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Benutzername: 
BeBubbly
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 10.08.2016
Zauber im Purpurwald / Die Feenschule Bd.1
Rose, Barbara

Zauber im Purpurwald / Die Feenschule Bd.1


sehr gut

Die Feenschule - Zauber im Purpurwald erzählt von der Fee Rosalie, die an ihrem siebten Geburtstag endlich eingeschult wird. Aber leider läuft der Tag nicht so ab, wie Rosalie es sich vorgestellt hat. Denn ihre neue Mitbewohnerin ist ziemlich langweilig und ihre alte Freundin will nichts mehr von ihr wissen, da kann es ja nur besser werden.
Auch ich finde das Cover sehr ansprechend und auch die Schrift ist angemessen für das empfohlene Alter. Aber auch die Geschichte ist zauberhaft. Gerade im Alter von 6 Jahren ist es für die Kleinen vielleicht interessant zu wissen, dass die Einschulung zwar einige Probleme mit sich bringen kann, aber man sich dennoch keine Sorgen machen muss. Außerdem zeigt das Buch den Kleinen auch, dass hinter jedem ein potentieller Freund stecken kann und man sich auf diese guten Freunde jederzeit verlassen kann. Dies wird den jungen Lesern sehr interessant und spannend vermittelt. Da das Buch ziemlich kurz ist, können natürlich kaum Details untergebracht werden, aber der Zielgruppe dürfte das ziemlich egal sein. Den für diese sollte die Geschichte mit ihren vielen Zeichnungen, die die Vorstellungskraft unterstützen, sehr verständlich sein.
Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass die Geschichte für die Zielgruppe nicht nur interessant und einfach zu lesen sein dürfte, sondern ihnen auch etwas beibringen kann. Deshalb könnte ich mir dieses auch als ein tolles Einschulungsgeschenk vorstellen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2016
Mein bester letzter Sommer
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

'Die großen Kopfhörer liegen weich auf meinen Ohren und verschlucken die Außenwelt.' (Erster Satz)
Tessas Körper macht langsam schlapp, und Woche für Woche wird es schlimmer. Aber anstatt die letzten Momente ihres Lebens zu genießen schottet sie sich von allen ab und verkriecht sich in ihrem Zimmer.
Erst Oskar, ein Unbekannter, dem sie nur einmal in der U-Bahn begegnet ist, kann sie wieder ins Leben zurückholen. Denn er verspricht ihr ein paar letzte schöne Wochen und dazu eine Liebesgeschichte, wie Tessa sie verdient hat. Und Tessa nimmt sich vor jede Sekunde zu spüren und zu genießen, denn sie hat nur diese eine letzte Chance auf das Glück.

Rezension
Natürlich weiß man schon vor dem Lesen des Buchs, dass die Protagonistin sterben wird, denn der Titel sagt eine ganze Menge aus. Überraschend ist, dass Tessa nicht an Krebs leidet und trotzdem lässt ihr Körper sie im Stich und sie hat nicht mehr viel Zeit auf dieser Erde. Dennoch war der Anfang von Tess letztem Sommer sehr vorhersehbar, denn dass der Junge aus dem Prolog Oskar sein muss, ist kaum zu übersehen. Gefallen hat mir jedoch der Sprung vom romantischen Prolog zu Tessas tieftraurigem Dasein, nachdem sie über ihr kurzes Schicksal aufgeklärt worden ist.
Denn Tess ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr sie selbst, da ihr sofort klar wird, dass sie ihr Leben vergeudet hat, anstatt es zu leben. Aber sie vergisst dabei auch, dass sie noch mehrere Monate bekommen hat um das Verlorene nachzuholen. Aber anstatt ihr Leben endlich zu leben bläst sie Trübsal, was ihr beim Leser eine Menge Mitleid einbringt, aber kaum für Sympathie sorgt. Aber unter Oskars Charakter taut Tess langsam auf, sie zeigt ihre wahren Charakterzüge und damit auch immer wieder auch ihre Selbstlosigkeit. Denn sie will, trotz ihren Gefühlen, auf keinen Fall jemanden, der ihr wichtig ist, mit ihrem Tod runterziehen.
Aber dennoch kann sie Oskar, der viel Gefühl und Verständnis zeigt und auch seine Geheimnisse hat, nicht wiederstehen und kommt ihm dabei immer näher.
Währenddessen fliegt das Buch und damit Tessas letzte Wochen nur so dahin, denn die Autorin weiß wie man mit Gefühlen spielt und den Leser mit einem leichten Schreibstil fesselt. So konnte ich mir das ein oder andere Tränchen während des Buchs nicht verkneifen.
Sehr authentisch war auch die gefühlvolle Reise von Tess und Oskar nach Italien, denn neben tollen Urlaubstagen mussten Oskar und Tess einiges Schwierigkeiten meistern, aber sie konnten diese überwinden und so einen unvergesslichen Urlaub erleben und wundervolle letzte Erinnerungen für Tess schaffen.
Wie man sich denken kann ziehen sich vor allem tiefe Gefühle wie einer roter Faden durch das Buch, nachdem Tess ihren anfänglichen Trotz überwunden hat.
So vergieße ich auch gerade beim Schreiben noch einige Tränen für Tess, die den Mut zum Leben wiederfand und mit ihrem authentischen Charakter den Leser verzaubert und für einige wundervolle Lesestunden, unter vielen Tränen, sorgt, also haltet euch ein Päckchen Taschentücher bereit.


Fazit
Schon nach wenigen Seiten hat mich Tess‘ Geschichte gefesselt. Und mein Mitleid ihr gegenüber hat sich schnell in tiefes Verständnis und eine Menge Sympathie gewandelt. Dabei sind die Seiten nur so dahingeflogen, sodass ich ziemlich überrascht war, als das Ende anstand. Und ich bin überzeugt, dass Leser, die eine tiefgehende Geschichte mit viel Gefühl erwarten, hier auf ihre Kosten kommen.

Impressionen
Tiefe Gefühle. Viel Herz.

Bewertung vom 24.02.2016
Ziemlich beste Feinde / Tapper Twins Bd.1
Rodkey, Geoff

Ziemlich beste Feinde / Tapper Twins Bd.1


sehr gut

Inhalt
Bei Geschwistern ist es üblich, dass sie sich streiten. Aber als Ben in der Cafeteria seine Zwillingsschwester Leni beschuldigt gepupst zu haben, erklärt sie den Krieg für eröffnet und ihre Rache fällt böse aus. Anschließend verfasst sie eine Chronik um der Nachwelt von diesem Krieg zwischen Geschwistern zu berichten und zu beweisen, dass sie absolut keine Schuld daran trifft.

Rezension
Leni ist ein ziemlich kluges Mädchen. Dabei ist sie auch noch sehr offen gegenüber den Lesern ihrer Chronik. Das macht sie äußerst sympathisch, wobei das wahrscheinlich nur für Mädchen gilt. Aber gerade weil sie so intelligent ist, erzählt sie die Geschichte nicht nur aus ihrer Perspektive, auch die zweite Partei und alle weiteren Beteiligten im Krieg kommen zu Wort. Natürlich lässt sie Leni es sich nicht nehmen, diese Aussagen zu kommentieren.
Dies verleiht dem Buch den Witz, den ein Kinderbuch braucht.
Dabei werden jedoch auch einige wichtige Themen angesprochen, nicht nur von Leni selbst, sondern auch vom Autor. Und es spielt nicht nur die Rivalität unter Geschwistern, die Berufstätigkeit von Eltern, der alltägliche Schulwahnsinn, sondern auch Cybermobbing und die Geschichte eine Rolle. Wobei gerade auf die Punkte zur Familie sehr gründlich eingegangen wird und schon früh gezeigt wird, wie wichtig diese ist. Dadurch werden den kleinen Lesern wichtige Themen nahegebracht. Andererseits hätte man auf die von Leni aufgegriffenen Themen etwas anders eingehen können vor allem was den zweiten Weltkrieg betrifft.
Außerdem hätte ich noch ein paar Streiche mehr erwartet, vielleicht auch mal etwas Kleineres. Aber die unterschiedlichen Erzählperspektiven und Stilmittel, wie SMS Verläufe und Interviews haben dennoch einige geboten. Und am Ende zählt schließlich nur, dass der Krieg endet und die Familie vereint ist.

Fazit
Der erste Teil der Tapper Twins ist eine witzige Chronik, die die Vor- und auch die Nachteile von Geschwistern zeigt. Dabei werden sogar noch einige Themen angesprochen, die die jüngsten unter uns oft noch nicht verstehen. Deshalb finde ich, dass die Tapper Twins als gutes Beispiel für Streitereien unter Geschwistern sind.

Bewertung vom 02.04.2015
Marias letzter Tag
Kui, Alexandra

Marias letzter Tag


weniger gut

'Kumulonimbus.' (Erster Satz)
Lou hat kein leichtes Leben, denn wie ihre Familie hat sie vor so ziemlich allem Angst. Im Gegensatz zu ihrer Freundin Maria, die vor nichts Angst zu haben scheint. Doch dann wird diese von einem Zug erfasst und alle Sprechen von einem Selbstmordversuch und der Grund dafür soll die Angst vor Brustkrebs, unter dem ihre Mutter leidet, sein.
Aus diesem Grund beschließt Lou sich ihren Ängsten zu stellen und es der ganzen Welt zu zeigen. Es schließen sich hunderte Jugendliche an, aber Lou verliert die Kontrolle über die Mutproben, die sich wie ein Lauffeuer im Netz verbreiten.


Rezension
Das Buch beginnt unglaublich spannend, den der Prolog ist durch seine Kulisse nicht nur aufreibend, sondern endet auch abrupt. Schon deshalb will mal unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, wie es zum Prolog kam und wie es danach weitergeht. Leider ist schon kurz danach nichts mehr von der Spannung übrig und man hat es plötzlich statt mit tosenden Gewittern mit Lous Alltag zu, oder auch mit ihren alltäglichen Sorgen und Ängsten, zu tun. Ein Ausgleich dazu ist natürlich die strahlende Maria, deren tollen Seiten man leider nicht kennenlernen kann.
Aber auch Lous gute Seiten haben mir gefehlt, denn sie scheint von Anfang an so mit sich beschäftigt zu sein, dass sie nicht erkennt, dass ihre Freundin nicht so glücklich ist, wie es scheint. Aber das Problem ist hier wohl eher, dass Lou sich auch nicht auf ihre Gefühle einlässt oder einlassen kann. Sie ist natürlich zutiefst betroffen, als sie erfährt das Maria im Krankenhaus liegt, aber sie kann sich zu dem Zeitpunkt nicht wirklich damit auseinandersetzen. Und genau das macht sie unsympathisch, nicht etwa, dass sie viele Jugendliche zu dämlichen Mutproben animiert, sondern dass sie sich mit ihren eigenen Gefühlen nicht auseinandersetzen kann und in Selbstmitleid versinkt.
Der Schreibstil dagegen ist sehr einfach gehalten und lässt sich daher relativ einfach und locker lesen. Dabei hätte ich mir gerade für die waghalsigen Sachen ein bisschen mehr Dramatik, was die Wortwahl und den Schreibstil angeht, gewünscht. Denn meiner Meinung nach kamen diese riskanten Momente für mich nicht so rüber, wie sie von der Autorin vielleicht beabsichtigt waren. Es schien gerade so, als würde Lou das alles gar nicht ernst nehmen, was mich, als Leser besonders nachdenklich gemacht hat.
Insgesamt waren es meiner Meinung nach auch unterm Strich zu wenig Mutproben, für einen Haufen Ängste, die Lou zu Beginn des Buches angedeutet hat. So plätschert die Handlung, ohne Vorankommen, vor sich hin und es passiert, wider erwarten, fast nichts Schockierendes.
Erst zum Schluss hin nimmt das Buch die Wendung mit eben den Reaktionen, die ich erwartet habe und voll und ganz nachvollziehen kann. Denn das Problem, welches die Autorin hier bewusst anspricht ist eines der Probleme, die zwar in der Gesellschaft präsent sind, aber dennoch in den Medien untergehen. Und trotz toller Beweggründe, seitens der Autorin, hätte ich mir einfach mehr als die wenigen Metaphern, von der Umsetzung dieser Idee gewünscht. Zudem hat mir einfach dieser entscheidende Punkt gefehlt, der mich zum aktiven Nachdenken über dieses Thema anstachelt, stattdessen sind meine Gedanken nur kurz an dem Problem vorbeigeglitten.


Fazit
Das Problem, das die Autorin anspricht, sollte auf jeden Fall mehr Beachtung bekommen, jedoch regte das Buch zumindest nicht wirklich zum Nachdenken an, da es an der Umsetzung happert. Zum einen gab es keinen Charakter, der mir von Anfang an sympathisch war. Auch die Spannung existiert praktisch nur im Prolog und flackert durch die wenigen dramatischen Szenen nur kurz immer mal wieder auf. ,
Alles in allem hätte ich einfach mehr Gefühl, Spannung und mehr Tiefe erwartet, die meiner Meinung nach nicht geboten wurden.

Bewertung vom 18.03.2015
Die Buchspringer
Gläser, Mechthild

Die Buchspringer


sehr gut

'Will rannte.' (Erster Satz)
Nach einem furchtbaren Schuljahr flüchten Amy und ihre Mutter Alexis nach Stormsay, wo Amy's Familie wohnt. Doch es gibt einen Grund wieso Alexis vor Amy's Geburt Hals über Kopf von dort geflohen ist.
Und schon bald erfährt Amy den Grund, denn nun muss sie ihre Ausbildung zur Buchspringerin antreten. Das heißt, sie muss alles für sie mögliche tun, um die Buchwelt zu beschützen, was aber nicht so einfach ist, weil jemand drauf und dran ist diese verborgene Welt komplett auf den Kopf zu stellen.

Rezension
Der mir schon aus 'Stadt aus Trug und Schatten' bekannte, immer noch sehr leichte Schreibstil, ließ mich auch dieses Mal schnell in die Geschichte eintauchen. Aber vor allem war es die Neugier, die mich dazu brachte das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen. Denn man wird als Leser direkt ins Geschehen geworfen und kann die ganze Situation nur schwer einschätzen. Und schon wenige Seiten später kommen weitere Geheimnisse dazu, die nicht nur Amy, sondern auch mich als Leser auf die Folter gespannt haben.
Sobald diese jedoch geklärt sind, erschafft die Autorin geschickt einen neuen Spannungsbogen, denn zu diesem Zeitpunkt fängt Amy mit dem buchspringen an und erlebt Klassiker wie 'Das Dschugelbuch' und 'Stolz und Vorurteil' auf eine ganz andere Art und Weise.
Jedoch muss ich hier anmerken, dass ich gehofft hatte, dass man viel mehr von den Büchern, die Amy jeden Tag begleiten aufschnappt, damit ich eventuell sogar Lust darauf bekomme mir einige dieser Bücher genauer anzusehen, was leider nicht unbedingt der Fall war.
Natürlich kann man dies auch als positiv wahrnehmen, da die Bücher selbst nicht die Haupthandlung an sich reißen und die Autorin wert auf ihre eigene Geschichte legt, jedoch hätte ein klitzekleines bisschen mehr von ihnen nicht geschadet, denn auch die wichtigen Charaktere aus den Büchern , wie der junge Werther, hätten ein wenig mehr Tiefe zeigen können.
Dagegen war Amy ein sehr willensstarker, aber auch sturer Charakter und hat so schon zu Beginn den ein oder anderen Sympathiepunkt gesammelt. Dafür war sie meiner Meinung nach auch der Charakter, der am meisten Tiefe gezeigt hat und einem ans Herz wachsen konnte. Selbst Will, der ebenfalls tolle Grundzüge aufweist, schien neben ihr gerade zu blass.
Wo man mehr von den Charakteren erwarten hätte können, durfte man jedoch langsame Entwicklungen zwischen Beziehungen und später auch die Stärke einiger neuer und alter Beziehungen erleben. Wobei die Handlung dennoch nicht in den Hintergrund gedrängt wurde, sondern stets präsent war und stehts einem roten Faden folgte, ohne lange abzuschweifen.
So war auch das Ende der Geschichte auf jeden Fall würdig, denn der Showdown zum Schluss reißt noch einiges aus und lässt die leichte Spannung, die während dem ganzen Buch herrscht, rasant steigen. Dabei wurde ich schlussendlich etwas verdutzt von dem, viel zu kurz vorkommenden, Showdown zurückgelassen.

Fazit
Obwohl ich ziemlich schnell mitten im Geschehen war und es genossen habe mit Amy und Werther ('Die Leiden des jungen Werther') durch die Welt der Bücher zu reisen, hat es mir leider oft an der Umsetzung der Idee gefehlt. Zum einen wurden die meisten Bücher nur kurz angeschnitten, obwohl ich gerne mehr erfahren hätte und zum anderen waren die Charaktere nicht so tiefgehend, wie ich es von der Autorin gewohnt bin.
Der Unterhaltungswert war jedoch auf jeden Fall gegeben, denn vor allem zum Schluss hin ist die Spannung auf ein Maximum gestiegen, so dass das Ende wie im Nu verging.
Das heißt, wenn ihr auf der Suche nach einem unterhaltsamen, aber leicht verdaulichen Buch seid und zudem literaturbegeistert seid und ein wenig in die Klassiker schnuppern wollt, könnt ihr in jedem Fall zu diesem Buch greifen und ein paar schöne Stunden mit Amy verbringen.

Bewertung vom 12.03.2015
Love Letters to the Dead, deutsche Ausgabe
Dellaira, Ava

Love Letters to the Dead, deutsche Ausgabe


ausgezeichnet

Da das Buch aus vielen einzelnen Briefen aufgebaut ist, die zum größten Teil sehr persönlich und durch ihre Einfachheit und Leichtigkeit sehr natürlich sind, findet man ziemlich schnell in die Geschichte. Und obwohl oft auch Informationen über die Persönlichkeiten, an die die Briefe gerichtet sind, eingestreut werden, lenken diese nicht von der Haupthandlung ab, sondern erinnern an den besonderen Erzählstil, den die Autorin hier gewählt hat.
Natürlich ist Laurels erster Brief nicht gleich außerordentlich tiefgründig, sondern vielmehr erzählend, was ihr gegenwärtiges Leben betrifft. Dadurch fällt es zunächst schwer eine Beziehung zu Laurel aufzubauen, dies wird durch ihren Rückzug auf ihrem sozialem Umfeld noch verstärkt, man merkt förmlich, dass sie sich auf keine Beziehungen einlassen will. Und dies macht sie nicht gerade sympatisch, auch ihr Umfeld, als ihre Eltern und ihre Tante erscheinen zu Beginn wenig interessant und erinnern an eine langweilige Vorstadtfamilie.
Nach und nach eröffnen sich jedoch Einzelheiten aus Laurels Vergangenheit. Dazu gehört, dass ihre Schwester gestorben ist und Laurel nun eine Highschool in einem anderen Bezirk besucht um es sich einfacher selber zu machen und vor Fragen davonzulaufen. Darin sieht sie außerdem ihre Chance und eifert ihrem größten Vorbild, ihrer Schwester, nach, die ein perfektes Leben geführt zu haben scheint. Sie fängt nicht nur an sich wie sie zu kleiden, sondern verhält sich auch immer mehr wie sie. Schon hier hat das Buch angefangen mich regelrecht zu deprimieren, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war wieso, schließlich gibt es viele Menschen, die im Alltag nicht sie selbst sind.
Aber durch diese Tatsache ist Laurel auch mutig genug um Freundinnen zu finden, die ihr dabei helfen zu sich selbst zu finden, auch wenn sie nichts von May wissen.
Nach und nach kommen aber immer mehr Einzelheiten von Laurel und May ans Licht, aber auch Laurel's Freunde gewinnen durch ihre Geschichten an Tiefe.
Dazu gehören nicht nur Hannah und Natalie, die ihre eigenen Sorgen zu tragen haben, sondern auch der ehrliche Sky, in den sich Laurel verliebt. Das wirklich Besondere an allen Charakteren ist jedoch ihre Echtheit, jeder hat jedoch seine Fehler und wirkt dadurch nur noch realistischer.
Wie selbstverständlich werden auch Laurels Gefühle im Verlauf des Buches immer greifbarer und sind somit förmlich auch mich übergesprugen.
Dadurch wirkt auch die ganze Geschichte für mich viel realer und näher am Leser, als es bei vielen anderen Geschichten der Fall ist, vor allem zum Schluss ist mir das Lesen sehr schwer gefallen, weil der Kloß, der sich zu Beginn des Buches bei mir gebildet hat immer größer geworden ist und zum Ende hin kaum auszuhalten war. Jedoch bin ich mir über das Ende noch unschlüssig, denn von mir aus hätte die Geschichte mit der selben Tiefe noch über 100 Seiten weitergehen können.


Fazit
Diese vielleicht nicht originellste, aber echte, Geschichte hat mir zum Schluss hin regelrecht den Atem geraubt, wobei ich mir natürlich auch nicht das eine oder andere Tränchen verdrücken konnte. Durch diese Echtheit habe ich außerdem einen starken Draht zu Laurel aufgebaut, der mich schlussendlich mehr oder weniger auch das Selbe hat fühlen lassen, was Laurel gefühlt hat. Und zwar eine tiefgehende Trauer, die mich nicht nur zum Nachdenken animiert hat, sondern auch wirklich deprimiert hat.
Vielleicht würde ich das Buch keinem empfehlen, dem es gerade schlecht geht, weil man sich dadurch wirklich schnell runterziehen lassen kann. Aber natürlich kann es auch sein, dass man durch das Buch auch Mut zur Selbstfindung und zur Auseinandersetzung mit seinen Problemen bzw. eine Möglichkeit, wie man sich damit auseinandersetzten kann, findet.
Wenn ihr aber ein gefühlvolles Buch, bei denen die Liebe zwischen einem Paar, nicht im Vordergrund steht, sucht, dann könnte dieses Buch auf jeden Fall das Richtige sein.

Bewertung vom 09.03.2015
MUC Bd.1
Mocikat, Anna

MUC Bd.1


sehr gut

Der Schreibstil stellte keine besondere Herausforderung dar und benötigte auch keine Eingewöhnungsphase. Ganz um Gegenteil. Ich verlor mich ziemlich schnell im Lesefluss, da der Anfang mit seiner Abwechslung zwischen Erklärung und Spannung sehr gelungen ist.
Denn das Buch beginnt kurze Zeit nachdem Pia zu ihrer Reise angetreten ist, denn sie hat es als Ausgestoßene in ihrem Dorf nicht mehr ausgehalten und hofft, dass sie in MUC auf Ihresgleichen , Menschen die das große Sterben überlebt haben, obwohl sie nicht rothaarig sind, trifft. Auf ihrer Flucht vor einer Zwangsheirat mit einem alten Widerling, der als Einziger bereit war Pia zu heiraten, damit ihre Tante sie losbekommt, muss sie eine lange Strecke zurücklegen.
Während sie auf die eine oder andere Gefahr trifft, die die verlassene Natur für sie bereit hält, schweift sie in Gedanken immer wieder zurück zu ihrer 'Heimat' und den Geschichten, die sie über die alte Zivilisation und das große Sterben, kennt. So ist man relativ schnell über die Situation informiert und wir bei einer konstanten Spannung dennoch gut unterhalten.
Pia, die Protagonistin, selbst ist eine unfassbar hartnäckige und starke Person, die sich trotz allem nicht geschlagen gibt und die Hoffnung nicht verliert. Dennoch ist sie sehr reif und erkennt auch schließlich, dass sie sich nicht allein durchschlagen kann und schließt sich einem kleinen Grüppchen an.
Durch ihre Sturheit vergisst sie jedoch hin und wieder die Vernunft und bringt dabei nicht nur sich in Gefahr, sondern auch ihre Mitmenschen. Diese Seite an ihr lässt sie wiederrum dickköpfig und naiv erscheinen, so dass auch ich als Leser hin und wieder an ihrer Intelligenz gezweifelt habe.
Nachdem Pia in MUC ankommt sinkt die Spannung leider, da Pia anstatt die Stadt zu erkunden trainieren und sich beweisen muss. So rückt die Haupthandlung für eine Weile in der Hintergrund. Ebenfalls haben mir in MUC die ausführlichen Beschreibungen gefehlt, wie sie die Autorin zu Beginn der Geschichte geboten hat, obwohl MUC viel zu bieten hatte.
Dafür durfte man natürlich den einen oder anderen Charakter kennenlernen, von denen nur einige wenige in die Tiefe gingen und dadurch bei mir auch als Einzige positiv in Erinnerung geblieben sind.
Bei der Umsetzung der Idee hat mir ein wenig gefehlt, denn das Geheimnis um die Krankheit und eine Lösung dafür wurden nur kurz angeschnitten, dennoch scheint es so als würde es keine Fortsetzung geben, da die Handlung in sich mehr oder weniger abgeschlossen ist. Dabei hätte ich mich sehr über einige weitere wissenschaftliche Erklärungen gefreut, da diese für mich oft den Reiz ausmachen.
Mit dem Handlungsverlauf war ich dennoch zum größten Teil zufrieden, da man natürlich einige Überraschungen geboten bekommen hat und das Ende zumindest, wenn man den zwischenmenschlichen Teil betrachtet, mich nicht enttäuscht hat.

Fazit
Da ich wunderschöne Cover liebe, war ich mir aufgrund des Covers hier nicht sicher, ob ich das Buch lesen möchte, aber schon nach wenigen Seiten war ich in Pia's Welt, die die Natur zurückerobert hat, versunken und war mindestens genauso gespannt auf MUC wie die Protagonistin selbst. Leider hat die Spannung bei der Ankunft in MUC jedoch abgenommen und die Handlung ist etwas in den Hintergrund gerutscht.
Zudem hinterlässt das Ende einige Fragen, was die Idee betrifft, jedoch schließt es gleichzeitig in sich ab, wenn man die Handlung selbst betrachtet, weshalb ich unglücklicherweise auch nicht mit einer Fortsetzung rechne.

Bewertung vom 04.02.2015
Die Wahrheit kommt ans Licht / The Sign Bd.2
Karr, Julia

Die Wahrheit kommt ans Licht / The Sign Bd.2


sehr gut

Obwohl ich den ersten Teil schon vor drei oder vier Jahren gelesen habe, tat ich mir überraschend leicht in die Geschichte zurückzufinden. Natürlich lag das wahrscheinlich vor allem daran, dass man uns so lange auf die deutsche Fortsetzung hat warten lassen. Aber auch der gewohnte Schreibstil half mir in Ninas Welt einzutauchen, die jedoch ganz anders war, als ich es mir ausgemalt hatte.
Die Geschichte beginnt sehr rasant und bietet einige Überraschungen, wobei vor allem die Lügen, Intrigen und die Fehler des Systems im Vordergrund stehen. Diese ziehen sich nämlich über das ganze Buch, weshalb meiner Meinung nach die Action ziemlich schnell in den Hintergrund rückt. Aber auch die Handlung nimmt zum Mittelteil stark ab und zieht sich den gesamten Mittelteil hin.
Den der größte Teil des Buchs handelt von Ninas Teenagerleben, das durch all ihren Problemen zu kurz kommt. Nichtsdestotrotz verliert man auch dadurch immer mal wieder den roten Faden.
Auch deshalb scheint das Buch vorhersehbar, bis auf wenige bedeutende Ausnahmen, die sich vor allem am Anfang und am Ende des Buches sammeln.
Dennoch bleibt die Protagonistin interessant, denn sie zeigt sich sehr willensstark, obwohl ihre Welt zu ihren Füßen zerbricht. Zudem kümmert sie sich immer zuerst um ihre Mitmenschen, für diese kein Risiko scheut, aber dafür erhält sie von ihnen auch jede Unterstützung, die sie braucht und mehr.
Nur die Eifersucht wirft einen Schatten auf ihren Charakter.
Und diese Eifersucht hat mich als Leser ziemlich gestört, da ich mehr über die Gesellschaft erfahren wollte und Ninas Teenagerleben mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Fazit
Meiner Meinung nach kommt gerade die Wahrheit, wie es im Titel vorausgesagt viel zu kurz, denn die Handlung verliert sich in den Lügen und Intrigen der Gesellschaft und konzentriert sich viel zu sehr auf Ninas persönliches Leben, welches nicht uninteressant ist. Aber dadurch schlittert die gesamte Handlung in den Hintergrund und man vermisst einige neue Ideen und Überraschungen, die dem Buch, auf das man so lange warten musste, das gewisse Etwas verpasst hätten können.