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jala68

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Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.09.2017
SUMMERTIME - Die Farbe des Sturms
LaFaye, Vanessa

SUMMERTIME - Die Farbe des Sturms


gut

Rassenkonflikte und ein Hurrikan in den USA

Dieses Jahr hießen sie „Harvey“, „Irma“ und „Maria“. Früher hieß einer einfach nur „Labor-Day-Hurrikan“.
Genau dieser bildet sich im August 1935 im Atlantik südöstlich der USA. Er nimmt langsam aber sicher Kurs auf die Florida Keys und trifft dort genau am Labor Day auf Land.

In Heron Key ahnt man davon noch nichts, als sich die Bevölkerung am Stand trifft um zu feiern.
Einerseits die wohlhabenden Weißen und auf einem abgeteilten Strandteil die farbige Bevölkerung, die zu meist für die Weiße arbeitet. Als dritte Bevölkerung gibt es seit einigen Wochen ein Lager von Kriegsveteranen die eine Brücke bauen sollen. Diese haben untereinander weniger Probleme mit der Rassentrennung. Das macht sie natürlich sehr verdächtig als Urheber diverser Straftaten.
Der farbige Henry ist einer der Veteranen. Nach über 20 Jahren hat er jetzt endlich wieder den Weg zurück in seine Heimatstadt gefunden. Aber auch zu Missy, die ihn schon als kleines Mädchen bewundert und auf seine Rückkehr gewartet hat?....

Die Geschichte wird in eindrucksvollen Bildern erzählt. Man spürt förmlich die schwüle Hitze. Auch die Gedanken und Gefühle der verschiedenen Protagonisten werden gut erzählt. Aber trotzdem hat mir etwas gefehlt und ich konnte nicht immer alles nachvollziehen. Bis weit über die Mitte zieht sich die Geschichte relativ ereignislos dahin. Erst kurz bevor der Hurrikan eintrifft kommt ein wenig Spannung auf. Doch die Konflikte der einzelnen Bevölkerungsgruppen bleiben leider etwas sehr oberflächlich. Alle Spannung und Verwicklung wird dann für mein Gefühl leider etwas zu leicht aufgelöst. Dass bei so einer Naturkatastrophe die bis dahin bestehenden Probleme und Streitigkeiten in den Hintergrund treten ist klar, aber es war mir alles etwas zu glatt und einfach.
Für eine gute Geschichte, die besonders vor dem historischen Hintergrund und der aktuellen Wetterlage schön zu lesen ist vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2016
Im Zeichen des Wolfes
Gear, W. Michael; Gear, Kathleen O'Neal

Im Zeichen des Wolfes


gut

Schöne aber teilweise langatmige Eiszeitgeschichte

Es ist Winter am Ende der Eiszeit in Nordamerika.
Das Volk ist grundsätzlich sehr friedlich und weicht eher aus als zu kämpfen. Dadurch wird es von seinen Feinden immer weiter aus seinen fruchtbaren Jagdgründen vertrieben.
Sie sind kurz vor dem verhungern, als 'Der im Licht läuft' einen Traum hat indem der, kurz zuvor von ihm getötete, Wolf ihm einen Durchgang durchs große Eis zeigt. Zu Anfang glauben nur wenige aus dem Volk an den Wolfstraum und an 'Der im Licht läuft', der ab sofort 'Wolfsträumer' genannt wird.
'Wolfsträumer' und sein Zwillingsbruder 'Rabenjäger' sind wie die zwei Seiten einer Medaille. 'Wolfsträumer' ist friedlich, nachdenklich und oft viel zu zögerlich. 'Rabenjäger' dagegen ist aggressiv, impulsiv und handelt meist ohne wirklich nachzudenken.
Das Volk spaltet sich. Die eine Hälfte folgt 'Wolfsträumer' und versucht den Weg auf die andere Seite des großen Eises zu finden. Die andere Hälfte setzt sich, unter 'Rabenjägers' Führung, endlich gegen die Feinde zur Wehr und gerät in einen regelrechten Blutrausch….
Alle Ereignisse werden aus den jeweiligen Perspektiven der handelnden Personen erzählt. Auch die junge 'tanzende Füchsin', die alte 'Reiher' oder 'Eisfeuer' der Häuptling der Anderen, kommen ausführlich zu Wort. Jeder hat einleuchtende Begründungen für sein Handeln. Den auch der Feind handelt um das Überleben seiner Clans zu sichern.

Mir hat die Geschichte grundsätzlich sehr gut gefallen. Die beiden Autoren sind Ethno- und Archäologen und das merkt man durchgehend in Buch. Alle Ereignisse sind sehr gut recherchiert. Dadurch wird es aber auch sehr langatmig. Leider hatte ich zeitweise das Gefühl, dass die Geschichte nicht richtig vorwärts kommt, sich teilweise im Kreis dreht und die Handlung sich ständig wiederholt.

Das Buch hat etwas über 600 Seiten und für mein Gefühl hätten es 450 bis 500 Seiten auch getan.
Deshalb gebe ich dem Buch leider nur 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2016
Wer nur Frösche küsst, versäumt die Drachen (eBook, ePUB)
Koelle, Patricia

Wer nur Frösche küsst, versäumt die Drachen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zauberhaftes Märchen für Erwachsene

Im Keller ihrer Tante findet Cora Sommerlich einen kleinen Drachen, der ein Problem hat.
Während sie ihm hilft, lernt sie selber auch Einiges nicht nur über Drachen, sondern auch, dass manche Frösche eigentlich Prinzen und manche Prinzen eigentlich Frösche sind. Der kleine Drache hilft ihr den Unterschied und was ihr wirklich wichtig ist im Leben zu erkennen.

Mir hat dieses zauberhafte Märchen für Erwachsene sehr gut gefallen. Leider ist es mit nur 51 Seiten sehr kurz, aber lang genug für diese wichtigen Botschaften.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2016
Noah will nach Hause (eBook, ePUB)
Guskin, Sharon

Noah will nach Hause (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ungewöhnliche, emotionale Geschichte zum Thema Wiedergeburt.

Janie hatte in einem Urlaub einen One-Night-Stand mit einem verheirateten Mann. Das Ergebnis ist ihr jetzt vierjähriger Sohn Noah. Da sie kein großes Interesse an einer Beziehung, aber eine starke Sehnsucht nach einem Kind hatte könnte sie eigentlich sehr glücklich sein. Leider ist sie es nicht, da Noah sehr unglücklich ist. Er hat Panik vor Wasser, was jeden Versuch ihn zu baden zu einen Kampf macht. Da Noah meistens sehr dreckig ist und auch sehr unangenehm riecht, bringt ihr das sehr viel Kritik ihrer Umgebung ein. Auch wenig Verständnis gibt es für den Umstand, dass Noah sehr altklug ist und viele Dinge weis, die ein vierjähriger normalerweise noch nicht weiß. Ihrer Beteuerung, das sie ihrem Sohn weder Harry-Potter-Bücher vorliest, noch ihn mit Waffen spielen lässt wird kein Glaube geschenkt. Das wäre alles noch zu ertragen, wenn er nicht mehrmals die Woche Alpträume hätte, aus denen er immer weinend erwacht und nach Hause zu seiner Mama will.
Nach einer Odysee zwischen verschiedensten Therapeuten und Kinderpsychiatern bekommt Janie die Diagnose, das ihr Sohn schizophren sein ….
Jerry Anderson ist schwer krank. Er Leidet unter Aphasie. Einem immer weiten fortschreitenden Verlust der Sprache. Einst war er ein brillanter und aufstrebender Wissenschaftler. Doch jetzt wird er von seinen Kollegen verlacht oder zumindest belächelt, weil er sich ausschließlich dem Phänomen der Wiedergeburt gewidmet hat. Er braucht noch einen letzten starken amerikanischen Fall, damit ein Verlag sein Lebenswerk in Buchform heraus bringt….
Denise Sohn Tommy ist einer Tages einfach verschwunden. Er war auf dem Weg zu einem Freund und alles was man gefunden hat war sein Fahrrad am Wegesrand. Auch Jahre später gibt es keine Hinweise. Die Familie ist auseinander gebrochen. Tommys Vater ist ausgezogen und Tommys kleiner Bruder Charly versucht der traurigen Stimmung immer wieder mit Hilfe eines ‚guten Joint‘ zu entfliehen.
Diese drei Handlungsstränge werden nach und nach aufgebaut und ineinander verwoben.

Als Leser spürt man deutlich die Hilflosigkeit und Verzweiflung aller Protagonisten. Erst nach dem Abbau von Vorurteilen und dem akzeptieren von unvorstellbarem wird diese Verzweiflung gemildert und alle können offene Fragen klären und einen guten Abschluss finden.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es wird nicht versucht jemanden zu welchen Glauben auch immer zu bekehren, sondern aufgrund wissenschaftlicher Forschungen versuche ein unerklärliches Phänomen zu erklären. Was der Leser daraus macht ist ihm selber überlassen. Auf jeden Fall ist es eine sehr schöne, emotionale Geschichte.
Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 30.09.2016
Die Unvollkommenheit der Liebe
Strout, Elizabeth

Die Unvollkommenheit der Liebe


weniger gut

Über die Unvollkommenheit von Mutter und Tochter Liebe und Gefühle zu äußern.

Nach einer Blinddarm Operation bekommt die Schriftstellerin Lucy eine schwere Infektion. Sie hat Fieberschübe und nimmt immer mehr an Gewicht ab. Dadurch muss sie fast drei Monate im Krankenhaus verbringen.
Eines Tages sitzt plötzlich ihre Mutter, die sie seit Jahren nicht gesehen hat, an ihrem Bett. Das Mutter-Tochter-Verhältnis ist sehr schlecht und wird während des Besuchs auch nicht wirklich besser. Mutter und Tochter lieben sich, sind aber unfähig Gefühle allgemein und die Liebe zueinander im speziellen auszudrücken.
Die Mutter erzählt Lucy einige Geschichten von gemeinsamen Bekannten. Und alle Geschichten sind durchweg traurig. In Zwischeneinblendungen erfährt der Leser von Lucys Kindheit und Vergangenheit. Die armen Verhältnisse waren von Ablehnung und Mangel gekennzeichnet. Gefühle zu zeigen oder gar zu weinen wird in der gesamten Familie als belastend empfunden.
In späteren Jahren, von denen in weiteren Zwischeneinblendungen erzählt wird, schafft es Lucy der Armut zu entkommen, aber Gefühle zu zeigen wird sie nicht lernen. Trotzdem behauptet sie von jedem, der sie nur ansatzweise freundlich behandelt, sie würde ihn oder sie lieben.

Ich empfand das Buch als sehr schwierig zu lesen. Die Sprache ist sehr sperrig und die Kapitel sind sehr kurz. Dadurch, dass in jedem Kapitel ein anderes Thema bzw. eine andere Zeit ist, springt die Geschichte dauernd zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft hin und her. Irgendwann habe ich leider den Überblick verloren. Das Buch hat nur 205 Seiten, gefühlt waren es aber mindestens 500.

Mir geht es mit der Geschichte ähnlich wie es Lucy geht. Ich möchte sie gerne lieben, aber irgendwie gelingt es mir nicht. Die Atmosphäre ist einfach zu gefühlskalt. Ich spüre, dass viel Liebe und Gefühl in der Geschichte steckt, aber leider hat es Elizabeth Strout nicht geschafft, mir diese zu vermitteln.

Von mir gibt es 2 von 5 Sternen

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2016
Bühlerhöhe
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


gut

Eine politisch brisante Story zu einem eher unbekannten Teil deutscher Geschichte

Im Sommer 1952 wird Rosa Silbermann aus Palästina als Geheimagentin ins Hotel „Bühlerhöhe“ geschickt. Die deutschstämmige Jüdin, die der Naziverfolgung nur durch Glück entkommen ist, soll als angebliche Ehefrau den Agenten Ari unterstützen. In ihrer Kindheit hat Rosa hier mehrere Sommerurlaube mit ihrer Familie verbracht und hat neben Ortskenntnis auch noch einige Kontakte.

Kanzler Adenauer verbringt wie immer, seinen jährlichen Kururlaub im Schwarzwald. Politisch ist es ein entscheidender Zeitpunkt, da Adenauer das Wiedergutmachungsgesetz durch den Bundestag bringen will. Um die Verabschiedung des Gesetzes zu gewährleisten werden die beiden Agenten als zusätzlichen Schutz vor einem Anschlag geschickt.

Doch schon von Anfang an läuft Nichts nach Plan. Ari trifft nicht am vereinbarten Ort zur vereinbarten Zeit ein und Rosa muss zunächst alleine anreisen. Die Hausdame der „Bühlerhöhe“ misstraut ihr von Anfang an. Schon nach zwei Tagen gibt es einen Toten und kurz nachdem Ari endlich ankommt, gibt es einen, als Unfall getarnten, Anschlag auf den Kanzler.
Nichts schein zu sein, wie es aussieht. Jeder verfolgt eigene Interessen. Schon bald weiß Rosa nicht mehr wem sie vertrauen kann und wem nicht….

Die Idee des Romans, sowie auch der Schreibstil sind grundsätzlich sehr gut. Die Geschichte aus drei unterschiedlichen, ausschließlich weiblichen Perspektiven, zu erzählt, ist eine Variante, die ich so noch nicht gelesen habe. Leider springt die Erzählung jedoch dauernd zwischen den drei Haupt-Protagonistinnen hin und her. Auch schweift sie immer wieder in deren Erinnerungen vor, während und nach dem Krieg ab. Das hat leider meinem Lesefluss sehr gehemmt und mich zunehmend verwirrt.

Deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 25.06.2016
Mind Ripper / Cyberworld Bd.1 (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Mind Ripper / Cyberworld Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine sehr spannende, nicht ungefährliche Zukunftsvision

In rund 20 Jahren wird es eine virtuelle Parallelwelt, das Cybernetz, geben. In ihm kann man sich virtuell als Avatar bewegen. Man kann sich in Cyber-Cafés, -Clubs oder -Discos mit Freunden aus der ganzen Welt treffen. Oder man kann alleine oder zu mehreren Leuten interaktive Rollenspiele spielen.

Auch die 16-jährigen Zwillinge Jemma und Jamie und ihr Freund Zack verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit in der CyberWorld und spielen am liebste diese Spiele. Doch dieses Freizeitvergnügen gerät in Gefahr, als nacheinander drei Jungen während eines Cyberspiels ins Koma fallen. Zusammen mit ihren neuen Freunden Will und Ned versuchen Jemma, Jamie und Zack dem „Mind-Ripper“ zu entlarven. Dabei kommen sie ihm sehr nahe und geraten selber in Gefahr….

Mir hat dieser erste Teil der CyberWorld-Reihe sehr gut gefallen. Die Jugendlichen sind nicht perfekt, aber dadurch realistischer als in manchen anderen Büchern. Sie sind relativ normale Charaktere mit individuellen Schicksalen und Eigenarten.
Sowohl das actionreiche Cyber-Spiel wie auch die reale Welt sind schön beschrieben und halten sich anteilmäßig die Waage. So das auch Nicht-Gamer, wie ich, von dem Buch begeistert sein werden.

Mich persönlich hat die Auflösung um den Mind-Ripper sehr überrascht, was aber an meiner persönlichen Gutmütigkeit liegen könnte ;-). Diese Wendung der Geschichte hätte ich so nicht erwartet, war für mich aber vollkommen nachvollziehbar.

Die in der Zukunft gegebenen technologischen Möglichkeiten kann man mögen, oder auch nicht, aber einen „Max“ wünscht sich wahrscheinlich jeder. :-)

Der erst Teil, wie auch alle weiteren Teile, der Reihe ist ohne Cliffhanger in sich abgeschlossen, lässt aber genug Fragen und Vermutungen, um auf weitere Teile gespannt zu sein.
Die Reihe war ursprünglich mit 4 Teilen geplant, aber die Autorin schreibt zurzeit am 5. Teil. Mit der Option auf weitere Teile, wenn es den Lesern gefällt. ;-)

Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen und ich bin schon sehr gespannt auf „Cyberworld 2.0:House of Nightmares“.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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