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chatty68
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 368 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2015
Galgenhohle
Brhel, Eva

Galgenhohle


sehr gut

Schon allein der Name der Protagonistin "Hannah Henker" hat mich sehr neugierig gemacht. Und als ich dann noch gelesen habe, dass der Krimi sozusagen bei mir vor der Haustüre spielt war klar, dieses Buch möchte ich unbedingt lesen.

Nicht nur, dass ich Örtlichkeiten, Straßenzüge, Gebäude etc. kannte, nein auch der Titel Galgenhohle hatte mir als Fan historischer Romane sofort zugesagt.
Die Autorin beschreibt in ihrem vorliegenden zweiten Krimi, nach Abtsmoor, die Abgründe der Menschheit. Machtspielchen, Intrigen, Skrupellosigkeit. All dieses findet man in dieser Geschichte wieder.

Leider fand ich es stellenweise auch etwas zu langatmig und zäh.

Fazit:
Ein durchaus spannender und lesenswerter Krimi, nicht nur für Kraichgau Bewohner. Übrigens, der Kraichgau wird auch als die badische Toskana bezeichnet. Dann kann es doch nur gut sein, oder??? :-)

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Bewertung vom 27.07.2015
Schachzug
Siebenthal, Rolf von

Schachzug


ausgezeichnet

Der Autor, Rolf von Siebenthal, hat mit seinem Protagonisten Max Bollag einen überaus sympathischen Ermittler geschaffen. Die Besonderheit an Bollag ist, dass er Journalist ist.

Mit kleinen witzigen schweizerdeutschen Ausdrücken bringt der Autor dem Leser die kriminalistische Welt in der Schweiz näher. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bislang noch keinen Krimi aus der Schweiz gelesen.

Die Protagonisten und Örtlichkeiten sind völlig ausreichend beschrieben.

Das Thema Elektrosmog sollte man wirklich ernst nehmen. Oder wird hier absichtlich, auch von Regierungszeit, nicht genügend informiert? Wissen wir, ob wir nicht auch darunter leiden? Ein sehr interessantes und durchaus ernstzunehmendes Thema.

Fazit:
Da mir das Thema des vorliegenden Buches sehr gefallen hat, bin ich schon sehr gespannt, was sich der Autor für den Nachfolgeband einfallen lässt.

Ich kann diesen Krimi absolut empfehlen!

Bewertung vom 27.07.2015
Gummitwist in Schalke-Nord
Schleich, Elke

Gummitwist in Schalke-Nord


sehr gut

Roman in 18 Geschichten

Klappentext:

Gelsenkirchen in den 60er Jahren. Leni wird 6 und wünscht sich nichts mehr, als ein eigenes Pferd. Ein unerfüllbarer Traum? Mit nostalgischen Blick erzählen 18 Geschichten von Lenins Mädchenjahren in Schalker.Nord, vom Grubenpferd Fanni, vom Bandenkrieg am Osterfeuer, der ersten Liebe, einer aufregenden Reise in die DDR, von Terroristen auf dem Nachbargrundstück und dem Glück auf dem Pferderücken.

Meine Meinung:

Obwohl ich aus dem Süden Deutschlands komme, haben mich der Titel und die Covergestaltung sehr neugierig gemacht. Ich war regelrecht gespannt, was sich hinter den Geschichten verbirgt.

Und bereits nach der ersten Geschichte hatte ich das Gefühl, ich würde in einem Kreis von Senioren sitzen, die allesamt aus ihrer Jugend erzählen. Heiteres, besinnliches, lustiges aber auch nachdenkliches. Aber auf keinem Fall etwas langweiliges.

Fazit:

Wer einfach mal etwas ruhiges lesen möchte, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Man spürt, wie in Erinnerungen geschwelgt wird. Jedoch wird es wohl die jüngeren Leser nicht wirklich ansprechen und wie aus meinem Lesekreis zu entnehmen war, das Buch als "Omageschwätz" abgetan werden.

Bewertung vom 15.07.2015
In den Trümmern / Ein MORDs-Team Bd.7 (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

In den Trümmern / Ein MORDs-Team Bd.7 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Band Nr. 7

Klappentext:

Der Gründungstag wird zum Debakel. Die von Kaminski deponiert Bombe kann nicht rechtzeitig entschärft werden und deponiert. Innerhalb der Schule kämpfen die Überlebenden mit den Auswirkungen der Explosion. Außerhalb hängt das Leben von Chris Archer am Sirenen Fäden. Olivia versucht alles, ihren Freunden im Schulhaus beizusteuern. Gleichzeitig kann sie nur auf die Nachricht warten, die darüber entscheidet, ob Chris und Sie eine Zukunft haben werden - oder der Traum vom gemeinsamen Glück endet.

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Meine Meinung:

Und wieder hat mich die Geschichte total in Griff. Sobald ich auch nur die ersten Zeilen gelesen habe, will ich mehr. Mehr und mehr und mehr.

Jedoch versteht es der Autor sehr geschickt das Ganze nur Häppchenweise aufzudecken. Neue Geheimnisse werden gelüftet, weitere Handlungsstränge eröffnet und zurück bleibt immer wieder die Frage: Was ist denn damals wirklich passiert.

Ich stelle nachwievor fest, dass ich nahezu süchtig nach der Geschichte und ihrer Auflösung bin.

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Fazit:

Inzwischen gehe ich mit gemischten Gefühlen die Geschichte. Ich bin zwar neugierig wie alles weiter geht, könnte mir aber auch vorstellen, dass der zahlende Leser so langsam etwas ungeduldig wird.

Bewertung vom 14.07.2015
Brocksteins letzter Vorhang
Laue, Mara

Brocksteins letzter Vorhang


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass ich ein richtiger Kunstbanause bin und auch mit Theater oder Schauspieler bislang nicht viele Berührungspunkte hatte. Deshalb bin ich auch etwas zwiegespalten an diesen Krimi gegangen. Es war dieser rote Vorhang auf dem Cover, der mich neugierig gemacht hatte. Irgendwie erinnert er mich an ein altes Theater z.B. in London, in dem Agatha Christie ihre Stücke aufführen ließ. Ich hatte allein beim Betrachten des Covers das Gefühl, den Muff des Theaters wahrzunehmen. Ich stelle mir weiter vor, dass das Theater mit roten Samtstühlen bestückt ist.

Nun aber zum Plot. Wie bereits geschrieben, bin ich mit gemischten Gefühlen an das Buch rangegangen. Aber nach 2,3 Seiten war ich schon in der Geschichte gefangen. Die Autorin versteht es, den Leser in die Theateratmosphäre eintauchen zu lassen. Die Protagonisten sind so detailliert dargestellt, dass ich sie fast schon sehr lebendig empfunden habe. Ich konnte mich in die einzelnen Charakteren sofort rein versetzen, was den Lesefluss natürlich sehr gefördert hat.

Durch die diversen Fährten die gelegt wurden, wurde bei mir, das Lesen zum Miträtseln. Deshalb habe ich kaum bemerkt, wie die Seiten nur so dahin geflogen sind.

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Fazit:

Ein sehr gelungener, spannender und unterhaltsamer Krimi, der nicht nur Theaterfreunde begeistern wird. Ich kann diesen Krimi absolut empfehlen.

Bewertung vom 12.07.2015
Die Tochter des Medicus
Bertram, Gerit

Die Tochter des Medicus


sehr gut

Das Schicksal einer Frau wird zum Vermächtnis einer ganzen Familie

Klappentext:

Als Gideon Morgenstern in Regensburg das Erbe seines Großvaters antritt, ahnt er nicht, dass der Koffer, den der alte Mann ihm vermischt hat, sein Leben für immer verändern wird. Gideon, der stets gegen die Traditionen aufbegehrte und als Einziger in der Familie nicht Arzt wurde, entdeckt die tragischen Zeugnisse einer längst verschwundenen Welt: alte Fotografien, ein Hochzeitsgewand - und vor allem einen uralten Holzkoffer. Dieser gehörte Daniel Friedmann, einem jüdischen Arzt, der 1519 in Regensburg bei einem Pogrom ermordet wurde. Als einzige Überlebende aus der Familie nahm seine Tochter Alisah den Medizinkoffer an sich und führte sein Handwerk fort. Doch als jüdische Frau war es nicht nur gefährlich, sondern auch verboten, als Ärztin tätig zu sein.

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Meine Meinung:

Wie man viel schon bemerkt hat, bin ich ein Fan historischer Romane. So war mir auch sehr schnell klar, dass ich das vorliegende Buch unbedingt haben wollte.

Schon der Anblick des Covers hatte mich total neugierig gemacht. So neugierig, dass ich nach dem Erhalt des Rezensionsexemplars sofort mit dem Lesen begonnen habe.

Einfühlsam, aber niemals kitschig beschreibt das Autorenpaar (Iris Klockmann und Peter Hoeft) das Schicksal einer jungen Frau um 1500, die trotz aller Auflage, Verbote und Schwierigkeiten ihrer Berufung nachgehen möchte. Aber nicht nur das. Im zweiten Handlungsstränge, begründet durch den Fund eines Tagebuchs, wird die Geschichte von Gideon erzählt. Gideon lebt allerdings im hier und heute. Er lernt durch das Tagebuch nicht nur seine Vorfahren kennen, sondern hat nun auch die Möglichkeiten sein Leben in eine andere Richtung zu lenken. Beide Handlungsstränge laufen parallel und sind jedoch deutlich zu unterscheiden.

Sehr detailliert werden die Zeitgeschehen beschrieben, so dass man als Leser das Gefühl hat, mitten dabei zu sein. Also nicht nur Leser, sondern vielmehr als Zuschauer. Deshalb könnte ich mir die Story sehr gut verfilmt vorstellen.

Sehr schön fand ich auch die Beschreibung des "Koffers wider des Vergessens". In der Tat sollten solche Schätze gewürdigt und nicht in Vergessenheit geraten.

Vergessen dürfen wir auch nicht die Worte, die noch heute im Sprachgebrauch sind, ihren Ursprung jedoch in der jüdischen Sprache haben: Bammel, Schmonzes etc. Siehe hierzu auch das Glossar, das Aufschluss über die verwendeten Begriffen bietet.

Einen kleinen Wehmutstropfen hatte es aber doch. Stellenweise, etwa ab 2/3 des Buches, fand ich die historische Geschichte, also die Geschichte der Alisah etwas zu langatmig und nur seitenfüllend. Ich war manchmal geneigt einfach weiterzublättern, habe dann aber doch tapfer durchgehalten.

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Fazit:

Ein toller historischer Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt. Absolut Lesenswert!

Bewertung vom 11.07.2015
Goldener Schuss
Schweizer, Stefan

Goldener Schuss


gut

Privatdetektiv Enzo Denz erster Fall

Klappentext:

Privatdetektiv Enzo Dez erhält von dem türkischen Unternehmer Mehmet Gül den Auftrag, dessen untergetauchte Tochter zu suchen. Er findet Canan in der Ravensburger Szenekneipe "Räuberpistole". Aber sie ist tot! Gestorben an einem "Goldenen Schuss". Für Renz weisen alle Indizien auf Mord hin. Ein Abgrund aus Drogen- und Menschenhandel tut sich auf ...

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Meine Meinung:

Als grosser Krimi-Fan war ich total glücklich ein Leseexemplar vom Autor selbst zu erhalten. Doch schon nach den ersten Seiten habe ich eine leichte Diskrepanz zwischen meinen Erwartungen und dem Gedruckten festgestellt. Um deutlicher zu werden, ich hatte starke Zweifel an der Glaubhaftigkeit dieses Ermittlern. Deshalb hatte ich das Buch erst nochmal zur Seite gelegt, um ihm zu gegebener Zeit eine zweite Chance zu geben.

Aber auch beim zweiten Anlauf konnte mich Enzo nicht für sich gewinnen. Ein ewig nach Bier lechzender und Drogen nicht abgeneigter Ermittler ist einfach nicht das, was ich gerne lesen möchte. Und wie bereits geschrieben, fehlt mir hier einfach die Glaubhaftigkeit, dass diese Person ein gut gehendes Detektivbüro betreibt. Gut gehend, na ja, zwar immer in Geldnot, aber zumindest nicht brotlos.

Anmerken möchte ich jedoch, dass mir der Schluss der Geschichte sehr gut gefallen hat, wenngleich ich auch die ganze Zeit über den Täter in Verdacht hatte und somit nicht überrascht war.

Interessant haben sich alle Fäden am Ende zusammengefügt, so dass der Plot insgesamt doch sehr rund erschien.

Störend fand ich allerdings, die vielen kleinen Randgeschehen, die immer wieder ablenkten. Manchmal hatte ich den Verdachts, dass sie nur als Füllsel waren, um auf die geforderte Seitenzahl zu kommen. Beispiel Hymer Wohnmobile

Zu bemerken wäre auch noch, dass die Kneipe "Räuberpistole" wie auf der Rückseite des Buches beschrieben, in der Story selbst einen anderen Namen hatte. (Turm-Eck) Da hatte wohl die Abstimmung zwischen Verlag und Autor nicht so ganz funktioniert.

Als lehrreich könnte man auch die vielen Abkürzungen bezeichnen: GSB = ganz schön beschossen, NZM = nix zu machen. Fraglich ob es sie wirklich lehrreich sind oder nur einfach trendy.

Last but not least haben mich diese Multiple Choice Pläne enorm im Lesefluss gestört. Ich fand sie vollkommen unnötig und auch in einem Krimi sehr unpassend.

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Fazit:

Ein Ermittler, dem ich in seiner Funktion wohl hoffentlich nicht begegnen werde. Ansonsten eine sehr interessante Story mit Luft nach oben.

Bewertung vom 28.06.2015
Rotglut
Skalecki, Liliane;Rist, Biggi

Rotglut


ausgezeichnet

"Wir leben alle vom Vergangenen und gehen am Vergangenen zu Grunde." (Johann Wolfgang von Goethe)

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Zum Inhalt:

2010: Yves Renard kehrt nach fast 36 Jahren nach Deutschland zurück. Er hatte damals das Land fluchtartig verlassen und zuvor einen Unfall inszeniert, bei dem er augenscheinlich ums Leben gekommen ist. Er sucht seine Tochter auf, die bislang den Schilderungen ihrer Mutter über den Tod geglaubt hatte. Saskia konfrontiert ihre Mutter damit, die plötzlich ihr Schweigen bricht.

Da wird die Leiche eines Mannes im Bürgerpark in Bremen gefunden. Kriminalhauptkommissar Hölzle beginnt zu ermitteln und findet dabei Spuren zur RAF und Terrorismus.

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Meine Meinung:

Ich muss gestehen, noch nie hat mich ein politisch angehauchter Krimi so sehr gefesselt. Ein Plot, der einfach unvergleichbar zu sein scheint, gespickt mit Protagonisten, die so real beschrieben sind, dass man sich als Leser schon fast vor ihnen fürchtet. Nicht zu vergessen einen Ermittler, der hochdeutsch spricht, aber schwäbisch denkt. Da ist so manches Schmunzeln vorprogrammiert. Jedoch handelt es sich bei dem vorliegenden Krimi nicht um einen leichteren, heiteren Roman.

Sehr detailliert wird eine Gruppierung der RAF beschrieben, jedoch ohne politisch bestimmend oder brutal zu wirken. Der Leser wird vielmehr gedanklich mit auf die Suche genommen. Die Suche nach politischer Gerechtigkeit. Aber ob die Ende wirklich gefunden wurde?

Mich hat dieses Buch teilweise sehr nachdenklich gemacht. Teils, weil ich mich an frühere terroristische Begebenheiten erinnerte, aber auch, da die heutigen Terroristen unter uns leben.

Wie verlief die jahrelange Inhaftierung? Gab es Reue? Wie leben die Hinterbliebenen mit ihrem Schicksal? Haben die Hinterbliebenen verziehen? Wie gehen die Menschen heute mit den ehemaligen Terroristen um, die mittlerweile wieder in Freiheit leben?

Da mich dieses Thema sehr beschäftigt, werde ich wohl noch einige Zeit mit Recherchen verbringen.

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Fazit:

Ein großartiger Krimi, der das politische Geschehen in Deutschland in den 70iger Jahren aufgreift. Ich denke, dass die etwas älteren Leser hier sehr begeistert sein werden.

Ich vergebe für das vorliegende Buch 5 Sterne und werde es auf jeden Fall weiter empfehlen.

Bewertung vom 07.06.2015
Das gefälschte Pergament / Ein MORDs-Team Bd.6 (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Das gefälschte Pergament / Ein MORDs-Team Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

" Der Weg nach oben ist keine zementierte Straße, sondern ein steiniger Weg." (siehe im ebook bei ca. 30%)

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Zum Inhalt:

Und wieder geht die Suche nach dem Mörder von Marietta King weiter. Dieses Mal steht die Gründungsurkunde im Mittelpunkt. Eine Urkunde, die offensichtlich gefälscht wurde. Aber warum sollte jemand diese Urkunde fälschen? Hatte das ebenfalls etwas mit Mariettas Tod zu tun?

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Meine Meinung:

Auch der sechste Band spannt den Leser auf die Folter. Wenn man glaubt, der Lösung etwas näher gekommen zu sein, streut der Autor wieder gekonnt neue Ansätze, die die Theorien sofort ins Wanken bringen. Der Spannungsbogen wird geschickt von der ersten Seite an gehalten. Kaum am Ende angekommen, möchte man unbedingt wissen, wie es weiter geht. Nur gut, dass die Abstände bis zum Nachfolgeband so kurz gehalten sind. Eine tolle Serie, die hoffentlich noch lange weiter geht.

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Fazit:

Eine Krimiserie für Alt und Jung. Absolut empfehlenswert!