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Adler
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Region Hannover

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2012
Der Feind im Schatten / Kurt Wallander Bd.10
Mankell, Henning

Der Feind im Schatten / Kurt Wallander Bd.10


sehr gut

Da ich im Laufe der letzten 10 Jahre alle Wallander-Romane gelesen habe, war dieses Buch natürlich ein Muss und meine Erwartungen waren entsprechend hoch. Wie auch in den Vorgängern der Reihe, geht es auch hier zum einen um die eigentliche Kriminalgeschichte, zum anderen um die Lebensgeschichte von Kurt Wallander.

Was die Kriminalgeschichte um den vermissten U-Boot-Kapitän betrifft, haut einen diese wirklich nicht vom Hocker. Um den historischen Hintergrund der Geschichte zu beurteilen, fehlt mir das Wissen in schwedischer Geschichte, aber die Story an sich ist reichlich dünn und vorhersehbar. Ich hatte schon frühzeitig eine Ahnung, wie es wohl ausgehen würde – und das passiert mir bei Krimis eher selten.

Dafür ist die Beschreibung des Alterns von Kurt Wallander samt seiner positiven und negativen Entwicklungen umso eindringlicher geschildert. Dadurch gelingt es Mankell mal wieder, den Leser zu fesseln. Vielleicht hat er deshalb auch die Krimihandlung bewusst unspektakulär gestaltet. Dass es sich um den letzten Band der Reihe hält, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Ein würdiger, wenn auch ziemlich düsterer Abschied ist es allemal. Als eigenständigen Kriminalroman wird ihn wahrscheinlich kaum jemand lesen, daher sind die Schwächen der Story zu verschmerzen.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2012
Steve Jobs
Isaacson, Walter

Steve Jobs


sehr gut

Obwohl ich nie Besitzer auch nur eines einzigen Apple-Produktes war, habe ich über die Jahre doch immer eine gewisse Sympathie für Apple und Steve Jobs empfunden. Da ich seit fast 30 Jahren privat und beruflich mit Computern beschäftigt bin, habe ich die Entwicklung des Apple-Konzernes und damit auch von Steve Jobs über die Jahre am Rande verfolgt. Inhaltlich habe ich daher keine großen Neuigkeiten von der Biographie erwartet. Aufgrund der wiederholt zu lesenden Kritik an der deutschen Übersetzung habe ich gleich zur Originalausgabe gegriffen. Diese ist auch für einen Nicht-„natural speaker“ und gelegentlichen Englisch-Leser absolut verständlich.

Das Buch ist sehr umfangreich – Respekt vor der Recherche-Leistung des Autors. Es wird aber dennoch nicht langweilig, ein gewisses Interesse an der Thematik natürlich vorausgesetzt. Nachdem die Biographie zunächst die frühen Jahre in chronologischer Reihenfolge abarbeitet, sind die späteren Kapitel teilweise eher thematisch geordnet. Das kommt der Verständlichkeit durchaus zugute. Geschrieben ist das Ganze eher trocken und sachlich.

Inhaltlich wirkt die Darstellung von Steve Jobs – gerade am Anfang – teilweise so unsympathisch, dass ich mich schon gefragt habe, ob das nicht Methode hat. Allen Beteuerungen der Unabhängigkeit des Autors zum Trotz – das Ganze ist natürlich auch eine Riesen-Werbung für Apple. Und letztendlich hat Jobs das Werk ja auch beauftragt. Da könnte man natürlich die Hauptperson menschlich nicht zu sympathisch wirken lassen, damit nicht der Verdacht der Lobhudelei aufkommt. Ich will da aber nicht wirklich Absicht unterstellen, zumal gerade diese spezielle Persönlichkeit von Steve Jobs auch einen Teil des Erfolgs von Apple ausmacht – nach dem Motto: wir machen was uns gefällt, der Kunde hat es dann schon gut zu finden.

Durchaus kritisch wird dann auch die Leistung von Steve Jobs beschrieben. Diese bestand ja eben nicht darin, neue Dinge zu erfinden. Vielmehr war es die besondere Gabe von Steve Jobs, die vorhandenen Techniken möglichst gut bedienbar und ästhetisch zu gestalten. Und er verstand es natürlich ausgezeichnet das Ergebnis zu vermarkten. Dass die resultierenden geschlossenen Systeme durchaus auch ihre Nachteile haben und deshalb nicht unumstritten sind, bleibt dabei nicht unerwähnt.

Was ich im Nachhinein vermisste (ich will aber nicht ausschließen, dass ich es einfach nur überlesen habe): Es wird zwar erwähnt, das Jobs schon in den ersten Apple Jahren einen ganz ordentlichen Reichtum erworben hat. Es ist aber nirgendwo beschrieben, wie groß der wirklich war. Das zwar nicht wirklich relevant. Aber so ahnt der Leser aber immer nur, dass Jobs sich seinen Idealismus auch finanziell erlauben konnte.

Insgesamt 4 Sterne für Inhalt und Umfang. Für einen 5. Stern ist es insgesamt doch nicht fesselnd genug geschrieben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.