Zum ersten Mal versammelt dieser Band vielfaltige und kontroverse Texte von tibetischen Autorinnen und Autoren der jungeren Generation aus Tibet und dem Exil. Der Protagonist in Alais Erzhlung Blutsbande hat einen chinesischen Grovater und einen tibetischen Vater; als er mit chinesischem und tibetischem Namen gerufen wird, zerreit es ihm fast das Herz. In Ralo von Tsering Dndrub begegnen wir einem haltlosen jungen Mann, der seine Umwelt nicht versteht. Whrend in Tibet lebende Schriftsteller Kritik subtil oder verfremdet in ihre Texte einflieen lassen, artikuliert der Exil-Tibeter Palden Gyal ganz unverblmt die Ungerechtigkeiten, die whrend der Kulturrevolution geschahen. Umso mehr erstaunen die persnlichen Eingestndnisse von Exilanten, die wieder die Annherung an Tibet suchen. Mit Texten von Alai, Jamyang Norbu, Tsering ser, Tenzin Tsundue und vielen anderen.
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»Die Anzahl der Versuche, fern der Klischees neues Interesse am heutigen, realen Tibet zu wecken, ist sehr übersichtlich. 2009 erschien ein Buch, das solches wagt, Alice Grünfelders Anthologie«Flügelschlag des Schmetterlings» (Unionsverlag), eine Sammlung von Erzählungen, Essays und Gedichten zeitgenössischer tibetischer Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Tibet, China und aus dem Exil. Hier offenbart sich ein facettenreiches Land, das eben nicht nur aus Mönchen besteht, sondern aus Menschen aus Fleisch und Blut und aus einer sich ständig verändernden Kultur zwischen Tradition und Moderne, die längst den Schimmer des Exotischen abgestreift hat und in der grellen Realität des Heute angekommen ist. Eines Heute, das von Youtube und Handys genauso geprägt ist wie von Unterdrückung und dem drohenden Verlust von Kultur und Sprache.« Birte Vogel Neue Zürcher Zeitung