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Bevor Todas Vater ein Busch wurde, war er Feinbäcker. Jeden Tag buk er 20 Sorten Kuchen und drei Sorten Torte. Aber dann begannen die einen, gegen die anderen zu kämpfen, und Todas Vater musste weg, um die einen gegen die anderen zu verteidigen. Zum Glück hat er ein Buch, in dem erklärt wird, wie man sich tarnen kann, z. B. als Busch. Toda bleibt bei ihrer Oma, bis der Krieg auch zu ihnen kommt und es zu gefährlich für ein Kind wird. Toda soll über die Grenze gehen, nach woanders, wo ihre Mutter wohnt. Der Weg nach woanders ist weit und steckt voller Gefahren und Abenteuer. Doch Toda gibt…mehr

Produktbeschreibung
Bevor Todas Vater ein Busch wurde, war er Feinbäcker. Jeden Tag buk er 20 Sorten Kuchen und drei Sorten Torte. Aber dann begannen die einen, gegen die anderen zu kämpfen, und Todas Vater musste weg, um die einen gegen die anderen zu verteidigen. Zum Glück hat er ein Buch, in dem erklärt wird, wie man sich tarnen kann, z. B. als Busch. Toda bleibt bei ihrer Oma, bis der Krieg auch zu ihnen kommt und es zu gefährlich für ein Kind wird. Toda soll über die Grenze gehen, nach woanders, wo ihre Mutter wohnt. Der Weg nach woanders ist weit und steckt voller Gefahren und Abenteuer. Doch Toda gibt nicht auf!
Es ist unverkennbar Joke van Leeuwen, die hier erzählt - denn sie tut es mit unschlagbarem Humor, entlarvender Situationskomik und großem Sprachwitz.
Autorenporträt
Hanni Ehlers, geb. 1954 in Ostholstein, studierte Niederländisch, Englisch und Spanisch am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg und arbeitet als Übersetzerin.

Joke van Leeuwen wurde 1952 in Den Haag geboren. Sie studierte Kunst, Graphik und Geschichte in Brüssel und Antwerpen. Bevor sie als Kinderbuchautorin bekannt wurde, arbeitete sie als Kabarettistin. Für ihre Bücher hat sie bereits diverse Auszeichnungen bekommen, unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis. Joke van Leeuwen schreibt außerdem Theaterstücke und arbeitet für das Fernsehen. Sie lebt in Maastricht im Süden der Niederlande. 2013 wurde Joke van Leeuwen mit dem James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.09.2012

LIES DOCH MAL

Zeitreisende: Mit Archibald, dem Geist der Architektur, reist Maria von Berlin aus in die kalten Höhlen der ersten Menschen, über Ägypten nach Griechenland und Rom, und vom Mittelalter mit seinen Kathedralen bis in die Neuzeit. Sie lernt nicht nur die wichtigsten Stile der Architektur kennen, sondern begreift auch, welche Zusammenhänge es zwischen alter und neuer Bauweise gibt. So erkennt sie zum Beispiel, dass die Berliner Neue Nationalgalerie, 1968 nach einem Entwurf von Mies van der Rohe aus Glas und Stahl gebaut, in ihrer Grundstruktur dem antiken Parthenon ähnelt: Das ist der große Tempel, den die Griechen um das Jahr 430 vor Christus auf der Akropolis gebaut haben. Viele Zeichnungen und Fotos erklären die verschiedenen Baustile in den unterschiedlichen Jahrhunderten und öffnen die Augen für die Schönheit von Gebäuden, die uns umgeben.

steff.

Sabine Carbon: "Maria und der Geist der Architektur". Edition Saba. 144 Seiten, 22,95 Euro. Ab 10 Jahre.

Grenzgängerin: Eigentlich ist Todas Vater Feinbäcker und bäckt jeden Tag zwanzig Kuchen und drei Torten. Aber dann ist Krieg, und er muss Soldat werden und sich wie ein Busch tarnen, um die einen gegen die anderen zu verteidigen. Erst passt Todas Oma auf das Mädchen auf, aber dann rückt der Krieg gefährlich nahe, und Toda wird zu ihrer Mutter in das Land der anderen geschickt, obwohl ihre Eltern seit Jahren getrennt leben und sie ihre Mutter gar nicht kennt. Und es ist nicht einfach für ein Kind, alleine über die Grenze zu kommen. Toda braucht ihren ganzen Verstand, ihr Herz, ihr Taktgefühl und auch Glück, um alle Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen, zu überwinden. Eine wundersame, sehr schön erzählte Geschichte über die Verrücktheit von Grenzen und Krieg und über die eigentlichen Wünsche der Menschen.

steff.

Joke van Leeuwen: "Als mein Vater ein Busch wurde". Gerstenberg Verlag. 119 Seiten, 2,95 Euro. Ab 10 Jahre.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die Kinderbuchautorin Joke van Leeuwen hält die Rezensentin für eine der originellsten und mutigsten Kinderbuchautorinnen dieser Zeit. Als Beweis empfiehlt Sieglinde Geise dieses Buch, das ihr auf so einfache wie hintersinnige Weise die Katastrophe eines Kinderlebens auf der Flucht nahebringt. Zu nahe manchmal, denn Geise gibt zu, dass es oft Mut braucht, um weiterzulesen. Das liegt am existentiellen Schreiben van Leeuwens. Geise scheidet es klar von der Trivialität der Mutmacherbücher. Aber das Buch beschenkt den Leser auch, meint die Rezensentin. Und zwar indem es Lebensmut vermittelt, weil es nicht traurig ist und nicht immer ernst.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.02.2013

Mit den Augen eines Kindes
Joke van Leeuwens Erzählung vom Krieg
Allein für den Satz „Draußen tat die Sonne so, als ob es uns gutging“ verdienten die niederländische Autorin Joke van Leeuwen und ihre Übersetzerin Hanni Ehlers einen Preis für die treffendste Beschreibung eines heiklen Zustands: der Gemütsverfassung der achtjährigen Toda in der Erzählung Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor. Schauplatz Gegenwart. Zwei Staaten – „die einen und die anderen“ – befinden sich im Krieg. Toda erzählt den Lesern ohne Scheu vom Einbruch des Schreckens in ihr Leben. Sie wohnte bei ihrem Vater, einem Feinbäcker, der täglich zwanzig Sorten Kuchen und drei Sorten Torten backte. Die Mutter hatte die Familie verlassen, und war in ein Nachbarland gezogen. Nun, da der Vater wider Willen Soldat wurde, soll das Mädchen zu ihr in Sicherheit gebracht werden. Vom Krieg hat Toda keine Ahnung. Sie weiß nur, dass ihre Oma schon einen überlebt hat, und dass sich – laut soldatischem Lehrbuch – der Vater als Busch verkleiden muss, um vom Feind nicht entdeckt zu werden. Das ist der Stand des Wissens vom Leben draußen, als Toda auf die weite Reise geschickt wird. Sie betrachtet das Erlebte, selbst die kleinste Nebensächlichkeit, mit dem staunenden und bangen Blick eines Kindes, das bisher in unerschütterter Geborgenheit gelebt hat und sich keinen Begriff vom „Woanders“, geschweige denn vom Krieg machen kann. Joke van Leeuwen lässt Toda die Geschichte selbst erzählen, und entfernt – um junge Leser ohne Ablenkung zum Wesentlichen zu führen – aus dessen Erfahrungs- und Wissenshorizont alle Sekundärdetails. Namen von Orten, von Ländern, von Menschen spielen keinerlei Rolle. Selbst die Sprache des Landes, das Toda nach Tagen voller Mühe und eigenartiger Begegnungen erreicht, ist eine Kunstsprache. Von Bedeutung ist ausschließlich der kindliche Ausdruck der Beobachtungen, Erfahrungen und Empfindungen.
  Im besten Sinn des Wortes „untermalt“ wird Todas Erzählung von Tuschzeichnungen – aus der Feder der Autorin –, die das Erlebte auf kindliche Weise dokumentieren. Gleichzeitig enthält die Geschichte – dank der naiven, grundehrlichen Erzählweise – eine zarte ironische Note, die zwar nicht der kleinen Toda bewusst ist, den etwas erfahreneren Lesern aber allemal. Ohne künstliche Dramatisierung werden Angst, Weltsicht und Hoffnungen eines Kindes offenbart, egal, wo es lebt. (ab 10 Jahre)
SIGGI SEUSS
Joke van Leeuwen: Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor. Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers. Gerstenberg 2012. 119 Seiten, 12,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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