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Marx ist wieder »in«, und selbst die »Times« öffnet inzwischen ihre Diskussionsseiten der Frage, ob der Alte von London angesichts der sich zuspitzenden Weltwirtschaftskrise nicht doch recht behalten hat. Marxens Studien über den kapitalistischen Krisenzyklus scheinen also aktuell. Wie aber steht es um die Analyse der Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital, zwischen lebendiger und vergegenständlichter Arbeit, aus historischer und methodischer Sicht? Ist es angesichts der globalen Arbeitsverhältnisse von heute nicht an der Zeit, die Beziehungen zwischen Arbeitsgeschichte und Arbeitsbegriff neu…mehr

Produktbeschreibung
Marx ist wieder »in«, und selbst die »Times« öffnet inzwischen ihre Diskussionsseiten der Frage, ob der Alte von London angesichts der sich zuspitzenden Weltwirtschaftskrise nicht doch recht behalten hat.
Marxens Studien über den kapitalistischen Krisenzyklus scheinen also aktuell. Wie aber steht es um die Analyse der Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital, zwischen lebendiger und vergegenständlichter Arbeit, aus historischer und methodischer Sicht? Ist es angesichts der globalen Arbeitsverhältnisse von heute nicht an der Zeit, die Beziehungen zwischen Arbeitsgeschichte und Arbeitsbegriff neu zu durchdenken und das konzeptionelle Instrumentarium zu erweitern?

Autorinnen und Autoren aus aller Welt erörtern diese Fragestellungen in einem von Marcel van der Linden und Karl Heinz Roth herausgegebenen Sammelband, der sich nicht weniger vornimmt, als Reichweite und Aktualität der Marxschen Theorie auf der Höhe der Zeit neu ausloten.

Im ersten Teil des Bandes werden die wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse der globalen Arbeitsgeschichte von Sergio Bologna, Silvia Federici, Christian Frings, Niklas Frykman, Peter Linebaugh, Maria Mies, Marcus Rediker, Subir Sinha und Peter Way zusammengetragen.

Im zweiten Schwerpunkt setzen sich u.a. Riccardo Bellofiore, George Caffentzis, Ben Dietrich, Detlef Hartmann, Max Henninger, Thomas Kuczynski, Ahlrich Meyer, Massimiliano Tomba und Carlo Vercellone mit der Erweiterung des konzeptionellen Rahmens und der Marxschen Arbeitswerttheorie auseinander.

Den Autorinnen und Herausgebern geht es keineswegs um eine Distanzierung von Marx. Ihr Bestreben ist vielmehr darauf gerichtet, das Anliegen der sozialen Gleichheit und einer sozialistisch verfassten Weltgesellschaft ausgehend von den Evidenzen der Gegenwart neu zu begründen und zu einer Weiterentwicklung des Marxschen Ansatzes beizutragen.
Autorenporträt
Dr. Dr. Karl Heinz Roth, geb. 1942. Studium der Medizin und Geschichtswissenschaft. Mitbegründer der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts und der Zeitschrift 1999 im Jahr 1986. Lebt seit 1998 in Bremen. Zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen zur Sozial-, Wirtschafts-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ebenso dringlich wie aktuell findet Patrick Eiden-Offe die in diesem Band abgebildete Debatte, die, wie man liest, auch das Marx'sche Bild von der Arbeiterklasse weiterentwickeln will. Die Herausgeber bezeichnet der Kritiker als "verdiente Old-Boys" der kritischen Marx-Diskussion, diesen Sammelband als ebenso bemerkenswert wie in seiner Ausrichtung antizyklisch. Die achtzehn Beiträge, die von den "heterodoxen Rändern" zu einer Prüfung der aktuellen Tragweite der Theorien Karl Marx? beitragen wollten, und zwar aus der historisch gerahmten Perspektive der Gegenwart heraus, kreisen Eiden-Offe zufolge um die zentrale These, dass Marx die Autonomie der ausgebeuteten Subjekte konsequent ausgeblendet habe. Zwar halten der Ansicht des Kritikers nach nicht alle Beiträge des Bandes das versprochene Reflexionsniveau, und auch das Nachwort bleibt für ihn hinter der Debatte zurück. Doch diese kleinen Mängel stellen seiner Meinung nach Dringlichkeit und Qualität des Diskussionsansatzes der in diesem Band vorgestellten Debatte in keiner Weise in Frage.

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