "Kampf der Häuptlinge". Als Lockvogel Palmström und sein Opfer schließlich im Käfig schlummern, schlendert Korf, die Baumattrappe im Arm, unter dem üppig besternten Himmel und einem Leuchtkugelmond lächelnd davon. Diese zauberische Doppelseite in der Buchmitte bleibt wortlos und trifft doch genau den Tonfall des Dichters.

Wie in seinen letzten zwei Illustrationsarbeiten "Meeres Stille und Glückliche Fahrt" und "Gehört das so??!" gelingt es Peter Schössow auf seine der "ligne claire" verpflichtete Weise, kantige Bewegungen und überzeichnete Gegensätze in Schlichtheit und Ruhe aufzulösen. Im Kontrast zu den stark konturierten Comic-Formen stehen lässig hingespritzte Sterne und Blumen oder windbewegtes Gras, das wie die Großaufnahme eines zersausten grünen Frotteehandtuchs aussieht. Das allerschönste an Schössows Bildern ist wieder einmal das Licht - ob durch Vorhang oder Morgendunst gedämpft, durchs Laubdach sickernd oder diffus vom Horizont abstrahlend.

Das ungeheure Ausmaß der Palmströmschen Erleichterung spricht am Ende aus seiner Körperhaltung, als er, freihändig hinter Korf hockend, auf der Vespa heimfährt. "Und er schreibt in seine Wochenchronik: Wieder ein Erlebnis, voll von Honig!" bedichtete Morgenstern ihn an anderer Stelle. Die Mausefallen-Episode ist auf jeden Fall auch ein solches Erlebnis, für das beteiligte Trio wie für den Betrachter.

ANNETTE ZERPNER

Christian Morgenstern / Peter Schössow: "Die Mausefalle". Carl Hanser Verlag, München 2006. 48 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.03.2006

Romantische Mausgeschichte
Ein lichter Sommertag
Christian Morgensterns „Die Mausefalle” als Bildphantasie von Peter Schössow
Mit Speck fängt man Mäuse, heißt es. Keine Red’ davon, wenn Christian Morgensterns Palmström und sein Freund v. Korf den Fall „Maus im Haus” übernehmen. Dabei klingt Morgensterns Titel Die Mausefalle hinterlistig, böse und gemein. Wer erinnerte sich nicht an jenes hässliche „Klapp”, wenn der Bügel einer Falle tödlich zuschlägt, weil das Mäuschen, angelockt vom süß duftenden Speck, auf den Auslöser tritt? Von solcher verführenden, schändlichen Niedertracht wissen Palmström, dieser freundliche Mann mit dem markanten, imposant lang gestreckten Bauch und der Vertrauen erweckenden Gurkennase, und sein kleiner gewitzter Freund v. Korf nichts. Aber Mäuse wollen sie auch nicht im Haus haben. V. Korf hat eine geniale Idee, baut einen Käfig, setzt Palmström hinein, der in sternenfunkelnder Nacht so betörend Geige spielt, dass die Maus ihren Schemel nimmt und aus dem Haus in das Gitter rennt, sich zu Palmströms Füßen setzt und genießt. Da fällt die Käfigtüre leise ins Schloss.
Wie es weiter- und ausgeht, soll hier nicht verraten werden. Aber wer nur ein bisschen Sinn für die Macht von Bildern hat, der wird Peter Schössows Imaginationskraft unbedingt verfallen, mit der er Christian Morgensterns Gedicht ins Bild setzt. Richtige, um nicht zu sagen, echte Bilderbücher wie dieses Morgenstern-Mirakel verzaubern durch die Atmosphäre, die in dieser erfundenen Wirklichkeit herrscht, und der sich niemand entziehen kann und will. Manchmal genügt schon Sympathie für die Nase der Hauptperson: Wir sehen Palmströms Riechorgan und sind hingerissen. Oder komische Tiere erfreuen das Herz wie diese vergnügungssüchtige Maus, die so begeistert dem Livekonzert Palmströms lauscht. Oder die Wärme der Farben in dieser Bilderrealität nimmt unweigerlich gefangen.
Schössows Nacht erstrahlt so romantisch blau wie sein lichter Sommertag nach würzigem Wald und blumiger Wiese duftet. Dabei hat Schössow nicht einfach den Text illustriert, sondern Morgensterns wunderbare Lakonie hat ihn zu ganz eigener Bildsprache inspiriert.
Oft wird moniert, Bilderbücher seien mehr für Erwachsene als für Kinder gemacht. Zwei Einwände: Erstens, es gibt keinen Grund, weshalb Bilderbücher nur für Kinder da sein sollen, aber den Großen nicht gefallen dürfen. Zweitens: Morgensterns Die Mausefalle hat Peter Schössow unbeirrbar als sanft surrealistische, heitere Bilderbuchwelt entfaltet, ein Vergnügen für jeden, ob Kind oder Greis - und sei es nur für einen glücklichen Moment. (ab 5 Jahre)
HARALD EGGEBRECHT
CHRISTIAN MORGENSTERN: Die Mausefalle. Mit Bildern von Peter Schössow. Hanser Verlag 2006. 12,90 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

" Die Rezensentin Annette Zerpner ist wärmstens angetan von Peter Schössows zeitgemäßer zeichnerischer Interpretation des Gedichts "Die Mausefalle" von Christian Morgenstern: Seine Zeichnungen überfrachten die schlichten Verse nicht, sondern verstärken ihren lakonischen Witz, lobt sie. Besonders schön und bemerkenswert ist nach Meinung der Rezensentin, wie Schössow Lichtverhältnisse zu Papier bringt - und wie es ihm dank dem ihm eigenen Stil gelingt "kantige Bewegungen und überzeichnete Gegensätze in Schlichtheit und Ruhe aufzulösen".

© Perlentaucher Medien GmbH"
"So schillernd wie bei Schössow hat man den Morgenstern schon lange nicht mehr gesehen." Thomas David, Die Zeit, 05.10.06

"Ein optischer Genuss. Schössow hält sich an den Text, doch der Witz des Textes wird durch seine Bilder noch gesteigert. ... Schössow hat seine wunderschönen Bilder in Breitwandqualität über zwei Seiten angelegt - ein Augenschmaus." Tagesspiegel, 20.08.06

"Ein Bilderkünstler malt ein zartes, humorvolles Gedicht. Klassisch, das heißt für jedes Alter." Die Zeit, 06.07.06

"Morgensterns 'Die Mausefalle' hat Peter Schössow unbeirrbar als sanft surrealistische, heitere Bilderbuchwelt entfaltet, ein Vergnügen für jeden, ob Kind oder Greis - und sei es nur für einen glücklichen Moment." Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung, 29.03.06