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Jasmin

Bewertungen

Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


sehr gut

Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Fall und damit Reihenauftakt einer Krimireihe auf Sylt rund um den Immobilienmarkler Kristan Dennermann.
Dass man einen Makler statt eines klassischen Ermittlers wählt, fand ich absolut gelungen. Es war mal etwas anderes und man bekam gute Einblicke in das Immobiliengeschäft der Luxusinsel. Gut fand ich auch, dass nicht mit den üblichen Makler-Klischees gespielt wurde. Die Hauptfigur ist durch und durch ehrlich und sympathisch. Eine gewisses Geheimnis trägt er mit sich herum, das allerdings erst am Ende aufgeklärt wird. Für den Fall selbst ist es nicht wichtig, aber seine Persönlichkeit kann man dadurch besser verstehen.
Auch wenn bei bei Kristan keine Klischee Anwendung finden, tun sie das bei den anderen Figuren umso mehr. Das fand ich etwas schade. Klar rechnet man bei reinem Sykt-Krimi mit neureichen Schnöseln und einheimischen Eigenbrödlern, aber hier hätte es etwas subtiler sein können.
Der Fall an sich ist spannend und hat einige Wendungen, bleibt jedoch relativ oberflächlich. Ich hätte beispielsweise nicht so viele Verdächtige gebraucht, dafür eine tiefere Auseinandersetzung mit wenigen.
Das Ende konnte mich deswegen auch nicht ganz abholen. Zwar wird es nochmal richtig spannend und es kommt zum Showdown, aber als Leser kann man den Fall nur zum Teil durch die eingebauten Hinweise lösen.
Für mich ist es ein solider Auftakt einer neuen Reihe, die ich gerne weiterverfolge. Ich bin auf die Entwicklung Kristans gespannt!

Bewertung vom 25.03.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


ausgezeichnet

Es war nicht mein erster Thriller von Henri Faber und es wird sicherlich nicht mein letzter sein, denn "Gestehe" war wirklich super.

Erzählt wird die chronologisch aufgebaute Geschichte abwechselnd aus Sicht von Mo, dem "Quotenausländer" der Dienststelle, der trotz guter Arbeit nicht wirklich ernst genommen wird und Jacket, dem Liebling der Nation, der aber eigentlich nur für das Image da ist.

Die Beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, was sie zu einem interessanten Ermittler-Duo macht - vor allem als immer mehr Details über den Fall ans Licht kommen. Hier kann ich nicht näher darauf eingehen ohne zu spoilern. Nur so viel: Es macht unheimlich viel Spaß, die Zwei zu begleiten.

Die Morde sind ziemlich brutal und blutig. Es geht um illegalen Organhandel, Folter und Rache. Keine leichte Kost. Allerdings beherrscht Faber den schmalen Grad zwischen zu viel und genug Details, um dem Leser Gänsehaut zu verpassen. Für mich war das genau richtig!

Auch das Ende ist absolut gelungen: überraschend und nicht zu weich gespült, gerade deswegen auch glaubwürdig!

Ich habe das Buch verschlungen und freue mich jetzt schon auf das nächste Werk aus Fabers Feder. Vielleicht wieder mit den beiden Ermittlern - das wäre toll!

Von mir gibts 5 Sterne!

Bewertung vom 21.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


sehr gut

Ich liebe Bücher, in denen es um Trickbetrügereien geht - und wenn dann noch ein bisschen Mord mit dabei ist, dann kann es ja nur spannend werden. Mit dieser Intention bin ich an das Buch herangegangen und ich wurde nicht enttäuscht - auch wenn manche Bookstagramer das anders sehen.

Den Aufbau des Buches fand ich super. Man lernt die Protagonistin Evie Porter kennen und der Großteil des Thrillers spielt auch in der Gegenwart. Zwischendurch gibt es aber immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit zu ihren früheren Aufträgen, sodass man mehr über sie und ihre "Karriere" erfährt. Und hier sollte man meiner Meinung nach genau lesen, denn das lohnt sich.

Gefallen hat mir auch der trockene, fast schon sachliche Erzählstil. Hier ist nichts blutrünstig oder aufgebauscht, sondern es kommen vor allem Fakten auf den Tisch. Trotzdem wird es nicht langatmig oder langweilige, denn man bekommt immer wieder neue Infos, die sich langsam aber sicher zu einem großen Ganzen zusammenfügen.

Obwohl sie eigentlich eine Verbrecherin ist, sympathisiert man als Leser mit Evie aka Lucca. Das liegt vor allem daran, dass man deutlich merkt, dass sie keine gefühlskalte Maschine ist - auch wenn sie das Gesetz übertritt, Straftaten begeht und anderen Leuten richtig Ärger macht. Und das ist mir beim Lesen schon wichtig: Ich muss die Hauptpersonen mögen.

In den eher negativen Meinungen, die ich zu diesem Buch gelesen habe, ging es u. a. auch darum, dass es sehr vorhersehbar ist. Dem kann ich mich gar nicht anschließen. Im Gegenteil, ich wurde am Ende richtig überrascht. Und dabei sehe ich mich als geübte Krimi- und Thriller-Leserin, die einen Plottwist schon lange im Voraus erkennt.

Deswegen: Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.03.2024
Der heimliche Beobachter
Unger, Lisa

Der heimliche Beobachter


gut

Der Thriller fängt erstmal sehr langsam an: Es ist Weihnachten, als Überraschungsgeschenke gibt es DNA-Testkits, die nicht überall Anklang finden und man merkt, dass es in der Familie Spannungen gibt.
Dann vergeht erstmal eine ganze Weile, bis es zu dem im Klappentext erwähnten Wochenende kommt.

Grundsätzlich mag ich es, wenn es in Büchern unterschiedliche Perspektiven gibt. Das war hier auch der Fall. Mal ist man im Cottage mit den bekannten Personen, mal schaut man durch die Augen des Vermieters. Und dann gibt es noch Personen, bei denen man nur mutmaßen kann, was sie mit der ganzen Sache zu tun haben. Und das war mir dann doch ein bisschen zu viel.

Vor allem weil man relativ schnell erfährt, wer der heimliche Beobachter ist. Der Titel ist hier meiner Meinung nach nicht gut gewählt. Das kann ich allerdings nicht begründen ohne zu spoilern.

Während der Anfang und die Mitte des Buches noch sehr spannend ist, zieht es sich im letzten Drittel dann doch. Es wird einiges aufgeklärt, man bekommt immer mehr Infos und lose Enden verknüpfen sich. Allerdings dauert es und man hätte einiges schneller abhandeln können.

Auch das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen. Denn es ist dann doch recht weichgespült. Da es sich um einen Thriller handelt, hätte es ruhig etwas weniger rosa-rot sein dürfen.

Alles in allem wurde ich vor allem anfangs gut unterhalten, allerdings ist es für mich kein Buch, das besonders lange in Erinnerung bleibt. Deshalb gibt es von mir nur 3 Sterne.

Bewertung vom 15.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


sehr gut

Bei diesem Buch fand ich nicht nur die Idee super spannend, sondern dass es nicht kein SciFi oder Fantasy-Roman ist, sondern sehr realitätsnah.
Der Roman ist aufgebaut, indem man in den einzelnen Kapiteln durch die Augen der Studienteilnehmer aka den Protagonisten blickt. Dadurch erfährt man viel über ihre Gedanken und ihr Leben. Am Anfang war es etwas verwirrend, aber man kann sie schnell auseinander halten, weil sie auch total unterschiedlich sind.
Ich wusste nicht genau, was mich erwartet. Ich hätte aber nicht gedacht, dass auf diesen verhältnismäßig wenigen Seiten soviel Komplexität steckt. Vor allem die moralischen und ethischen Fragen, die mit einem Verküngungsmedikament einhergehen und natürlich auch die Folgen für zukünftige Generationen hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Das Buch lässt hier dem Leser sehr viel Raum, sie für sich selbst zu beantworten und sich eine eigene Meinung zu bilden. Ich habe auf jeden Fall viel nachgedacht. Das war super!
Das Ende... irgendwie hat es sehr gut gepasst, aber irgendwie war es auch ein bisschen unbefriedigend. Es gibt keinen klaren Abschluss, was wiederum aber auch wieder passt.
Insgesamt haben mir das Buch und die Thematik richtig gut gefallen!

Bewertung vom 31.01.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


sehr gut

Kann man seinen eigenen Mörder überführen, bevor er einen erwischt? Das versucht zumindest die heimliche Protagonistin Frances Adams in diesem Buch. Leider lernt sie der Leser nur indirekt kennen, denn wie der Klappentext verrät, ist sie bereits zu Beginn der Story tot.

Im Mittelpunkt des Buches steht deshalb ihre Nichte Annie, die den Mordfall um ihre Tante lösen muss, um zu erben - und damit das Haus zu sichern, in dem sie mit ihrer Mutter wohnt. Und als Leser darf man sie dabei begleiten.

Ich fand Annie von Anfang an sympathisch. Sie hat das Herz am rechten Fleck, wirkt in der Provinz etwas überfordert, ist aber trotzdem unerschrocken und hat das Ziel immer im Blick. Wenn mich die Hauptfigur eines Buches auf seine Seite ziehen kann, ist das für mich schon mal die halbe Miete.

Erzählt wird aber nicht nur linear, sondern es gibt auch immer wieder Rückblenden in die Jugend von Tante Frances. Das ist sehr geschickt mit alten Tagebucheinträgen gelöst. Mir hat diese Abwechslung sehr gut gefallen, denn so hatte man unterschiedliche Perspektiven und Zeitstränge, die sich miteinander verwebt haben - zumindest im Laufe des Buches.

Am Anfang habe ich mir etwas schwer getan. Es kommen vielen verschiedene Personen vor, zum Teil einmal als Jugendliche und dann wieder als alte Leute, die man erstmal für ich sortieren und dann in einen Zusammenhang stellen muss. Zwischendurch war ich etwas überfordert, aber wenn man einmal den Überblick hat, ist alles halb so wild.

Man kann auf jeden Fall miträtseln und versuchen, den Täter zu schnappen. Allerdings empfand ich das als sehr schwer. Auch als geübte Krimileserin habe ich ihn nicht entlarven können und musste mich auf Annie verlassen. Ich glaube, ein paar Hinweise mehr hätten gut getan - aber so hatte das Buch am Ende auf jeden Fall einen Aha-Effekt.

Ich wurde gut unterhalten und bis auf die bereits angesprochenen Kleinigkeiten konnte mich das Buch wirklich überzeugen: Vier Sterne von mir!

Bewertung vom 17.01.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Ich habe mich wirklich sehr auf den neuen Teil der Donnerstagsmordclub-Reihe gefreut, weil ich die drei Vorgänger weggesuchtet habe. Ich empfehle auch dringend, die Reihenfolge einzuhalten. Denn auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind, versteht man die Gesamtzusammenhänge und die Dynamik zwischen den einzelnen Figuren besser, wenn man ihre gemeinsame Vorgeschichte kennt.

Auch wenn es eine Weile her war, seit ich den dritten Teil gelesen habe, war ich sofort wieder drin. Die Hauptfiguren sind einfach absolut liebenswert. Sie haben ihre Eigenheiten, was sie einzigartig und sehr sympathisch macht.

Aufgebaut ist das Buch wie die Vorgänger auch: Man hat immer die Handlung und dann Auszüge aus Joyces Tagebuch. Dadurch bekommt man einen zweiten Blickwinkel und vor allem noch etwas zum Schmunzeln, denn wie Joyce die Welt sieht ist einfach wunderbar.

Generell kann das Buch auch wieder in Sachen Humor punkten. Man hat sich zwar mittlerweile etwas daran gewöhnt, wie die Senioren agieren und reagieren, deswegen ist es nicht mehr so überraschend wie im ersten Teil, aber es macht weiterhin super viel Spaß, diese Art der Ermittlung mitzuverfolgen.

Für mich ist dieser Band der bisher intensivste und emotionalste. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal in einer Cosy Crime-Rezension schreibe, aber: Es sind Tränen geflossen. Mehr will ich nicht verraten, um nicht zu spoilern. Aber legt Taschentücher bereit.

Die eigentliche Krimihandlung war auch wieder spannend. Man konnte gut miträtseln und ich gestehe, ich bin lange im Dunkeln getappt und habe mich zu leicht auf falsche Fährten locken lassen. Deswegen war die Auflösung für mich dann auch überraschend.

Insgesamt war ich wieder begeistert. Ich hoffe, es kommen noch ganz viele weitere Teile, denn der Donnerstagsmordclub ist einfach einmalig. Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 12.01.2024
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


sehr gut

Ab und zu brauche ich etwas fürs Herz - und da kam mir "Book Lovers" gerade recht. Denn wenn es in einem Buch auch noch um Bücher geht, was soll dann schon schief gehen?

Ich wurde nicht enttäuscht. Im Mittelpunkt steht die Literaturagentin Nora, die eigentlich die typische Anti-Heldin ist: Gefühlskalt, karrieregeil und unnahbar. Diese Art von Protagonistin fand ich wirklich erfrischend und es war mal etwas anderes.

Überhaupt ist es super gelungen, die typischen Klischees von Liebesromanen und -filmen umzudrehen und dann wieder nochmal einen Twist zu machen, dass dann alles wieder passt.

Es macht super Spaß, ihren Weg in die Kleinstadt mitzuverfolgen, wo sie - wie soll es anders sein - auf ihren Erzfeind aus der Buchbranche trifft.

Natürlich weiß man vorher, wohin die Reise geht. Man darf also keine Spannung erwarten, aber das ist in diesem Genre ja eigentlich nie der Fall. Einfach fallen lassen und lesen, mitfiebern, mitlachen und mitleiden.

Ich habe das Buch wirklich genossen. Leider war das Ende dann doch etwas sehr vorhersehbar (ich hätte den beiden Protas genau diesen Lösungsvorschlag schon mindestens 80 Seiten weiter vorne unterbreitet) und die Hürden kamen ein bisschen künstlich daher.

Deswegen gibt es von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 06.11.2023
Memoria
Beck, Zoë

Memoria


sehr gut

Ich habe das Buch gestern in einem Rutsch durchgelesen. Das spricht auf jeden Fall dafür, dass es flüssig geschrieben ist und man so gefesselt ist, dass man unbedingt wissen möchte wie es weitergeht. Da es keine 300 Seiten hat, ist es perfekt, um zwischendurch etwas zu lesen.

Das Buch spielt in der nahen Zukunft. Die Welt hat sich etwas verändert, vor allem der Unterschied zwischen Arm und Reich tritt deutlicher hervor. Für mich hätte es dieses Zukunftsszenario aber nicht gebraucht, denn die Hauptstory funktioniert auch sehr gut in der Gegenwart.

Im Mittelpunkt steht Harriet. Die junge Protagonistin steht auf der armen Seite der Bevölkerung, ihre Mutter ist verstorben, der Vater dement. Durch ein einschneidendes Erlebnis kommen Erinnerungen hoch, von denen sie nicht weiß, ob sie echt sind. Deswegen geht sie auf Spurensuche in ihrer Vergangenheit.

Es war auf jedem Fall spannend: Was ist echt? Was hat sie damals erlebt? Wer sagt die Wahrheit und vor allem: Wem kann sie trauen?

Man möchte diese Fragen beantwortet haben und liest deswegen immer weiter. Gut ist, dass am Ende keine Fragen offen bleiben. Allerdings kann man auch schon ahnen, worauf es hinauslaufen wird. Deswegen war ich dann auch nicht mehr sooo überrascht.

Ein wenig gestört haben mich auch die vielen Zufälle, die dazu geführt haben, dass die Geschichte überhaupt ins Rollen kommt.

Deswegen vergebe ich "nur" 4 Sterne.

Bewertung vom 06.11.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam


ausgezeichnet

Ich habe bereits durch den ersten Teil Mrs Potts und ihre Freundinnen kennengelernt. Ich war damals so begeistert, dass meine Erwartungen an den nächsten Fall sehr hoch waren - und ich wurde nicht enttäuscht.

Wer den ersten Teil nicht kennt, kann trotzdem gleich zu diesem Buch greifen. Die Fälle sind abgeschlossen, wichtige Infos werden wiederholt. Aufgrund der Dynamik zwischen den Personen empfehle ich aber, die Reihenfolge einzuhalten.

Ohne lange Vorrede geht es los: ein scheinbar unmöglichen Mord geschieht. Man kommt wirklich sehr leicht in das Buch hinein, das Setting ist schön beschrieben, es gibt keine Längen.

Der Fall selbst erinnert ein bisschen an die klassischen Krimis von Agstha Christie. Denn wie kann ein Mord in einem abgeschlossenen Raum geschehen?

Das bietet natürlich Raum zum miträtseln. Es macht Spaß, Mrs Potts und ihren Freundinnen bei den Ermittlungen über die Schulter zu schauen und sich seine eigenen Gedanken zu machen. Es ist ein gemütlicher Krimi, mit witzigen Passagen, individuellen Persönlichkeiten und einer guten Portion Spannung.

Ich freue mich auf jeden Fall bereits suf den nächsten Fall - eine klare Leseempfehlung!