19,99 €
Statt 26,95 €**
19,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
19,99 €
Statt 26,95 €**
19,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
Statt 26,95 €****
19,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
Statt 26,95 €****
19,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: ePub

Saul Friedländer ist noch ein halbes Kind, als der Zweite Weltkrieg zu Ende geht. Sanft und in einer wunderschönen Sprache erzählt der große Historiker des Holocaust von seinem Leben danach, das reich ist an Erfahrungen und Begegnungen, aber das Leben eines Entwurzelten bleibt. "Wohin die Erinnerung führt" ist das großartige Zeugnis einer Epoche und gewährt zugleich ungewöhnlich offen Einblick in die fragilen Gefühlswelten eines Überlebenden. Den blutjungen Saul Friedländer drängt es nach Israel, wo er als glühender Zionist für die Gründung eines jüdischen Staates kämpfen will. Der…mehr

  • Geräte: eReader
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 4.46MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
Saul Friedländer ist noch ein halbes Kind, als der Zweite Weltkrieg zu Ende geht. Sanft und in einer wunderschönen Sprache erzählt der große Historiker des Holocaust von seinem Leben danach, das reich ist an Erfahrungen und Begegnungen, aber das Leben eines Entwurzelten bleibt. "Wohin die Erinnerung führt" ist das großartige Zeugnis einer Epoche und gewährt zugleich ungewöhnlich offen Einblick in die fragilen Gefühlswelten eines Überlebenden. Den blutjungen Saul Friedländer drängt es nach Israel, wo er als glühender Zionist für die Gründung eines jüdischen Staates kämpfen will. Der Fünfzehnjährige fälscht das Geburtsdatum in seinem Pass und schifft sich auf der "Altalena" ein. In kurzer Zeit lernt er hebräisch und die jüdische Kultur kennen, doch schon bald zieht es ihn wieder zurück nach Paris. Er studiert und erkennt immer deutlicher, wohin die Suche nach der eigenen Identität ihn führen wird - in die Erinnerung an jenes Ereignis, dem sechs Millionen Juden, darunter auch seine Eltern, zum Opfer gefallen sind. Elegant und mit scheinbar leichter Feder erweckt Saul Friedländer in seinen Memoiren Menschen und Milieus zum Leben, schildert die politischen und intellektuellen Kontroversen seiner Zeit und lässt den Schmerz fühlbar werden, in den dieses ganze Leben unentrinnbar eingetaucht ist.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Saul Friedländer ist emeritierter Professor an den Universitäten von Los Angeles und Tel Aviv. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Pulitzer-Preis, den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Geschwister-Scholl-Preis.

Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Christoph Jahr liest Saul Friedländers zweites Erinnerungsbuch mit großem Gewinn. Die wesentlich chronologisch angelegte autobiografische Schrift besticht in Jahrs Augen gerade durch ihr Bekenntnis zur Vermengung von historischen Fakten und individuellen Erlebnissen und Verwundungen. Immer wieder kann Friedländer dem Rezensenten zeigen, wie unterschiedlich der Blick auf den Holocaust sich je nach Perspektive gestalten kann. Anregendes und Anrührendes halten die intimen Memoiren für Jahr bereit. Die Verbindung aus Politik und Alltagserlebnissen, Familiengeschichte und dem Innenleben des großen Historikers eröffnen Jahr den Blick auf das komplexe Verhältnis von Erinnerung und Geschichtsschreibung.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.10.2016

Dämonen der Vergangenheit
Saul Friedländer erzählt über sein Leben und seine verstörenden Erlebnisse mit der Bonner Republik
Es sollte eigentlich ein schöner Abend werden. Die Suppe war noch warm und die Gespräche drehten sich um den Berliner Politiksumpf. Alle waren entspannt, auch Saul Friedländer, der große Historiker des Holocaust, der seit Herbst 1985 Gast am Berliner Wissenschaftskolleg war. Doch noch vor dem Hauptgang wandte sich Ernst Nolte seinem jüdischen Gast aus Genf zu und fragte ihn ganz unverblümt. „Herr Friedländer, was heißt es eigentlich, ein Jude zu sein? Ist das eine Frage der Religion oder Biologie?“ Friedländer schreckte auf und witterte „erste Anzeichen von Gefahr“.
  Nolte ließ nicht locker, überschüttete ihn mit Fragen zum „Weltjudentum“ und den Gründen für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Habe sich das Weltjudentum nicht im Krieg mit Deutschland befunden? Habe es nicht Gründe gegeben, dass Hitler die Juden als Feinde betrachtete und sie als Kriegsgefangene in Konzentrationslager internieren ließ, ähnlich, wie es die Amerikaner mit den Japanern gemacht hätten? Bald wolle er, kündigte der Historiker Nolte an, ein Buch veröffentlichen, „in dem viele Dinge ans Licht kommen, die bisher verschwiegen wurden“. Jetzt reichte es Friedländer, und er bat, zusammen mit einem weiteren Gast, um ein Taxi. „Während wir zu unserer jeweiligen Unterkunft gefahren wurden, zitterte ich buchstäblich. Dieses Zittern legte sich irgendwann, aber eine furchtbare Angst – wie ich sie seit meiner ersten Zeit in Genf nicht mehr erlebt hatte – hielt mich die ganze Zeit wach.“ Das war die alte „Bonner Republik“ am Vorabend des Historikerstreites.
  Saul Friedländers Erinnerungen sind voll solcher empfindsamen Geschichten, die den Schmerz fühlbar machen, die der Massenmord an den europäischen Juden hinterlassen hat. Friedländer erzählt im zweiten Teil seiner berührenden Autobiografie nicht nur von seiner akademischen Karriere und den Schwierigkeiten eines jungen Holocaust-Forschers, sich in der akademischen Welt der Nachkriegszeit durchzusetzen. Es ist auch die Geschichte eines lange angstgeplagten Menschen, den die Dämonen der Vergangenheit täglich und unvorhergesehen einholten; eine Geschichte, die vieles macht, nur nicht vergeht.
  Mit seinem grandiosen Buch über „Das Dritte Reich und die Juden“ erlangte Friedländer Weltruhm. Es ist bis heute das Buch über den Mord an den europäischen Juden; ein aufrüttelndes, aufwühlendes Plädoyer gegen den Zynismus des Schweigens, eine Darstellung, die berührt, den Namenlosen eine Geschichte und den Tätern ein Gesicht verleiht.
  Es war keineswegs selbstverständlich, die Erfahrungsgeschichte der Opfer so sehr in den Mittelpunkt zu stellen und diesen Zugang gegen den Vorwurf einer „mythischen Erinnerung“ zu verteidigen, der weniger rational als die klassische Geschichtsschreibung sei. An ein Ende gekommen war sein großes Projekt in dem Augenblick, als er zehn Jahre nach Martin Walser den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen bekam und er überlegte, wie darauf zu antworten sei. Sein Weg: Er las unveröffentlichte Briefe seiner Prager Familie vor – Dokumente voller Leid und Würde im Angesicht des Todes.
  Friedländer, geboren 1932 in Prag, musste mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten nach Frankreich fliehen; seine Eltern wurden ermordet, der junge Saul überlebte in der Obhut eines katholischen Internats – für ihn später Anlass, sich intensiv und kritisch mit der ambivalenten Rolle der katholischen Kirche im „Dritten Reich“ und Pius XII. zu beschäftigen, nachdem er selbst für kurze Zeit sogar Priester werden wollte.
  Friedländer erzählt seine Lebensgeschichte als Geschichte unterschiedlicher Identitäten und Namen, die er im Lauf der Zeit annahm; geboren als Pavel, in Frankreich auf der Flucht vor den Deutschen, dann Paul, Shaul in Israel, nach der Rückkehr nach Frankreich Saül, dann, als Kompromiss, wie er sagte, Saul.
  Sein Blick geht zurück auf die Anfänge seiner zionistischen Aktivitäten, seiner Leidenschaft für Israel und die Schwierigkeiten, den jungen Staat angesichts all der Konflikte im Nahen Osten aufzubauen. Auch er konnte sich, wie Friedländer selbstkritisch bemerkt, während des Sechs-Tage-Krieges 1967 der „Jubelstimmung“ nur schwer entziehen, die seinen Blick für die Gefahren einer friedlichen Koexistenz blind machte. Ihm sei es „peinlich, dass ausgerechnet ich, der hätte wissen müssen, was eine Besatzung den Besetzten und den Besatzern antut, das ,Menetekel‘ nicht sah. Wie konnte mir entgehen, dass trotz der wirtschaftlichen Vorteile, die viele Palästinenser genossen, dieser Zustand Demütigung für sich barg und es nur eine Frage der Zeit war, bis Demütigung in Rachedurst umschlagen würde, in ein Bedürfnis, dem Besatzer mit allen sich bietenden Mitteln Schmerz zuzufügen?“ Heute macht er keinen Hehl daraus, dass er äußerst kritisch gegenüber einer expansiven israelischen Siedlungspolitik ist.
  Seine Jahre als Lehrender an den Universitäten in der Schweiz, in Israel und den USA machen ihn zum Wanderer zwischen den Welten; ein scharfer Analytiker, der zugleich immer häufiger selbst unter den traumatischen Erlebnissen der Verfolgung litt. Besonders eindringlich sind die Passagen, in denen Friedländer über die Fassade der Normalität und seine Verwundungen spricht, die er über viele Jahre mit Medikamenten bekämpft; ein „wiederkehrendes Gefühl“, das irgendwann abstumpfte, aber ihn doch über weite Teile seines Lebens „als eine Art Generalbass durch Höhen und Tiefen begleitet“. Dieser Generalbass dürfte ihn auch bei jenem Abendessen mit Ernst Nolte und in der Bundesrepublik der Ära Kohl begleitet haben.
  Mit den Jahren wurden auch seine Begegnungen mit Deutschland intensiver. Auch entspannter? Friedländer hörte genau hin, wenn um ihn herum Intellektuelle über Israel schimpften oder die deutsche „Resistenz“ gegenüber dem Nationalsozialismus allzu glorreich erschien. Gleichzeitig spürte er doch, dass sich eine jüngere Historikergeneration der Geschichte des Holocaust mit mehr Empathie zuwandte und seine Bücher für viele ein zentraler Bezugspunkt ihres Nachdenkens über die Geschichte des Massenmordes wurden. Friedländers Erinnerungen sind ein leises Buch, nachdenklich und selbstkritisch, klar und doch wundersam in seinen Wendungen. Wie der Autor selbst.
DIETMAR SÜSS
Dietmar Süß lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.
Saul Friedländer: Wohin die Erinnerung führt. Mein Leben. Verlag C.H. Beck München 2016, 329 Seiten, 26,95 Euro.
Der Historiker formuliert
nachdenklich und selbstkritisch
Holocaust-Überlebender und -Forscher: Saul Friedländer
Foto: Regina Schmeken
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.01.2017

Produktive Subjektivität
Wie sich der Historiker Saul Friedländer in seinen Erinnerungen auch selbst verbirgt

Berlin und Broszat, so resümiert Saul Friedländer jetzt in seinen Memoiren, seien letztlich der Auslöser gewesen, sein gefeiertes Monumentalwerk "Das Dritte Reich und die Juden" zu schreiben. Für Friedländer führten damit ein eher unangenehmes Gespräch mit dem Historiker Ernst Nolte in Berlin und eine sehr produktive Debatte mit dem Leiter des Institut für Zeitgeschichte in München, Martin Broszat, dazu, sich auch mit seiner eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Friedländer wurde 1932 in Prag in einem, wie er selbst schreibt, deutsch-jüdischen Milieu geboren. 1939 floh die Familie nach Paris, wo Friedländer - ab 1942 in einem katholischen Internat versteckt - den Krieg überlebte. Seine Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Friedländer, der sich nach dem Krieg vom überzeugten Katholiken zu einem Kommunisten, dann kurzzeitig zu einem Zionisten wandelte, wanderte 1948 nach Israel aus. In der Folgezeit lebte und lehrte er als Historiker an Universitäten in Israel, der Schweiz und den Vereinigten Staaten.

Bereits 1978 erschien der erste Teil seiner Memoiren, der sich seiner Kindheit in Prag und seinen Jahren in Frankreich, Israel und der Schweiz widmete. Der nun publizierte Band fokussiert sich insbesondere auf die Jahre 1977 bis 2015, auf jene Zeit also, die Friedländer den internationalen Durchbruch als Forscher bringen sollte, was sich 2008 an der Verleihung des Pulitzer-Preises für sein Werk "Das Dritte Reich und die Juden" zeigte.

Mit Spannung wartete deshalb die Historikerschaft auf Friedländers Darstellung seiner Auseinandersetzung mit Martin Broszat, die zum Auslöser seines produktiven Schaffens an diesem Werk wurde. Ende der 1980er Jahre debattierten beide über die Frage, ob es eine Historisierung des Nationalsozialismus geben könne. Friedländer kritisierte dabei vor allem, dass eine derartige Historisierung, die er mit Sorge sah, ohne den Holocaust stattfinde. Langfristig führten diese und andere Diskussionen zu einem Paradigmenwechsel in der NS-Forschung. Inzwischen ist die zentrale Bedeutung der Judenverfolgung für die nationalsozialistische Diktatur allgemein anerkannt.

In den Memoiren erscheint diese Debatte doch reichlich verkürzt. Auch beinahe dreißig Jahre später wirkt es kaum so, als habe Friedländer mit dem 1989 verstorbenen Broszat Frieden geschlossen. Vielmehr wird Broszat sogar ungerechtfertigterweise in die Nähe eines Geschichtsrevisionismus gerückt, nur weil er die berechtigte Frage aufwarf, inwieweit der Nationalsozialismus mit den üblichen wissenschaftlichen Maßstäben wie andere Teile der Geschichte betrachtet werden sollte. Hierauf warf Friedländer ebenso berechtigt ein, dass in diesem Falle die Erinnerung an den Holocaust verblassen könnte.

Bis heute kollidieren Geschichtsbetrachtung und Erinnerungskultur natürlicherweise in besonderem Maße, wenn der Holocaust im Fokus steht. Friedländer fühlte sich wohl von der Überlegung Broszats persönlich angegriffen, wonach die "Subjektivität der Opfer" ein "vergröberndes Hindernis" bei der Darstellung von Geschichte sei. Mit seinem Werk "Das Dritte Reich und die Juden" wollte er deshalb den Beweis antreten, dass, wie er in seinen Memoiren vermerkt, "auch die Opfer (. . .) in der Lage waren, diese Geschichte zu schreiben". Letztlich sind also möglicherweise die Nachkommen von Opfern und Tätern durch ihre produktive Subjektivität trotz der damit verbundenen Begrenztheit des eigenen Strebens besonders in der Lage, große Werke zum Nationalsozialismus zu schreiben - Friedländer ebenso wie Broszat.

Die Memoiren Friedländers sind lebhaftes Zeugnis seines Gelehrtenlebens, seines jahrelangen Diskutierens, Denkens und Schreibens. Darüber hinaus erhalten sie ihre besondere Würze dadurch, dass er nicht nur im gelehrten Feld der Geschichtswissenschaft tätig war. Welcher Leser würde sich schon bei der Lektüre der Memoiren eines deutschen C4-Professors vergnügen? Vielmehr hat Friedländer auch etwa für den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Nahum Goldmann, oder etwa für den späteren israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres gearbeitet. Bei Letzterem war Friedländer sogar, sehr indirekt zwar, am israelischen Atomprogramm beteiligt. Doch insgesamt verschwindet Friedländer oftmals hinter all den Personen, denen er im Laufe seines Lebens begegnete. Allzu viele bekannte Namen fallen, ohne dass man Hintergründe oder Einordnungen zu diesen oder jenen Personen erfährt. Ja, diese Begegnungen stören vielfach sogar, denn sie verbergen letztlich diejenige Person, zu deren besseren Kenntnis man die Memoiren eigentlich erworben hatte: Saul Friedländer. Wettgemacht wird dies durch seine sehr offene und kritische Einschätzung des israelisch-arabischen Konflikts und der israelischen Innenpolitik.

Am ergreifendsten ist der echte, ungeschminkte Friedländer mit seinen Ängsten, seiner teilweisen Abhängigkeit von Tabletten, der Einsamkeit, die ihn prägte, und dem Gefühl, permanent im Exil zu leben. Mehrfach erwähnt er seine Schüchternheit, und gerade diese scheint ihn davon abzuhalten, genauer über seine Prägungen und Gedankengänge zu schreiben. Zu gerne hätte man etwa erfahren, auch wenn es immer wieder zwischen den Zeilen hervorscheint, was es eigentlich für ihn bedeutete, den Holocaust überlebt und sich - nach jahrelangem Umschiffen seiner eigenen Familiengeschichte, wie er schreibt - für eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema entschlossen zu haben. Welche Rolle spielte der genealogische Zusammenhang mit den Opfern der Vernichtung, der ihn ebenso mit dem Holocaust verband wie Broszat der Zusammenhang mit den Tätern? Frei nach Marc Bloch wäre zu wünschen, dass der Historiker Friedländer erläutere, wer der Mensch Friedländer wirklich gewesen sei.

MICHAEL MAYER

Saul Friedländer: Wohin die Erinnerung führt. Mein Leben. C.H. Beck Verlag, München 2016. 329 S., 24,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
"Eine hochspannende Autobiographie, ein zeitgeschichtliches Dokument, ein wichtiges Buch"
Jochen Kürten und Sabine Peschel, Deutsche Welle

"[eine] außergewöhnliche, in einer ebenso einfachen wie eleganten Sprache verfasste Autobiografie" Ulrich Teusch, SWR2

"ein tief menschliches Zeugnis, frei von Eitelkeit, und wie immer bei [Friedländer] anschaulich und elegant geschrieben"
Claudia Kühner, NZZ am Sonntag