Die Schrift gehört zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Die Herausforderung an die Gedächtnisleistung in Kulturen ohne Schrift wird mit der Entwicklung von Schrift abgelöt durch neue, revolutionäre Möglichkeiten, Wissen zu speichern und weiterzugeben. Aber wer entwickelt, wer nutzt diese neuen Möglichkeiten? Welche Funktion erfüllt die Schrift und wie verändert sie das Zusammenleben der Menschen? Ob Wortschreibung oder Lautschrift, Harald Haarmann schildert knapp und anschaulich, welche unterschiedlichen Schriftsysteme sich seit den ersten bildlichen Vorstufen vor 7000 Jahren entwickelt haben und wie unser Alphabet entstanden ist. Dabei bietet er einen faszinierenden Einblick in die Kulturgeschichte der Menschheit und das Leben in längst untergegangenen Hochkulturen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dieses kurze Buch scheint eine beruhigende Wirkung auf den mit "rox" zeichnenden Rezensenten zu haben. Bei den 7000 Jahren, die zwischen den bildlichen Anfängen der Schrift und heute liegen, sei es schlicht unmöglich, die immer größere Unfähigkeit der heutigen Zeit beim Umgang mit Schrift ernsthaft zu beklagen: "Was so alt ist, kann so schnell nicht verloren gehen." Darüber hinaus habe der kurze Band allerlei Interessantes zu bieten, so zum Beispiel die Erkenntnis, dass die ersten schriftlichen Zeugnisse der Menschheit nicht, wie vorher angenommen, aus Mesopotamien stammen sondern aus Europa. Trotz dieser Erkenntnis laufe der Autor dankenswerterweise jedoch nicht Gefahr, sich in einen neuen Eurozentrismus zu versteigen, wiewohl die lateinische Schrift im Computerzeitalter doch zur vorherrschenden geworden sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
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