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Wenn die kleine Isor von ihren Streifzügen zurückkehrt, kann ihre Mutter nur erahnen, wo sie war. Mit den Fingern löst sie die Zöpfe der Tochter, findet Löwenzahnblüten, Grashalme, einen Käfer. Erzählen wird Isor nichts - denn Isor ist nicht wie andere Kinder. Sie spricht nicht, lernt nicht, lebt in stummen Gedanken und tobenden Wutausbrüchen. Gefangen in einer Realität, die nicht die ihre ist, treibt sie ihre Eltern in die Verzweiflung. Bis sie eines Tages auf Lucien von nebenan trifft und in dem vorsichtigen, einsamen Alten eine verwandte Seele erkennt. Alice Renard erzählt von ei...
Wenn die kleine Isor von ihren Streifzügen zurückkehrt, kann ihre Mutter nur erahnen, wo sie war. Mit den Fingern löst sie die Zöpfe der Tochter, findet Löwenzahnblüten, Grashalme, einen Käfer. Erzählen wird Isor nichts - denn Isor ist nicht wie andere Kinder. Sie spricht nicht, lernt nicht, lebt in stummen Gedanken und tobenden Wutausbrüchen. Gefangen in einer Realität, die nicht die ihre ist, treibt sie ihre Eltern in die Verzweiflung. Bis sie eines Tages auf Lucien von nebenan trifft und in dem vorsichtigen, einsamen Alten eine verwandte Seele erkennt. Alice Renard erzählt von einem ungewöhnlichen Mädchen und einer ungleichen Freundschaft, vom Brodeln unter der Oberfläche, vom Mythos der Normalität und der Suche nach einer Welt, die groß genug ist für das Unerwartete.
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Alice Renard, geboren 2002 in Paris, studierte mittelalterliche Literatur an der Sorbonne. Sie beschäftigt sich intensiv mit den Themen Neurodiversität und Hypersensibilität. Im Alter von sechs Jahren wurde Renard selbst als frühreif eingestuft, mit vierzehn Jahre begann sie zu schreiben. 2023 erschien ihr Debütroman Hunger und Zorn, der für den Prix Fémina, den Prix du Monde und den Prix des lectrices ELLE nominiert war und mit dem Prix Méduse und dem Prix littéraire de la Vocation ausgezeichnet wurde.
Produktdetails
- Verlag: Unionsverlag eBooks
- Erscheinungstermin: 20. März 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783293311923
- Artikelnr.: 72637286
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Alice Renard hat diesen Roman mit nur 21 Jahren geschrieben, hält der beeindruckte Rezensent Rainer Moritz fest, auch ihre Protagonistin Isor ist ziemlich besonders: Der erste Teil des Buches setzt damit ein, dass die 13-jährige nicht spricht und ihre Gefühle einzig in Wutanfällen ausdrückt, was protokollartig aus der Sicht ihrer Eltern geschildert wird. Im zweiten Teil tritt Lucien auf den Plan, ein alter Nachbar, der mal Fotograf gewesen ist und nun auf Isor aufpassen soll - bis ihn ein Schlaganfall ereilt. Auch den dritten Teil liest Moritz mit Gewinn, die Protagonistin ist mittlerweile 16 und schreibt ihren Eltern wortgewandte Briefe. Der Kritiker freut sich, dass der Roman am Ende zeigt, wieso es die Aufteilung in drei Teile braucht, um die "kraftvolle" Geschichte eines besonderen Mädchens einzigartig zu erzählen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ich kann sehr gut verstehen, warum dieser Roman in Frankreich mit vielen Preisen bedacht worden ist. Schreiben, hat Renard in einem Interview gesagt, sei für sie eine 'Einübung in Empathie'; ihr Roman zeigt, wie sich das ohne überbordende Sentimentalität umsetzen lässt. Hunger und Zorn ist ein Debüt, das Menschen, die von der scheinbaren Normalität abweichen, eine kraftvolle Stimme gibt.« Rainer Moritz Deutschlandfunk Kultur
Gebundenes Buch
Mit „Hunger und Zorn“ hat Alice Renard ihren Debütroman geschrieben, welcher ein eigenständiges Buch ist. Dieser Roman ist ein besonders Werk, handelt es von einem neurodivergenten Mädchen und wie sie sich selbst und auch ihre nähere Umwelt es wahrnehmen.
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Mit „Hunger und Zorn“ hat Alice Renard ihren Debütroman geschrieben, welcher ein eigenständiges Buch ist. Dieser Roman ist ein besonders Werk, handelt es von einem neurodivergenten Mädchen und wie sie sich selbst und auch ihre nähere Umwelt es wahrnehmen.
Bei diesem Roman hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Es klang nach einem besonderen und berührenden Werk und ich muss gestehen, dass ich keine großen Erwartungen an dieses Buch hatte. Daher war ich positiv überrascht, dass mich dieses Werk so bewegt hat.
Der Debütroman ist in drei Abschnitte unterteilt, indem unterschiedliche Protagonisten zu Wort kommen. Ich finde es gelungen, wie Renard hier mit der Sprache spielt. Die jeweiligen Charaktere haben unterschiedliche Ausdrucksweise, zusätzlich zu ihrer verschiedenen Ansicht zur aktuellen Situation. Dies führt dazu, dass man sich als Leser besser orientieren kann, wer hier das Wort hat. Aber auch, dass man sich besser in den jeweiligen Charakter einfinden kann und ihn dadurch noch mal besser kennen lernt. Gekonnt schafft es Renard hier eine dichte Atmosphäre und ein passendes Erzähltempo zu wählen. Als Leser merkt man gar nicht, wie die Seiten nur so dahinfliegen. Immer tiefer gelangt man in diesen Strudel und möchte wissen, wie es mit dem neurodivergenten Mädchen Isor weitergeht, wie sie ihren Weg geht.
Im ersten Teil wird die Geschichte aus der Sicht der Eltern erzählt. Sie müssen erkennen, dass ihr Mädchen Isor anders ist, dass sie etwas Besonderes ist und wohl nie so wie andere Mädchen in ihrem Alter sein wird. Man merkt den Eltern an, dass sie an ihre Grenzen kommen und dass sie allgemein mit der Situation überfordert sind. Aber dennoch versuchen sie ihr bestes und geben sich Mühe, sie gehen auf Isor ein und erkennen, was ihr Freude bereitet oder was ihr nicht so gut tut. Die Mutter spricht voller Liebe von Isor und man merkt ihr an, wie erschüttert sie ist, dass Isor anders ist. Dennoch hat sie Angst und stößt an ihre Grenzen. Der Vater ist oftmals überfordert und hat ebenso seine Zweifel. Teilweise arbeiten die beiden als ein gutes Team zusammen, aber es gibt auch Momente, wo sich beide uneinig sind. Im Grunde eine alltägliche Situation, stellenweise haben sie verschiedene Ansätze und Sichtweisen. Dennoch ist auf jeder Seite zu spüren, wie sie mit Isor ihr Bestes geben und ihr ein gutes Leben geben wollen. Oftmals ist die Verzweiflung zu erkennen, wie beide an ihre Grenzen stoßen. Ich fand diesen Abschnitt sehr bewegend. Die Eltern sind hin- und hergerissen. Sie versuchen, Isor so viel Liebe zu geben und dennoch ist es für die beiden kein einfaches Leben.
Im zweiten Teil wird aus der Perspektive von dem älteren Nachbarn Lucien erzählt. Er hatte bisher nur wenige Berührungspunkte mit Isor, bis sich dies schlagartig von einem Tag auf den anderen ändert. Dies passiert auch nur wegen einem Zufall, Lucien soll auf Grund eines Handwerker- Notfalls auf Isor aufpassen. Daraus entwickelt sich eine tiefe und wunderbare Freundschaft zwischen den beiden, welche sehr bewegend ist. Lucien akzeptiert Isor so, wie sie ist. Seine Sicht auf dieses Mädchen ist viel offener und nicht so voller Zwänge. Er geht auf sie ein und versucht Isor zu verstehen, möchte sie glücklich machen und dabei entwickeln die beiden gemeinsame Hobbies. Am Ende des zweiten Abschnittes pflegen die beiden eine besondere und innige Freundschaft und es hat mir Freude bereitet, mitzuerleben wie diese tiefe Beziehung aufgebaut wird. Diesen Teil habe ich sehr genossen, erlebt man hier Isor noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive und lernt neue Facetten an ihr.
Im dritten Teil kommt Isor selbst zu Wort. Als Leser bekommt man Einblicke in ihre Gedankengänge und lernt sie noch einmal mit ganz anderen Facetten kennen. Diese Eindrücke fand ich sehr gelungen und interessant. Jedoch bin ich bezüglich der Entwicklung von Isor etwas skeptisch. Ist solch eine Weiterentwicklung realistisch? Hier musste ich mir bewusstwerden, dass dies ein Roman ist und nicht immer alles realistisch sein muss. Für mich persönlich, hat dieser Abschnitt den realistischen Rahmen gesprengt und ist eher in den Bereich der Fiktion abgedriftet. Aber teilweise ist man auch überrascht, was der Mensch alles leisten kann. Daher hat mir zum Ende hin auch dieser Abschnitt auch wieder gefallen und ich habe mich für Isor gefreut, dass sie ihren Weg gegangen ist und ihr eigenes Leben gelebt hat.
Insgesamt hat Alice Renard mit „Hunger und Zorn“ einen berührenden und bewegenden Roman geschrieben, welcher den Leser nachdenklich zurücklässt. Es ist auf jeden Fall ein Werk, welches nachklingt und auch wenn man das Buch am Ende zuklappt, so bleibt einem der Inhalt noch länger im Gedächtnis. Von mir gibt es für diesen Debütroman 4 Sterne.
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Gebundenes Buch
INHALT
Dieses Buch ist einfach wunderbar! Es zeigt ein neurodivergentes Mädchen mit all den Besonderheiten und auch Herausforderungen.
Der erste Abschnitt ist aus Sicht der Eltern geschrieben: der Vater ist überfordert und hilflos. Die Mutter ist liebevoll zu ihrer Tochter, kommt aber …
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INHALT
Dieses Buch ist einfach wunderbar! Es zeigt ein neurodivergentes Mädchen mit all den Besonderheiten und auch Herausforderungen.
Der erste Abschnitt ist aus Sicht der Eltern geschrieben: der Vater ist überfordert und hilflos. Die Mutter ist liebevoll zu ihrer Tochter, kommt aber genauso an ihre Grenzen. Die 13 jährige Isor ist anders, wütend und sprachlos. Sie könnte es, tut es aber nicht. Der zweite Abschnitt ist aus Sicht des Nachbars Lucien erzählt. Dieser sieht so viel mehr in Isor und baut eine ganz wundervolle Beziehung zu ihr auf. Im letzten Abschnitt kommt dann Isor selbst zu Wort.
„Das hält nie lange an eine halbe Stunde allerhöchstens. Danach ist es, als hätte uns eine Tragödie heim gesucht: die Wohnung ist verwüstet wir sind erschöpft. Wir sind erschöpft, weil wir solche Angst hatten. Sie ist erschöpft, weil sie so viel durchgemacht hat.“ Seite 52
EINDRUCK UND FAZIT
Ich habe dieses Buch verschlungen. Insbesondere wegen der besonderen Thematik und der multiperspektivischen Erzählweise. Es erzählt eindringlich, wie Kinder leben, die anders sind. Die Innenwelt eines Mädchen, die sich im Spektrum befindet, ganz detailreich und wahrhaftig erzählt. Dieses Buch ist ein Debüt, ich bin beeindruckt! Ich habe lange in der Psychiatrie gearbeitet, Kinder im Spektrum waren einige dabei. Sich in die Gedankenwelt des Mädchen und auch der Eltern zu lesen, war eine neue Erfahrung für mich. Ein grandioses Buch für alle, die interessiert sind!
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Gebundenes Buch
Grandiose Geschichte über Freundschaft und Liebe -Isor ist von Geburt an anders als andere Kinder. Sie redet nicht - „Sie will nicht. (…) Aber sie könnte.“ Und sie lebt in ihrer ganz eigenen Welt. Ihre Eltern Maude und Camillio kommen kaum an sie heran. Ihre …
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Grandiose Geschichte über Freundschaft und Liebe -Isor ist von Geburt an anders als andere Kinder. Sie redet nicht - „Sie will nicht. (…) Aber sie könnte.“ Und sie lebt in ihrer ganz eigenen Welt. Ihre Eltern Maude und Camillio kommen kaum an sie heran. Ihre plötzlichen Wutanfälle und nächtlichen, heimlichen Streifzüge durch die Stadt treiben die Eltern an die Grenzen ihrer Kräfte.
Die Mutter ist hilflos in der Situation gefangen, versucht aber, die Tochter zu verstehen und zu beschützen. Für sie ist klar, dass Isor um ihren Zustand weiß, und „…versucht, uns ihr Unglück nicht aufzubürden, davon bin ich überzeugt,…“. Ganz anders der Vater. Er macht keinen Hehl daraus, dass er den Zustand seiner Tochter nicht versteht. Er selbst sieht sich in der Geiselhaft der Tochter, gefangen in „einer Blase der Aufopferung“, erwartet eher „Anerkennung für die Opfer“, die er erbringen muss.
Und dann tritt eines Tages Lucien in Isors Leben. Der 76-jährige Nachbar, der Isor quasi vom ersten Moment in sein Herz schließt und dem Mädchen eine Welt eröffnet, die sie bis dahin nicht kannte. Aber auch für Lucien verändert sich von einem Moment auf den anderen alles. „Darf man eigentlich ungefragt in das Leben anderer Menschen eindringen? Einfach so „da bin ich“ zu verkünden und sich in einem fremden Herzen niederlassen? Sich einfach so in jemand anderem einnisten und jeden Winkel seines Wesens bewohnen?“
Der alte Mann und die Teenagerin entwickeln eine tiefe Verbundenheit, ja eine Seelenverwandtschaft, die immer intensiver wird. Und gerade, als ich beginne, mich zu fragen, in welche Richtung dies driftet, dreht der Plot komplett und ich bin fasziniert, sprachlos, begeistert. Was für eine grandiose Geschichte!
Es fällt mir schwer zu beschreiben, was dieses Kunstwerk so besonders macht. Die Autorin lässt uns Isor in großartigster Manier kennenlernen: aus der Außenperspektive des Vaters und der Mutter, über Lucien hin zu Isor selbst. Wir erleben die Metamorphose eines jungen Mädchens, das sich aus den Grenzen ihres Daseins befreit. Und das in einer Erzählsprache, die einerseits so brutal ehrlich ist, dass es einem die Sprache verschlägt und dann wieder so poetisch und feinfühlig daherkommt, dass man die Tränen wegblinzelt. Ganz zu schweigen von der bravourösen Leistung, die die beiden Übersetzerinnen Katharina Meyer und Lena Müller durchweg aber ganz besonders im zweiten Teil des Buches an den Tag gelegt haben.
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