Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 4,00 €
  • Gebundenes Buch

Adolf Muschg, Präsident der Berliner Akademie der Künste und einer der angesehensten Schriftsteller unserer Zeit, geht im Rahmen der Krupp-Vorlesungen zu Politik und Geschichte der schwierigen Frage nach, was eigentlich "europäisch" an Europa und den Europäern ist. Adolf Muschg betreibt hier keine europäische Wesenssuche, aber er weicht auch nicht der Frage aus, ob es eine Substanz des Europäischen überhaupt gibt und wenn ja, wie sie beschaffen ist. Seine Antwort: Europa ist kein bloßer Wirtschaftsraum, eine expandierende Freihandelszone, sondern es entscheidet sich als kulturelle Frage. Wofür…mehr

Produktbeschreibung
Adolf Muschg, Präsident der Berliner Akademie der Künste und einer der angesehensten Schriftsteller unserer Zeit, geht im Rahmen der Krupp-Vorlesungen zu Politik und Geschichte der schwierigen Frage nach, was eigentlich "europäisch" an Europa und den Europäern ist.
Adolf Muschg betreibt hier keine europäische Wesenssuche, aber er weicht auch nicht der Frage aus, ob es eine Substanz des Europäischen überhaupt gibt und wenn ja, wie sie beschaffen ist. Seine Antwort: Europa ist kein bloßer Wirtschaftsraum, eine expandierende Freihandelszone, sondern es entscheidet sich als kulturelle Frage.
Wofür und wogegen sich Europa bildet, ist keine nur pragmatische Angelegenheit, sondern eine der gemeinschaftsbildenden Glaubwürdigkeit. Europa, so Muschg, wird seine Differenz zu einem ökonomisch dominierten Verständnis von "Globalisierung" entwickeln und behaupten müssen, wenn es seiner eigenen Geschichte und ihren Lektionen treu bleiben will. Wie eine solche europäische Identität im Spannungsfeld zwischen föderalistischem Pragmatismus und kosmopolitischer Utopie aussehen könnte, das erkundet Muschg in diesem höchst anregenden Buch.
Autorenporträt
Adolf Muschg, geboren 1934 in Zollikon (Kanton Zürich), studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Zürich und zwei Semester in Cambridge. Nach der Promotion 1959 war Muschg zunächst Lehrer an einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium in Zürich. Von 1970 bis in die frühen Neunziger Jahre war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Adolf Muschg ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SPS), und war 1975 Zürcher Ständeratskandidat. Sein politisches Engagement drückt sich auch in der Mitarbeit in der Kommission für die Vorbereitung einer Totalrevision der Schweizerischen Bundesverfassung von 1974 bis 1977 aus. Adolf Muschg wohnt in Männedorf bei Zürich. 1994 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet und, 2015 erhielt Adolf Muschg den Schweizer Grand Prix Literatur für sein Gesamtwerk.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Eine kleine Hymne singt Jochen Hörisch auf diese Überlegungen Adolf Muschgs zu Europa. Sogar die etwas skurril anmutende These, dass den Inbegriff Europas gerade die EU-ferne Schweiz darstellt, findet er durchaus überzeugend. Die föderalen Strukturen erlauben die perfekte Verkörperungen der europäischen Zentraltugend, nämlich des "politischen und kulturellen Polytheismus". Darüber hinaus arbeite Muschg in seinem "Feuerwerk anregender Gedanken und Reflexionen" vor allem eine Reihe unvermeidbarer Paradoxien des europäischen Projekts heraus: von der Unerlässlichkeit einer "Aufklärung über Aufklärung" bis zur Notwendigkeit und Unmöglichkeit einer Grenzziehung. Hörisch schließt mit der Überzeugung, dass einem bei der Qualität eines solchen Plädoyers um die Zukunft Europas nicht bange sein muss.

© Perlentaucher Medien GmbH