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Benutzername: 
Sauron04
Wohnort: 
Butjadingen

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2011
Das Leben und Schlimmeres
Ringsgwandl, Georg

Das Leben und Schlimmeres


ausgezeichnet

Wer denkt Kurzgeschichten sind langweilig oder öde, wird hier eines besseren belehrt. Das Buch von Georg Ringsgwandl umfasst 32 Geschichten der Art aus dem Leben und drum herum. Für jede Geschichte kann man sich vorstellen, dass dieses mein Nachbar oder ein Bekannter sein kann. Manche Geschichten kommen einem so nah und bekannt vor, als ob man sie selber erlebt hat. Dabei bleiben bei keiner Geschichte die Lacher aus und auch so manche Träne vor Lachen kann das Auge verlassen. Allerdings sollte man schon den Humor der bayrischen Gemeinschaft mögen, sonst wird das Buch eher das Gegenteil erreichen und schnell langweilig.

Ob die erzählten und niedergeschriebenen Geschichten hilfreich für sein eigenes Leben sein können ist sicherlich ungewiss und in meinen Augen geht es gegen Null, aber der Spaß über das Lesen ist doch viel wichtiger. Alleine die erste Geschichte über ein Null-Energie-Haus kann schnell den falschen Humor treffen, auch weil der Autor kein Blatt vor dem Mund nimmt und die Wortwahl auch direkt ist und nicht bildlich beschrieben wird. Doch mit etwas Fantasie und bildlicher Vorstellung ist man schnell auf der Seite der Lacher und kann auch die Ironie des Autors gut verstehen. Das Buch ist leicht und gut zu lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2011
Das verbotene Zimmer
Hayes, Sam

Das verbotene Zimmer


ausgezeichnet

Anders als sonst brauchte ich für dieses Buch länger, nicht wegen der Seitenzahl, sondern wegen der Thematik. Es ist unglaublich spannend geschrieben, zwar möchte man jede Seite so schnell wie möglich lesen, aber irgendwann ist das beklemmte Gefühl der Thematik da und man macht doch eine Pause.

Die Autorin berichtet von drei Charakteren. Alle drei haben irgendwas gemeinsam, aber es wird erst später deutlich was es ist. Am Anfang fragt man sich nur, was es ist, doch je mehr man liest, desto mehr kommt der Leser dahinter und dann den Sachverhalt verstehen. Dabei erzählt die Autorin Sam Hayes immer wieder abwechselnd von den drei Damen, was manchmal kurz für eine kleine Verwirrung sorgen kann, aber nicht muss. Doch irgendwie gewinnt man einen Charakter lieb und muss dann doch erst wieder die zwei anderen lesen. Gerade am Anfang mit dem kleinen Kind ist das ein klein wenig nervig. Sobald man aber mit allen Charakteren vertraut ist, löst sich der kleine Kritikpunkt und man liest man weiter.

Ebenso finde ich es gut, dass die „harten“ Szenen nicht zu detailliert geschrieben und beschrieben wurden, es reichte aber auch für meinen Geschmack bei der Thematik. Doch das muss jeder selbst entscheiden.

Das Cover ist passend zum Buch ausgewählt worden. Das Mädchen könnte eines der Mädchen aus dem Buch verkörpern oder darstellen, also keine schlechte Wahl. Negativ ist vielleicht der Einstieg in das Buch, mit dem ersten Kapitel. Ich habe es drei Mal gelesen und war immer noch nicht sicher, ob das erzählte nun mit dem Ergebnis erfolgreich war oder eben nicht.

Ich kann jedem das Buch nur ans Herz legen, aber auch daran appellieren, dieses sensible Buch mit dem Thema nicht als Geschichte für zwischendurch zu sehen, dass ist es mit Sicherheit nicht, sondern ein spannender Krimi/Thriller mit einem überraschenden Ende. Ich vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 21.04.2011
Die Ballade der Trockenpflaumen
Pulsatilla

Die Ballade der Trockenpflaumen


ausgezeichnet

Das Buch beweist wie stark Humor und Tragödie doch beieinander liegen. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und es auch schnell verschlungen. Die Autorin schreibt alles in einem sehr humorvollen Stil und man kommt aus dem Lachen erst mal nicht raus, jedoch werden in diesem Humor Begriffe dem Lesen an den Kopf geworfen, worüber man dann nachdenkt. Kleines Beispiel: Die Autorin schreibt sie war sehr dick und beschloss magersüchtig zu werden. Im ersten Moment habe ich darüber gelacht, doch im zweiten Moment wurde mir klar, dass dieses Thema definitiv kein Thema zum Lachen ist, doch es geht weiter.

Danach folgen die Erklärungen, warum man z.B. keinen Sex haben kann, wenn man magersüchtig ist usw. Alles sehr humorvoll und klar definiert, jedoch in meinen Augen manchmal etwas zu harmlos dargestellt, wie die Autorin mit dem Thema umgeht. Der Vorteil ist, die Autorin stellt alles sehr direkt dar, benutzt dabei keine bildliche Sprache, oder versucht ihre Probleme zu verschleiern. Sie nennt das Kind direkt beim Namen, was ich persönlich als sehr gut empfinde, auch wenn dabei manches Tabuthema in der Gemeinschaft mit angesprochen wird und auch deutlich erklärt wird. Das Buch selber kann man auch als Popcornkino im Buchbereich erklären.

Warum das? Das Buch ist schnell und gut zu lesen. Es unterhält, aber es ist kein Buch, was zum langen diskutieren einlädt, oder einen viele Male noch darüber nachdenken lässt. Ebenso finde ich es schade, dass das Buch keinen großen Wiederlesungswert hat. Einmal gelesen und gelacht, kann es das nächste Familienmitglied lesen. Andere Büche laden doch mehr zum mehrfachen lesen ein. Vielleicht geht es dabei auch nur mir so.

Das Cover des Buches ist sehr schön und stilvoll dargestellt und auch etwas dicker als sonst, was ich sehr begrüße. Der Klappentext geht genau auf den Inhalt und das Thema ein.