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Die chinesische Schrift fasziniert durch ihre Fremdheit, ihr Alter und ihre Schönheit. Thomas Höllmann erklärt, wie sie entstanden ist, wie die Zeichen aufgebaut sind und wie man diese liest. Er erläutert, warum sich Chinesen unter Umständen besser schriftlich als mündlich verständigen können und welche Rolle chinesische Zeichen in Japan und Korea spielen. Nicht zuletzt geht es um die unterschiedlichen Schreibtechniken, von der Kalligraphie mit Tusche und Pinsel über den frühen Buchdruck bis hin zur modernen Textverarbeitung.

Produktbeschreibung
Die chinesische Schrift fasziniert durch ihre Fremdheit, ihr Alter und ihre Schönheit. Thomas Höllmann erklärt, wie sie entstanden ist, wie die Zeichen aufgebaut sind und wie man diese liest. Er erläutert, warum sich Chinesen unter Umständen besser schriftlich als mündlich verständigen können und welche Rolle chinesische Zeichen in Japan und Korea spielen. Nicht zuletzt geht es um die unterschiedlichen Schreibtechniken, von der Kalligraphie mit Tusche und Pinsel über den frühen Buchdruck bis hin zur modernen Textverarbeitung.
Autorenporträt
Thomas O. Höllmann ist Professor für Sinologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Tilman Spengler, selbst Sinologe, überlässt sich ganz der enzyklopädischen Kompetenz Thomas O. Höllmanns, wenn es um die soziokulturelle Schriftgemeinschaft des Chinesischen geht. Ihre Entstehung, Entwicklung und Bedrohung im digitalen Zeitalter erläutert ihm der Autor auf ebenso konzentrierte wie gelassen uneitle und ironische Weise. Wenn Höllmann von Pinsel und Tusche, über Drucktechniken, Kunsthandel und Fälschungen in der chinesischen Schriftkultur berichtet, entsteht für Spengler eine Kulturgeschichte im besten aufklärerischen Sinn.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.10.2015

Pinsel und
Rohrstock
Eine gelassene Einführung
in die chinesische Schrift
Wenn die chinesische Kultur überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden kann, dann nur über die Zeichen, auf denen ihr Schriftsystem aufgebaut ist. Es ist ein Nenner von (heute) mindestens 4500 Zeichen, doch er bewährt sich tapfer seit den Anfängen des historischen Gedächtnisses dieser Kultur.
  Die Schrift ist alles: Mittel der Erziehung und Ausdruck der Verwaltung, Verständigung über Fragen der Ästhetik und bewährte Möglichkeit, heimlich Signale des Widerstands in den Kanon der Herrschaftssprache zu schmuggeln. In Zeiten der politischen Unruhe stellte man die Zeichen für den Namen des Widersachers oder dessen Programm auf den Kopf und kreuzte sie aus. Man könnte von einem kalligrafischen Exorzismus reden.
  Es erwartet mithin die Schüler, die überall im Land das Fach „Chinesisch“ zu lernen beginnen, weit, weit mehr als entbehrungsreiche Stunden der Einübung in korrekte Orthografie, Grammatik oder Satzbau wie bei uns. In China geht es auch heute sehr früh um die Unterweisung „in das Ganze“, in das Sich-Einfügen in eine strenge soziokulturelle Schriftgemeinschaft. Das Wort „Diskurs“ wäre hier fehl am Platz, weil es in den meisten chinesischen Schulen noch immer eher streng „wilhelminisch“ zugeht, der Rohrstock direkt neben dem Pinsel liegt. Gut, sagen wir heute, neben dem Rechner oder dem Kugelschreiber. Eine Widerrede hat da ihren Preis.
  Ist diese Kultur durch die neuzeitlichen Formen der Digitalisierung des Redens und Schreibens bedroht? Selbstverständlich ist sie das, doch so leicht lassen sich nicht einmal im gegenwärtigen China historische Fundamente durch schnellen Tastendruck löschen.
  Thomas O. Höllmann, der Autor dieser konzentrierten Studie – erschienen in der Reihe Beck Wissen –, ist Professor für Sinologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Chinesisch scheint er ohne Rohrstock gelernt zu haben, denn er beschreibt das Universum der chinesischen Schriftkultur mit einer gelassen uneitel engagierten Kompetenz. Erzählt von Papier und Pinsel, von Drucktechniken, Kunsthandel, Fälschungen, von den wahren und den anzweifelbaren Begebenheiten durch die Jahrtausende. Eine Kultur- und eine Gegenwartsgeschichte mit nur selten unterdrückter Ironie und das auf allerengstem Raum. Hätten wir heute nach Vorbild der französischen Aufklärer eine Enzyklopädie, dann wäre für den Eintrag „Die Chinesische Schrift“ Thomas Höllmann eine dringende Empfehlung.
TILMAN SPENGLER
Thomas O. Höllmann: Die Chinesische Schrift. Geschichte, Zeichen, Kalligraphie. C. H. Beck Verlag, München 2015 (Beck Wissen 2849). 128 Seiten, 8,95 Euro. E-Book 7,99 Euro.
Ist diese Kultur durch die
Digitalisierung des Redens und
Schreibens bedroht?
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