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Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2011
Gefährliches Spiel / Dangerous Bd.2
Rice, Lisa Marie

Gefährliches Spiel / Dangerous Bd.2


sehr gut

Charity Prewitt, Kleinstadt-Bibliothekarin, fristet so ein bisschen ihr Dasein als Single-Frau und hat eigentlich keine allzu hohen Erwartungen mehr, was eine Zukunft mit Ehemann und Kinder angeht.
Dann taucht ganz unvermittelt der attraktive und reiche Geschäftsmann Nick Ames auf ihrer Türschwelle auf und stellt ihr bisher so bescheidenes und gewöhnliches Leben mit seinem männlichen Charme völlig auf den Kopf.
Doch Nick mit seiner so gezielt eingesetzten Umsicht und Fürsorglichkeit hat ganz andere Pläne mit der arglosen Charity, soll sie doch eher Mittel zum Zweck sein...

Mit "Gefährliches Spiel" präsentiert uns Lisa Marie Rice hier nun nach "Gefährlicher Fremder" den zweiten Teil ihrer insgesamt dreiteiligen Dangerous Serie und nach dem für mich persönlich eigentlich gelungenen Auftakt war ich doch ziemlich gespannt, was die Feder der Autorin noch so hergibt.
Um es mal vorweg zu nehmen: Das ein oder andere Déjà-vu Erlebnis beim Lesen gab es da ja schon bei mir und bei gewissen Ähnlichkeiten zum Auftaktband zieht man ja schon fast automatisch Parallelen und vergleicht mal munter drauf los.
Da hätte die Autorin meiner Meinung nach durchaus etwas mehr an neuen Elementen einfließen lassen können und ihrer Kreativität freien Lauf lassen dürfen.

Unser männlicher Hauptprotagonist zeigt sich hier als toughe und souveräne Persönlichkeit, der mit seinem charmant dosierten Selbstbewusstsein genau die richtige Menge viriles Testosteron an den Tag legt und sein "Opfer" in Gestalt von Charity zunächst mal geschickt in die richtigen Bahnen zu lenken versteht. Ein Alpha-Männchen in Reinkultur!

Die gute Charity wirkt auf den ersten Blick neben dem doch sehr präsent agierenden Nick zunächst mal etwas blass, doch dieser Eindruck täuscht: Da hat Lisa Marie Rice mit dieser altjüngferlich wirkenden Bibliothekarin eigentlich eine ganz interessante Romanfigur geschaffen, die mich persönlich zu Beginn so ein bisschen in die Irre geführt hat. Wirkt sie doch mit ihrer korrekten und rechtschaffenen Art ein bisschen spröde und unterkühlt und schnell gewinnt man da den Eindruck: Oh je, die arme Frau wird gegen das überlegene Auftreten unseres furchtlosen Helden nicht den Hauch einer Chance haben und sich dabei auch noch gnadenlos unterbuttern lassen.

Doch der Schein trügt, denn hinter der so zurückgenommenen Fassade unserer Romanheldin verbirgt sich doch viel mehr, weiß sie das aber doch ganz geschickt vor dem Leser zu verstecken und man erkennt dann erst so Seite für Seite die Charakterstärke der jungen Frau, die dann auch der gute Nick zu spüren bekommt.

Die ganze Handlung ist natürlich wieder gespickt mit reichlich erotischen Sexszenen, sodass der Crime-Anteil so ein bisschen in den Hintergrund rückt und Spannung und Nervenkitzel in überschaubarer Menge geboten wird und dabei nicht allzu viel Tiefgang bietet, dafür wird dann aber mit den expliziten Liebesakten zwischen unserem Heldenpaar gar nicht lange gefackelt. Will heißen, kein Balztanz und Vorgeplänkel bei unseren beiden Hübschen, nein, da geht's direkt mal ans Eingemachte und das Kennenlernen erfolgt da eher zwischen den Bettlaken.

Ich muss ja gestehen, dass mir persönlich der Schreibstil der Autorin ziemlich gut gefällt mit diesen prägnanten Dialogen, die meist gar nicht so ausschweifend und voluminös ausfallen, dabei aber alles ziemlich genau auf den Punkt bringen und das Ganze schmückt sie wirklich geschickt mit den Gedankengängen und dem Gefühlsleben der Romanfiguren.
Interessant dabei, dass Lisa Marie Rice hier das Seelenleben des Bösewichts näher mit einbezieht und man als Leser auch mit ihm so ein bisschen mitfühlt ob seiner qualvollen Vergangenheit.

Alles in allem haben wir hier einen wirklich sehr erotischen Romantic Suspense mit nicht ganz so packenden Thriller-Elementen, der dafür aber den Schwerpunkt eher auf die sexuelle Anziehung unserer Hauptprotagonisten legt und dabei dann doch auch ganz ansprechend und gefällig unterhält.

Bewertung vom 12.11.2011
Dark Red / Ewiges Versprechen Bd.2
Crandall, Susan

Dark Red / Ewiges Versprechen Bd.2


sehr gut

Ellis Greene wird nach 15 Jahren von der Vergangenheit eingeholt: Hollis Alexander, Vergewaltiger und Mörder ihrer Cousine Laura, der aufgrund ihrer damaligen Zeugenaussage überführt wurde, wird vorzeitig aus der Haft entlassen.
Das ändert Ellis' Leben ein weiteres Mal auf drastische Weise, denn Alexander ist auf dem Kriegspfad und hat Rache geschworen.
Da taucht plötzlich Nate Vance, Lauras damaliger Freund und kurzzeitiger Tatverdächtiger, nach jahrelanger Abwesenheit wieder auf der Bildfläche auf und schnell wird klar, dass Nate es seinerzeit mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen hat...Ellis steckt in der Zwickmühle, fühlt sie doch eindeutig mehr als nur Freundschaft für diesen rätselhaften Mann...

Susan Crandall präsentiert uns hier mit "Dark Red - Ewiges Versprechen" einen Romantic Suspense, bei dem sicherlich der Fokus auf dem Crime-Plot liegt und die Love Story eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Das wiederum kommt sicherlich eher den Krimi-Liebhabern entgegen, wobei denen eventuell ein Tick zu wenig Nervenkitzel und Spannung geboten wird, zumal die Lektüre vom Lyx Verlag als Thriller deklariert ist und das meiner Meinung nach nicht so ganz das treffende Genre beschreibt.

Mit Ellis und Nate hat die Autorin ein Heldenpaar geschaffen, das bei mir persönlich etwas unterschiedliche Eindrücke hinterlassen hat:
Da wären zum einen die Passagen, in denen sie als romantisches Gespann unterwegs sind und mich dabei jetzt nicht zu einhundert Prozent überzeugen konnten. Sicherlich ist das alles stimmig und harmonisch erzählt und die Entwicklung der beiden als Liebespaar passend in die Story eingearbeitet, aber das Ganze geschieht doch eher recht unspektakulär.
Da hat mir so ein bisschen das Feuer und der Esprit gefehlt und diese absolute Leidenschaft, bei der gerne die Funken sprühen dürfen und es so richtig bei den Liebesszenen knistern darf. Gab es hier aber nur in überschaubarer Menge.

Also Solistin hingegen hat Ellis mit ihren Auftritten durchaus für sich geworben, wird von der Autorin doch da der Fokus auf einen wirklich interessanten Aspekt gelegt, der eigentlich in den meisten Lektüren doch ein bisschen vernachlässigt wird und nicht so die ganz große Aufmerksamkeit bekommt: Die Trauerbewältigung der Hinterbliebenen von Gewaltverbrechen.

Hier hat Susan Crandall meiner Meinung nach ganze Arbeit geleistet und die Emotionen und Stimmungslagen von Ellis und ihrer Familie authentisch und realistisch intensiv aufs Papier gebracht und wirklich für eindringliche Szenen gesorgt.
Da zeigt sie uns Lesern wie auch nach vielen Jahren Ängste, Höllenqualen und Schuldgefühle eine Familie schier auseinander reißen können und auch nach langer Zeit Gefahr droht, daran zu zerbrechen.

Mit dem männlichen Hauptprotagonisten Nate haben wir hier den klassischen Beschützer-Typ, der so ein bisschen nach Schema F agiert und dabei keinen großen Ausreißer nach oben oder unten hat. Sicherlich hat Susan Crandall ihm da etwas Undurchsichtiges und Rätselhaftes angedeihen lassen, aber für meinen Geschmack hätte der Kerl gerne mehr Ecken und Kanten haben dürfen.

Die Autorin bietet uns hier auch mehrere Erzähl-Perspektiven an, wobei natürlich Ellis da ganz klar das Zepter in der Hand hält und der Rest eher sporadisch "zu Wort kommt", aber da zählt ja schließlich das Gesamtpaket und dieser Mix aus mehreren Sichten fügt sich hier wunderbar ein.

Alles in allem haben wir hier einen flotten und gefälligen Romantic Suspense, der routiniert und stimmig daherkommt und im Großen und Ganzen eine wirklich runde Sache darstellt.
Gefehlt haben mir hier so ein bisschen auffallende und markante Momente, die so dieses absolute "Wow! Was für ein Buch"- Feeling hinterlassen und den Schmöker zu einem absolut unvergessenen Lese-Highlight werden lassen.

Bewertung vom 12.11.2011
Blicke nicht zurück / Delta Force Trilogie Bd.1
Butcher, Shannon K.

Blicke nicht zurück / Delta Force Trilogie Bd.1


sehr gut

Dr. Noelle Blanche ist nicht nur Kryptologin mit Leib und Seele, sondern auf dem Gebiet der Informationssicherheit weltweit eine der Besten. Zudem ist sie als einzige überlebende Wissenschaftlerin in der Lage, einen wichtigen Geheimcode zu entschlüsseln, der den Lagerort einiger gestohlener Atomsprengköpfe beinhaltet.
Diese Tatsache wird ihr fast zum Verhängnis, denn eine Terrororganisation versucht mit allen Mitteln ihrer habhaft zu werden und in den Besitz dieser Geheimschrift zu kommen.
Die Regierung wiederum setzt alles daran, dies zu verhindern und schickt David Wolfe, einer ihrer besten Agenten, um sie zu schützen und der nimmt diese Aufgabe mehr als dankbar an, hat er doch noch eine alte Rechnung mit den Terroristen zu begleichen...

Mit „Blicke nicht zurück“ präsentiert uns Shannon Butcher hier den wirklich verheißungsvollen Auftakt ihrer Delta- Force- Trilogie, in der drei überaus männliche und bemerkenswerte Militäragenten im Mittelpunkt stehen, die nicht nur ihren gefährlichen Job gemeinsam haben, sondern auch durch ein enges Freundschaftsband verbunden sind.

Den Anfang macht hier David Wolfe, eigentlich ein ehemaliges Mitglied der Delta-Force-Einheit, und an seiner Seite eine junge Frau, die sich mit Leib und Seele ihrem Beruf verschrieben hat und sich Kompromissen gegenüber zunächst mal recht sperrig gibt.
Da stellt uns die Autorin gleich zu Beginn mal ein Heldenpaar vor, dass durch absolute Gegensätzlichkeit besticht und ja, diese so ausgeprägte Unterschiedlichkeit der beiden Charaktere übt einen durchaus großen Reiz auf den Leser aus.
Da gibt doch David absolut überzeugend den „Tortured Hero“ und Shannon Butcher hat da wirklich ausdrucksvoll und nachvollziehbar seine ambivalenten und zwiespältigen Gefühle aufs Papier gebracht, dass man da als Leserin gerne mal die Schulter als Trost anbieten möchte.
Und der guten Noelle scheint es da ja nicht anders zu gehen, denn die Funken zwischen beiden sprühen da doch schon recht zeitig, trotz der krassen Gegensätze.
Da marschiert eine Pazifistin vom Scheitel bis zur Sohle in das Leben dieses so unerbittlichen und erbarmungslosen Berufssoldaten und die Autorin spielt hier wirklich sehr geschickt mit der so konträren Weltanschauung der beiden und sorgt alleine schon damit für reichlich Konfliktpotenzial bei unserem Duo.
Überhaupt zeigt sich diese Konstellation prinzipientreue Intelligenzbestie mit Brille und ungeschliffener muskelbepackter Soldat mit Ecken und Kanten als richtiger Aufhänger der Story und überzeugt auf ganzer Linie.

Für mich auch absolut ein Pluspunkt: Der Schreibstil von Shannon Butcher, der mich persönlich so ein bisschen in Erinnerung schwelgen lässt und mir dabei frühere Werke von Linda Howard in den Sinn kommen. Hier haben wir es ebenfalls mit so einigen kernigen und unverblümten Aussagen zu tun, denen sich Linda Howard auch gerne mal bedient hat.
Für mich selbst ein durchaus nettes Déjà-vu Erlebnis.

Der Fokus liegt hier sicherlich auch nicht unbedingt auf dem Crime-Plot, sondern eher auf der Love Story, die dafür aber mit wirklich intensiven und heißen Liebesszenen punkten kann und damit voll überzeugt.
Nichtsdestotrotz gibt es auch hier spannende und packende Momente, die sich zum Finale hin steigern, sodass für den ein oder anderen Romantic Suspense Fan durchaus ein gefälliges und ansprechendes Gesamtpaket herausspringt und dabei abwechslungsreich unterhalten wird.
Wo wir schon mal über das Genre sprechen: Was wir hier definitiv nicht haben, ist ein Thriller, wie es uns der Verlag auf dem Cover so schön vorgibt, dafür gibt’s hier eindeutig zu viel an leidenschaftlichem Herzschmerz und hitzigem Tête-à-tête.
Da hätte eine andere Genre-Bezeichnung der Lektüre sicherlich ganz gut getan, um die Enttäuschung für den ausgemachten Krimi-Fan in Grenzen zu halten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2011
Hauptsache Hochzeit
Townley, Gemma

Hauptsache Hochzeit


sehr gut

Jessica Wild ist wieder da! Und sie steckt bis zum Kragen voll mit Glückshormonen, denn der Countdown für ihre Hochzeit läuft und besagtes Ereignis soll dieses Mal mit dem richtigen Mann an ihrer Seite stattfinden: nämlich ihrem heiß geliebten Max.
Hochzeitsvorbereitungen müssen getroffen werden und die Gute stürzt sich mit Eifer ins Gefecht und alles scheint Friede, Freude, Eierkuchen.
Doch der Sturz von Wolke sieben lässt nicht lange auf sich warten, als der Bräutigam in spe ein geheimniskrämerisches Verhalten an den Tag legt und damit die Alarmglocken bei Jessica klingeln lässt und sie ihn dann heimlich beim vermeintlichen Fremdgehen ertappt.
In ihrem Kummer lässt sie sich mit ihrem Hochzeitsorganisations-Trupp zu einem exzessiven Trostbesäufnis hinreißen, das sich ihr Erzfeind Hugh Barter auf hinterhältige Weise zunutze macht...
Damit nicht genug Chaos und Stress, taucht Jessicas totgeglaubte Mutter plötzlich auf der Bildfläche auf, die Frau, die Jessica mit eigenen Augen in den starken Armen von Max erspäht hat...

Unser männlicher Hauptprotagonist Max zeigt sich hier zunächst mal als Traummann schlechthin mit seiner mehr als verständnisvollen und großherzigen Art und lässt die obligatorischen Diskussionen über die ganzen Hochzeitsdetails nicht nur würdevoll über sich ergehen, sondern mischt sogar noch tatkräftig an den kleinsten Kleinigkeiten mit und zeigt ehrliches Interesse an dem ganzen Schischi.
Eigentlich fast zu schön, um wahr zu sein!

Jessica zeigt sich hier wieder in gewohnt unkomplizierter und umgänglicher Manier, aber mit den so unerlässlichen kleinen Schwächen, die die junge Frau so herrlich authentisch wirken lassen und für den Leser somit auch absolut greifbar und lebensecht macht.
Da hat die Autorin wirklich tolle Arbeit geleistet, uns die Person Jessica nahe zu bringen und infolgedessen kommt man da auch eigentlich gar nicht drumherum, mit der Armen auf den scheinbar großen Knall zu warten, wenn die ganze Sache auffliegt. Da sitzt man als Leser ja quasi mit ihr auf dem imaginären Pulverfass und fürchtet und bangt mit ihr um die Beziehung zu Max.
Da hat es die Autorin wirklich meisterhaft geschafft, den Spannungsbogen recht lange aufrechtzuerhalten und uns Leser bis zum Ende hin mit auf die Folter zu spannen, was das Happy End angeht.

Bei den Nebenprotagonisten tut sich da natürlich Jessicas Mutter deutlich hervor, mutiert so doch ein bisschen vom Saulus zum Paulus, was ihr von mir auch letztendlich doch noch jede Menge Sympathiepunkte einbringt und damit zum "Matchwinner" der Story gehört (außer unserem Liebespaar natürlich).
Ihre mehr als bewegende und eindringliche Geste zum Ende hin überrascht auf ganzer Linie.

Alles in allem haben wir hier eine erfrischende und belebende Frauenkomödie, die nicht nur flüchtig an der Oberfläche kratzt, sondern mit ausgereiften und vielschichtigen Charakteren glänzt, die uns Leser zugleich humorvoll und kurzweilig unterhalten und mit ihren amourösen Eskapaden für jede Menge gute Unterhaltung sorgen und den Leser so mit einem mehr als angenehmen Gute-Laune-Feeling hinterlässt.

Und mal sehen, wie sich Jessica so als mustergültige Gemahlin macht, denn im Februar 2011 steht in "Die perfekte Ehe der Jessica Wild" ihre erste große Bewährungsprobe als Ehefrau an und muss sich dort neuen ungewohnten Herausforderungen stellen.

Bewertung vom 11.11.2011
Glut der Verheißung / Hathaway Bd.2
Kleypas, Lisa

Glut der Verheißung / Hathaway Bd.2


sehr gut

Win Hathaway hat diesen Augenblick förmlich herbeigesehnt! Nach jahrelanger schwerer Krankheit und einem langfristigen Aufenthalt in einem Sanatorium weit weg von ihren Geschwistern, ist sie nicht nur wieder in den Schoß ihrer Familie zurückgekehrt, sondern auch gesund und hoffnungsvoll, was das Leben so für sie bereit hält.
Träumt sie doch insgeheim von einer gemeinsamen Zukunft mit Kev Merripen, der in der Vergangenheit stets an ihrer Seite war und in den schweren Zeiten ihres Lebens für sie der Fels in der Brandung war.
Der stolze Roma aber weist Wins Liebe zunächst ab, trotz eigener tiefer Gefühle für die junge Frau.
Doch als plötzlich ein Konkurrent um Wins Gunst auf der Bildfläche erscheint, kennen Besorgnis und Eifersucht kein Halten mehr...

Also ich muss gestehen, ich war recht neugierig auf die Fortsetzung der Serie nach dem mehr als verheißungsvollen Auftakt um das Hathawaysche Familienoberhaupt Amelia und dem charismatischen Roma Cam. Die Autorin hat uns da ja schon mehr als einen flüchtigen Blick auf unsere beiden Hauptprotagonisten Win und Kev gegönnt und hat sie dort erste zarte Bande knüpfen lassen.
Hier bezaubert Lisa Kleypas einmal mehr mit ihren so liebevoll gezeichneten Romanfiguren und hat den beiden eine wirklich romantische und gefühlvolle Liebesgeschichte auf den Leib geschneidert.
Da spart sie auch nicht mit Feingefühl und Eindringlichkeit, um die Protagonisten mit ihren so tragischen Erlebnissen aus der Vergangenheit verschmelzen zu lassen und lässt uns Leser da in kurzen, aber bewegenden Rückblenden teilhaben.

Win verkörpert hier wirklich den Inbegriff einer ätherisch und fragil wirkenden jungen Frau mit einem Hauch von Verletzlichkeit, die aber bei genauerem Hinsehen doch viel mehr zu bieten hat.
Bei Kev tut man sich da als Leser zunächst mal etwas schwerer ihn auf Anhieb zu mögen, zeigt er sich doch hier störrisch wie ein Maulesel und steht sich mit seinem Starrsinn hin und wieder selbst im Weg.
Mit seiner dunklen und düsteren Aura zeigt sich der so verschlossene Roma hier doch meist recht schwermütig und man kann als Leser so wunderbar sein Hadern spüren, wenn er mit seiner Eifersucht kämpft ständig im Wechsel mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein und vor allem Wins Liebe nicht zu verdienen.
Aber da zeigt sich die wahrhaftige Win, kämpft sie doch wie eine Löwin um Kevs Liebe und lässt sich auch durch einige schmerzliche Zurückweisungen nicht so schnell aus der Spur werfen.
Für mich sehr beeindruckend wie die Autorin hier in einigen Passagen diese absolute und bedingungslose Liebe unseres Heldenpaares schildert und dort den emotionalen Höhen und Tiefen der Protagonisten freien Lauf lässt.

Aber auch der Rest des Familien-Clans hat die Autorin hier nicht vernachlässigt und wunderbar in Szene gesetzt, präsentieren sie sich doch auch hier wieder als so herrlich unkonventioneller Haufen, der ein sehr harmonisches und auch heiteres Miteinander pflegt.
Auch Leo, im ersten Teil noch das Sorgenkind der Familie, läuft langsam wieder zur Hochform auf und liefert sich schon hier einige vielversprechende Rededuelle mit der Gouvernante Catherine Marks. (Geht da noch was?)
Aber auch Poppy und Beatrix zeigen sich schon etwas präsenter und Lisa Kleypas ebnet ihnen hier schon den Weg zu ihren eigenen aufregenden Romanzen.

Alles in allem haben wir hier eine gefühlvolle und romantische Love Story mit einigen melancholischen Untertönen, die aber auch mit Leichtigkeit und Esprit zu überzeugen weiß und mit ihren ausgelassenen und munteren Dialoge für stimmungsvolle Unterhaltung sorgt.
Schmunzeln und Grinsen also durchaus auch erlaubt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2011
Der Kuss der Jägerin
Dare, Tessa

Der Kuss der Jägerin


sehr gut

Lucy Waltham ist auf der Jagd - nach einem Ehemann. Und ein potenzielles Opfer ist auch schon angepeilt und zwar in Gestalt von Sir Tobias Aldridge, nicht nur ein Freund ihres Bruders Henry, nein, auch ihre ganz große Jugendliebe.
Doch die Zeit drängt, Toby steht kurz vor der Verlobung und ein Schlachtplan für Tobys Eroberung muss her. Da es aber mit Lucys Verführungskünsten nicht zum Besten bestellt ist, schreit es geradezu nach einem Probelauf mit einem anderen Kandidaten.
Und das geeignete Studienobjekt ist auch schon gefunden: Jeremy Trescott, Earl of Kendall, und nun wirklich der beste Freund ihres Bruders!
Und mit Lucy auf der Pirsch hat der sonst so beherrschte und gefasste Adelige nicht den Hauch einer Chance...

Zunächst muss ich kurz erwähnen, dass es gar nicht so leicht war, diesen Roman zu bewerten und entsprechend einzuordnen, da der Leser hier im Prinzip mit zwei Handlungsabläufen konfrontiert wird, die sich doch deutlich voneinander unterscheiden.
Die Schnitt wird etwa ab Mitte des Buches gemacht und man hat ab da so ein bisschen das Gefühl, man sei als Leser in einer anderen Story gelandet.
Da hat die Autorin ziemlich überraschend und unerwartet die zweite Runde ihrer Erzählung eingeläutet und irgendwie bleibt ab diesem Zeitpunkt der Lesefluss so ein bisschen auf der Strecke und das macht es für mich als Leserin auch etwas schwierig, eine Einschätzung und ein Gesamturteil abzugeben.
Ich versuche es trotzdem mal:
Die Story wartet wirklich mit einem fulminanten Beginn auf, ein wahres Feuerwerk von spaßigen und humoristischen Auftritten aller Beteiligten prasselt hier auf den Leser ein und lässt einem kaum Zeit sich von einem Lachanfall zu erholen, um kurz darauf wieder munter drauf los zu johlen. Da jagt wirklich eine witzige Szene die nächste und die Autorin hat die ganze Armada ihrer Romanfiguren hier zur Höchstform auflaufen lassen.

Der zweite Teil der Story hingegen "lahmt" da etwas, versprüht nicht annähernd so viel Esprit und Charme wie der erste Abschnitt und weist einige Längen auf, die beim Schmökern so ein bisschen den "Leseeifer" ausbremsen.
Vielleicht nimmt man das aber auch nur so wahr, weil man als Leser schlicht und ergreifend vom Auftakt des Romans einfach so "verwöhnt" war und den Wunsch und die Hoffnung gehegt hat, dies bis zum Ende hin zu bekommen.
Nein, anspruchsvoll sind wir ja gar nicht!

Als die eigentliche Hauptperson der Geschichte entpuppt sich hier ganz schnell die quirlige Lucy, die mit ihrer so unkonventionellen und ungestümen Art selbst ihren Gegenpart Jeremy etwas in den Schatten stellt und einen als Leser immer so ein bisschen das Gefühl überkommt, der gute Jeremy hängt ihr immer irgendwie einen Schritt hinterher.
Diese ausgeprägte Dominanz wirkt vielleicht nicht immer ganz so sympathisch auf den Leser, zumal sie den kompletten männlichen Trupp beherrscht und diese auch teilweise an der Nase herumführt, ohne großartig mit der Wimper zu zucken.
Nichtsdestotrotz fand ich alle Romanfiguren durch die Bank weg gut gezeichnet und deren Zusammenspiel wunderbar gelungen, sodass im Großen und Ganzen hier ein unterhaltsamer und insgesamt kurzweiliger Historical entstanden ist. Feurige und schlagfertige Dialoge, gepaart mit einer romantischen Love Story komplettieren den Gesamteindruck zu einer wirklich beachtenswerten Lektüre, an der ausgemachte Fans von historischen Liebesromanen durchaus Gefallen finden könnten.

Zudem warten hier einige mehr als interessante Nebencharaktere auf, die unbedingt noch unter die Haube müssen und mit Sophia Hathaway ist die nächste Kandidatin auch schon in Sicht und da darf man als Leser gespannt sein, wie sie nach der geplatzten Hochzeit mit Tobias Aldridge im April 2011 in "Wirbelsturm der Liebe" ihrer romantischen Ader freien Lauf lassen darf.

Bewertung vom 11.11.2011
Für Emma & ewig
Foster, Lori

Für Emma & ewig


sehr gut

Acht lange Jahre sind seit dem katastrophalen Abend vergangen, als die damals siebzehnjährige Emma kläglich von ihren Eltern im Stich gelassen wurde und Hilfe bei Casey und seiner Familie gesucht hat, um nur kurz darauf spurlos zu verschwinden.
Nun kehrt sie als erfolgreiche Geschäftsfrau in ihre Heimatstadt zurück, um ihrem kranken Vater zur Seite zu stehen.
Aber nicht nur die Dämonen ihrer Vergangenheit in Gestalt ihrer Eltern warten auf die junge Frau, nein, auch Casey, seinerzeit Emmas heimlicher Schwarm, zeigt diesmal ganz offen und ungeniert sein Interesse an ihr, obwohl er sie damals immer wieder hat abblitzen lassen...

Mit "Für Emma & Ewig" entführt uns Lori Foster wieder in das ländliche Städtchen in Kentucky und mit Casey erleben wir nun den Abschluss der Buckhorn Serie rund um die Hudson Männer, von denen Vater und Onkeln unseres Hauptprotagonisten ja schon in "Ein Traummann kommt selten allein" allesamt unter die Haube gekommen sind.
Allerdings machen wir hier einen kleinen Zeitsprung und erleben die ehemaligen Junggesellen mit Kind und Kegel und werden nun Zeuge, wie der jüngste Spross des Hudson-Clans Amors Pfeil direkt mitten ins Herz trifft.

Lori Foster präsentiert uns hier mit Emma und Casey ein Heldenpaar, das nicht unbedingt dem üblichen Klischee eines klassischen und traditionellen Liebespärchen entspricht, denn die Autorin überrascht hier mit einem wirklich mehr als interessanten Rollentausch zu Beginn der Geschichte.
In diesem Fall übernimmt mal ausnahmsweise nicht der Kerl den Part des "schlimmen Fingers" in seiner jugendlichen Sturm- und- Drangphase, dessen Weg gebrochene Mädchenherzen pflastern, nein, als "Bad Girl" mit promiskuitivem Verhalten agiert hier unsere Emma, die in ihrer problematischen Teenie-Zeit so ziemlich alles vernascht hat, was Buckhorn an jugendlichem Testosteron so hergab und dabei ihren schlechten Ruf gehegt und gepflegt hat.
Oft begegnen wir ja da eher den Mädels in der so properen und fast schon züchtigen Rolle der zu erobernden Jungfrau und der Herzensbursche tritt als Hormon gesteuerter Jüngling auf, der Jagd auf alles macht, was einen Rock trägt.
Hier verblüfft Lori Forster aber mit einer vice versa Konstellation.

Als Leser findet man auch recht flott Zugang zu den Romanfiguren, die schön unkompliziert und schnörkellos auftreten und mit viel Sympathie zu überzeugen wissen. Mit diesen so liebenswürdigen Auftritten ebnen sie einem schnurstracks den Weg in die Erzählung und das Ganze wird wunderbar komplettiert von dem locker-flockigen Schreibstil der Autorin, der den Romanfiguren auf den Leib geschneidert scheint.
Mit dem bodenständigen Casey und seiner "schrecklich netten Familie" hat Lori Foster einen augenfälligen Gegenpart zur (damals) leichtlebigen Emma samt zerrütteter Sippe geschaffen und kleine Unterscheide herausgearbeitet, die dann schon so ein bisschen auch die tieferen privaten Aspekte betonen soll.
Insgesamt bietet uns Lori Foster bei der Charakterisierung unseres Heldenpaares sicherlich nicht das ganz große Kino, dazu fehlt einfach die Nachdrücklichkeit und der Facettenreichtum der Personen. Stellt aber durchaus nicht das große Problem dar, sind doch beiden Figuren zwar eher etwas einfacher gestrickt, dafür aber mit spielerischer und leichter Hand wunderbar in Szene gesetzt und von der Autorin mit dem gewissen Etwas versehen.
Da strebt sie auch gar nicht nach tiefschürfender und profunder Unterhaltung, sondern beschenkt uns Leser einfach mit einem zauberhaft agierenden Liebespaar, das durchaus kurzweilig und vergnüglich unterhält.
Da spürt man auch so wunderbar diese heitere und beschwingte Romantik, die so herrlich unterschwelligen Sex-Appeal versprüht und damit auch gekonnt auf den Leser abzielt.

Zudem stehen hier auch noch Gastspiele der anderen Hudson Männer samt Familie auf dem Programm und sorgen mit ihren Auftritten für eine mehr als gelungene Zugabe. Da ist es doch immer wieder schön alte Bekannte zu treffen!