Die Polizei von Waterloo hat alle Hande voll zu tun. Scharen von Schulabgangern fallen auf der Peninsula ein, um ihren Abschluss zu feiern. Als ware das nicht genug, halten zwei schwere Verbrechen Hal Challis und Ellen Destry in Atem: Der Inspector und seine Kollegin mussen den brutalen Uberfall auf den Kaplan einer Privatschule und den Mord an einer jungen Frau untersuchen, die sich fur den Erhalt eines Fischerhauschens einsetzte. Zustzlicher Druck wird von einem bekannten Politiker ausgebt, der mit der Polizei noch eine Rechnung offen hat. Dass Hal und Ellen seit Neuestem ein Liebespaar sind, macht die Sache nicht gerade einfacher - und verstt obendrein gegen das Polizeireglement.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.02.2011Blutiger Vollmond
Garry Disher, Jahrgang 1949, ist ein vielseitiger Chronist seiner australischen Heimat. Er nähert sich bevorzugt über dunkle Seitenpfade einer Gesellschaft, die dem Verbrechen viel Raum gibt. Legendär seine Noir-Reihe um den Berufsverbrecher Wyatt. Preisgekrönt in Deutschland wie in Australien auch die Romane um Inspector Hal Challis, die Disher nun mit dem fünften Band fortsetzt. Diesmal geht es im fiktiven Ort Waterloo, südöstlich von Melbourne, drunter und drüber. Es ist "Schoolies Week", Schulabgänger lassen mit Alkoholsexzessen Dampf ab. Der zwielichtige Kaplan einer Privatschule wird ins Koma geprügelt, eine Angestellte der Baubehörde ermordet, deren eifersüchtiger Mann sie mittels GPS überwachte. Sie war dem neureichen Geldadel auf der Spur, der ohne Genehmigung die Küste arrondiert, um sich Traumgrundstücke zu erschließen. Dazu treiben Rassisten, ein Sektenführer und ein korrupter Politiker ihr Unwesen, und die Polizei wird von einem Maulwurf unterwandert. Zur dienstlichen Hochsaison kommen Liebesbande, das wacklige Glück im zweiten Anlauf und der gemeinsame Stressjob vertragen sich jedoch nicht. Disher hat sich viel vorgenommen. Zwar entknotet er alle Fäden, aber die lakonische Stringenz leidet diesmal arg unter dem überfrachteten Plot. (Garry Disher: "Rostmond". Roman. Aus dem Englischen von Peter Torberg. Unionsverlag, Zürich 2010. 351 S., geb., 19,90 [Euro].) hhm
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Garry Disher, Jahrgang 1949, ist ein vielseitiger Chronist seiner australischen Heimat. Er nähert sich bevorzugt über dunkle Seitenpfade einer Gesellschaft, die dem Verbrechen viel Raum gibt. Legendär seine Noir-Reihe um den Berufsverbrecher Wyatt. Preisgekrönt in Deutschland wie in Australien auch die Romane um Inspector Hal Challis, die Disher nun mit dem fünften Band fortsetzt. Diesmal geht es im fiktiven Ort Waterloo, südöstlich von Melbourne, drunter und drüber. Es ist "Schoolies Week", Schulabgänger lassen mit Alkoholsexzessen Dampf ab. Der zwielichtige Kaplan einer Privatschule wird ins Koma geprügelt, eine Angestellte der Baubehörde ermordet, deren eifersüchtiger Mann sie mittels GPS überwachte. Sie war dem neureichen Geldadel auf der Spur, der ohne Genehmigung die Küste arrondiert, um sich Traumgrundstücke zu erschließen. Dazu treiben Rassisten, ein Sektenführer und ein korrupter Politiker ihr Unwesen, und die Polizei wird von einem Maulwurf unterwandert. Zur dienstlichen Hochsaison kommen Liebesbande, das wacklige Glück im zweiten Anlauf und der gemeinsame Stressjob vertragen sich jedoch nicht. Disher hat sich viel vorgenommen. Zwar entknotet er alle Fäden, aber die lakonische Stringenz leidet diesmal arg unter dem überfrachteten Plot. (Garry Disher: "Rostmond". Roman. Aus dem Englischen von Peter Torberg. Unionsverlag, Zürich 2010. 351 S., geb., 19,90 [Euro].) hhm
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»Disher ist ein Meister des detailgenauen, nuancenreichen und vielschichtigen, oder sagen wir ruhig: des realistischen Ezählens. Er führt uns mit dem durchdringenden Blick eines Reporters und Soziologen durch verschiedene Milieus, lehrt uns Land und Leute kennen und verknüpft am Schluss alle Erzählfäden - einleuchtend, souverän und bis zur letzen Seite spannend. Wenn der Kriminalroman inzwischen, wie häufig gesagt wird, wirklich die aktuelle Form des Gesellschaftsromans sein sollte, dann ist Garry Disher einer der Großen in diesem Genre: auf dem besten Wege zum Balzac von Waterloo, Victoria.« Jochen Vogt Die Zeit