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2 Kundenbewertungen

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 ist der «Kapitalismus» wieder in der Kritik. Bis dahin schien er nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und damit der «Systemalternative» gleichsam das letzte Wort der Geschichte und allen anderen Wirtschaftsformen überlegen zu sein. Doch die Verwerfungen der Finanzkrise mit ihren unabsehbaren Folgen werfen die scheinbar obsolet gewordene Frage nach den Leistungen und Lasten, den Widersprüchen und Entwicklungspotentialen des «Kapitalismus» wieder neu auf. Jürgen Kocka, auch international einer der führenden Experten für das Thema, bietet mit diesem Band…mehr

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Produktbeschreibung
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 ist der «Kapitalismus» wieder in der Kritik. Bis dahin schien er nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und damit der «Systemalternative» gleichsam das letzte Wort der Geschichte und allen anderen Wirtschaftsformen überlegen zu sein. Doch die Verwerfungen der Finanzkrise mit ihren unabsehbaren Folgen werfen die scheinbar obsolet gewordene Frage nach den Leistungen und Lasten, den Widersprüchen und Entwicklungspotentialen des «Kapitalismus» wieder neu auf. Jürgen Kocka, auch international einer der führenden Experten für das Thema, bietet mit diesem Band eine umfassende Einführung in die historische Entstehung und Ausdehnung des Kapitalismus seit der frühen Neuzeit sowie seine globale Ausbreitung seit dem 19. und 20.Jahrhundert. Er betrachtet aber nicht nur die Prozesse von Handel und Industrialisierung, sondern zugleich die nachhaltigen Veränderungen der Arbeits- und Lebenswelten. So ist seine Einführung ein souveräner historischer Überblick und zugleich eine kritische Bestandsaufnahme jenes ökonomischen Regimes, das heute bis in den letzten Winkel des Planeten unser Handeln mitbestimmt.

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Autorenporträt
Jürgen Kocka ist Professor i. R. für die Geschichte der industriellen Welt an der Freien Universität Berlin und zählt zu den bedeutendsten Sozialhistorikern unserer Zeit. Von 2001 bis 2007 war er Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Für seine Arbeiten wurde er u.a. mit dem «Leibniz-Preis» und dem «Holberg-Preis» ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Freundlich bespricht Dietmar Süß dieses Buch des Berliner Historikers Jürgen Kocka, der die Geschichte des Kapitalismus "wohltuend nüchtern", aber doch pointiert erzähle. Gut gefällt dem Rezensenten, dass Kocka den Begriff des Kapitalismus von allem ideologischen Ballast entschlackt und in ihm nurmehr das sich wandelnde Verhältnis von Markt, Staat und Kapital betrachtet. Auch wenn Kocka der Arbeiterbewegung mit Sympathie begegnet, ihre Errungenschaften anerkennt und den Wert der Kapitalismuskritik hochhalte, warnt er doch davor, wie Süß zusammenfasst, die "zivilisierende Kraft" des Kapitalismus zu unterschätzen, der wie kein anderes System Wohlstand erzeuge und Freiheit ermögliche, wenn man es richtig angeht. Süß ist's zufrieden.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.07.2014

Die Kraft, die gierig ist und Gutes schafft
Der Sozialhistoriker Jürgen Kocka hat eine kurze, brillante Analyse des Kapitalismus verfasst.
Diese Form des Wirtschaftens braucht politischen Druck, dann wird sie besser
VON DIETMAR SÜSS
Wenn man nur genau wüsste, was er bedeutet, dieser Begriff des Kapitalismus: Grundvoraussetzung für Wohlstand und Entwicklung? Ein Symbol für die Ausbeutung der Welt? Eine besondere Etappe industrieller Gesellschaften? Kaum ein Begriff ist schillernder, umstrittener, umkämpfter. Und so gehören der Kapitalismus und seine Kritiker unmittelbar zusammen.
  Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre hat der Begriff eine unvermutete Konjunktur erfahren. Doch während der Industriekapitalismus der Vergangenheit noch einen Ort und ein Gesicht hatte, kennt der digitale Finanzmarktkapitalismus der Gegenwart weder Zeitzonen noch staatliche Grenzen; er ist ebenso flüchtig wie schnell und hält sich schon lange nicht mehr an nationale Regeln.
  Manch einer hat in seiner Ohnmacht noch einmal den Staub weggepustet, der sich seit den Siebzigerjahren auf den Klassikern der Marx-Engels-Lektüre angehäuft hatte, und wieder in das „Kapital“ geguckt – nur um dort weitgehend vergeblich nach dem Begriff des Kapitalismus Ausschau zu halten. Die Kritik am Kapitalismus, an der Hemmungslosigkeit des Finanzsektors, dem Beschleunigungsdruck und den sozial-ökologischen Folgen einer Logik, die auf permanentes Wachstum und Expansion setzt, ist lauter geworden – und sie umfasst schon lange nicht mehr nur die inzwischen ergrauten Revolutionäre von vorgestern. Im Kern geht es bei den verschiedenen Stimmen der Kapitalismuskritik immer wieder um ein ähnliches Problem: Um die Steuerungsfähigkeit moderner Gesellschaften einerseits und die moralische und räumliche Grenzen durchbrechende Dynamik des Kapitalismus.
  Jürgen Kocka, einer der weltweit profiliertesten Sozialhistoriker, hat nun ein kleines Buch über dieses große Thema geschrieben, das wohltuend nüchtern, zugleich analytisch scharf und präzise ist. Kocka geht es weniger um das vorschnelle Urteil über die „Krise der Gegenwart“ als um den Versuch, die langen Linien des Kapitalismus, des sich wandelnden Verhältnisses von Markt, Staat und Kapital zu untersuchen.
  Wann der „Kapitalismus“ begann – auch das ist umstritten und ist Teil des begrifflichen Ungetüms, das Kocka seziert. Im 17. Jahrhundert galt als Kapitalist, wer „bare Gelder und großes Vermögen hat und von seinem Interesse (Zinsen) und Renten leben kann“. Später dann, seit dem späten 18. Jahrhundert, wurde zwischen dem Kapitalisten auf der einen und dem „Lohnarbeiter“ auf der anderen Seite unterschieden – die Kritik an den Verwerfungen der Klassengesellschaft kam auf den Plan.
  Die Konjunktur des Begriffs war mithin immer beides: angetrieben von der Hoffnung auf eine andere, eine bessere, Welt, in der die gegenwärtigen, „kapitalistischen“ Verhältnisse überwunden worden seien, und der Versuch, mithilfe politik-ökonomischer Theorien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu deuten. Das machte und macht den Begriff so mehrdeutig.
  Kocka schlägt eine Umschreibung des Begriffs vor, die vor allem auf drei Annahmen beruht: Zum Kapitalismus gehören demnach wesentlich „individuelle Eigentumsrechte und dezentrale Entscheidungen“; zweitens „findet im Kapitalismus die Koordinierung der wirtschaftlichen Akteure vor allem über Märkte und Preise, durch Wettbewerb und Zusammenarbeit, über Nachfrage und Angebot, durch Verkauf von Waren statt“. Und drittens braucht der Kapitalismus Kapital, das er investieren kann und aus dem heraus sich ein Profitstreben ergibt – also auch eine spezifische Kultur.
  All dies zusammen gibt es nie in Reinkultur, und Kocka hütet sich davor, seine Überlegungen allzu schematisch auf die unterschiedlichen Epochen, von den frühen Kaufmannsfamilien bis hin zu den heutigen digitalen Großunternehmen anzuwenden. Die kapitalistische Praxis musste sich häufig gegen die dominierenden Moralvorstellungen der Zeit durchsetzen. So galten „Wucher“ und „Zins“ in der christlichen Lehre zunächst als verboten und ein allzu einseitiges Profitstreben als verwerflich. Natürlich ist Kocka keineswegs blind für die Folgekosten der kapitalistischen Produktionsweise, für die alten und neuen Formen von Ausbeutung und Missachtung – und er beschreibt mit einiger Sympathie den kollektiven Protest der Arbeiterbewegung, in deren Mittelpunkt die „soziale Frage“ und die „Überwindung“, später dann eher – in ihrer westeuropäisch-angelsächsischen Variante, die „Reform“ des Kapitalismus stand und steht.
  Zugleich warnt er aber davor, – und das gibt dem Buch seinen besonderen Reiz – die „zivilisierende Kraft“ zu unterschätzen, die dem Kapitalismus innewohnt; eine Kraft, die zwar nicht überall, aber doch in großen Teilen der Welt mit dazu beigetragen habe, die materiellen Verhältnisse der Menschen zu verbessern. Seine Diagnose: „Bisher haben sich Alternativen zum Kapitalismus als unterlegen erwiesen, sowohl was die Erzeugung von Wohlstand als auch die Ermöglichung von Freiheit betrifft. Der Niedergang der kommunistischen Zentralverwaltungswirtschaften im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts war insofern ein Schlüsselprozess für die Einschätzung der historischen Bilanz des Kapitalismus.“
  Das passt nicht recht zu der gegenwärtig so kapitalismuskritischen Gefühlslage im Schatten der Banken-Crashs. Man muss deshalb Kocka nicht in allen Punkten zustimmen, und die Analyse wäre sicher noch überzeugender, würde sich der Berliner Historiker noch stärker für die lebensweltliche Durchdringung kapitalistischer Produktionsformen interessieren. Doch sein Plädoyer für einen historischen Blick auf den Kapitalismus, der dessen Wandlungsfähigkeit betont, hat einiges für sich – vor allem deshalb, weil er zugleich betont, welche wichtige Rolle die Kapitalismuskritik als Motor sozialer und politischer Veränderungen (und damit zur stetigen Reform) spielt, gerade auch in der Gegenwart.
  So unterschiedlich die Spielarten kapitalistischer Systeme auch sind: Der Kapitalismus, so Kocka, „setzt seine Ziele nicht aus sich selbst. Er kann unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Zielen dienstbar gemacht werden, wenn denn genügend politischer Druck und entsprechende politische Entscheidungen zugunsten solcher Ziele mobilisiert werden könnten.“ Das klingt etwas sperrig, heißt aber doch: Eine andere Welt ist möglich. Wer unsere Gegenwart besser verstehen will, sollte dieses kluge Buch deshalb zur Hand nehmen.
Jürgen Kocka: Geschichte des Kapitalismus. C. H. Beck, München 2013. 144 Seiten, 8,95 Euro.
Dietmar Süß lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.
Wann kam das kapitalistische
System in die Welt? Bis heute
ist diese Frage nicht geklärt
Der Kapitalismus, sagt Kocka,
könne verschiedenen politischen
Zielen dienstbar gemacht werden
Aus Sicht seiner Anhänger und seiner Gegner sieht der Kapitalismus ganz einfach aus. Was mit diesem Begriff tatsächlich umschrieben ist, stellt die Wissenschaftler bis heute vor Rätsel. Sie ringen damit wie Laokoon mit den Schlangen – wie sie hier im Bild zu sehen sind. Die Abbildung entnehmen wir einem frühen parodistischen Werk von Walter Moers, das der Künstler bearbeitet und neu herausgegeben hat, auf dass Kunstfreunde sich daran freuen („Sex, Absinth und falsche Hasen. Eine Weltgeschichte der Kunst“, Albrecht Knaus Verlag, 2013, 16,99 Euro).
Abb: Walter Moers / Albrecht Knaus
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"Kann (Kapitalismus) verständlich erklären, ohne dass auch nur ein Jota an Wissenschaftlichkeit verfehlt würde."
Bernhard Schulz, Tagesspiegel, 20. Juli 2017