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In dem umfangreichen poetischen Werk von Yves Bonnefoy nimmt "Streichend schreiben" eine bemerkenswerte Sonderstellung ein: Nie zuvor hat Bonnefoy einen Gedichtzyklus geschrieben, der ausschließlich Gedichte in einer einzigen strengen Form enthält: achtundzwanzig Sonette in ihrer klassischen, romanischen Gestalt, vierzehn Verse, verteilt auf zwei Quartette und zwei Terzette. Und zugleich gestaltet er hier Bilder, Themen und Motive, die in großer Kontinuität anknüpfen an die eines ganzen Lebenswerks: Zeit und Erinnerung, Kindheit und Alter, Sprache und Traum, Buch und Bild. Die lebenslangen…mehr

Produktbeschreibung
In dem umfangreichen poetischen Werk von Yves Bonnefoy nimmt "Streichend schreiben" eine bemerkenswerte Sonderstellung ein: Nie zuvor hat Bonnefoy einen Gedichtzyklus geschrieben, der ausschließlich Gedichte in einer einzigen strengen Form enthält: achtundzwanzig Sonette in ihrer klassischen, romanischen Gestalt, vierzehn Verse, verteilt auf zwei Quartette und zwei Terzette. Und zugleich gestaltet er hier Bilder, Themen und Motive, die in großer Kontinuität anknüpfen an die eines ganzen Lebenswerks: Zeit und Erinnerung, Kindheit und Alter, Sprache und Traum, Buch und Bild. Die lebenslangen Motive werden jedoch andere in dieser anderen Konstellation, und vor diesem Hintergrund muss man "Streichend schreiben" trotz seiner Kürze als einen der gewichtigsten Gedichtbände von Yves Bonnefoy ansehen, als genuines Spätwerk, das von einem sowohl zeitlich wie auch ästhetisch vorgeschobenen Posten aus ein ganzes Lebenswerk noch einmal in Bewegung setzt, in neuem Licht erscheinen läßt. Die formale Wahl stellt alle Themen dieses Werks noch einmal in Frage, schreibt sie neu, konzentriert sie und dringt durch die Konzentration zu unbekannten Dimensionen des Bekannten vor und damit auch zu einer offenen Zukunft des Vergangenen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Was es bedeutet, streichend zu schreiben, erfährt Ilma Rakusa anhand der 28 Sonette des bereits 87-jährigen Yves Bonnefoy. Die behütete Form des Sonetts, so schreibt Rakusa, nutzt der Autor hier für einen Prozess der Reduktion und Dekonstruktion, an dessen Ende den Leser nicht selten neue Sinnverknüpfungen erwarten. Ein Glück, das für Rakusa durch die zweisprachige Ausgabe gesteigert wird. Darüber hinaus hat die Hermetik der Texte auf die Rezensentin eine unwiderstehliche Sogwirkung, da Motive (auch aus früheren Gedichten des Autors) und Fährten sie durch die Gedichte leiten. So kommt Rakusa in den Genuss grundlegender Fragestellungen, die Landschaft und Alter berühren, doch ohne dass sie das Verständnis für die Texte verliert.

© Perlentaucher Medien GmbH