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Hannah lebt in der Zeit der großen Tulpenspekulation im Holland des 17. Jahrhunderts. Als ihr Vater beim Börsencrash alles verliert, öffnet das kleine Mädchen - bestärkt durch ihren Freund Rembrandt - ihm die Augen für die wichtigen Dinge des Lebens: die Schönheit der Natur und die Liebe einer Tochter. Ein wunderschönes Bilderbuch, das im Stil der großen Malerei jener Zeit gestaltet ist. Hannah liebt Blumen - nicht nur die so kostbaren Tulpen, sondern auch die einfachen Wiesenblumen. Und sie liebt ihren Vater. Dieser aber wird immer verschlossener, denn er hat Sorgen. Er hat mit Tulpen…mehr

Produktbeschreibung
Hannah lebt in der Zeit der großen Tulpenspekulation im Holland des 17. Jahrhunderts. Als ihr Vater beim Börsencrash alles verliert, öffnet das kleine Mädchen - bestärkt durch ihren Freund Rembrandt - ihm die Augen für die wichtigen Dinge des Lebens: die Schönheit der Natur und die Liebe einer Tochter. Ein wunderschönes Bilderbuch, das im Stil der großen Malerei jener Zeit gestaltet ist.
Hannah liebt Blumen - nicht nur die so kostbaren Tulpen, sondern auch die einfachen Wiesenblumen. Und sie liebt ihren Vater. Dieser aber wird immer verschlossener, denn er hat Sorgen. Er hat mit Tulpen spekuliert, die an der Börse immer höher gehandelt wurden - und nun ist die Tulpenblase geplatzt; er hat sein ganzes Geld verloren. Unter den Freunden des Vaters ist auch der Maler Rembrandt, der Hannah darin bestärkt, die Natur mit ihren eigenen Augen zu sehen, statt sie nach ihrem Börsenwert zu beurteilen. Und so ist es am Ende Hannah, die ihren Vater lehrt, dass es wichtigere Dinge gibt als Geld: nämlich die Schönheit der Natur und die Liebe einer Tochter. Deborah Noyes erzählt nicht nur eine anrührende Geschichte, sie führt Kinder auch erzählend in die holländische Kunst des 17. Jahrhunderts und in die Gesellschaft
ein, in der sie entstanden ist. Und Bagram Ibatoulline lässt die Kunst eines Vermeer und eines Rembrandt in seinen Bildern wieder lebendig werden.
Autorenporträt
Bagram Ibatoulline, geb. in Russland, hat an der Staatlichen Kunsthochschule in Moskau studiert und arbeitet als freier Künstler und Illustrator von Kinderbüchern. Der vielfach ausgezeichnete Künstler lebt heute in New Jersey.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.05.2009

Gelernt ist eben gelernt

Kann man vom Tulpenwahn des 17. Jahrhunderts in Bildern erzählen, indem man Rembrandts Stil imitiert? Klar kann man das, zeigt Bagram Ibatoulline.

Tulpenschönheit und Tulpenwahn, darum geht es in einem Bilderbuch, das in herrlich prunkvollen Bildern aus dem siebzehnten Jahrhundert in Holland erzählt: "Hannah in der Zeit der Tulpen" von Deborah Noyes und Bagram Ibatoulline. Hannahs Vater ist ein Amsterdamer Kaufmann, der immer mehr der zeitgenössischen Tulpenspekulation verfällt und sich kaum noch um seine Tochter kümmert. Schließlich kann sie ihn dann doch für sich gewinnen, indem sie ihm ein Tulpenbild malt. Mit diesem Bild könne man doch Geld verdienen, schlägt sie ihrem Vater vor und rüttelt ihn damit wieder wach - vielleicht ist es aber auch die späte Erkenntnis, dass es neben Geld auch andere Werte im Zusammenleben gibt.

Das Buch erzählt aber auch von einer Epoche und ihrer Kunst. Bagram Ibatoulline hat das Kunststück vollbracht, einen Teil des Spektrums holländischer Malerei des siebzehnten Jahrhunderts für diese Erzählung nachzuempfinden. Er malt Interieurs, die an die Gemälde eines Gerard ter Borch, Pieter de Hooch oder Vermeer erinnern, teilweise sogar bis ins kleinste Detail. Damit nicht genug: In der Geschichte taucht Rembrandt - nicht ganz unrealistisch - als Handelsfreund des Vaters höchstpersönlich auf. Ibatoulline hat Rembrandts Malerei offensichtlich genau studiert, die Bilder folgen jedenfalls seiner Lichtregie, seinen warmen, leuchtenden Farben und seinem flirrenden Pinselstrich. Am beeindruckendsten ist seine Imitation der Landschaftszeichnungen Rembrandts in Sepiatusche auf den Vorsatzpapieren des Buches, die zumindest auf den ersten Blick unter den Originalzeichnungen Rembrandts kein Fremdkörper wären.

An einigen Punkten ist Ibatoulline aber auch übers Ziel hinausgegangen. So ist die Darstellung von Hannah auf einigen Bildern so süßlich geraten, dass sie stilistisch aus dem Rahmen fällt: Mit glänzenden Bäckchen und Zahnpastalächeln strahlt das Mädchen ihrem Vater entgegen. Auch ihre viel zu kleinen Hände erinnern eher an Glanzbildchen als an die teilweise äußerst realistischen Kinderdarstellungen der holländischen Malerei.

Das ist ärgerlich, aber nicht weiter tragisch, vermittelt dieses reichbebilderte, liebevoll erzählte Kinderbuch doch ansonsten eine ganze Menge über das siebzehnten Jahrhundert. Und über Väter sowieso, Tulpen hin oder her.

SILJA VON RAUCHHAUPT

Deborah Noyes, Bagram Ibatoulline: "Hannah in der Zeit der Tulpen". Jacoby & Stuart, Berlin 2009. 32 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Meisterlich findet die Rezensentin Silja von Rauchhaupt die Illustrationen in diesem Band - meisterlich vor allem als gelungene Imitate unterschiedlicher Kunststile des niederländischen 17. Jahrhunderts, von Rembrandt bis Vermeer. Was passt, denn Rembrandt selbst taucht in der Geschichte auf, die von der heutigen Finanzblasen ähnlichen Tulpen-Hausse (und dann Tulpen-Krise) des 17. Jahrhunderts erzählt. Heldin der Geschichte ist die Kaufmannstochter Hannah, die nur mit Mühe ihrem Vater klarmachen kann, dass es auch andere als Tulpen- und damit Geldwerte gibt. Einzig die manchmal allzu süßlichen Kinderzeichnungen kritisiert Rauchhaupt, davon abgesehen scheint sie mit dem Buch glücklich.

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