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Ein Lehrling verschwindet aus dem Frisorsalon. Auch das schone Madchen Guvercin ist verschollen - hat der Dorftrottel sie entfuhrt? Das spurlose Verschwinden greift um sich wie eine Epidemie. Schon berichtet die Provinzpresse in fetten Schlagzeilen uber den Skandal. Ein Albtraum legt sich uber das Dorf. Oder ist dieses Verwirrspiel nur die Erfindung eines in Geschichten vernarrten Kunden, der im Spiegel des Frisorsalons seine Fantasie spielen lasst?&quote;Die Schattenlosen&quote; ist ein Roman mit einer magischen Sogkraft, der oszilliert zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Traum und…mehr

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Produktbeschreibung
Ein Lehrling verschwindet aus dem Frisorsalon. Auch das schone Madchen Guvercin ist verschollen - hat der Dorftrottel sie entfuhrt? Das spurlose Verschwinden greift um sich wie eine Epidemie. Schon berichtet die Provinzpresse in fetten Schlagzeilen uber den Skandal. Ein Albtraum legt sich uber das Dorf. Oder ist dieses Verwirrspiel nur die Erfindung eines in Geschichten vernarrten Kunden, der im Spiegel des Frisorsalons seine Fantasie spielen lasst?"e;Die Schattenlosen"e; ist ein Roman mit einer magischen Sogkraft, der oszilliert zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Traum und Wirklichkeit. Mit seiner Sprachgewalt ist er die berraschung der trkischen Literatur in den letzten Jahren.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Hasan Ali Toptas, geboren 1958 in Buldan im Südwesten der Türkei, arbeitete ab 1981 als Gerichtsvollzieher und später als Beamter in verschiedenen Finanzämtern. Er gilt als urwüchsiges Erzähltalent mit einer magischen Beziehung zur türkischen Sprache, der er in seiner klaren Prosa poetische Qualitäten abzugewinnen vermag. 2006 wurde er mit dem Orhan-Kemal-Preis, dem angesehensten Literaturpreis der Türkei, ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.11.2006

Unser Franz heißt Hasan
Türkisches Wunder: Die Romanpoesie von Hasan Ali Toptas

Nach dem Nobelpreis für Orhan Pamuk sagte Michael Krüger, sein deutscher Verleger, dieser Preis sei ein Signal an die Verlage, sich endlich der vielversprechenden türkischen Literatur der Gegenwart anzunehmen. Was aber erwartet uns jenseits von Orhan Pamuk und Yasar Kemal? Machen wir die Probe und lesen den Roman "Die Schattenlosen" von Hasan Ali Toptas, erschienen in der im vergangenen Jahr aus der Taufe gehobenen "Türkischen Bibliothek", einer Initiative der Bosch-Stiftung und des Züricher Unionsverlags.

Geboren 1958, zählt Toptas schon zu den Großen der neueren türkischen Literatur - und ist doch spät erst entdeckt worden. Bevor er 1994 mit seinen "Schattenlosen" einen Romanwettbewerb gewann, war er nicht einmal Spezialisten bekannt. Mittlerweile wird er mit Pamuk, den er zu seinen Vorbildern zählt, in einem Atemzug genannt. Zu Recht! Unabhängig davon, ob man sich für die Türkei im speziellen oder den Orient im allgemeinen interessiert, ist dies ein Buch für jeden wahren Leser, ein poetisches Meisterwerk, Weltliteratur, die gleichwohl ihre Herkunft nicht zu verleugnen braucht.

Ein Dorf, irgendwo in Anatolien. Und einer, der sich als Autor zu erkennen gibt, wartend im Friseursalon einer türkischen Großstadt. Der Friseur fordert ihn auf zu erzählen, woran er gerade schreibe. Der Autor ziert sich, nur um dann den Friseur und seinen Lehrling in Gedanken in jenes anatolische Dorf zu versetzen und sich den neuen Roman - ebenden, den wir gerade lesen - auszudenken. Die Figuren verselbständigen sich, und dem Sog der einmal in Gang gesetzten literarischen Phantasie erliegt bald auch der Autor im Friseursalon. Die verkehrte Welt des imaginierten Dorfs greift auf das Bewußtsein seines Schöpfers über, Innenwelt und Außenwelt, Wirklichkeit und Phantasie verschwimmen, auf nichts mehr ist Verlaß - willkommen im Wunderland der Literatur.

So instabil die Welten scheinen, in die uns Toptas entführt, sie sind wohldurchdacht, von unbestechlicher Eigenlogik, welthaltig wie der wirklichkeitsgläubigste Realismus. Der für die moderne orientalische Literatur so charakteristische Gegensatz von Stadt und Land wird thematisiert, von Aberglaube und Vernunft, von moderner, zentralisierter Staatsmacht und der davon wie abgekoppelten dörflichen Traditionalität. Güverçin, das schönste Mädchen des Dorfes, verschwindet. Der erneut wiedergewählte Bürgermeister, tragischer Held der Geschichte, fühlt sich verpflichtet, den Skandal aufzuklären, und tappt doch völlig im dunkeln. Da hilft nur die Phantasie. Der Bürgermeister sieht allabendlich Cennets Sohn im hellerleuchteten Zimmer über Schreibarbeiten sitzen. Dabei könne es sich, schließt er, nur um Liebesbriefe an die von ihm entführte und in den Bergen versteckte Güverçin handeln. Der Bürgermeister läßt ihn verhaften. Dessen Unschuldsbeteuerungen machen ihn und seinen Gehilfen, den "Wächter", so wütend, daß sie den Jungen zusammenschlagen. Der Junge, der immer nur "Cennets Sohn" genannt wird ("Sohn des Paradieses", "Cennet" heißt "Paradies" und ist ein Frauenname), verliert den Verstand und versucht als Schlangenbändiger seinem Namen gerecht zu werden. Als er später tatsächlich Güverçin ins Dorf zurückbringt, zieht er erneut den Verdacht auf sich, zumal Güverçin schwanger ist und kein Wort mehr redet. Dennoch, er war es nicht. Die großartig schaurige Auflösung dieses Entführungsplots sei hier nicht verraten.

Doch die äußere Handlung macht nur den geringsten Teil der Faszination dieses Buches aus. Der eigentliche Reiz besteht im Verschwimmen und Ineinanderübergehen von Zeiten und Orten, sei es in der Rahmenhandlung vom Friseursalon ins Dorf, sei es im Gedächtnis der Personen, die zunehmend ihrer selbstverständlichen Orientierung in der Welt verlustig gehen. Indem Raum und Zeit verwischen, tut sich für die Figuren der Bereich einer unbewußten, rein seelischen Wirklichkeit auf, die mit der äußeren nicht viel zu tun hat. Diese Verschiebung ins Innere ist die Quelle der ungeheuren Poesie dieses Buchs, eine echte Wiederverzauberung der Welt.

Es gelingt Toptas, bei aller Genauigkeit des Blicks stets das surreale Element so zu betonen, daß sich die Wirklichkeit auch im Auge des Lesers verschiebt, so, als spielte das Buch in einer Welt, in der tatsächlich andere Gesetze gelten. Und doch ist es immer nur diese leise Verschiebung: "Auf den Dorfplatz kamen die zwei Reiter gesprengt. Während man im Dunkeln weiße Pferdefesseln wie Schmetterlinge schnell herumflattern sah, wurden die Hufschläge immer wieder vom Wind davongetragen, so daß die Reiter zwischen dem näher rückenden Bild und dem sich entfernenden Ton gespenstisch steckenblieben."

Die Präzision solcher Beschreibungen entführt und befreit aus gewohnten Wahrnehmungsmustern. Toptas straft den literarischen Realismus Lügen, ohne dabei weltfremd zu werden. Als der Bürgermeister in der Kreisstadt das Verschwinden Güverçins meldet, wollen die Beamten ihm zeigen, welchen Platz das Mädchen im Staat einnimmt. "Schließlich waren Hunderte von spitzgesichtigen Männern damit beschäftigt, ohne Unterlaß Bücher und Hefte zu durchstöbern, bis ihre glänzenden Brillengläser von einer fingerdicken Staubschicht bedeckt waren." Was sie am Ende finden, ist nichts als ein winziges, undefinierbares Zeichen: "Das also ist der Platz, den in den Augen des Staates das schönste Mädchen des Dorfes einnimmt?" fragt sich der Bürgermeister voller Entsetzen. Toptas ist auch ein orientalischer, um die literarischen Errungenschaften der islamischen Mystik bereicherter Kafka.

Damit ist klar: Michael Krüger hat recht gehabt! Nach Pamuk haben wir den Eintritt eines weiteren jungen türkischen Autors in die Weltliteratur zu vermelden. Und wenn wir diese türkische Bibliothek nicht hätten - allein für Hasan Ali Toptas würde es sich lohnen, Türkisch zu lernen.

STEFAN WEIDNER

Hasan Ali Toptas: "Die Schattenlosen". Roman. Aus dem Türkischen übersetzt von Gerhard Meier. Unionsverlag, Zürich 2006. 247 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das ist keine Hymne mehr, das ist schon eine Liebeserklärung: "Allein für Hasan Ali Toptas würde es sich lohnen, Türkisch zu lernen", behauptet der hingerissene Stefan Weidner nach der Lektüre dieses "poetischen Meisterwerks". Mit der Geschichte vom Verschwinden eines Mädchens in einem kleinen anatolischen Dorf hat Toptas für den Rezensenten eindrücklich beweisen, dass er in einem Atemzug mit Orhan Pamuk und Yasar Kemal genannt werden kann. Die Gegensätze von Stadt und Land, von Aberglaube und Vernunft, die hier verhandelt werden, sind laut Weidner typisch für die orientalische Literatur. Was Toptas aber auszeichnet ist das gekonnte Überblenden verschiedener Zeiten und Orte, von Wirklichkeit und Fantasie. Weidner fühlt sich durch die realitätsgetreuen Beschreibungen einer Welt mit leicht surrealen Gesetzen wirklich in diese versetzt und feiert seine Befreiung aus gewohnten Wahrnehmungsmustern und die damit einhergehende "echte Wiederverzauberung der Welt" euphorisch wie ausgelassen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»An E.T.A Hoffmann erinnernd, lässt Toptas in einem orientalisch anmutenden Erzählstrom die Ebenen von realer und fiktionaler Welt durchlässig werden. Die gewohnten Wahrnehmungsmuster greifen nicht mehr, die Szenerie lässt sich kaum noch entwirren, nichts ist eindeutig: Die Gesetze der Logik werden von Toptas ständig außer Kraft gesetzt. Der Erzähler breitet eine Fiktion der Fiktion aus, der Leser staunt, denkt nach und amüsiert sich von Seite zu Seite: ein großartiger Roman!« Stefan Hauck Börsenblatt